Familie Dr. Norden Staffel 2 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Читать онлайн книгу Familie Dr. Norden Staffel 2 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 31
Isabel bemerkte seinen Blick. »Leicht ist es nicht, und heute morgen war ich auch ganz schön fertig. Aber meine Freundin Gaby hat es ganz gut verstanden, mich wieder aufzubauen.«
»Gut, wenn man in so einer Situation nicht allein ist.«
»Du bist auch hier bei mir. Dafür möchte ich dir danken. Ich betrachte es nicht als selbstverständlich, was du für mich getan hast. Wir kennen uns ja kaum.«
»Das macht doch nichts. Ich konnte doch nicht tatenlos zusehen, wie du von dem Typen verfolgt wirst.« Falk stockte und rang einen Moment mit sich. »Da gibt es übrigens noch etwas, was ich dir in diesem Zusammenhang sagen muß.«
Isabel blickte ihn erwartungsvoll an. »Du bist keine Unbekannte für Achim Welser. Er beobachtet dich offenbar seit geraumer Zeit.«
Diese Nachricht war für Isa fast wie ein Schlag ins Gesicht. Die Farbe wich aus ihrem Gesicht, und ihre Augen weiteten sich vor Schreck.
»Woher weißt du das?« flüsterte sie. Fast tat es Falk leid, ihr davon erzählt zu haben, aber er hatte keine Wahl gehabt.
»Ich habe ihn heute nacht mit dem Fernglas am Fenster in der Wohnung gegenüber gesehen. Er hat eindeutig dein Schlafzimmer beobachtet. Als er mich bemerkt hat, ging drüben schlagartig das Licht aus. Wo willst du hin?«
Isabel war aufgesprungen und in ihr Schlafzimmer gelaufen. Das Fenster lag direkt in der Mitte des Raumes, und sie verbarg sich hinter dem zurückgezogenen Vorhang, während sie durch einen Schlitz hinüberspähte.
»Du hast recht! Da drüben steht jemand am Fenster. Ich sehe ihn deutlich«, berichtete sie atemlos. Falk war ihr langsam gefolgt und blieb in der Tür stehen. Er wollte nicht das Risiko eingehen, gesehen zu werden. »Jetzt legt er einen Gegenstand zur Seite und geht weg.«
»Das war bestimmt das Fernglas.«
Isabel ließ die Arme sinken.
»O Gott, Falk, in welche Geschichte bin ich da hineingeraten?« fragte sie verzweifelt und kam mit Tränen in den Augen auf ihn zu.
Bei diesem Anblick konnte er sich nicht länger beherrschen. Er öffnete die Arme, und sie stürzte sich schutzsuchend hinein. Die Tränen strömten über ihr Gesicht, und sie bebte, während er beruhigend über ihren Rücken strich. So standen sie lange Zeit, und allmählich beruhigte sich Isabel. Sie begann nun, seine zärtlichen Berührungen zu erwidern und auf einmal fanden sie sich in einem langen, leidenschaftlichen Kuß wieder.
Verwirrt lösten sie sich voneinander, und es war Falk, der zuerst die Worte wiederfand. »Das hätte nicht geschehen dürfen, Isabel«, stammelte er verlegen. »Du darfst nicht glauben, daß ich dich liebe. Ich will dir nur helfen, als ein Freund.«
»Und ich dachte, du kümmerst dich um mich, weil du mich magst«, sagte sie tonlos.
»Das tue ich doch. Aber auf eine andere Weise...« Er suchte nach Worten. »Eher wie ein Bruder.«
Isabel ließ den Kopf sinken.
»Wenn ich dir Hoffnungen gemacht habe, tut es mir sehr leid. Ich wollte dich trösten. Du hast so elend ausgesehen. Kannst du mir trotzdem vertrauen?« fragte er heiser.
Einen Moment war Isa den Tränen nahe, doch dann siegte ihre Vernunft.
Sie gab sich einen Ruck.
»Du darfst nicht denken, daß ich undankbar bin, aber für kurze Zeit dachte ich, daß ich in dich verliebt bin. Du bist ein netter Kerl, und wenn ich nicht deine Freundin sein kann, dann will ich gern so etwas wie deine Schwester werden. Natürlich nur, wenn du einverstanden bist«, fügte sie unsicher hinzu.
»Wenn Leslie nicht wäre, würde ich ersteres vorziehen«, gestand er leise.
»Ist sie deine Freundin?«
»Sie ist meine große Liebe und meine beste Freundin in einem«, erklärte er. Beim Gedanken an Leslie wurde seine Stimme weich, und ein Leuchten erhellte sein Gesicht.
Isabel bemerkte es und wußte, daß sie dagegen machtlos war.
»Wie wunderbar. Vielleicht finde ich eines Tages auch so jemanden«, seufzte sie sehnsüchtig.
»Dazu müssen wir aber zuerst einmal Welser unschädlich machen«, erklärte Falk und wurde auf einmal wieder ganz sachlich.
»Wie willst du das anstellen?«
»Wir müssen zur Polizei gehen. Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es gestattet ist, andere Leute in ihren Wohnungen zu beobachten.«
»Er wird es bestreiten!«
»Trotzdem müssen wir es versuchen.«
»Aber jetzt müssen wir erst einmal zur Arbeit. Es ist schon spät«, stellte Isabel erschrocken fest, als ihre altmodische Wanduhr zur vollen Stunde schlug. Sie wollte nicht gleich am zweiten Tag zu spät kommen.
»Du hast recht. Kann ich mich bei dir umziehen?«
»Natürlich. Dort drüben ist das Bad!« Sie wies auf eine geschlossene Tür, die mit einem großen Fisch bemalt war.
»Eigentlich nicht zu übersehen«, lächelte Falk und verschwand, um sich ein wenig frisch zu machen. Kurz darauf erschien er wieder, und gemeinsam verließen sie die Wohnung, um zum Bistro zu fahren.
»Was ist denn hier passiert?« rief Falk voll Erstaunen, als sie an seinem Wagen ankamen. Alle vier Reifen waren ohne Luft
»Platt gemacht«, stellte Isabel lakonisch fest. »Bist du durch einen Scherbenhaufen gefahren?«
»Natürlich nicht. Hier war ein Übeltäter am Werk. Sieh mal, auf den Innenseiten sind die Reifen aufgeschlitzt.« Betroffen betrachteten beide den nicht unerheblichen Schaden. Als Student mußte er sich jeden Euro mühsam verdienen, und ein Satz neuer Reifen würde ein großes Loch in seine Urlaubskasse reißen und seine Reise zu Leslie ernsthaft gefährden.
»Hier steckt ein Brief!« rief Isabel, als sie um den Wagen herumging. Sie hob vorsichtig einen Scheibenwischer an, nahm das Kuvert heraus und reichte es Falk. Dieser riß es zornig auf, las und reicht das Blatt dann Isa.
Dies ist erst der Anfang. Wenn Sie sich weiter in unsere Angelegenheiten mischen oder die Polizei verständigen, wird es Ihnen schlecht ergehen
stand dort in Druckbuchstaben geschrieben.
»Was sollen wir jetzt tun?« fragte Isabel mit angsterfüllter Stimme.
Doch auch Falk war zunächst ratlos. »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Außerdem sollten wir das nicht ausgerechnet hier besprechen. Ich bin sicher, daß wir nicht allein sind!« Mißtrauisch sah er sich um.
»Komm, laß uns gehen«, flüsterte Isabel atemlos, als es im Gebüsch wie zur Bestätigung verdächtig raschelte. Doch Falk ging vorsichtig dorthin, aber es war nur ein Vogel, der kreischend davonflog.
»Vielleicht hast du recht«, gab er zu, als er sich