Familie Dr. Norden Staffel 2 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Читать онлайн книгу Familie Dr. Norden Staffel 2 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 40
»Glaubst du, daß er soweit gehen würde?« Auch sie war jetzt verunsichert, doch dann gab sie sich einen Ruck. »Im Haus deiner Eltern wird dir sicher nichts geschehen.«
»Dein Wort in Gottes Ohr«, meinte Falk, bevor er das Haus betrat, um die Neuigkeiten auch mit seinen Eltern zu besprechen. Leslie folgte ihm nachdenklich.
Die Tage vergingen, und Leslie schien mit ihrer Vermutung recht zu behalten. Trotz intensiver Suche der Polizei war nirgendwo eine Spur von Peter Schrödel zu finden und so kehrt bei der Familie von Langen langsam wieder der Alltag ein.
Auch Isabels Genesung schritt voran, und am Dienstag stattete Daniel ihr noch einen letzten Besuch ab, bevor er mit seiner Familie zur Insel der Hoffnung fuhr.
»Wollen Sie nicht mitkommen, um sich dort für eine Weile richtig von Ihrer Krankheit zu erholen?« frgte er, nachdem er in höchsten Tönen von diesem schönen Fleckchen Erde geschwärmt hatte.
»Lust hätte ich schon dazu«, meinte Isabel. »Aber ich möchte doch noch die Untersuchungsergebnisse abwarten. Es ist ja noch nicht ganz sicher, daß der Knoten tatsächlich gutartig war.«
»Nachdem der Lymphknoten in Ordnung war, können Sie aber mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen. Sie sollten sich keine allzu großen Sorgen mehr machen«, versuchte er, ihre Bedenken zu zerstreuen.
»Aber woher kamen dann diese Beklemmungszustände und all die anderen Symptome, unter denen ich gelitten habe?«
»Das kann durchaus alles dieser kleine Knoten bewirkt haben. Die Schilddrüse ist ein hochkompliziertes Organ und sehr sensibel dazu. Schon kleinste Unregelmäßigkeiten können das ganze System durcheinanderbringen«, erklärte Daniel ihr.
»Ich hoffe so sehr, daß Sie recht behalten.« Isa seufzte aus tiefstem Herzen. »Es würde mich schon sehr reizen, die Insel der Hoffnung zu besuchen. Vielleicht können Sie sich einmal erkundigen, ob in der nächsten Zeit ein Zimmer frei ist. Ein bißchen Abstand würde mir, glaube ich, ganz guttun.«
»Abgemacht!« erklärte Daniel erfreut. »Rufen Sie mich bitte an, sobald Sie den endgültigen Befund haben. Dann kommen Sie auf die Roseninsel, um neue Kraft zu tanken. Kein anderer Ort ist dafür so gut geeignet.« Nach einem Blick auf die Uhr erhob er sich schließlich und verabschiedete sich.
Als Isabel am selben Abend Christoph Bachmann von ihrem Vorhaben berichtete, gelang es ihm nicht, seine Enttäuschung zu verbergen.
»Du möchtest verreisen?« fragte er ungläubig.
»Ich sehe es eher als Kuraufenthalt«, erklärte sie vorsichtig. Sie hatte geahnt, daß er nicht begeistert über ihr Vorhaben sein würde, doch war Christoph mit ein Grund, warum sie diese Reise in Erwägung gezogen hatte.
»Aber du kannst dich doch hier erholen. Und wenn du entlassen wirst, nehme ich Urlaub und leiste dir Gesellschaft.«
»Das ist sehr lieb von dir, Chris, aber ich brauche ein bißchen Bedenkzeit. Das alles geht mir viel zu schnell, und nach all der Aufregung muß ich zuerst meinen Lebensmittelpunkt wieder finden, bevor ich Zukunftspläne schmiede.«
»Habe ich dich in irgendeiner Weise bedrängt?« fragte er fassungslos.
»Bitte, verstehe mich nicht falsch. Ich habe soviel hinter mir! Kannst du mir nicht einfach vertrauen?« bat sie flehend und nahm seine Hände in die ihren, um sie lange festzuhalten.
»Was bleibt mir anderes übrig?« seufzte er schließlich und gab sich mit einem gezwungenen Lächeln geschlagen.
*
Der heißersehnte Zeugnistag, der gleichzeitig auch Ferienbeginn war, war endlich gekommen. Schon nach zwei Stunden kamen die Kinder wieder jubelnd aus der Schule zurück, nur Felix’ Begeisterung über seine Noten hielt sich wie immer in Grenzen. Doch an so einem Tag konnte niemand darüber ernsthaft böse sein. Endlich war der Zeitpunkt der Abreise gekommen. Im Auto winkten alle Lenni hinterher, die noch eine Weile allein zu Hause bleiben wollte, ehe Daniel sie ebenfalls auf die Insel der Hoffnung holen würde, damit sie ein wenig ausspannen konnte.
»Schade, daß Lenni nicht gleich mitkommen kann«, bedauerte Anneka aufrichtig. »Sie tut mir so richtig leid!«
»Sie muß dir nicht leid tun, Schätzchen, sie hat es sich selbst so ausgesucht. Du mußt bedenken, daß ihr ein paar Tage Ruhe nach all dem Trubel, der bei uns immer herrscht, ganz guttun«, versuchte Fee ihre zartfühlende Tochter zu beruhigen.
»Aber Papi holt sie sofort ab, wenn sie keine Lust mehr hat, oder?« versicherte sich Anneka noch, bevor sich ihre Vorfreude auf Omi und Opi konzentrierte, von denen sie einige Zeit später freudig begrüßt wurden.
»Meine liebe Fee! Endlich kann ich dich mal wieder in meine Arme schließen!« rief Johannes Cornelius, als seine einzige Tochter aus dem Wagen stieg.
»Ach, Paps, ich habe euch so sehr vermißt«, flüsterte sie.
»Uns oder die Insel?« fragte er augenzwinkernd zurück und erhielt für diese Bemerkung einen freundschaftlichen Knuff in die Seite.
»Jetzt laß Fee mal wieder los, damit ich sie auch begrüßten kann«, sagte da Anne lachend. Sie hatte die stürmische Begrüßung der Kinder freudig über sich ergehen lassen und stand nun Arm in Arm mit Daniel neben Johannes.
»Ich geb’ sie nur ungern wieder her«, gestand er.
»Du mußt mich ja gar nicht so schnell wieder hergeben, Paps«, beruhigte Fee ihn. »Wir bleiben auf jeden Fall vier lange Wochen bei euch. Vielleicht auch länger.«
»Das wird dir auch guttun, Kind«, freute sich Anne. Ihren aufmerksamen Augen war es nicht entgangen, daß die schwere Lungenentzündung nicht spurlos an Fee vorübergegangen war. »Aber daß du dich nicht gleich morgen um die Patienten kümmerst«, mahnte sie mit strenger Stimme.
»Keine Sorge«, lachte Fee daraufhin fröhlich. »Dieses Versprechen habe ich Daniel schon geben müssen. Ich darf zwei Wochen lang nichts tun. Allerdings weiß ich noch nicht, wie ich das durchstehen soll.«
»Das wird sich finden. Jetzt erst einmal herein in die gute Stube. Gemeinsam haben wir euer Häuschen auf Vordermann gebracht. Es war ganz schön viel zu tun, nachdem Ihr so lange nicht da wart. Hoffentlich gefällt es euch.«
»Es ist herrlich«, bemerkte Daniel und sah sich erfreut um. Es war noch nicht lange her, daß dieses Haus für die Bedürfnisse der Familie Norden umgebaut worden war, und manches war ihm noch fremd.
»Ich kenne mich hier noch gar nicht richtig aus!« bemerkte er.
»Bis wir in ein paar Jahren endgültig hier einziehen werden, wirst du dich schon zurechtfinden«, bemerkte Fee lächelnd. Sie hatte nicht vergessen, daß es von Anfang an geplant gewesen war, daß Daniel zusammen mit Johannes Cornelius die Leitung des Sanatoriums übernehmen sollte. Bis zum heutigen Tag war es allerdings nicht dazu gekommen, da Daniel seine Praxis in München nicht aufgeben wollte. Obwohl sich Fee nichts sehnlicher wünschte, als eines Tages wieder endgültig auf die Insel zurückzukehren, hatte sie Verständnis für ihren Mann und unterstützte ihn.
»Ich weiß schon, worauf du hinaus willst. Aber du kannst nicht leugnen, daß ich schon alle Weichen in diese Richtung gestellt haben«, schmunzelte Daniel und nahm sie in die Arme. »Severin wartet nur auf einen