Familie Dr. Norden Staffel 2 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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»Das ist richtig. Trotzdem möchte ich bereit sein, wenn es eines Tages soweit ist. Das bin ich ihm einfach schuldig.«
»Von Schuld kann wohl kaum die Rede sein. Es war wohl eher Bestimmung, daß wir alle aufeinander getroffen sind«, erklärte sie versonnen, und Daniel gab ihr einen zärtlichen Kuß.
Die Kinder waren inzwischen schon auf Erkundungstour, und Anne und Johannes warteten lächelnd vor dem Haus, um Daniel und Fee überall herumzuführen und die Neuerungen zu zeigen. Johannes Cornelius war trotz seines fortgeschrittenen Alters ein modern denkender Mann und legte in seinem Sanatorium größten Wert auf die neueste Ausstattung. Das war einer von vielen Gründen, warum die kleinen, behaglichen Häuser immer ausgebucht waren. Dank der hervorragenden finanziellen Situation der Insel der Hoffnung waren wichtige Neuanschaffungen auch kein Problem.
»In jedem Bereich das Beste«, bemerkte Daniel anerkennend, als sie die medizinischen Bäder begutachteten. »Ihr habt es geschafft, ein Schmuckstück aus dem Sanatorium zu machen. Allein wäre mir das nie so gelungen.«
»Du stellst dein Licht wie immer unter den Scheffel. Ohne dich wäre das alles nicht möglich gewesen«, lächelte Johannes, doch man sah ihm an, daß er sich ehrlich über das Kompliment freute.
»Und ohne Friedrich«, setzte Fee hinzu. Immerhin hatte ihr Schwiegervater vor vielen Jahren die Idee zu so einem Ort der Ruhe und Erholung gehabt, es aber leider nicht mehr miterleben dürfen, wie sein Sohn Daniel und sein bester Freund Johannes seinen Traum Wirklichkeit werden ließen.
»Ja, der Friedrich...«, sagte Johannes langsam. »Ich denke oft an den alten Knaben. Welch ein Spaß wäre es gewesen, mit ihm hier arbeiten zu dürfen.«
Einen Augenblick schien es so, als würde er sentimental und sich in den alten Erinnerungen verlieren, doch das Lachen der Kinder holte ihn in die Gegenwart zurück. »Aber so ist es auch gut«, fügte er mit einem leisen Lächeln auf seine fünf Enkel hinzu, und alle zusammen setzten ihren Rundgang gutgelaunt fort.
Die ersten Tage auf der Roseninsel vergingen schnell, und Fee fühlte sich wie im Traum. Das Wetter war herrlich, und da ihr nichts als Ruhe verordnet war, machte sie lange Spaziergänge durch die herrliche Landschaft, las viel und widmete sich dem Spiel mit ihren Kindern. Überrascht stellte sie fest, welche Fortschritte Jan und Dési im Kartenspielen gemacht hatten, und so verbrachten sie einträchtig viele Stunden damit, was allen großen Spaß machte. Daniel hatte nicht viel Ruhe, da er ja auch seinen Schwiegervater entlasten wollte, aber er fand immer wieder ein paar Stunden Zeit, um mit seiner Familie zusammenzusein.
Sie erlebten eine rundherum harmonische Zeit.
*
Auch für Isabel Rosner hatte sich das Blatt endlich zum Guten gewendet. Am Freitag erhielt sie von Jenny den endgültigen Befund.
»Ich habe eine gute Nachricht für Sie, Frau Rosner!« Mit diesen Worten betrat Jenny Behnisch lächelnd das Krankenzimmer.
»Der Befund?« fragte Isabel, und trotz Jennys ermutigenden Worten mußte sie es erst schwarz auf weiß sehen, bevor sie in Jubel ausbrechen konnte. »Sie können sich gar nicht vorstellen, was das für mich bedeutet«, erklärte sie strahlend. »Heute werde ich neu geboren.« Doch dann verfinsterte sich ihre Miene. »Kann denn die eine Schilddrüse die Arbeit von beiden übernehmen?«
»Darüber wollte ich noch mit Ihnen sprechen«, erklärte Jenny bereitwillig. »Ich habe mit Dr. Pfaller abgesprochen, daß wir erst einmal abwarten wollen, was passiert und wie Sie sich in Zukunft fühlen. Normalerweise ist es kein Problem, die verbliebene Schilddrüse wird sich zwar etwas vergrößern, die Mehrarbeit aber gut verkraften. Falls dies wider Erwarten nicht der Fall ist, können wir immer noch auf Hormone zurückgreifen. Sind Sie damit einverstanden?«
»Natürlich!« sagte Isabel glücklich.
Nun war alles geklärt, und Jenny Behnisch konnte ihr nach Entfernen des Pflasters bestätigen, daß die Wunde gut verheilt war und Isabel das Krankenhaus am nächsten Tag verlassen konnte.
»Aber Sie müssen mir versprechen, daß Sie sich schonen werden!«
»Ich habe schon mit Dr. Norden gesprochen. Er hat mir vorgeschlagen, einige Zeit auf der Insel der Hoffnung zu verbringen. Ich denke, daß ich das tun werde.«
»Was für eine gute Idee! Das ist wahrhaftig der richtige Ort, um sich zu erholen und zu sich zu kommen. Wußten Sie, daß man der Insel magische Kräfte nachsagt?«
»Davon habe ich noch nicht gehört, aber ich werde Ihnen davon erzählen, wenn ich zurück bin.«
An Isabels letztem Abend in der Klinik ergriff Falk doch noch die Gelegenheit, um sie zu besuchen. Sie hatten zwar oft miteinander telefoniert, doch um einen Besuch hatte sich Falk bis zur letzten Minute gedrückt. Das lag nicht nur daran, daß er Leslie nicht beunruhigen wollte.
»Du hast Glück, daß ich noch da bin«, begrüßte Isabel ihn mit einem leisen Vorwurf in der Stimme.
»Hallo, Isa! Gut schaust du aus!« erwiderte er, ohne auf ihre Bemerkung einzugehen.
»Dafür bist du um so ernster. Was ist passiert? Ich dachte, es ist endlich alles im Lot. Welser und seine Komplizen verhaftet, deren Hehlerware sichergestellt! Was könnte jetzt noch schiefgehen?« fragte sie munter.
»Du weißt es also nicht! Ich habe es befürchtet!« stieß er heiser hervor.
»Was weiß ich nicht?« Isabel war blaß geworden.
»Es ist nicht geglückt, alle Mittäter Welsers festzunehmen. Einer, Peter Schrödel, ist noch auf freiem Fuß.«
»O Gott!« entfuhr es Isa. Sofort war ihr klar, was diese Nachricht bedeutete. »Warum hat mich niemand informiert?«
»Den anderen ist es vielleicht nicht so wichtig erschienen. Und ich wollte dich nicht berunruhigen und deine Genesung damit gefährden, zumal ich glaube, daß dir keine Gefahr droht.«
»Du glaubst, du könntest Ziel eines Racheaktes sein?« fragte
Isabel. Lebhaft erinnerte sie sich an den Tag, als sie beide vor Falks Auto mit den aufgeschlitzten Reifen gestanden waren. »Was sagt denn die Polizei dazu?«
»Sie können nichts unternehmen, solange keine unmittelbare Gefahr besteht. Bis jetzt ist es ja nur eine Befürchtung von mir. Ich habe keinen konkreten Anlaß.« Falk seufzte. Diese ungewisse Situation belastete ihn mehr und mehr, obwohl er nach außenhin ein normales Leben zu führen versuchte.
»Ich kann dich gut verstehen«, sagte Isa leise. »Und das alles ist meine Schuld. Ich habe dich da hineingezogen.«
»So ein Unsinn! Es hat sich einfach alles so ergeben. Keiner kann etwas dafür.«
Beide schwiegen.
»Vielleicht weiß Christoph einen Rat«, erklärte Isabel schließlich, doch ihre Stimme klang wenig hoffnungsvoll.
»Wer ist das?« erkundigte sich Falk.
»Ein wunderbarer Mensch. Er ist Anästhesist hier an der Klinik, wir haben uns angefreundet.«
»Und?«
»Er