Der verliebte Dschinn. Zsolt Majsai
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Читать онлайн книгу Der verliebte Dschinn - Zsolt Majsai страница 5
„Es gibt Dinge, die nicht gesondert erwähnt werden müssen!“
Ich sehe ihm an, dass er unsicher wird. Und grinse. Nach einem Moment grinst er zurück. James hebt einen Mundwinkel an. Ich glaube, der macht immer absichtlich auf „Ich habe keine Gesichtsmuskeln, also kann ich auch keine Regung zeigen“.
„Hattest du denn schon mit übernatürlichen Wesen zu tun?“, fragt Mark.
„Mit Vampiren, Werwölfen, Geistern, Dämonen, um nur die gängigsten zu nennen.“
„Und du, James?“
„Einige von ihnen durfte auch ich kennenlernen“, antwortet James ruhig.
„Ist schon irgendwie lustig. Ich hätte nicht gedacht, dass ich ausgerechnet mit dir mal hier sitzen und mich über so was wie Vampire und Krieger unterhalten werde, James.“
„Ging mir genauso“, erwidert der und nickt.
Ich will auch was sagen. „Ihr könnt vom Glück reden, dass ihr vermutlich nur einen Bruchteil dessen erfährt, was wirklich los ist. Wenn die Menschen wüssten, was in den Katakomben wirklich passiert, würden nur wenige ruhig schlafen.“
„Was ist denn da los? Soweit ich weiß, leben einige, die das Tageslicht aus unterschiedlichen Gründen scheuen, da unten.“
„Einige, genau“, sage ich lächelnd.
„Du warst schon da unten?“, fragt Mark.
„Ein paarmal. Die eigentlichen Katakomben beginnen dort, wo für Menschen die Grenze ist. Eine Grenze, die nicht ignoriert werden sollte. Dahinter ist es lebensgefährlich für Normalsterbliche.“
„Aber du warst auch da schon.“
„Klar. Bin ja keine Normalsterbliche. - Okay, ich denke, für heute sind wir fertig. Du sagst noch Bescheid, wann wir am Samstag kommen sollen.“
Mark nickt und begleitet uns nach draußen. Er mustert den Jaguar neugierig. „Manche Dinge ändern sich nicht“, sagt er dann.
„Wieso?“, erkundige ich mich.
„James war schon immer ein Jaguar-Fan. Ich glaube, er hat sich noch nie hinter das Steuer einer anderen Marke gesetzt.“
„Doch, er musste ab und zu auch meinen Wagen fahren. Einen Rocket. Kombi.“
Mark zieht die Augenbrauen hoch. „Mein Beileid, James.“
„Jedenfalls hängt mein Wagen jeden Jaguar ab. Er sieht halt nur nicht so sportlich aus.“
„Na ja, ich halte es für eine Sünde, einen Kombi schneller als 100 fahren zu lassen.“
„Komm, James, wir gehen. Sag deinem Ex-Kollegen, dass Chauvis mich hysterisch machen können, was oft ungseund endet.“ Ich wende mich ab und steige kopfschüttelnd in den Wagen. Wahrscheinlich wollte Mark nur einen Witz machen, aber manche Dinge sind für mich einfach grundsätzlich nicht lustig.
Nachdem James eingestiegen ist, sieht er mich fragend an. „Was war das denn?“
„Fahr einfach. Bitte.“
Er winkt Mark zu, dann fährt er los. Ich schweige bis nach Hause, schnappe mir die Leine und marschiere mit Danny los. James rennt mir hinterher und geht dann schweigend neben mir her.
Erst als wir wieder zu Hause sind und ich meine warmen Klamotten ausgezogen habe, wende ich mich an James.
„Sag deinem Ex-Kollegen, wenn er in meiner Gegenwart nochmal so dämliche Sprüche ablässt, von denen der letzte besonders bescheuert war, lernt er mich als Frau und nicht als Kriegerin kennen.“
„Und, ist das schlimm?“
„Ja!“
James zieht eine Augenbraue hoch, was ich ignoriere, und gehe in die Küche.
„Möchtest du einen Kaffee?“
„Danke, ist mir zu spät dafür. Ich würde aber gerne verstehen, was dich so reagieren lässt.“
„Das habe ich doch schon gesagt. Chauvi-Sprüche können mich hysterisch machen.“
„So schlimm war es aber doch gar nicht.“
Ich drehe mich um und sehe ihn an. „James, manchmal bist du halt einfach auch nur ein Mann. Mark zeigt keinen Respekt Frauen gegenüber. Ganz abgesehen davon, dass er mich mit Blicken ausgezogen hat!“
„Gut, das finde ich auch nicht so toll, aber so ungewöhnlich ist das ja nun nicht. Du erlebst es doch jeden Tag, oder etwa nicht?“
„Ja, und meistens ignoriere ich es einfach. So weit kommt es noch, dass ich mich wegen schwanzgesteuerter Idioten in Kleidersäcke hülle!“
„Das verlangt doch niemand“, erwidert James lächelnd.
Warum lächelt er? Findet er die Vorstellung von Fiona in Kleidersäcken lustig?
Ich atme tief durch. „Reden wir nicht mehr darüber. Du willst wirklich keinen Kaffee?“
Er schüttelt den Kopf. Als ich an der Kaffeemaschine stehe, tritt er zu mir und legt die Arme von hinten um mich. Seine Nähe tut gut. Und seine Ruhe. Ich lehne den Kopf gegen seine Brust, während der Kaffee zubereitet wird, und warte.
Ich muss nicht lange warten.
Als wir am nächsten Samstag kurz nach drei Uhr nachmittags auf den Parkplatz fahren, ist er fast voll. Ich mustere beim Aussteigen die Autos. Ich wusste gar nicht, dass es so viele Ferraris in Skyline gibt.
„Hübscher Fuhrpark“, bemerkt James. „Vielleicht sollte ich mal die Marke wechseln.“
„Untersteh dich! Weißt du, wie unbequem so ein Ferrari oder Lamborghini ist?“
„Wann bist du denn damit gefahren?“
„Katharina hat so was.“
„Aha.“
Da Katharina ein gefährliches Thema ist, für mich zumindest, erst recht im Beisein von James, gehe ich nicht weiter darauf ein. Außerdem kommen wir am Haus an. Da wir schon bekannt sind, werden wir zum Büro durchgewunken.
Da wir angerufen hatten, bevor wir losfuhren, ist Mark nicht allein im Büro. Als Erste fällt mir eine künstliche Blondine auf, deren Augen so blau sind, dass sie niemals echt sein können. Nicht einmal Katharinas Augen … Ich stoppe meinen eigenen Gedanken und bemühe um einen möglichst neutralen Gesichtsausdruck, während ich mich Mark zuwende, der hinter seinem Schreibtisch sitzt und mich mit einem leichten Lächeln beobachtet.
Ich sollte ihm den Mund geradebiegen.
„Hallo, Fiona“, sagt er. „Hast du dich erholt?“
„Erholt?