Dr. Norden Jubiläumsbox 7 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Читать онлайн книгу Dr. Norden Jubiläumsbox 7 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 14
Sie fuhren zur Klinik, und sie erzählte ihm unterwegs, was mit Malena passiert war.
»Sie hatte in der Firma Allwoerden eine sehr gute Stellung, und früher verstand sie sich mit ihrem Chef auch sehr gut, aber er hat sich nach einer Erkrankung sehr verändert. Mit Maleski hat er Geschäfte gemacht.«
»Du denkst jetzt, daß dieser Maleski ihn auch um den Verstand gebracht hat?«
»Ich versuche Klarheit zu schaffen, Lennart. Es ist doch eigenartig, daß es solche Parallelen gibt und Maleski die Schlüsselfigur ist. Kannst du ihn beschreiben?«
»Ich beginne mich langsam an diese Personen zu erinnern.«
»Und diese Nadine Devaine könnte jene Dina sein. War sie deine Freundin? Kanntest du sie vorher?«
»Nein, sie gehörte zu Leski.«
»Der Name Allwoerden hat dich vorhin verschreckt.«
»Er gefällt mir nicht«, sagte Lennart betont.
Sie waren bei der Klinik angelangt. »Willst du wirklich warten?« fragte Anouk.
»Ich bin doch dein Chauffeur«, erwiderte er mit ungewohntem Humor. »Und wir wollen einen Ausflug machen. Rede nur mit deiner Freundin, so lange du willst. Malena, der Name gefällt mir.«
»Besser als Anouk?« fragte sie verschmitzt.
Dann eilte sie die Stufen zur Klinik empor und drehte sich noch einmal lächelnd um.
»Ich liebe dich«, sagte er, aber sie hörte es nicht.
Sie traf Schwester Klara auf dem Gang. »Es hat jemand angerufen und sich nach Frau Steiner erkundigt, ein Herr Allwoerden. Frau Doktor hat mit ihm gesprochen, sie ist jetzt aber beschäftigt.«
»Sagen Sie ihr bitte, daß ich bei Malena bin. Ich werde sie nicht lange aufhalten.«
»Frau Steiner war vorhin wach«, erklärte Schwester Klara. »Es geht ihr viel besser.«
Blaß war sie noch und schien zu schlafen. Anouk setzte sich ans Bett und streichelte ihre Hände.
»Ich bin’s, Malena, ich würde gern mit dir reden«, sagte sie.
»Ich bin immer nur müde«, flüsterte Malena schleppend.
»Schau mich wenigstens mal an. Ich habe mächtige Angst um dich gehabt.«
Langsam hoben sich die bläulichen Lider. Ein zitternder Seufzer kam über Malenas Lippen.
»Sie wollte mich umbringen, Anouk.«
»Das hat sie aber nicht geschafft, und jetzt ist sie tot.«
In Malenas Gesicht kam Leben. »Sie ist tot?«
»Erschossen, sie haben zuerst von Selbstmord geredet, aber es war Mord, da bin ich sicher. Sie hatte das Gift in der Tasche, das sie dir in den Saft getan hat. Was weißt du über Maleski? Wie lange kennst du ihn?«
»Ich wußte nichts von ihm bis jetzt.«
»Hast du mal Korrespondenz mit Madagaskar in die Hände bekommen?«
»Ich muß nachdenken. Ich bin müde, Anouk, warum bin ich so schwach?«
»Es wird alles wieder gut, Malena. Du wirst wieder gesund, das ist die Hauptsache. Ich komme morgen wieder.«
Schwester Klara hatte leise die Tür geöffnet und winkte ihr, das bedeutete, daß Jenny Zeit für sie hatte.
*
Jenny erzählte ihr, daß Allwoerden sich sehr höflich bei ihr nach Malenas Befinden erkundigt hatte mit der Anfrage, ob er sie besuchen könne, was sie aber abgelehnt hatte.
»Er will auf keinen Fall, daß sie kündigt wegen dieser üblen Geschichte, die geklärt werden müsse. Was sagen Sie dazu, Anouk?«
»Daß ihm nach dem Tod von Nadine die Furcht im Nacken sitzt. Es ist schon sehr eigenartig, daß man sie schon am Tag nach diesem Vorfall ausgeschaltet hat. Ich kann mir schon denken, auf wessen Konto das geht.«
»Sie wissen schon mehr?«
»Ich kann mir einiges zusammenreimen, da Lennarts Erinnerungsvermögen langsam Gestalt annimmt. Ich habe nur das Gefühl, daß er sich an manches einfach nicht erinnern will.«
»Welchen Eindruck haben Sie von ihm gewonnen?«
»Daß er ein warmherziger Mensch war, dessen Gutgläubigkeit ihn in diese schreckliche Situation brachte. Er ist mißtrauisch geworden, aber im Grunde seines Herzens liebenswert. Er wartet draußen übrigens auf mich.«
»Würden Sie mich mit ihm bekannt machen?«
»Gern. Er soll Menschen kennenlernen, die er nicht zu fürchten braucht. Das macht ihn sicherer, die negativen Figuren aus der Vergangenheit dort einzuordnen, wo sie hingehören und auch Zorn zu empfinden.«
Sie gingen gemeinsam hinaus. Anouk beobachtete beide, als sie einander vorgestellt wurden. Lennart war sehr höflich, aber doch zurückhaltend. Jenny nickte Anouk unauffällig zu, als sie sich verabschiedeten.
»Sie ist auch deine Freundin?« fragte Lennart.
»Nur eine gute Bekannte.«
»Du machst Unterschiede«, stellte er fest.
»Gewiß, zur Freundschaft gehört mehr. Man muß füreinander dasein, sich dem andern verbunden fühlen, auch wenn man sich lange nicht sieht. Man muß den anderen einfach so nehmen wie er ist und auch mit seinen Fehlern zurechtkommen.«
»Welche Fehler habe ich?« fragte er sofort.
»Das werde ich noch herausfinden.«
»Hat deine Freundin Fehler?«
»Sie leidet unter ziemlichen Selbstzweifeln, sie ist sich nicht gut genug.«
»Das trifft auch auf mich zu.«
»Siehst du, du fängst an, dich zu erkennen.«
Er legte seinen Arm scheu um ihre Schultern. »Du bist so vollkommen«, sagte er leise.
»Das bin ich bestimmt nicht, aber ich will gar nicht anders sein. Ich leide manchmal sehr darunter, andere besser einschätzen zu können.«
»Warum?«
»Weil es deprimierend ist, wie sehr der äußere Schein oft trügt.«
Er nickte. »Sie waren so freundlich zu mir und wollten mich umbringen, das ist mir jetzt bewußt. Deshalb will ich für immer Lennart van Eicken bleiben.«
Warum klammert er sich nur so sehr daran, ging es Anouk durch den Sinn. Was will er vor sich selbst verleugnen? Sie blickte zu ihm empor. »Ich mag dich so, wie du bist, Lennart«, sagte sie weich.
»Darf ich dich küssen?« fragte