Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Hinter Mike Rander stand ein Leibwächter.
Er preßte die Mündung seiner gerade gebrauchten Waffe gegen Mike Randers Schläfe.
»Keinen Schritt weiter«, befahl der Leibwächter. Bei näherem Hinsehen erkannte Parker den stämmigen Fahrer von Sherman, Saul Natters.
»Sie werden schnell genug sein, Mister Rander zu taten«, sagte Parker, ohne sich beirren zu lassen. »Sie werden aber ganz sicher nicht schnell genug sein, um dann meinem Schuß zu entgehen!«
Saul Natters schluckte. Er hatte deutlich verstanden.
»Werfen Sie die Waffe zu Boden«, herrschte Parker den Fahrer des Gangsterbosses an. Seine Stimme klang scharf wie ein Rasiermesser, wie der Volksmund es wohl ausgedrückt hätte.
Natters schluckte noch einmal. Dann steckte er auf. Er ließ die Waffe zu Boden fallen und hob beide Arme.
»Stehen Sie nicht nutzlos herum«, sagte Parker schon wieder wesentlich ruhiger. »Beeilen Sie sich, Mister Rander loszubinden!«
Saul Natters kam Parkers Bitte sofort nach.
»Ich hab’s geahnt, daß Sie auf der Bildfläche erscheinen würden«, meinte Mike Rander und versuchte zu lächeln, was ihm wegen eines blutenden Mundwinkels nur unvollkommen gelang.
»Ich bedaure sehr, Sir, daß ich nicht früher kommen konnte«, entschuldigte sich der Butler. »Ich wurde leider von Ereignissen überrascht, die ich nicht vorher einkalkulieren konnte.«
»Was ist denn passiert?« fragte Rander. Er stand vorsichtig auf, reckte und dehnte sich. Er war noch etwas schwach auf den Beinen.
»Mister Calderhan ist verschwunden«, sagte der Butler. »Ob freiwillig oder entführt, weiß Mister Criswood im Augenblick nicht zu sagen. Im Grund dürfte das auch vollkommen gleichgültig sein. Ich erlaube mir nämlich, an den Zeitzünder zu denken!«
Es war Tag geworden!
Criswood, Mike Rander und Josuah Parker hielten Kriegsrat. Ihre Gespräche kreisten um einen einzigen Punkt. Wie konnte man Calderhan bis gegen Abend finden? Gegen sechs Uhr abends mußte der Zeitzünder von ihm durch ein Stichwort zurück auf Null gedreht werden, sonst ging die Kernladung hoch.
»Die ganze Stadt wird durchkämmt«, berichtete Criswood, »aber offen gesagt, viel verspreche ich mir nicht davon. Wenn Calderhan sich verstecken will, ist er nicht zu finden. Und wenn er gekidnappt wurde, wird sein Versteck ebenfalls unauffindbar bleiben.«
»Er ist ganz sicher nicht gekidnappt worden«, warf Mike Rander ein.
»Glaube ich auch nicht, Rander.« Criswood nickte. »Er hat sich freiwillig abgesetzt. Ich möchte nur wissen, was er damit bezweckte.«
»Ich fürchte, Sir, daß ich die Schuld daran trage«, meldete Josuah Parker sich zu Wort, »ich dürfte ihn mit meiner Taktik in eine Angstpsychose hineingetrieben haben.«
»Möglich, aber keineswegs sicher. Ein Mann wie Calderhan ist im Grunde unberechenbar. Gerade so gut kann ich mir auch die Schuld zuschreiben. Meine Leute und ich hätten besser auf ihn aufpassen müssen!«
»Ob Calderhan von sich aus daran denkt, die Zeituhr zurückstellen zu lassen?« fragte Mike Rander.
»Wahrscheinlich«, entgegnete Criswood. »Noch hat er ja keinen einzigen Cent erhalten! Ich glaube sogar, daß er sich bald melden wird. Aus irgendeinem sicheren Versteck heraus!«
Es war wie bei einem Stichwort auf der Bühne.
Das Telefon klingelte.
Criswood sprang auf, ging ans Telefon und meldete sich.
Dann wandte er sich blitzschnell zu Rander und Parker um und nickte.
»Ja, sprechen Sie, Calderhan«, sagte er dann in den Hörer hinein. »Wo stecken Sie zum Teufel? Sind Sie nicht mehr scharf auf das Geld?«
Criswood hörte einen Moment zu.
»Gut«, sagte er dann, »das Geld steht bereit. Sagen Sir mir, wohin wir es bringen sollen!«
Er erhielt eine Antwort auf seine Frage und legte dann auf.
»Calderhan will noch heute das Geld! Und zwar will er es nicht abholen. Er scheint sich eine völlig neue Taktik zugelegt zu haben. Jetzt sollen wir die Scheine in Koffer verpacken und die in den Everglades an einer bestimmten Stelle abstellen.«
»Klingt das eigentlich nach Calderhan?« fragte Mike Rander und schüttelte ungläubig den Kopf.
»Kein Zweifel, ich habe gerade mit ihm gesprochen«, sagte Criswood. »Ich habe seine Stimme sofort erkannt.«
»Das meine ich nicht«, widersprach der Anwalt. »Was sagen Sie, Parker? Klingt das alles noch nach Calderhan?«
»Auf keinen Fall, Sir«, antwortete der Butler gemessen. »Calderhan zeichnete sich durch eine Kombination von Unverfrorenheit, Frechheit und Naivität aus. Von Vorsicht war an ihm nichts zu verspüren. Nun aber bedient er sich plötzlich der Methoden normaler und durchschnittlicher Erpresser.«
»Ob er uns die ganze Zeit über nur getäuscht hat?« Criswood fuhr sich durch das spärliche Haar.
»Das glaube ich nicht, Sir«, erwiderte der Butler. »Ich möchte eher annehmen, daß sich ein anderer Mann eingeschaltet hat! Oder, was vielleicht noch verständlicher ist, irgendeine Frau!«
»Wer könnte das sein?«
»Ich müßte darüber nachdenken«, sagte Parker und verzichtete darauf, von Ginger Coltax zu erzählen. Er sah auf seine unförmige Zwiebeluhr und fuhr fort: »Bis achtzehn Uhr sind es noch knapp acht Stunden. Diese Zeitspanne müßte eigentlich reichen, Calderhan aufzuspüren!«
»Bis wann sollen die Geldkoffer draußen in den Everglades sein?« fragte Mike Rander.
»Pünktlich um fünfzehn Uhr«, antwortete Criswood.
»Werden Sie das Geld hinausschaffen lassen?«
»Selbstverständlich! Oder wollen Sie das Risiko eingehen, daß das A-Geschoß in die Luft fliegt? Jetzt, wo Calderhan nicht mehr greifbar ist, müssen wir seine Wünsche prompt erfüllen!«
»Warum haben Sie Criswood nicht alles gesagt, Parker?« fragte Mike Rander, nachdem sie den Bungalow verlassen hatten und im Wagen zurück ins Hotel fuhren.
»Spielen Sie auf Lern Coltax und dessen Tochter Ginger an, Sir?«
»Das wissen Sie doch genau!«
»Großangelegte Fahndungen, Sir, sind nutzlos. Wir haben es mit Gangstern zu tun, die so ziemlich alle Winkelzüge ihrer Branche kennen. Das wenigstens ist meine bescheidene Ansicht.«
»Wollen wir’s mit einer Alleintour versuchen? Gut, aber wo den Hebel ansetzen, Parker?«
»Calderhan dürfte sich nach wie