Das Amulett Staffel 3 – Liebesroman. Patricia Vandenberg

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Das Amulett Staffel 3 – Liebesroman - Patricia Vandenberg Das Amulett Staffel

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habe gute Nerven, Almut«, wehrte er ab. »Du und Jasmin, wäre mein Leben nicht sinnlos, wenn ich euch nicht hätte?«

      »Sag das doch nicht, Magnus. Willst du Geli denn ewig nachtrauern? Ich denke…«

      »Sprechen wir nicht davon«, unterbrach er sie. »Ist dir übrigens der Name Lorenzen noch ein Begriff?«

      »Lorenzen? Meinst du den Reeder, der mit seiner Frau vor fünf Jahren tödlich verunglückt ist? Ja, fünf Jahre muß es hier sein. Jasmin war gerade zur Welt gekommen. Wie kommst du darauf?«

      »Ach, nur so.« Er fand, daß er schon viel zuviel gesagt hatte.

      Almut von Thalau, sie hatte nach einer völlig mißglückten Ehe, die nur wenige Monate währte, ihren Mädchennamen wieder angenommen, dachte kurz nach.

      »Es war eine tragische Geschichte. Erinnerst du dich nicht?« fragte sie, während sie ihm Tee einschenkte. »Annette Lorenzen soll übrigens ein bildschönes Mädchen geworden sein.«

      »Was du alles weißt«, meinte er leichthin.

      »Ich glaube, ich habe diese Annette Lorenzen einmal bei Walthers kennengelernt. Ich kann mich nur nicht mehr so genau daran erinnern.«

      Wenn Almut auch schlecht sehen konnte, war sie dafür um so hellhöriger. Seine Stimme verriet ihr, daß er sich sehr genau erinnern konnte, und sie fragte sich, warum er es nicht zugab.

      »Was gibt es sonst Neues?« fragte er, als sie wieder in Schweigen versank.

      »Ach Gott, das Übliche. Heiraten, Ehescheidungen, was Frauen, die viel Zeit haben, eben interessiert. Übrigens wissen Walthers vielleicht ein Haus für uns.«

      Er nickte. »Na, hoffentlich klappt es. Ich habe das Hotelleben reichlich satt, und außerdem braucht ihr einen Garten.«

      »Nun denkst du schon wieder an uns«, seufzte sie. »Was täte ich wohl, wenn wir dich nicht hätten«, fügte sie dann hinzu.

      »Es beruht auf Gegenseitigkeit. Nun will ich schnell noch mal zu unserer Süßen gehen. Weißt du, Almut, im Grunde bin ich manchmal froh, daß es so gekommen ist. Jasmin bringt so viel Sonnenschein in mein Dasein.«

      Wohl mehr als in meines, dachte sie. Zu oft wurde sie durch das Kind an jenen Mann erinnert, den sie zutiefst verabscheute.

      *

      Annette konnte nicht einschlafen. Schließlich machte sie Licht, und als sie sich aufrichtete, um auf die Uhr zu schauen, sah sie das Büchlein, das sie Felicia weggenommen hatte, auf dem Nachtkästchen liegen.

      Das Amulett der Fatima!

      Sie las weiter und wurde immer mehr gefesselt. Der Geschichte der kleinen Krankenschwester, die das Amulett von der Gräfin Celia Vincenti geerbt hatte, folgte jene der unglücklichen Alexandra Eskens, die so lange vergebens auf ein Kind gewartet hatte. Und dann las sie von der zauberhaften Jacqueline, dem Waisenkind aus Paris, das ihren Vater wiederfand, der ein steinreicher Mann war. Konnte man bloße Märchen so glaubwürdig aufzeichnen? Nein! Dieses Amulett mußte es wirklich geben. Und bevor Annettes Augen zufielen, erwachte wieder der brennende Wunsch in ihr, es zu besitzen, um auch ihre eigenen Wünsche verwirklichen zu können.

      Es geisterte sogar noch durch ihre Träume. Sie sah es vor sich, doch immer, wenn sie danach greifen wollte, entglitt es ihr.

      »Ich muß es haben«, sagte sie laut, als sie erwachte. Bob Webster, dachte sie. Er hat überall Verbindungen. Er muß mir helfen.

      Bob Webster war ein blendend aussehender Mann, dessen Alter schwer zu schätzen wer. Gewöhnlich zeigte sein Gesicht ein charmantes Lächeln, doch jetzt war es düster, und ein zynischer Zug lag um seinen Mund.

      »Mach doch jetzt keine Mätzchen, Percy«, warnte er. »Warte noch vier Wochen, dlann habe ich Annette da, wohin ich sie haben will.«

      »Ich brauche das Geld«, gab der andere gereizt zuruck. »Ich bin am Ende. Du lebst wie der Herrgott in Frankreich, und ich pfeife auf dem letzten Loch. Nichts geht mehr, Bob.«

      Das Zimmertelefon läutete. Bob Webster nahm den Hörer ans Ohr und meldete sich.

      »Na, wer sagt es denn?« meinte er anschließend zufrieden. »Annette ist schon im Anrollen. Verschwinde, Percy. Sie braucht nicht zu wissen, daß ich hier Freunde habe. Donner und Doria, ich scheine doch ein gewaltiges Stück weitergekommen zu sein, wenn sie schon freiwillig zu mir kommt. Du brauchst keine vier Wochen mehr zu warten.«

      Er war schon wieder bester Laune. Percy sah ihn mißtrauisch an, aber er räumte das Feld. Diese Chance wollte er Bob schon noch geben und sich auch, wie er einräumte.

      Am Lift stieß er mit einer jungen Dame zusammen. Fast hätte er einen Pfiff ausgestoßen, so attraktiv war sie, und er sah ihr nach, während sie sehr selbstsicher und graziös auf eine bestimmte Tür zusteuerte.

      Bob empfing Annette mit seinem liebenswürdigsten Lächeln, mit dem er alle Frauen betören konnte. Heute bemerkte es Annette kaum. Sie dachte an etwas anderes.

      »Wie reizend, daß du mich auch einmal besuchst«, sagte er. »Du siehst bezaubernd aus, Liebling!«

      Sie kannten sich erst wenige Wochen, aber Bobs Charme hatte auch auf Annette seine Wirkung nicht verfehlt. Da er zudem noch durchblicken ließ, daß er reich und unabhängig sei, war Annette ihm zunächst auf den Leim gegangen. Doch jetzt dachte sie an einen anderen Mann und an ein bestimmtes Ziel. Bob interessierte sie nicht mehr.

      »Ich habe eine dringende Bitte, Bob«, sagte sie ruhig. »Ich suche etwas ganz Bestimmtes, und du mußt mir dabei helfen.«

      »Aber gern, mein Schatz«, erwiderte er bereitwillig. »Du weißt, daß ich alles für dich tue.«

      Annette sah ihn forschend an und wurde einen Augenblick unsicher. Machte sie sich damit nicht zu abhängig von ihm?

      Doch gleich wies sie diesen Gedanken von sich. Sie war ja bereit, ihren Preis zu bezahlen. Sie wollte das Amulett schließlich nicht geschenkt haben.

      »Du kennst doch Gott und alle Welt«, begann sie, während er sie abschätzend musterte und sich fragte, was sie eigentlich zu ihm führte.

      »Gott kenne ich zwar nicht und würde mir dies auch nicht anmaßen«, erwiderte er, »aber sonst gibt es kaum unüberwindliche Hürden für mich. Ganz zu deinen Diensten, Angebetete.«

      Annette überlegte rasch. Konnte sie ihn noch in die von ihr gesteckten Grenzen zurückweisen, wenn sie sich ihm anvertraute? Aber sie brauchte ja nicht über Magnus von Thalau zu sprechen. Sie war reich und bekannt dafür, daß sie exzentrisch sein konnte. Sie wollte eben ein Schmuckstück besitzen.

      Sie zwang sich zu einem leichten Ton. »Ich habe da zufällig ein Buch gelesen, Bob«, erklärte sie zögernd. »Nein, du brauchst nicht so bestürzt zu schauen. Darüber will ich nicht mit dir sprechen. Es handelt sich um ein Schmuckstück von besonderem Wert. Ich möchte es kaufen. Der Preis ist mir egal. Aber ich weiß nicht, wo es zu finden ist.«

      »Ich höre«, sagte er gelassen und lehnte sich leicht an einen Sessel. »Weißt du denn wenigstens ungefähr, wo man suchen könnte?«

      Sie nahm das Büchlein aus ihrer Tasche. »Es handelt sich um dieses

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