Sophienlust Staffel 8 – Familienroman. Diverse Autoren

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Sophienlust Staffel 8 – Familienroman - Diverse Autoren Sophienlust

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die kleine Wohnung zurück. Kuni und Mathias suchten einige Spielsachen zusammen, die sie mit nach Sophienlust nehmen wollten.

      Der Chauffeur Hermann erschien pünktlich. Noch einmal versprach er Ingrid, gut auf die Kinder aufzupassen.

      Kuni und Mathias weinten nun doch beim Abschied von ihrer Mutter. Zärtlich drückte Ingrid ihre Lieblinge an sich. Dann umarmte sie noch Peter, der ihr leicht verschämt gestand, daß er sie sehr liebhabe.

      Als der Wagen losfuhr, fühlte Ingrid sich so einsam wie noch nie. Tränenblind hastete sie die Treppe hinauf. In ihrer Wohnung überließ sie sich dann ungehemmt ihrem Kummer.

      *

      Die Geschäfte von Pia Franke und Guido Laurens hatten zu einer Katastrophe geführt. Eine ältere Frau war gestorben. Ausgerechnet ihr hatte Guido einige Ampullen Morphium persönlich verkauft.

      Als er von ihrem Tod erfuhr, war er wie vor den Kopf geschlagen. Sofort rief er Pia in ihrem Appartement an, die versprach sofort zu kommen. Nun wartete er voller Ungeduld auf sie.

      Pia kam so schnell wie möglich. »Wie konnte das nur geschehen!« rief sie verzweifelt. »Das kann sehr böse für uns werden, Guido!« Sie zog den Regenmantel aus, warf ihn achtlos auf einen Stuhl und sank dann auf die Couch. Mit zitternden Händen griff sie nach der Zigarettendose und nahm sich eine Zigarette.

      Guido gab ihr Feuer und erklärte: »Dabei habe ich die Frau gewarnt und ihr ausdrücklich gesagt, sie dürfe nur jeweils eine Ampulle spritzen.«

      »Hat dich jemand mit ihr zusammen gesehen, Guido?«

      »Das weiß ich nicht, Pia. Aber ich kann es mir nicht vorstellen. Ich war doch ziemlich spät am Abend bei ihr.«

      »Und sie war ganz allein in ihrer Wohnung?« Pia rauchte nervös und blickte sich dann um. »Hast du denn nichts zum Trinken da?«

      »Aber ja. Du möchtest gewiß Whisky haben?«

      »Ohne alles diesmal.« Pia erhob sich und lief wie ein gefangenes Tier im Zimmer umher.

      Während Guido Whisky einschenkte, rief er sich den Besuch bei seiner ›Kundin‹ ins Gedächtnis zurück. Jäh erinnerte er sich daran, daß er in der Wohnung ein Geräusch gehört hatte, als er mit der Frau verhandelt hatte. Sie hatte um die Summe gefeilscht. Schließlich hatte er nachgegeben und weniger verlangt, als er vorgehabt hatte.

      »Was ist, Guido?« fragte Pia nervös.

      »Mir ist gerade etwas eingefallen. Es schien doch noch jemand in der Wohnung gewesen zu sein.«

      »Wer? Hat man dich gesehen?« Pia nahm ihm das Glas aus der Hand und trank gierig. »Mein Gott, man wird uns finden. Zumindest dich. Versprich mir, daß du mich dann nicht verrätst.«

      Guido blieb ihr darauf die Antwort schuldig.

      »Guido, du siehst doch ein, daß ich im Augenblick kein Morphium mehr beschaffen kann. Man wird in den Apotheken Nachforschungen anstellen. Dann wird mein Chef vielleicht doch auf meine Diebstähle kommen, obwohl ich das für unwahrscheinlich halte. Ich habe die Eintragungen in den Büchern gefälscht. Außerdem würde mein Chef mich niemals verdächtigen. Sollte er doch mißtrauisch werden, weiß ich schon, wie ich ihn einwickle. Er brennt doch darauf, mit mir zu schlafen.«

      Guido war momentan so in Wut, daß er nahe daran war, in das Puppengesicht seiner Geliebten hineinzuschlagen. Doch die größere Wut hatte er auf sich selbst, weil er nicht mehr die Kraft aufbrachte, sich von Pia zu lösen. Mit offenen Augen lief er immer weiter auf den Abgrund zu, der ihn eines Tages mit Haut und Haaren verschlingen würde.

      Nur mühsam beherrschte sich Guido. Nach einem Whisky hatte er seine Gefühle endlich wieder in der Gewalt. »Eigentlich bin ich froh, daß das nun ein Ende hat. Sollten wir noch einmal davonkommen, können wir Gott danken. Ich werde mich von nun an ganz auf meine Arbeit konzentrieren. Mit gutem Willen werde ich in meinem Beruf schon das verdienen, was wir zum Leben brauchen.«

      »Daß ich nicht lache!« Pia hatte es sich auf der Couch wieder bequem gemacht. »Du bist doch ein schlechter Rechtsanwalt, mein Lieber. Und das weißt du auch ganz genau. Dir fehlt das gewisse Etwas, das dich aus dem Durchschnitt heraushebt. Schlechte, unbedeutende Anwälte gibt es wie Sand am Meer. Ich habe eine ganz andere Idee.«

      »Was für eine Idee, Pia? Glaub’ mir, ich habe von diesen halbseidenen Geschäften genug.«

      »Halbseiden? Na ja, so kann man es auch bezeichnen«, spottete sie. »Also, hör’ mir zu.«

      »Laß mich in Ruhe!« Guido wandte ihr den Rücken zu und blickte aus dem Fenster. Ich muß mich von ihr lösen, dachte er. Ich werde zu meiner Familie zurückkehren, um ein neues Leben zu beginnen.

      Pia nahm noch einen Schluck aus ihrem Glas, drückte die halbgerauchte Zigarette im Aschenbecher aus und erhob sich. Langsam ging sie zu Guido hin, umfing ihn von hinten und schmiegte sich an ihn. »Liebling, sei doch vernünftig«, bat sie leise. »Wir wollen doch aus diesen spießbürgerlichen Verhältnissen so schnell wie möglich heraus.«

      Guido spürte, wie seine Widerstandskraft erlahmte, wie das süße Gift der Leidenschaft sich in seinem Körper ausbreitete und ihn von neuem zu Pias Sklaven machte. Er drehte sich um und nahm sie in seine Arme. »Also, rede schon«, sagte er und küßte sie mit leidenschaftlichem Verlangen.

      »Später, Guido, später. Wir müssen jede Stunde voll und ganz ausnutzen. Denn sollte man herausfinden, daß du der Frau das Morphium verkauft hast, wird uns eine unaufhaltsame Lawine überrollen und uns zermalmen«, flüsterte sie und erwiderte seine Küsse heiß.

      Später lagen sie nebeneinander. Beide waren auf einmal sicher, daß niemand herausbekommen würde, daß sie der Frau das Gift verkauft hatten. Pia bot nun ihre ganze Überredungskunst auf, um Guido für ihren neuen Plan zu gewinnen.

      »Pia, du weißt, daß ich dich liebe, daß ich alles für dich tue«, erwiderte er heiser, denn noch glühte ihre leidenschaftliche Umarmung in ihm nach. »Aber was du verlangst, ist unmöglich.«

      »Aber nein, Guido, es ist nicht unmöglich. Du bist doch intelligent. Du brauchst dir nur einen Nachschlüssel für den Giftschrank zu beschaffen. Sollte man tatsächlich bemerken, daß Morphium fehlt, fällt der Verdacht bestimmt nicht auf dich. Eher auf deine Frau.«

      »Das will ich auf gar keinen Fall.«

      »Mein Gott, in einem Krankenhaus kann doch jeder der Dieb sein. Auf einen Außenstehenden wird man bestimmt nicht kommen. Du nimmst einfach gleich eine so große Menge, daß wir davon sehr lange leben können. Du mußt eben deiner Frau mal schöntun.«

      »Auf einmal?« fragte Guido, verbittert über seine Schwäche. »Dabei hast du vor noch gar nicht so langer Zeit erklärt, du würdest mir die Augen auskratzen, wenn ich zu meiner Frau zurückkehren würde.«

      »Das würde ich auch tun. Aber diesmal ist es etwas anderes. Man muß auch Opfer bringen können. Außerdem habe ich mittlerweile begriffen, daß du mein vollstes Vertrauen verdienst. Du liebst mich mehr als deine Frau.« Sie küßte ihn auf die Nasenspitze und sah ihm tief in die Augen. »Du liebst mich doch mehr als sie?« wiederholte sie schmeichelnd.

      »Ja, Pia, ja«, stöhnte er auf und riß sie wieder in seine Arme.

      *

      Ingrid hatte gern

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