Dr. Daniel Staffel 4 – Arztroman. Marie-Francoise

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Dr. Daniel Staffel 4 – Arztroman - Marie-Francoise Dr. Daniel Staffel

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Verletzung meiner Schweigepflicht – obwohl du Erikas Mann und darüber hinaus auch noch Arzt bist.«

      Dr. Metzler nickte ergeben. »Du hast natürlich recht.« Dann sah er Dr. Daniel nahezu flehend an. »Es ist doch nichts Ernstes, oder?«

      »Ich weiß es noch nicht, Wolfgang, und wenn ich es wüßte, dürfte ich es dir nicht sagen.«

      Dr. Metzler seufzte tief auf. »Ich glaube, ich würde völlig verzweifeln, wenn Erika etwas zustoßen würde… wenn sie schwerkrank wäre, womöglich sogar…«

      Impulsiv legte Dr. Daniel einen Arm um seine Schultern. »Wolfgang, an so etwas darfst du gar nicht denken. Und es wäre auch viel zu früh, um derartige Prognosen aufzustellen.«

      Dr. Metzler nickte nur, dann zwang er seine Gedanken in eine andere Richtung.

      »Du bist aber sicher nicht nur deswegen gekommen«, vermutete er.

      »Richtig«, stimmte Dr. Daniel zu. »Karina hat mich heute angerufen. Sie möchte in den Semesterferien ein bißchen Klinikluft schnuppern. Wärst du damit einverstanden, wenn sie für ein paar Wochen hier mitarbeiten würde – soweit es ihre Fähigkeiten bereits zulassen?«

      Dr. Metzler zögerte. Er erinnerte sich noch zu genau daran, wie verliebt Dr. Daniels dreiundzwanzigjährige Tochter in ihn gewesen war. Mittlerweile war sie zwar mit dem Schweizer Pianisten Jean Jacques, der mit bürgerlichem Namen Jean Veltli hieß, verlobt, doch zumindest während ihrer letzten Besuche hatte Dr. Metzler jedesmal gemerkt, daß sie ihm noch immer nicht ganz unbefangen gegenüberstand.

      »Glaubst du wirklich, daß das gut wäre?« fragte er schließlich langsam. »Du weißt selbst am besten, was damals bei der Klinikeröffnung geschehen ist.«

      Dr. Daniel nickte. »Und ob ich das weiß. Karinas Autounfall wird mir ewig in Erinnerung bleiben.«

      »Sie hatte diesen Unfall, weil sie an diesem Tag von mir erfahren hatte, daß ihre Liebe zu mir immer aussichtslos bleiben würde.«

      »Auch das weiß ich.« Dr. Daniel schwieg kurz. »Wolfgang, seitdem ist viel Zeit vergangen. Du bist inzwischen verheiratet, und Karina ist verlobt. Wenn sie ihr Medizinstudium abgeschlossen hat, wird sie Jean heiraten. Ich glaube nicht, daß sie die Liebe zu dir noch immer im Herzen trägt.« Aber noch während er das sagte, spürte er, daß er sich seiner Worte gar nicht so ganz sicher war.

      Dr. Metzler überlegte eine Weile, dann nickte er. »Also schön, ich bin einverstanden.« Er schwieg einen Moment. »Robert, bitte versteh mich nicht falsch, ich will weder dir noch Karina zu nahe treten, aber… wenn ich feststellen müßte, daß sie mich noch immer liebt…« Er stockte und fuhr sich mit einer fahrigen Handbewegung durch die dichten, dunklen Locken.

      »Ich verstehe schon«, meinte Dr. Daniel. »Ich bin aber sicher, daß Karina in diesem Fall überhaupt nicht herkommen würde.« Dabei war er nicht überzeugt davon, daß das tatsächlich der Wahrheit entsprach.

      Dr. Metzler überlegte eine Weile. »Sie wird einmal eine ausgezeichnete Ärztin werden – genauso wie du. Karina liegt die Medizin förmlich im Blut.«

      »Stefan nicht?« hakte Dr. Daniel sofort nach. Er selbst hatte nämlich den Eindruck, daß sein Sohn schon jetzt ein guter Arzt war, obwohl er erst seine Assistenzzeit absolvierte.

      Dr. Metzler mußte lächeln. »Oho, habe ich dich da etwa in deinem Vaterstolz gekränkt? Das wollte ich natürlich nicht, und ich kann dich auch beruhigen. Meiner Meinung nach wird auch Stefan einmal ein erstklassiger Arzt sein, aber ich fürchte, Karina wird seine Fähigkeiten dennoch bei weitem übertreffen.«

      »Du hast eine hohe Meinung von meiner Tochter«, stellte Dr. Daniel fest. »Du kennst sie doch kaum.«

      Wieder lächelte Dr. Metzler. »Ich kenne sie besser, als du denkst. Weißt du, damals, als die Waldsee-Klinik gerade im Entstehen begriffen war, haben Karina und ich uns oft unterhalten. In ihr steckt dieselbe Liebe zur Medizin, wie sie in dir und auch in mir selbst verwurzelt ist. Aus diesem Grund fühle ich mich ihr auf irgendeine Weise verbunden. Ich mag Karina von Herzen gern, sie ist wie eine Schwester für mich – aber eben nicht mehr.«

      Dr. Daniel nickte. »Ich bin sicher, daß sie das inzwischen nicht nur begriffen, sondern auch akzeptiert hat.« Dann warf er einen Blick auf die Uhr. »Ich muß noch in die Gynäkologie hinüber. Wir sehen uns dann morgen wieder – wie üblich so um die Mittagszeit.«

      Die beiden Ärzte verabschiedeten sich, dann trat Dr. Daniel auf den Flur und wäre beinahe mit Dr. Scheibler zusammengestoßen.«

      »Ich nehme an, Sie sind schon auf der Suche nach mir«, meinte Dr. Daniel.

      »Stimmt genau«, entgegnete der junge Oberarzt, dann reichte er Dr. Daniel ein Stück Papier. »Die Auswertung der Blutprobe, die Sie mir gegeben haben.«

      Nachdenklich betrachtete Dr. Daniel die Aufzeichnungen. Die Blutsenkung war leicht beschleunigt, der Eisenwert etwas zu niedrig, doch das war nicht so gravierend, als daß es die Ursache für Erikas Beschwerden hätten sein können.

      »Aufgrund dieses Befundes habe ich den HCG-Wert noch überprüft, obwohl Sie das eigentlich nicht angeordnet hatten«, erklärte Dr. Scheibler, dann lächelte er. »Ich würde sagen, Ihre Patientin ist schwanger.«

      *

      Erika Metzler konnte es kaum erwarten, daß ihr Mann endlich nach Hause kommen würde. Gleich nach Dr. Daniels Anruf war sie noch einmal zu ihm in die Praxis gefahren und hatte einen Schwangerschaftstest vornehmen lassen, der eindeutig positiv gewesen war, und nun kannte ihre Freude wirklich keine Grenzen mehr. Jetzt endlich drehte sich der Schlüssel im Haustürschloß, und dann war Wolfgang noch nicht mal richtig in der Wohnung angelangt, als Erika ihm auch schon entgegenlief und ihn stürmisch umarmte.

      »Wolfi! Liebling!« stieß sie atemlos hervor. »Stell dir vor, wir bekommen ein Baby!«

      Sekundenlang war Dr. Metzler einfach sprachlos, dann wirbelte er seine Frau übermütig herum.

      »Ist das wirklich wahr?« vergewisserte er sich noch einmal. »Du bist schwanger?«

      Erika nickte eifrig. »Irrtum ausgeschlossen. Robert hat vor einer halben Stunde einen Schwangerschaftstest vorgenommen. Eindeutig positiv.« Glücklich schmiegte sie sich an ihn. »Ach, Wolfi, wir werden ein Baby haben.«

      Dr. Metzler fühlte, wie die Anspannung, die er in der Sorge um Erika mit sich herumgeschleppt hatte, von ihm abfiel.

      »Ich würde sagen, dieses wichtige Ereignis ist ein Gläschen Sekt wert«, stellte Erika fest.

      Liebevoll lächelte er sie an. »Und ob es das wert ist.« Dann wurde er ernst. »Was hat Robert sonst gesagt? Ist alles in Ordnung mit dir? Ich meine… du warst ein bißchen blaß in letzter Zeit.«

      Erika schmunzelte. »Das haben schwangere Frauen gelegentlich so an sich.« Dann schüttelte sie den Kopf. »Keine Sorge, Wolfi, mit mir ist alles in Ordnung. Robert wird mich morgen noch einmal ganz gründlich untersuchen, aber ich denke, ich werde eine völlig normale Schwangerschaft haben. Wenn die Beschwerden der ersten drei Monate erst mal überstanden sind, dann bin ich mit Sicherheit die glücklichste werdende Mutter von ganz Steinhausen und Umgebung.«

      *

      Dr. Harald Stein war am Boden zerstört. Da hatte er sich seine Zukunft bereits so schön

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