Dr. Daniel Staffel 4 – Arztroman. Marie-Francoise

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Dr. Daniel Staffel 4 – Arztroman - Marie-Francoise страница 4

Dr. Daniel Staffel 4 – Arztroman - Marie-Francoise Dr. Daniel Staffel

Скачать книгу

Daniel zog eine Grimasse. »Dazu hätte ich wohl keine Gelegenheit gehabt. Anscheinend hat sich die Damenwelt von ganz Steinhausen gegen mich verschworen. Ausgerechnet heute kamen Patientinnen, die ich zum Teil schon seit zwei Jahren nicht mehr in meiner Praxis gesehen habe.« Er warf einen Blick auf die Uhr. »Aber ich verspreche euch, daß ich in fünf Minuten abfahrbereit sein werde.«

      »Ja, weil ich deinen Koffer schon gepackt habe«, mischte sich seine Schwester Irene ein. »Sonst, mein lieber Robert…«

      Dr. Daniel ließ sie nicht aussprechen, sondern küßte sie flüchtig auf die Wange. »Du bist mein Goldstück, ich weiß es ja.«

      Jetzt meldete sich auch Manon Carisi zu Wort, die dieses Geplänkel bisher schmunzelnd verfolgt hatte.

      »Es eilt überhaupt nicht, Robert. Dein Freund hat vorhin angerufen und gesagt, daß er sich ebenfalls verspäten wird.«

      »Es wäre ja auch ein Wunder, wenn Schorsch einmal pünktlich aus seiner Klinik kommen würde«, meinte Dr. Daniel, dann nahm er sich Zeit, auch Manon sehr herzlich zu begrüßen, bevor er in sein Schlafzimmer hinaufeilte, um sich umzuziehen.

      Er war gerade fertig geworden, als der Wagen seines besten Freundes. Dr. Georg Sommer, vor der Villa hielt. Mit einem breiten Grinsen stieg er aus.

      »Man glaubt es kaum«, erklärte er aufgeräumt, »vier vielbeschäftigte Ärzte finden tatsächlich einmal Zeit, übers Wochenende zum Skilaufen zu fahren.« Er begrüßte erst Irene und Manon, bevor er sich dann Dr. Daniel und Stefan zuwandte. »Dabei bereue ich schon fast, daß ich dieser Spritztour überhaupt zugestimmt habe. Ich habe nämlich jetzt bereits Sehnsucht nach meiner Biggi.«

      Dr. Daniel schmunzelte. »Wie macht sich die Kleine denn?«

      »Fabelhaft!« schwärmte Dr. Sommer. »Stell dir vor, seit zwei Tagen kann sie schon sitzen. Sie ist ein richtiger Goldspatz. Am liebsten hätte ich sie mitgenommen.«

      »Dann hättest du aber nicht viel Gelegenheit zum Skifahren gehabt«, entgegnete Dr. Daniel lächelnd. Er freute sich aufrichtig mit seinem Freund. Die Ehe von Dr. Sommer und seiner Frau Margit war nämlich viele Jahre kinderlos gewesen, was bei beiden immer wieder zu großen seelischen Tiefs geführt hatte, doch dann war es Dr. Daniel gelungen, eine Adoption zu vermitteln, obwohl die Sommers schon knapp über

      fünfzig waren. Im Augenblick war die kleine Birgit zwar noch zur Pflege bei ihnen, aber in knapp zwei Jahren würde die endgültige Adoption sicher reibungslos über die Bühne gehen.

      Jetzt gingen sie daran, das Gepäck zu verladen, verabschiedeten sich von Irene und fuhren los. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sich Dr. Daniel den Luxus einer Berghütte im Zillertal geleistet, und die sollte heute auch ihr Ziel sein.

      »Na, was sagt ihr?« wollte Dr. Daniel wissen, als sie nach gut einstündigem Aufstieg die sehr idyllisch im Wald gelegene Hütte erreichten.

      »Das ist ja traumhaft«, geriet Manon ins Schwärmen. »Hierher solltest du deinen Wohnsitz verlegen, Robert.«

      Dr. Daniel lachte. »Da hätte ich aber einen ziemlich weiten Anfahrtsweg zu meiner Praxis.«

      »Ach was«, wehrte Dr. Sommer ab. »Um die Praxis würde ich mir an deiner Stelle keine Sorgen machen. Immerhin hast du einen Sohn, der…«

      »O nein!« fiel Stefan ihm energisch ins Wort. »Meine Zukunft stelle ich mir schon ein bißchen anders vor.«

      »Warum denn?« fragte Dr. Sommer mit einem schelmischen Lächeln. »Es kann doch nicht so schlecht sein, als Gynäkologe in Steinhausen zu arbeiten, wenn man sich dabei eine solche Hütte leisten kann.«

      »Wenn ich dich nicht besser kennen würde, dann würde ich sagen, aus dir spricht der blanke Neid«, entgegnete Dr. Daniel, während er die Tür aufschloß. »Bitte, tretet ein. Wenn wir Glück haben, dann hat der Gustl bereits für Brennholz gesorgt. Ein junger Bursche aus dem Dorf, der sich damit ein bißchen Taschengeld verdient«, fügte er erklärend hinzu.

      Es zeigte sich, daß besagter Gustl nicht nur für Brennholz, sondern auch für reichlich Essen und Getränke gesorgt hatte, so daß die vier Ärzte einen gemütlichen Abend verbringen konnten.

      »Was ist jetzt eigentlich zwischen Robert und Manon?« wollte Dr. Sommer schließlich wissen, als er einen Augenblick mit seinem Patensohn allein war.

      Stefan zuckte die Schultern. »Nichts. Sie sind nur gut miteinander befreundet.«

      Dr. Sommer grinste. »Dein Vater ist aber schon ein ganz normaler Mann, oder?«

      »Also weißt du, Onkel Schorsch!«

      »War ja nur ein kleiner Scherz«, lenkte Dr. Sommer gleich wieder ein.»Aber im Ernst, Stefan, ich finde, deinem Vater würde eine Frau wie Manon sehr guttun.«

      Stefan nickte ein wenig zögernd. »Vielleicht hast du recht.« Er schwieg einen Moment. »Wenn ich ehrlich bin, dann muß ich gestehen, daß ich mir noch nie darüber Gedanken gemacht habe, wie es wäre, wenn Papa wieder heiraten würde.« Erneut machte er eine kurze Pause. »Ich mag Manon, und Karina geht’s genauso. Sie hat so eine herzliche Art. Wir kannten sie noch gar nicht lange, da hat sie Karina und mir schon das Du angeboten. Aber wenn Papa sie heiraten würde… irgendwie wäre es für Karina und mich wohl trotzdem schwer zu verkraften.«

      »Dann seid ihr aber ziemlich egoistisch«, erklärte Dr. Sommer mit leisem Tadel in der Stimme. »Euer Vater war erst fünfundvierzig, als er Witwer geworden ist, da könnt ihr nicht erwarten, daß er bis an sein Lebensende allein bleiben wird.«

      Stefan fühlte sich ein wenig unbehaglich. Natürlich hatte Dr. Sommer recht, andererseits konnte sich Stefan einfach keine andere Frau als seine Mutter an der Seite seines Vaters vorstellen.

      »Er liebt Mama immer noch«, sagte er aus diesen Gedanken heraus. »Obwohl sie schon seit sechs Jahren tot ist.«

      Dr. Sommer nickte. »Das weiß ich, Stefan, aber irgendwann wird dieser Schmerz vergehen, und dann…« Er verstummte, weil er Dr. Daniel und Manon kommen hörte, doch die beiden plauderten draußen noch so angeregt, daß Dr. Sommer hinzufügen konnte: »Wenn es einmal so kommen sollte, daß dein Vater ein zweites Glück finden wird – ob nun mit Manon oder einer anderen Frau – dann leg ihm bitte keine Steine in den Weg, versprichst du mir das?«

      Stefan nickte. »Ja, Onkel Schorsch.« Dabei war er in diesem Moment absolut nicht sicher, ob er sein Versprechen wirklich würde halten können.

      *

      Der rubinrote Sportwagen erregte Aufsehen in Steinhausen. Natürlich war Hermine Gruber, die Wirtin des hiesigen Gasthofes, die erste, die ihn sah. Das war allerdings auch nicht weiter verwunderlich, denn die Dame, die diesem blitzenden Wagen entstieg, wollte hier im Goldenen Löwen ein Zimmer mieten.

      »Weißt du, was das für ein Auto ist?« fragte Hermine Gruber ihren Sohn, gleich nachdem er der eleganten Dame die Koffer nach oben gebracht hatte.

      Hannes Gruber schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Ein Ferrari ist es jedenfalls nicht, aber er muß schon ein Vermögen gekostet haben. Schau dir nur die breiten Reifen an. Auf der Autobahn bringt der mindestens dreihundert Sachen.« Er seufzte schwärmerisch. »Das wäre ganz meine Kragenweite.«

      »Du spinnst ja«, wehrte seine Mutter resolut ab, dann warf sie einen Blick auf das Anmeldeformular. »Linda Böhnig. Was die

Скачать книгу