Dr. Norden Staffel 6 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Staffel 6 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden

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Sie das Gewitter nicht mitbekommen haben, sind Sie definitiv überarbeitet«, stellte sie fest, konzentrierte sich dann aber auf die Patientin. Auf Matthias’ Kommando hoben zwei Pfleger sie von der Rollliege auf den Behandlungstisch.

      Die Patientin, eine Frau in den Fünfzigern, stöhnte leise.

      »Sie wacht auf!«, bemerkte Schwester Elena, und der Arzt beugte sich über sie, als sich Dr. Daniel Norden zu ihnen gesellte.

      Er grüßte mit einem Lächeln in die Runde.

      »Ich hab die Erstversorgung übernommen und wollte mal nach ihr sehen«, erklärte er sein Auftauchen, und Matthias nickte, ehe er sich wieder der Patientin zuwandte.

      »Können Sie mich hören? Mein Name ist Dr. Weigand. Sie hatten einen Autounfall und sind jetzt in der Behnisch-Klinik.« Er sprach langsam und deutlich, um sicherzugehen, dass seine Worte auch ankamen.

      Die Frau blinzelte und sah sich um, so gut es mit der Halskrause möglich war. Es war offensichtlich, dass sie Angst hatte.

      »Wo sind sie? Die Männer … sie wollten mich umbringen.« Ihr Atem ging schnell, und es war klar, dass ihre Panik echt war.

      Dr. Weigand, Schwester Elena und Daniel Norden tauschten vielsagende Blicke.

      »Wer wollte Sie umbringen?«, erkundigte sich Daniel und trat auf die andere Seite des Tisches.

      Die Augen der Frau folgten ihm.

      »Die Männer. Sie haben mich verfolgt und waren direkt hinter mir.« Es war ihr anzusehen, dass sie am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre. »Deshalb war ich unaufmerksam und bin gegen die Ampel gefahren.«

      »Beruhigen Sie sich. Sie stehen unter Schock.« Daniel legte eine Hand auf den Arm der Patientin. In ihrem Zustand konnte jede Aufregung schaden. »Wollen Sie uns zuerst mal Ihren Namen sagen?«

      »Moebius. Heike Moebius«, ließ die Antwort nicht lange auf sich warten.

      »Gut, Frau Moebius, wir werden Sie jetzt untersuchen, bevor wir die Schnittwunden nähen. Mit Sicherheit werden Sie ein paar Tage hier in der Klinik verbringen«, übernahm Dr. Weigand das Wort. »Gibt es jemanden, den wir informieren sollen?«

      Zuerst hatten die Ärzte den Eindruck, Frau Moebius hätte sie nicht verstanden. Fragend blickte sie von einem zum anderen, gab aber schließlich doch eine Antwort.

      »Nein … niemanden. Ich … ich komme nicht aus München.«

      Daniel schüttelte den Kopf.

      »Das macht doch nichts. Sagen Sie einfach, wen wir verständigen sollen.«

      Wieder stiegen Tränen in Heikes Augen.

      »Ich habe niemanden mehr.« Sie fixierte Dr. Norden. Offenbar gehörte ihm ihr Vertrauen. »Wurden die Männer verhaftet? Ich meine die, die mich verfolgt haben?«

      »Soweit ich weiß, noch nicht«, antwortete er. »Die Polizei wird sicher bald mit Ihnen sprechen wollen. Aber zuerst versorgen wir jetzt mal Ihre Wunden und machen die nötigen Untersuchungen.«

      Schwester Elena bemerkte, wie der Atem der Patientin schon wieder schneller ging.

      »Keine Angst«, wollte sie Heike Moebius beruhigen. »Die bekommen ihre gerechte Strafe«« Ihre Worte zeigten Wirkung.

      Heikes Atem beruhigte sich wieder, sodass Dr. Weigand mit den Untersuchungen beginnen konnte.

      *

      Während Heike Moebius beim Röntgen war, warteten Schwester Elena und Daniel Norden im Aufenthaltsraum auf Neuigkeiten.

      »Seltsame Geschichte«, murmelte der Arzt vor sich hin, während sich Elena an den Computer setzte, um das Krankenblatt anzulegen. »Sie hatte einen Autounfall und behauptet, jemand hätte sie verfolgt. Dabei war weit und breit niemand zu sehen.« In Gedanken versunken nippte er an einem Glas Wasser.

      »Das ist wirklich abenteuerlich«, gab Elena ihm recht und blickte auf das Formular auf dem Bildschirm. »Hatten Sie vorhin, bei der Frage nach den Angehörigen, nicht auch den Eindruck, dass sie einer Antwort ausweicht?«

      »Dafür kann auch der Schock verantwortlich sein«, erwiderte Daniel und wippte mit dem Stuhl vor und zurück.

      Der Tadel in Elenas Blick war nicht zu übersehen.

      »Wer schaukelt, steht!«, ermahnte sie ihn.

      »Wie bitte?«

      Die Schwester lachte.

      »Das bekommen meine Kinder in der Schule immer zu hören. Wer mit dem Stuhl schaukelt, muss aufstehen.«

      »Oh, das will ich auf keinen Fall riskieren«, erwiderte Daniel sichtlich belustigt, und Elena wandte sich wieder dem Formular zu.

      »Dann wollen wir mal sehen«, murmelte sie vor sich hin. »Der Name ist Heike Moebius.« Sie tippte die Buchstaben in den Computer ein. »Damit hört es aber schon wieder auf«, seufzte sie. »Sie wissen wahrscheinlich auch nicht mehr über die Patientin, oder? Geburtsdatum? Wohnort? Krankenversicherung?«

      »Leider nein. Aber warum werfen Sie nicht einen Blick in Ihre Handtasche?«, machte der Arzt einen praktischen Vorschlag. »Das ist doch die von Frau Moebius.« Er deutete auf die Tasche, die Schwester Elena von der Liege mitgenommen und im Aufenthaltsraum auf den Tisch gelegt hatte, um sie der Eigentümerin später zurückzugeben.

      »Ach, die hab ich ja ganz vergessen.« Elena lächelte und stand auf. »Sie sind mein Zeuge, dass ich nur den Ausweis suche.«

      »Ich bin die Aufmerksamkeit in Person! Und unbestechlich«, versprach Daniel und sah Elena bei ihrer Suche zu.

      »Hmmm, hier ist ein Portemonnaie. Da könnte der Ausweis drin sein.« Sie zog das schwarze Lederetui heraus und drehte es nach links und rechts. »Zumindest trifft es keine Arme. Diese Börse ist ein Designerstück«, lobte sie anerkennend. »Genau wie die Handtasche.«

      »Die Dame scheint einen guten Geschmack zu haben«, lobte auch Dr. Norden. »Leider hat der sie nicht vor ihrem Unfall bewahrt.«

      Schwester Elena verstand diesen Hinweis und wurde rot.

      »Sie haben natürlich recht. Trotzdem machen schöne Dinge das Leben manchmal angenehmer. Wer weiß, auf was sie im Gegenzug verzichten muss, das sie gern gegen jeden Reichtum der Welt eintauschen würde.« Sie musste daran denken, dass es niemanden auf der Welt gab, den Heike Moebius über ihren Unfall informieren wollte. Ein trauriges Schicksal. »Hoppla!« Während sich Elena mit dem Arzt unterhielt, hatte sie ihre Suche nach dem Personalausweis fortgesetzt und war schließlich fündig geworden. Als sie die Plastikkarte herauszog, fiel ein kleines Foto aus dem Portemonnaie und flatterte zu Boden und direkt vor die Füße von Dr. Norden.

      Daniel bückte sich danach. Er wollte es Elena zurückgeben, als sein Blick darauf fiel.

      »Ich fresse einen Besen. Wenn das nicht Marla ist!« Zweifelsfrei erkannte er Tatjanas Mitarbeiterin, die auf dem älteren Foto abgebildet war. »Da ist sie zwar erst fünfzehn oder sechzehn. Aber es ist eindeutig Marla.« Er setzte sich aufrecht auf den Stuhl und drehte das Bild um. Eine Telefonnummer

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