Jawort unter fremden Sternen. Barbara Cartland

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Jawort unter fremden Sternen - Barbara Cartland Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

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Und Mama meinte, es sei nicht nötig, dafür noch mehr Geld auszugeben. Und so haben meine Tante und ich das ausgesucht, was ich jetzt trage.“

      Ihr Kleid und die Jacke, aus einem ordentlichen blauen Wollstoff, waren genau das, was eine ältliche Tante aussuchen mußte.

      Da sie nichts taten, um Bertillas Erscheinung zu verschönern, wirkte sie rührend. Vielleicht lag das aber auch an ihren großen Augen in dem immer noch blassen Gesicht.

      „Tut Ihr Fuß weh?“

      „Nein, es ist schon viel besser, danke. Es ist so nett von Ihnen, mich in Ihrem Wagen nach Hause zu bringen. Sie haben wundervolle Pferde.“

      „Ich bin auch sehr stolz darauf.“

      „Reiten Sie im Park?“ erkundigte sie sich.

      „Fast jeden Morgen, wenn ich in London bin“, erwiderte er, „aber ich muß Sie enttäuschen, wir werden uns wohl kaum treffen, da ich London verlasse.“

      „Oh, das meinte ich auch nicht“, sagte Bertilla hastig. „Ich habe mich nur gefragt, ob Sie vielleicht wissen, in welchem Teil des Parks man keine Reiter der Gesellschaft trifft und vielleicht galoppieren kann.“

      Lord Saire, der einen Augenblick vermutet hatte, Bertilla wolle ihn wiedersehen, amüsierte sich bei dem Gedanken, daß ihr eine solche Idee scheinbar nie gekommen war.

      „Man galoppiert im Park nicht“, antwortete er. „Es gilt als gesellschaftlicher Fauxpas. Aber wenn Sie über die Brücke bei der Serpentine reiten, wird Sie niemand sehen.“

      „Danke, daß Sie mir das gesagt haben. Genau das wollte ich wissen. - Aber vielleicht läßt Mama mich gar nicht reiten.“

      Lord Saire erkannte, daß ein solches Verbot eine herbe Enttäuschung wäre, und tröstete: „Das wird sie sicher. Wenn ich mich recht entsinne, macht Lady Alvinston zu Pferd eine sehr gute Figur.“

      „Mama macht immer eine gute Figur, ganz gleich, was sie tut“, stimmte Bertilla in bewunderndem Ton zu. „Aber manchmal findet sie das Reiten langweilig. Ich bin viel mit Papa ausgeritten.“

      Lord Saire hatte das unbestimmte Gefühl, daß diese Ritte wesentlich lustiger gewesen waren, freundlich fragte er:

      „Sie vermissen Ihren Vater?“

      „Er hat sich immer gefreut, mich zu sehen, und wünschte sich, daß ich bei ihm war.“

      Lord Saire fragte sich, was er darauf erwidern sollte, als er sah, daß der Wagen vor dem Haus Park Lane 92 hielt.

      „Ich habe Sie heimgebracht und hoffe, Ihre Mutter wird sich freuen, Sie zu sehen.“

      „Das hoffe ich auch. - Vielen Dank, daß Sie so freundlich zu mir waren.“

      Als der Diener die Tür öffnete, fügte sie hinzu: „Ich habe Ihnen meinen Namen genannt, aber Ihren habe ich nicht erfahren. Ich möchte Ihnen gerne schreiben und mich bedanken.“

      „Das ist nicht nötig, aber mein Name ist Saire - Theydon Saire.“

      Bei diesen Worten stieg er aus und half auch Bertilla aus dem Wagen. Es war etwas schwierig, weil ihr Fuß schmerzte, als sie darauf stand. Als sich die Haustür öffnete, hielt sie ihm die Hand hin.

      „Nochmals vielen Dank“, sagte sie. „Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar.“

      „Es war mir ein Vergnügen“, erwiderte Lord Saire und zog den Hut.

      Er beobachtete Bertilla, als sie das Haus betrat und kehrte dann in seinen Wagen zurück.

      Er fragte sich, wie wohl der Empfang für das Mädchen aussehen würde?

      Er hatte das Gefühl, da sie nicht vom Bahnhof abgeholt worden war, daß es für sie in der Park Lane kein Willkommenen geben würde.

      In der Halle lächelte Bertilla den alten Butler an, den sie seit ihrer Kindheit kannte.

      „Wie geht es, Maidstone?“

      „Ich freue mich, Sie zu sehen, Miss Bertilla, aber Sie werden nicht erwartet.“

      „Nicht erwartet?“ rief sie. „Dann hat Mama meinen Brief nicht erhalten. Sie muß doch wissen, daß die Schulen jetzt Weihnachtsferien haben, und ich konnte natürlich nicht mehr zu Tante Margaret gehen.“

      „Nein, natürlich nicht, Miss. Ich nehme an, daß Ihre Ladyschaft Ihren Brief nicht bekommen hat. Sie hat - jedenfalls uns gegenüber - nichts davon erwähnt.“

      „Oh je! Dann gehe ich wohl besser zu ihr hinauf. - Ist sie wach?“

      Bertilla wußte, daß ihre Mutter selten vor dem Mittagessen aufstand, es war gerade erst zwölf Uhr.

      „Ihre Ladyschaft hatte vor einer Stunde bereits Besuch, Miss Bertilla. Aber sie wird überrascht sein, Sie zu sehen.“

      Maidstones Stimme klang warnend. Bertilla stieg langsam die Treppe hinauf.

      Das Haus war stark verändert worden, seit sie zu Lebzeiten ihres Vaters zum letzten Mal dort gewesen war. Der Teppich war neu, die Wände neu tapeziert, große Vasen mit Gewächshauspflanzen standen in der Halle und auf dem Treppenabsatz, eine Extravaganz, die ihr Vater abgelehnt hätte.

      Als sie langsam in den zweiten Stock hinaufstieg, schienen Bertillas Schritte immer langsamer zu werden und ihr Fuß immer mehr zu schmerzen. Auch schlug ihr Herz schneller, sie sagte sich, daß es dumm sei, solche Angst vor ihrer Mutter zu haben; aber schließlich war es schon immer so gewesen.

      Ihre Hand zitterte, als sie klopfte. Sie wünschte sich sehnlichst in die Schule zurück.

      „Herein!“ Lady Alvinstons Stimme war scharf.

      Langsam öffnete Bertilla die Tür. Wie sie erwartet hatte, saß ihre Mutter in einem Berg von Kissen im Bett und las ihre Post. Eine Hermelindecke hielt sie warm, sie war in rosa Chiffon und Spitzen gehüllt, die zu ihrem dunklen Haar und der weißen Haut einen starken Kontrast bildeten. Sie las den Brief zu Ende, ehe sie zu Bertilla aufsah.

      „Oh, du bist es? Ich dachte, du kämest erst morgen.“

      „Nein, heute, Mama. Ich habe es dir auch geschrieben.“

      „Ich muß es verwechselt haben. Ich bin so beschäftigt.“

      „Ja, natürlich, Mama.“

      Bertilla trat näher an das Bett, und Lady Alvinston erkundigte sich: „Warum hinkst du?“

      „Ich bin auf dem Bahnsteig angefahren worden. Es war dumm von mir, ich habe den Träger nicht bemerkt.“

      „Das ist typisch für dich! Ich hoffe, du hast keinen Wirbel veranstaltet?“

      „Nein, natürlich nicht, Mama. Ein sehr freundlicher Herr half mir auf und brachte mich in seinem Wagen hierher.“

      „Ein Herr?“ Lady Alvinstons Stimme klang schrill.

      „Ja, Mama.“

      „Wer

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