Butler Parker 149 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 149 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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die drei Subjekte nicht zu haben. Man konnte mich übrigens nur fesseln, weil man mich mit einem Revolver bedrohte.«

      »Mylady beugten sich der nackten Gewalt«, konstatierte Josuah Parker, »eine Entscheidung, die man nur als weise bezeichnen kann und muß.«

      Während Parker zum nahen Sofa ging, um sich die Statuette anzusehen, fragte Agatha Simpson nach den beiden sommerlich gekleideten Verfolgern. Parker gab die gewünschte Auskunft und handelte sich prompt ein Grollen ein.

      »Sie haben diesen Lümmeln die Freiheit geschenkt?« entrüstete sie sich dann intensiv. »Ich hätte sie unbedingt verhören müssen.«

      »Die beiden Herren werden mit Sicherheit erneut Myladys Weg kreuzen«, stellte Parker fest, »bis zu diesem Zeitpunkt wissen Mylady sicher mehr über diese Statuette.«

      Er hatte sie in die Hand genommen und wog sie nachdenklich. Er konnte sich diese Bronzefigur zum ersten Mal aus nächster Nähe ansehen, und Parker war beeindruckt. Schon nach wenigen Sekunden wußte er, warum die kleine Figur so begehrt war.

      »Werfen Sie diese Imitation in der Papierkorb«, forderte Lady Agatha ihr auf, »ich möchte an dieses Geschäft nicht mehr erinnert werden.«

      »Mylady mögen verzeihen, daß meine Wenigkeit sich erlaubt, entschieden zu widersprechen«, ließ Parker sich vernehmen. Er hob die Statuette höher und präsentierte sie seiner Herrin.

      »Achtzig Pfund für diese Imitation«, ärgerte sich Lady Agatha.

      »Achtzig Pfund für eine Statuette aus reinem Gold, Mylady.«

      »Wie war das?« Sie sah den Butler entgeistert an.

      »Diese angebliche Bronzefigur besteht offensichtlich aus Gold, wie man bereits am Gewicht unschwer erkennen kann.«

      »Gold?« Ihre Stimme klang ein wenig belegt.

      »Davon, Mylady, sollte man ausgehen. Die letzte Sicherheit wird allerdings erst eine Prüfung durch den Fachmann erbringen.«

      »Lassen Sie doch mal sehen ...« Sie griff nach der Figur und ging an ein Fenster. Dann kratzte sie mit ihrem Fingernagel an der Patina und machte sich anschließend daran, das Figürchen zu verbiegen.

      »Ich ahnte doch gleich so etwas«, meinte sie dann und schaute den Butler triumphierend an, »ich wollte es natürlich nicht sagen, aber ich ahnte es. Sie müssen zugeben, Mr. Parker, daß man eine Lady Simpson wirklich nicht hereinlegen kann, oder?«

      »Mylady muß man immer wieder Bewunderung zollen«, entgegnete Josuah Parker, der mit dieser Behauptung gerechnet hatte. In seinem glatten Pokergesicht rührte sich selbst jetzt kein Muskel.

      *

      Josuah Parker sah sich die Statuette noch mal gründlich an, während Agatha Simpson hinüber in ihr Schlafzimmer gegangen war, um sich umzuziehen. Parker benutzte die Lupe, um damit das »Made in Hongkong« genau zu studieren. Er hatte sich inzwischen vergewissert, daß die angebliche Bronze tatsächlich aus massivem Gold bestand.

      Er konnte sich diesen mehr als seltsamen Widerspruch nicht erklären. Warum, so fragte er sich, hatte man das Gold als Bronze getarnt? Warum war die kostbare Statuette für den lächerlichen Preis von achtzig Pfund an Lady Agatha verkauft worden? Warum hatte man das »Made in Hongkong« eingestempelt?

      Wer aber mochten die beiden Männer sein, die um das Geheimnis der kleinen, zwanzig Zentimeter hohen Figur wußten? Wer war der Verkäufer dieser Figur gewesen? Hatte er nicht gewußt, um was es sich tatsächlich handelte? Parker entschied sich, dies erst mal zu unterstellen.

      Zwei Herren hatten versucht, Lady Agatha die Statuette bereits auf der Akropolis abzunehmen. Sie waren ihr und ihm, Josuah Parker, bis ins Hotel gefolgt. Wer mochten die beiden Männer und die Frau sein, die Lady Simpson im Zimmer überfallen hatten? Gehörten sie einer Bande an? Handelte es sich um zwei verschiedene Gruppen?

      »Ich habe mich entschlossen, noch mal zur Akropolis zu gehen, Mr. Parker«, sagte die ältere Dame, als sie zurück in den Wohnraum der Suite kam. Sie hatte sich umgekleidet, was man allerdings kaum sah. Die stattliche Lady hatte ihre majestätische Fülle in ein viel zu weites Tweed-Kostüm gehüllt, ihre Lieblingskleidung, die sie bereits vorher getragen hatte.

      »Mylady möchten sich noch mal an dem klassischen Ebenmaß der Tempelbauten erfreuen?« fragte Parker.

      »Ich möchte versuchen, eine zweite Figur zu bekommen«, erwiderte sie, »ein besseres Geschäft könnte ich kaum machen, Mr. Parker.«

      »Mylady würden sich einer akuten Gefahr aussetzen.«

      »Schnickschnack, Mr. Parker, ich bin nicht ängstlich.«

      »Darf man fragen, warum die drei Eindringlinge hier in der Suite so plötzlich das Feld räumten?« erkundigte sich der Butler.

      »Weil angerufen wurde«, gab Lady Agatha wegwerfend zurück, »irgendwer läutete. Die junge Frau ging ans Telefon, hörte nur kurz zu und forderte die beiden Flegel dann auf, schleunigst zu verschwinden. Ich nehme an, daß sie so etwas gesagt hat, denn Griechisch versteht ja kein vernünftiger Mensch.«

      »Man verzichtete also darauf, die Suite und Myladys Gepäck eingehend zu durchsuchen?«

      »Man hätte nichts gefunden. Ich saß ja auf der Statuette«, meinte sie triumphierend, »und keine Gewalt der Welt hätte mich dazu gebracht, aufzustehen, Mr. Parker. Ich wußte, daß ich auf einem Goldschatz saß.«

      »Eine Geschichte, Mylady, die man nur als rätselhaft bezeichnen kann.«

      »Eine Geschichte, die ich klären werde«, erwiderte sie unternehmungslustig, »falls nötig, werde ich noch ein paar Tage länger in Athen bleiben.«

      »Mylady wollen darauf verzichten, sich mit der hiesigen Polizei in Verbindung zu setzen?«

      »Damit man mir diesen Goldschatz wegnimmt? Mr. Parker, wo denken Sie hin? Ich habe ihn rechtmäßig erworben.«

      »Die Statuette könnte gestohlen worden sein.«

      »Dann hätte der Besitzer eben besser aufpassen müssen. Jetzt gehört sie mir.«

      Sie nahm die Statuette in die Hand und betrachtete sie geradezu liebevoll. Sie wog sie in ihrer rechten Hand und genoß eindeutig das Gewicht, das Gold bedeutete.

      »Man sollte vielleicht einen Experten befragen, Mylady, ob diese kleine Statue echt ist, was ihr Alter betrifft.«

      »Das interessiert mich nicht, Mr. Parker. Gold ist zeitlos«, lautete die Antwort der Lady, »und nur achtzig Pfund habe ich dafür bezahlt. Es ist einfach nicht zu glauben.«

      Parker war nicht in der Lage, dazu Stellung zu nehmen. Wieder mal schien ein Stichwort gefallen zu sein, denn das Telefon läutete. Parker begab sich an den Apparat und nannte seinen Namen.

      »Sie kennen mich nicht, mein Name tut auch nichts zur Sache«, sagte eine Männerstimme in einem akzentfreien Englisch, »ist Ihre Lady an weiteren Statuetten interessiert?«

      »Mylady hat inzwischen erkannt, daß es sich um eine an sich wertlose Imitation aus Hongkong handelt«, erwiderte Parker höflich, »Mylady möchte nicht noch mal hintergangen werden.«

      »Na

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