Dr. Norden Jubiläumsbox 7 – Arztroman. Patricia Vandenberg

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Dr. Norden Jubiläumsbox 7 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 19

Dr. Norden Jubiläumsbox 7 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Box

Скачать книгу

entlassen worden. Alles wieder in Ordnung. Aber bitte, lass dich nicht stören. Kundschaft soll man nicht warten lassen.«

      Kein anderer Mensch hätte bemerkt, dass Dorothee nicht sofort antwortete. Nur Tatjana war feinfühlig genug, um die winzige Pause zu registrieren.

      »Das ist keine Kundschaft. Das sind Tina Brandhorst und Helmut Zoltau von Südost-Backwaren«, erwiderte sie schließlich und wandte sich an die beiden Besucher. »Und das hier ist unsere Auszubildende Tatjana Bohde. Sie sollte das Geschäft hier übernehmen. Aber diese Pläne sind ja nun vom Tisch.«

      Tatjana traute ihren Ohren kaum und war noch damit beschäftigt, diese Neuigkeit zu verkraften, als ihr die beiden Manager die Hand gaben.

      »Das ist fantastisch! Basiswissen über die Abläufe in einer Bäckerei sind sehr vorteilhaft in diesem Geschäft«, erklärte Tina Brandhorst enthusiastisch. »Natürlich werden wir dafür sorgen, dass Sie Ihre Ausbildung bei Südost beenden können und eine anständige Stelle bekommen.«

      »Wenn Sie gut sind, springt auch eine Filialleitung dabei heraus«, machte Helmut Zoltau ein vermeintlich verlockendes Angebot.

      Ungläubig starrte Tatjana von einem zum anderen.

      »Aber das kann doch nur Hilde Bärwald entscheiden!«, sagte sie schließlich kraftlos. Schon fühlte sie wieder, wie ihre Kehle eng wurde. Doch der Gedanke an Danny und die Versöhnung machte sie stark. Sie zwang sich ruhig zu atmen und konzentrierte sich auf die Gesichter vor sich.

      »Glaubst du im Ernst, ich mach das hier im Alleingang?« Dorothee lachte meckernd wie ein Ziege. »Hilde hat sich mit Südost Backwaren in Verbindung gesetzt. Sie bleibt bei ihrer Mutter und gibt den Laden auf. Ich werde Filialleiterin hier.«

      »Aber das kann sie doch nicht so einfach machen«, entfuhr es Tatjana. Es war nicht leicht, sie aus der Fassung zu bringen. Doch diesmal war es so weit. »Wir hatten etwas anderes abgesprochen.« Ärgerlich stellte Tatjana fest, dass ihre Stimme zitterte. »Sie muss zuerst mit mir reden.«

      Wieder lachte Dorothee und wenn möglich klang ihre Stimme noch schriller als zuvor.

      »Ach, wirklich? Muss sie das?«

      Tatjana hörte und spürte mehr ,als dass sie es sah, dass Dorothee den Kopf mit den strohigen Haaren schüttelte.

      »Stell dir vor, sie hätte es getan. Aber du warst ja in der Klinik. Oder erinnerst du dich daran nicht mehr?«, fragte die Interims-Chefin zynisch.

      Helmut Zoltau räusperte sich geräuschvoll.

      »Könnten Sie Ihre Streitigkeiten eventuell ein andermal klären?«, bat er um Verständnis.

      »Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit«, ergänzte seine Kollegin Brandhorst und wandte sich wieder den geschäftlichen Dingen zu. »Das hier ist ein toller Platz. Natürlich müsste man noch eine ganze Menge in Umbauarbeiten und Einrichtung investieren. Aber die Lage ist unbezahlbar.«

      »Die Kunden hier sind sehr speziell«, wagte Tatjana einen Einwurf, der Dorothee fast augenblicklich zur Weißglut brachte. »Sie mögen keine Standardbackwaren, sondern haben sich an das Besondere gew…«

      »Wenn du schon mal hier bist, kannst du dich auch nützlich machen«, schnitt Dorothee ihr unbarmherzig das Wort ab. »In der Backstube steht jede Menge Abwasch. Aber lass die Finger vom Ofen. Nicht, dass du mir wieder zusammenklappst.«

      Einen Moment lang stand Tatjana nur da und starrte ihre Chefin ungläubig an. Mit so einer dreisten Frechheit hatte sie trotz allem nicht gerechnet. Ohne ein weiteres Wort machte sie auf dem Absatz kehrt und verließ die Bäckerei. Sie achtete darauf, Haltung zu bewahren. Erst als sie sicher sein konnte, weit genug entfernt zu sein, ballte sie die Faust und stieß sie, begleitet von einem fürchterlichen Wutschrei, in den Himmel. Dann machte sie sich auf den Weg in die Praxis. In diesem Moment brauchte sie Dannys Rat und Unterstützung dringender denn je.

      *

      Doch Danny Norden war nicht in der Praxis. Er stand vor der Wohnungstür der Malerin Brigitte Beer und wartete darauf, dass sie ihm öffnete. Nervös wippte er auf den Fußsohlen. Noch hatte er keinen Plan, was er Bitsi sagen sollte, ohne sie zu verletzen. Andererseits verstand sie offenbar nur klare Worte.

      In seine Gedanken öffnete sie die Tür und starrte ihn ungläubig an.

      »Danny?« Sie hatte ein Handtuch um den Körper geschlungen, und aus ihren Haaren tropfte das Wasser.

      Bei diesem Anblick hätte Danny am liebsten kehrt gemacht. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr.

      »Jetzt ist es offenbar mir gelungen, dich zu überraschen.«

      »Allerdings.« Bitsi erholte sich schneller von ihrem Schrecken als er, und sie trat einen Schritt zur Seite, um ihn einzulassen.

      Diese offensichtliche Einladung schlug er vorsichtshalber aus.

      »Die Sprechstunde hat schon angefangen«, erklärte er seine Zurückhaltung. »Ich wollte mich nur schnell für die Blumen bedanken.«

      Das Lächeln auf Brigittes Gesicht wurde warm und weich.

      »Gefallen sie dir?« Ohne ihn aus den Augen zu lassen, wischte sie sich eine feuchte Strähne aus der Stirn. »Willst du nicht doch reinkommen?«

      »Nein, danke«, lehnte Danny entschieden ab. »Und was die Blumen angeht …«

      »Ja?«, unterbrach Bitsi ihn ungeduldig.

      Danny holte tief Luft.

      »Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll …«

      »Weil eine Frau keine Blumen schenken darf?«, lachte Brigitte laut heraus. »Ist es das, was dich stört?« Sie maß ihn mit einem aufreizenden Blick und gab ihm keine Gelegenheit zu einer Antwort. »Bei der Arbeit hat dich der Rollentausch doch auch nicht gestört. Jetzt enttäuscht du mich doch ein bisschen. Ich dachte gar nicht, dass du so altmodisch bist.«

      Allmählich hatte Danny Norden genug von diesem Theater.

      »Das ist es nicht«, erwiderte er schärfer als beabsichtigt. »Es ist nur so: Rote Rosen schenkt man, wenn man verliebt ist. Ein Mann tut das zumindest.«

      Seine scharfe Stimme zeigte Bitsi, dass das Gespräch nicht in die gewünschte Richtung lief. Betreten senkte sie den Blick.

      »Ach ja?«, fragte sie und starrte auf ihre nackten Füße mit den unlackierten Nägeln. »Ist das so?«

      Einen kurzen Augenblick lang hatte Danny fast Mitleid mit ihr.

      »Ich weiß jetzt wirklich nicht, wie ich das sagen soll … ich möchte auf keinen Fall, dass irgendwelche Missverständnisse entstehen.«

      »Zwischen uns? Niemals!«, erwiderte Bitsi entschieden, wagte es aber immer noch nicht, ihn anzusehen. »Willst du nicht doch reinkommen? Ich habe Kaffee gekocht«, machte sie einen letzten Versuch, Danny umzustimmen.

      Doch er war wild entschlossen, hart zu bleiben.

      »Ich will immer noch nicht reinkommen. Ich will dir nur sagen, dass ich dein Angebot, uns zu helfen, sehr nett finde. Aber ich hoffe auch, dass du dir nicht irgendwas ausgerechnet hast.« Endlich war es heraus, und gespannt

Скачать книгу