Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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style="font-size:15px;">      »Halt’ mich auf dem Laufenden«, bat er.

      »Natürlich«, erwiderte Max und winkte ihm zu.

      Der Bergpfarrer trank seinen Kaffee aus.

      Die Nachricht von der Wilderei, kam alles andere als gelegen. Max hatte schon mit der Kirchweih alle Hände voll zu tun. Sebastian wollte ihn unterstützen, so gut er eben konnte. Und vielleicht half es ja, wenn er nur für Ruhe unter den Schaustellern sorgte.

      Er zog sich seine Jacke über und verließ das Pfarrhaus. Sein Weg führte ihn zum Festplatz. Er wollte mit den beiden alten Streithähnen sprechen.

      *

      Nachdem sie den Abwasch gemacht hatte, kümmerte sich Christel darum, daß für das Nachmittagsgeschäft alles vorbereitet war. Die Fahrchips wurden durchgezählt und ordentlich gestapelt, das Wechselgeld bereitgestellt und die Musikkassetten sortiert. Zufrieden betrachtete die junge Frau ihr Werk. Sie schaute auf die Uhr. Kurz nach zwei, nicht mehr lange, und die ersten Besucher kamen. Christel ging noch einmal in ihren Wohnwagen und zog sich um. Als sie wieder herauskletterte, stand Tobias Kaiser an seiner Losbude und schob die Rolläden hoch. Der junge Schausteller sah sie und winkte. Während seine Mutter die kleine Leiter im Inneren des Wagens hinaufstieg, kam Tobias herübergeschlendert.

      »Grüß dich, Christel«, nickte er ihr zu und lächelte dabei. »Wie geht’s denn so?«

      Das Madl zuckte die Schultern.

      »Danke der Nachfrage«, erwiderte es. »Wir können net klagen. Und selbst?«

      »Na ja, wie soll’s schon gehen?« antwortete Tobias. »Das Geschäft könnt’ schon ein bissel besser sein, net wahr?«

      Christel nickte. Dieser Meinung war sie auch. Aber sie wunderte sich, warum Tobias herüberkam und mit ihr über das Geschäft sprach. Es war schon ewig lange her, daß sie überhaupt miteinander geredet hatten, und so recht wußte sie nicht, was sie eigentlich davon halten sollte.

      Allerdings – Tobias war schon immer der Besonnenere der ganzen Familie gewesen. Aus dem Streit ihrer Väter hatte er sich stets herausgehalten, genauso, wie sie auch.

      Warum sollte sie also nicht ein paar Worte mit ihm wechseln?

      »Das wird schon noch«, meinte sie. »Heut’ ist Freitag, das Wochenende steht vor der Tür. Du weißt doch, daß die Leut’ am ersten Tag noch net soviel Zeit haben. Bestimmt werden’s heut’ mehr Besucher als gestern, und morgen und übermorgen holen wir das alles wieder rein, was wir gestern net verdient haben.«

      Sie standen an dem Karussell, Tobias lehnte sich an das Kassenhäus-chen und blickte sie versonnen an.

      »Morgen abend ist ja auch unser kleines Fest«, sagte er. »Ich freu’ mich schon darauf.«

      Christel nickte. Sie wußte, worauf Tobias anspielte. Es hatte schon Tradition, daß sich die Schausteller am vorletzten Tag im Festzelt versammelten, um ein bißchen zu feiern. Es kamen zwar nicht immer alle hinzu, doch die meisten nahmen daran teil, und immer ging es hoch her. Es wurde ausgelassen getanzt und getrunken, und es war eine gute Gelegenheit, Verbindungen untereinander zu knüpfen. Schon so manche Hochzeit war während dieser Stunden verabredet worden.

      Der Nachbar sah sie an.

      »Ich würd’ mich freuen, wenn du dann vielleicht auch mit mir tanzen tätst...«

      Sie blickte überrascht auf.

      »Glaubst’ wirklich, daß das so ein guter Gedanke wär’?« fragte sie. »Ich mein’, es ist ja net gerad’ das beste Verhältnis zwischen unseren Familien.«

      Tobias Kaiser runzelte ärgerlich die Stirn.

      »Das muß ja nix mit uns beiden zu tun haben«, sagte er. »Früher haben wir zwei uns doch auch gut verstanden, und wenn unsere beiden Alten sich bekriegen, müssen wir’s doch noch lang’ net auch tun.«

      Damit hatte er natürlich recht. Christel Ottinger hielt ohnehin nichts von dieser Familienfehde. Ihr war es am liebsten, mit allen in Ruhe und Frieden zu leben. Wieviel schöner war es doch, wenn man sich herzlich auf irgendeinem Festplatz wiederbegegnete!

      Tobias griff plötzlich nach ihrer Hand.

      »Weißt’, ich hab’ mir überlegt, daß, wenn wir beide zusammenhalten, dann müssen dein und mein Vater doch akzeptieren, daß wir net in ihren dummen Streit hineingezogen werden wollen«, fuhr er fort und sah sie eindringlich an. »Christel, ich mag’ dich, ich würd’ mir wünschen, daß es bei dir gleich wär’...«

      Die junge Frau schluckte überrascht. Mit so einem Geständnis hatte sie überhaupt nicht gerechnet, und im ersten Moment wußte sie auch nicht, was sie darauf antworten sollte. Verlegen wollte sie sich abwenden, doch Tobias Kaiser hielt ihre Hand fest.

      »Ich weiß, daß ich dich damit überrasch’«, sagte er. »Aber du mußt mir glauben, daß ich’s ernst mein’. Ich könnt’ mir schon vorstellen, daß du und ich ein Paar werden.«

      Er lächelte sie an.

      »Ich hab’ dich schon lang’ lieb, Christel.«

      »Das..., das ist sehr schön, Tobias«, erwiderte sie endlich. »Aber du mußt verstehen, daß ich jetzt nix darauf sagen kann. Es stimmt, du hast mich wirklich überrascht. Mit allem hätt’ ich gerechnet, nur net damit.«

      Hilfesuchend schaute sie sich um. Ihr Vater und Karsten Steiner waren jedoch nicht zu sehen, und drüben, bei den Nachbarn, zeigte sich auch niemand. Dafür kam aber jemand über den Festplatz, genau auf sie zu. Christel atmete erleichtert auf, als sie Pfarrer Trenker erkannte. Rasch zog sie ihre Hand fort und lächelte.

      »Grüß Gott, Hochwürden«, sagte sie, als der Geistliche heran war. »Wollen S’ zu uns?«

      Sebastian erwiderte den Gruß.

      »Ja«, nickte er, »zu deinem Vater und zu deinem auch, Tobias.«

      Natürlich war es ihm nicht entgangen, daß die beiden sehr vertraut zusammenstanden, und Sebastian fragte sich, ob darin vielleicht die Lösung des Problems lag. Wenn die Kinder der beiden Schaustellerfamilien sich gut waren, dann mußten die Väter sich über kurz oder lang auch miteinander vertragen.

      Allerdings war es nur der erste Anschein. Beim genaueren Betrachten der zwei Gesichter, fiel dem guten Hirten von St. Johann auf, daß der Bursche das Madl wohl sehr verliebt anschaut. Umgekehrt war es aber nicht der Fall. Christel blickte eher irritiert.

      »Am liebsten wär’s mir, wenn ich mit beiden gleichzeitig reden könnt«, bat er, ohne sich im Moment weitere Gedanken über seine Beobachtung zu machen.

      »Ich hol’ Vater«, sagte Christel. »Er ist drüben, im Wohnwagen.«

      Tobias nickte.

      »Meiner auch«, meinte er. »Ich sag’ ihm Bescheid.«

      *

      Sebastian sah sich um. Noch hatten die meisten Buden und Fahrgeschäfte geschlossen, an einigen wurde allerdings schon fleißig vorbereitet. Eine große Kirchweih war es nicht, die in St. Johann veranstaltet wurde, aber doch ausreichend. Ein Kinderkarussell, ein Autoscooter,

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