Winterkuss. Heidi Cullinan
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»Sie reden davon, die Straßen nördlich von hier zu sperren.« Patty runzelte die Stirn, aber der Gesichtsausdruck sah eher nach Sorge als nach Ablehnung aus. »Sie sollten vorsichtig sein.«
»Wenn ich nach Duluth zurückkomme, bleibe ich bei meinen Eltern, bis der Sturm vorbei ist. Die Interstate wird man sicher ziemlich schnell wieder öffnen, denke ich.«
Patty nickte. »Da unten in Duluth sollte man auch das Wenigste davon mitbekommen und alles südlich davon sollte kein Problem sein. Allerdings zieht da ein Sturm über den Westen von Iowa. Wenn der nach Norden umschwingt und die beiden aufeinandertreffen, könnte es ziemlich schnell hässlich werden.«
Bei dem Gedanken daran schmerzte Frankies Bauch. »Ich sollte wohl meinen Chef anrufen und ihm sagen, dass ich morgen nicht zur Arbeit kommen werde, und meine Mom, damit sie mich erwartet.«
»Rufen Sie Ihre Mom lieber schnell an und sparen Sie sich den Chef bis Duluth auf.« Patty nickte Richtung Fenster. »Jetzt geht's richtig los.«
Das tat es. Frankie legte einen Zehner auf die Theke und schnappte sich sein Sandwich, aber Patty schob ihm die Karte zu.
»Nehmen Sie die mit. Und hier…« Sie kritzelte eine Nummer über die Legende. »Das ist die Nummer des Cafés. Wenn Sie sich verirren oder stecken bleiben, rufen Sie an. Am besten fahren Sie in Richtung Highway 53. Wenn Sie jedoch nervös werden, dann fahren Sie rüber nach Eveleth. Dort gibt es ein günstiges Hotel, Super 8.«
Einen tagelangen Schneesturm in einem Kleinstadthotel auszuharren, kam Frankie schlimmer vor, als nach Duluth zurückzufahren, aber er nickte. »Danke. Ich weiß das wirklich zu schätzen.«
»Ich hoffe nur, Sie haben in Ihrem winzigen Auto eine Decke.« Stirnrunzelnd sah Patty zum Parkplatz hinüber, auf dem Frankies grüner Festiva stillschweigend in Schneeflocken ertrank.
»Habe ich. Und einige Liter Wasser, warme Kleidung, einen Eiskratzer und sogar eine Schaufel«, versicherte Frankie ihr. »Ich komme vielleicht aus dem Süden von Minnesota, aber es ist immer noch Minnesota.«
Patty nickte beifällig und trieb ihn mit einer scheuchenden Handbewegung an. »Dann also los. Rufen Sie mich an, wenn Sie da sind, wo immer Sie landen werden, nur damit ich nicht von Ihrer Leiche in irgendeinem Straßengraben träume.«
Ihre Sorge um ihn rührte ihn und dieses Mal war Frankies Lächeln ernst gemeint. »Das werde ich«, versprach er und nahm die Karte an sich. »Danke.«
»Los dann«, sagte Patty und ihre wedelnden Bewegungen wurden drängender.
Frankie wagte einen schnellen Blick zu den drei Bären, nur um einen stechenden Blick von Papa Bär aufzufangen, ehe er in den Sturm hinauslief. Er brauchte fünf Minuten, bis er das Auto freigeschaufelt hatte, und während der Motor warmlief, knabberte er an seinem Sandwich herum und studierte die Karte.
Das Essen war viel besser als der Tee, obwohl er hauptsächlich deswegen etwas aß, um etwas zu tun zu haben, während er sich für sein Abenteuer wappnete. Laut Karte musste er den Weg zurück, den er gekommen war, dann zehn Meilen südlich von hier die erste Möglichkeit rechts an einer großen Kreuzung abbiegen und die County Road nehmen, um zurück zum Highway zu kommen. Das würde ihn direkt zurück nach Duluth und dem warmen, bequemen Gästezimmer seiner Eltern bringen. Ja, sein Chef wäre verärgert, wenn er nicht zur Arbeit kam, aber besser, Robbie war verärgert, als dass Frankie in einem Straßengraben starb.
Er gab es auf, sein Sandwich aufessen zu wollen, zog stattdessen sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer seiner Eltern.
»Bist du schon zu Hause?«, fragte seine Mutter. »Wie schnell bist du gefahren?«
»Eigentlich bin ich nicht mal in der Nähe von Zuhause. Ich bin falsch abgebogen und bin in Logan.«
»Was? Warum? Wo ist Logan?«
»Ungefähr eine Stunde nördlich von Duluth. Ich hab beim Navi versagt und bevor ich gemerkt hab, wie sehr ich mich verirrt habe, war ich auch schon hier.«
»Oh, Schatz.«
Die Erschöpfung in ihrer Stimme brachte Frankies Eingeweide dazu, sich zu verknoten. »Entschuldige, Mom.«
Die Geräusche wurden gedämpft, als Melinda ihre Hand über die Sprechmuschel legte. »Es ist Frankie. Er hat sich eine Stunde von Duluth verirrt.« Eine Pause, dann: »Was? Was?« Sie nahm ihre Hand runter und als sie jetzt sprach, war ihrer Stimme die Panik anzuhören. »Schatz, dein Dad sagt, da oben herrscht ein furchtbarer Sturm. Furchtbar.«
»Ja, ist mir aufgefallen.« Frankie sah aus dem Fenster und beobachtete den Schnee, der schneller und schneller zu fallen schien. »Mom, ich sollte besser losfahren, wenn ich heute Abend noch bei euch ankommen will.«
»Schatz, nein. Such ein Hotel und sitz das Ganze aus. Ich will, dass du in Sicherheit bist.«
»Ich will nicht in Buxtehude, Minnesota festsitzen. Oh mein Gott, du hättest diese drei verrückten Holzfäller in dem Café sehen sollen, in dem ich nach dem Weg gefragt habe. Egal, in der Nähe gibt es kein Hotel, soweit ich sagen kann, außer ich fahre nach Westen.«
»Franklin Nelson Blackburn, du verirrst dich schon, wenn du nachts versuchst, das Badezimmer zu finden. Ich werde dich nicht durch diesen Schneesturm fahren lassen.«
»Pass auf, Mom. Ich muss wirklich los. Ich ruf dich an, wenn ich auf dem Highway bin, okay?«
»Oh mein Gott. Lass mich deinen Vater ans Telefon holen.«
»Nein. Ich lege jetzt auf. Bitte ruf die Jungs für mich an und sag ihnen, dass ich bei euch bleibe.«
»Frankie«, sagte sie, aber den Rest hörte er nicht mehr, da er aufgelegt hatte. Obendrein schaltete er sein Handy komplett aus.
Auf keinen Fall würde er hier stranden. Auf. Gar. Keinen. Fall.
Als Frankie seinen Wagen vom Parkplatz hinter dem Café lenkte, fiel ihm auf, dass sich die Straßenverhältnisse wesentlich verschlimmert hatten, während er drinnen gewesen war. Große, schlanke Bäume umgaben ihn eng zu beiden Seiten der Straße, einige immergrüne, aber die meisten nördliche Harthölzer ohne Blätter. Es kam Frankie vor, als würde er durch einen Baumfriedhof fahren, der in einem Schneesturm unterging. Er konnte den Asphalt noch sehen, aber nur so gerade, und ein paar Mal erwischte er sich dabei, dass er auf die linke Fahrbahn geraten war, weil der Schnee die rechte zugeschneit hatte.
Fahr einfach zum Highway, spornte er sich selbst an und schaltete das gregorianische Weihnachtsalbum an, das seine Mutter ihm geschenkt hatte. Fahr zum Highway, fahr zu deinen Eltern und benutz nie wieder ein Navi.
Als die Mönche ruhig das Ave Maria sangen, umfasste Frankie das Lenkrad so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten, und versuchte, sich nicht von dem fallenden Schnee hypnotisieren zu lassen. Es fühlte sich so surreal an, wie die Musik ihn umschwirrte, während Schnee und Dunkelheit ihn einzuhüllen drohten, sollte er die Kontrolle über sein Auto verlieren.
Die Wälder waren hübsch, auch wenn sie sich mitten im Nirgendwo befanden und