.
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу - страница 7
Er versuchte, nicht darüber nachzudenken, dass das hier die kleinste aller Kleinstädte war und wie dürftig sie jemanden wie ihn willkommen hießen. Allerdings war das gar nicht so einfach, denn in diesem Zimmer gab es nicht das kleinste Anzeichen einer weiblichen Hand. Hier lebte ein Mann alleine, einer, der nicht glauben würde, dass Frankie ein echter Mann war und möglicherweise nur ein paar besondere Arten hatte, um das deutlich zu machen.
Hör auf, schimpfte Frankie sein Angsthasen-Gehirn. Und das erste Mal in seinem Leben, hörte es zu.
Gott, aber es war so still in der Hütte.
Und kalt.
Und einsam.
Frankie schloss die Augen und zog die Decken bis zu seiner Nase hoch, um die Hütte, den Sturm und die Welt auszuschließen.
Er hatte nicht einschlafen wollen, musste es aber doch getan haben und zwar ziemlich fest, denn das Nächste, das er mitbekam, waren kräftige Hände, die ihn wachrüttelten. Nachdem er den Schlaf aus den Augen geblinzelt hatte und aufsah, sah er in drei bärtige Gesichter, die in verschiedenen Stufen der Überraschung auf ihn hinunter starrten, obwohl besonders eins verärgert zu sein schien.
Papa Bär, erkannte Frankie und dachte, er musste träumen, aber das frostige Gefühl in seinem Körper und der Druck seiner Blase verrieten ihm, dass dem nicht so war. Desorientiert, verwirrt und erschrocken starrte er zu den Männern hoch. Mama und Baby Bär waren auch anwesend, die drei Holzfäller aus dem Café.
Die, die Frankie an die Kerle erinnerten, die ihn in der Highschool gequält hatten. Erwachsen geworden und in den abgelegenen Northwoods lebend.
Oh. Scheiße.
Baby Bär lehnte sich vor und blinzelte. »Sag mal, bist du nicht der aus dem Café?«
»Ja.« Frankie versuchte, sich aufrechter hinzusetzen, aber ihm war kalt und schwindelig und er hatte Angst. »Ich bin einem Elch ausgewichen und im Graben gelandet. Ich hatte keinen Empfang mit meinem Handy, also bin ich einfach gelaufen, bis ich einen sicheren Unterschlupf gefunden habe. Deshalb bin ich hier. Tut mir leid, ich bin wohl eingeschlafen, während ich gewartet habe.«
»Himmel, ich habe dein Auto überhaupt nicht gesehen.« Die beiden anderen Männer runzelten die Stirn, aber der Blonde setzte sich ans Ende des Sofas und lächelte. »Ich bin froh, dass du okay bist. Entschuldige, dass wir nicht hier waren, als du aufgetaucht bist.« Er streckte ihm die Hand entgegen. »Ich bin Paul.«
Frankie zog seine rechte Hand unter den Decken hervor und nahm Pauls Begrüßung an. »Frankie.«
»Arthur.« Der Rothaarige sprach schroff, aber er grinste dabei und zwinkerte, während er dem großen Dunkelhaarigen einen Stoß gegen den Arm gab – der große Dunkelhaarige, der immer noch finster dreinblickte. »Das ist Marcus, in dessen Bettchen du geschlafen hast.«
Es brauchte nur einen Blick auf den mürrischen Papa Bär und Frankie wollte zurück unter seine Decken krabbeln. »Entschuldige«, sagte er stattdessen und zwang sich zu einem Lächeln.
Papa Bär grunzte nur, drehte sich um und ging weg.
Frankie holte tief Luft und machte sich klar, dass bis jetzt niemand Anstalten dazu gemacht hatte, ihn zu schlagen oder ihm sein Essensgeld abzunehmen.
Bis jetzt.
Kapitel 3
Dass der Stadtjunge aus dem Café in Arthurs Haus aufgetaucht war – in Marcus' Bettchen, wie Arthur belustigt angemerkt hatte –, war so eine grausame Wendung des Schicksals, dass Marcus sich halb fragte, ob Paul und Arthur ihre Finger im Spiel hatten. Nur, dass sie nicht in seine stummen Nörgeleien darüber, wie sehr Frankie ihn an Steve erinnerte, eingeweiht gewesen waren, und außerdem sah er keine Möglichkeit, wie sie das hätten hinbekommen sollen. Offensichtlich war das Ganze ein dummer Zufall. Und ein gefährlicher noch dazu. Der Kerl hätte sterben können. Wenn er seinem Elch später begegnet wäre, hätte er viel weiter laufen müssen, um Zuflucht zu finden. Arthurs Hütte war die letzte für eine lange Zeit.
Arthurs Hütte hatte auch einen beschissenen Stromanschluss und der Strom war schon wieder ausgefallen. Ohne Zweifel war die Leitung zum Haus von einem Ast oder, Scheiße, vielleicht von einem ganzen Baum heruntergerissen worden. Die Heizung war ausgegangen und das Haus war kalt genug, um den Schluss zuzulassen, dass sie schon vor ungefähr einer Stunde den Geist aufgegeben hatte, wahrscheinlich kurz bevor ihr unerwarteter Gast eingetroffen war. Die Küche war ein Schweinestall, womöglich weil Paul wütend war, dass er immer aufräumen sollte, und wie üblich nahm Arthur das gar nicht wahr. Da er als Erster zur Arbeit aufgebrochen war, war Marcus für dieses Chaos nicht verantwortlich, aber er war ziemlich sicher, dass er es beseitigen würde. Und das auch noch mit kaltem Wasser.
Leise grummelnd packte er sich warm ein und ging zum Schuppen hinaus, um den Generator zu dem beweglichen Überstand neben dem Haus zu ziehen, wo er ihn an den Transferschalter anschloss. Normalerweise half Arthur ihm bei dieser Arbeit, aber dieses Mal nicht.
Als Marcus zurück ins Haus ging, saßen Arthur und Paul links und rechts von Frankie auf dem Sofa, wärmten sich an einem glühenden Feuer und unterhielten sich mit dem Jungen aus der Stadt, als gäbe es nichts auf der Welt, um das man sich sorgen müsste.
»Stylist?«, fragte Paul, als Marcus seine Winterklamotten an einen der Haken neben der Tür hing. »Du meinst, du bist einer dieser ausgefallenen Berater für Filmstars?«
Frankies Lachen war leise und melodisch und schnitt wie ein Messer in Marcus' Körper. »Nein. Das ist eine übertriebene Art zu sagen, dass ich Haare schneide, obwohl ich viel Übung darin habe, wie man bestimmte Looks zusammenstellt. Ähnlich wie bei Filmstars, denke ich, aber eher für Geschäftsleute und Nachrichtensprecher.«
Marcus biss die Zähne zusammen und ging in die Küche hinüber und schaltete das Licht an, von dem er wusste, dass es Teil des Stromkreises des Generators war, bevor er das verkrustete Geschirr in Angriff nahm. Himmel, Frankie klang sogar wie Steve, außer dass der Stimme ihres Schneeflüchtlings im Gegensatz zu seinem Exfreund ein leiserer, melodiöser lispelnder Klang anhaftete. Der einzige Unterschied war, dass in Steves Stimme immer ein verspielter Tonfall mitgeschwungen war, der sich am Ende in einen bissigen und harten verwandelt hatte. Frankie wirkte eher verhalten, fast schon prüde.
Er war Friseur, er lispelte und ein Blick durch den Raum zeigte ihm die femininen Gesten, die er erwartet hatte. Dazu kam, dass Frankie Marcus' Blick ach so sorgfältig ausgewichen war. Wenn dieser Kerl nicht schwul war, würde Marcus den angetrockneten Haferbrei essen.
Schwul und er saß für die Dauer eines Sturms, der laut Radiobericht Tage dauern würde, hier mit ihnen fest – und dabei ging es nur um die Dauer des Schneesturms, nicht um die Aufräumarbeiten.
Verdammte Scheiße.
Nicht, dass Arthur oder Paul das als Problem ansahen. Sie schmeichelten sich bei Frankie ein, als wäre er ihr lange verschollener bester Freund.
Als hätten sie sich nicht schon tausend Mal mit Marcus betrunken