Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin Bucha

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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha Karin Bucha Staffel

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haben unsere Teilnahme an der Reise vorher besprochen. Leider erwiesen sich unsere Annahmen als irrig. Oder haben Sie Harry zu der Fahrt auf der ›Manuela‹ überredet? Vielleicht hat Doktor Murphy Ihnen irgendwelche Gründe dafür genannt?«

      Gunhild erblaßte, dann trieb es ihr die Röte in die Stirn.

      »Jetzt halten Sie mich wohl für eine Verräterin?«

      »Ich gebe offen zu, daß ich Sie zuweilen in diesem Verdacht hatte.«

      Vor innerer Erregung preßte Gunhild ihre Handflächen zusammen.

      »Ich verstehe das alles nicht, ich…«

      »Dann will ich Ihnen sagen, wie es ist: Doktor Murphy hat Harry Ohnesorg, weil er ihm als Aufpasser im Wege war, außer Gefecht gesetzt. Er hat dabei allerdings nicht mit der Möglichkeit gerechnet, daß ich auch noch da bin.«

      »Mein Gott«, stieß Gunhild ganz aufgebracht hervor. »Worum geht es hier eigentlich? Doktor Murphy warnt mich vor Ihnen, Sie warnen mich…«

      »Sehen Sie, Gunhild«, Doktor Mayring neigte sein vor Erregung blasses Gesicht ihr zu, »jetzt waren Sie ehrlich. Doktor Murphy hat Ihnen irgendein Märchen erzählt, über das Sie gestolpert sind. Sie halten mich demnach für einen Menschen, der Böses im Schilde führt. Stimmt’s?«

      In Gunhilds Augen lag eine stumme Bitte, als sie nickte.

      »Was hat er Ihnen denn nun eigentlich erzählt?« forschte Michael weiter.

      Gunhild war es wie Schuppen von den Augen gefallen. Alles war Komödie gewesen. Doktor Murphy hatte es meisterhaft verstanden, seinen wahren Grund zu verheimlichen. Und diese Erkenntnis trieb ihr alles Blut zum Herzen.

      »Dann stimmt es auch nicht, daß mein Vater in der letzten Stunde Doktor Murphy gebeten hat, mit mir gemeinsam den Schatz zu suchen?«

      Michael pfiff leise durch die Zähne. Er war sofort im Bilde.

      Nicht nur Freude über ihr ehrliches Bekenntnis erfüllte ihn, auch Mitleid mit dem jungen Geschöpf, das zwischen so vielen Unklarheiten hin und her gerissen worden war.

      »Gunhild«, sagte er warm und herzlich, »ich freue mich, daß Sie mir jetzt nicht mehr mißtrauen.«

      Beschämt streckte sie ihm die Hand entgegen, auf die er einen zarten Kuß hauchte.

      »Nie mehr!« sagte sie leise und fest.

      »Gunhild!« jubelte er. »Dann hast du also kein Spiel mit mir getrieben? Dann liebst du mich wirklich?«

      Gunhild sah ihn nur an, mit ihren großen, klaren Augen, auf deren Grund es feucht glänzte.

      Da preßte er ihre Hand so stark, daß sie schmerzhaft den Mund verzog.

      »An Stelle des Kusses«, raunte er ihr glücklich zu, »den ich dir jetzt geben möchte. Wir heben uns alles für später auf, Liebes.«

      Gunhild atmete tief und befreit auf. Auf einmal war ihr so leicht ums Herz und ihre Seele frei von allem Druck.

      »Und was ist nun als erstes zu tun, Michael?«

      »Vorläufig ist es das beste, wenn du deine Rolle weiterspielst wie bisher und auf alles eingehst, was Doktor Murphy von dir verlangt und mit dir bespricht. Sein ganzes Sinnen ist auf das Endziel gerichtet. In erster Linie geht es ihm um die Hebung des Schatzes, in zweiter Linie erst…«

      Ein Zittern lief durch Gunhilds Glieder. Mit einem seltsam unruhigen Ausdruck hingen ihre Augen an seinem Mund.

      »Warum sprichst du nicht weiter, Michael? Worum geht es ihm in zweiter Linie?«

      Michael hatte sagen wollen: um dich! Aber er brachte es nicht über die Lippen. Wie hätte er Gunhild erneut in Sorge stürzen können. War das nicht auch nur eine Annahme von ihm, die ebensogut falsch sein konnte?

      Gunhild drängte ihn, fordernd:

      »Du mußt mir alles sagen, Michael, selbst wenn es unangenehm für mich ist.«

      »Nun gut, Gunhild«, sagte er entschlossen. »Du sollst meine Bedenken wissen. Ich glaube, der Doktor Murphy sieht dich mit anderen Augen an als mit denen eines Chefs und väterlich wohlwollenden Freundes.«

      Ungläubiges Staunen malte sich jetzt in ihren Zügen.

      »Du meinst, er liebt mich?«

      »Ja, Gunhild.«

      Gunhild schüttelte sich vor unterdrücktem Lachen.

      »Was du nicht alles denkst, Michael! Bist du etwa eifersüchtig?«

      »Vielleicht auch das«, gab er zu.

      Wenn er sich auch noch so sehr überwand, in dieses sorglose Lachen konnte er nicht einstimmen. Aber immerhin: es war besser, Gunhild nahm es nicht ernst. Das war sicherlich eine bessere Waffe, als wenn sie verängstigt gewesen wäre. Seine Bedenken würde er künftig in sich verschließen.

      Er raffte sich aus seinem Grübeln auf.

      »Nun fall nicht wieder um, Liebes«, sagte er, mehr scherzend als ernst gemeint. »Je früher wir in den Besitz der Dokumente gelangen, desto eher können wir die Reise abbrechen und an unsere Liebe denken.«

      »An unsere Liebe«, flüsterte Gunhild, und in ihren Augen leuchtete es tief und voll Glück auf.

      *

      Indessen lief Doktor Murphy in seiner Kabine hin und her wie ein Tier im Käfig.

      Ein kurzes, bösartiges Lachen brach von seinen Lippen.

      Doktor Mayring hatte nicht den geringsten Anhaltspunkt, um ihn öffentlich anzugreifen, keinen Beweis dafür, daß er die Dokumente besaß, daß der eigentliche Grund zu der Reise nur die Ausfindigmachung des Schatzes und dessen Hebung war.

      Das sollte ihm erst einer beweisen.

      Er warf einen Blick auf die Uhr. Am besten war es, er handelte sofort. Morgen könnte es schon zu spät sein.

      Zur inneren Sammlung rauchte er noch eine Zigarette, bevor er Gunhild in ihrer Kabine aufsuchte.

      Obgleich Gunhild bei Doktor Murphys Eintritt erschrak, ging sie ihm doch mit einem leichten Lächeln entgegen.

      »Morgen läuft unser Schiff in Rio ein«, begann er, »und es muß unbedingt etwas geschehen.«

      Gunhild sah ihn groß an.

      »Das haben Sie mir doch so oft erzählt. Oder haben Sie etwa Ihren ganzen Plan über den Haufen gestoßen?«

      »Nein!« sagte er rasch, ernst werdend. »Dieser Plan besteht nach wie vor. Nur sehe ich eine neue Schwierigkeit vor mir.«

      »Eine neue Schwierigkeit?«

      In Gunhild erwachte Mißtrauen. Sie richtet sich etwas höher auf, gleichsam um anzudeuten, daß sie allem, was auch kommen mochte, gewachsen sei.

      »Sagten

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