Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman. Patricia Vandenberg

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Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman - Patricia Vandenberg Im Sonnenwinkel Staffel

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ginge ja gerade noch. Bambi geht ja so gern auf Hochzeiten.«

      »Katja würde gern die ganze Familie einladen, aber der Gesundheitszustand ihres Schwiegervaters lässt keine große Gesellschaft zu.«

      »Es wäre ja auch die reinste Invasion, wenn wir alle anrücken würden. Aber jetzt willst du Bambi sicher erzählen, dass sie wieder mal eine Hochzeit mitmachen darf. Ich sehe es dir doch an der Nasenspitze an, dass du diese Kunde nicht schnell genug loswerden kannst.«

      Bambi strahlte, als sie es erfuhr.

      »Das ist lieb von Katja, dass sie mich nicht vergessen hat«, meinte sie. Aber dann schmiegte sie sich an ihre Mutter. »Da muss ich doch aber wegfahren von euch, und dann sehe ich euch gleich ein paar Tage nicht«, flüsterte sie.

      »Du kannst es dir ja überlegen, Bambi«, bemerkte Inge Auerbach.

      »Katja wäre aber sicher sehr betrübt, wenn du nicht mitkommen würdest«, wandte Stella ein, »und zwei Tage sind doch nicht lang.«

      »Das weiß ich nicht so recht. Ich war doch noch nie allein fort.«

      »Wir sind doch bei dir«, erklärte Stella. »Und wenn man mal fort ist, findet man es zu Hause wieder doppelt schön.«

      »Ich finde es zu Hause immer schön«, behauptete Bambi. »Was meinst du, Mami?«

      »Vielleicht hat Katja sonst niemanden, der Blumen streuen könnte«, erwiderte Inge Auerbach.

      »Das wäre natürlich traurig«, gab Bambi zu. »Jemand muss ja Blumen streuen.«

      So war es denn beschlossen, dass sie mit zur Hochzeit fahren würde. Und die Tage gingen schnell herum.

      *

      Von Heinz war keine Nachricht gekommen. Sebastian Roden äußerte sich mit keinem Wort dazu. Selbst Jan erfuhr nicht, was er inzwischen unternommen hatte.

      Das jedoch bekam Heinz zu spüren, als er Geld von der Bank abheben wollte und höflich, aber bestimmt darauf hingewiesen wurde, dass das Konto gesperrt worden war.

      Nun saß er da. Er wagte nicht, es Liliane zu sagen. Die Hotelrechnung musste bezahlt werden, und er hatte kaum noch Bargeld.

      Sein Vater wollte ihn also zwingen, zu Kreuze zu kriechen. Nur diese Erklärung fand er. Aber was blieb ihm jetzt noch übrig?

      Er konnte den Kopf nicht in den Sand stecken. Er musste mit Liliane sprechen.

      Sie geriet in Zorn. »Ich habe dir gleich gesagt, dass du heimfliegen sollst!«, warf sie ihm vor. »Was fängst du an, wenn er dich ganz vor die Tür setzt?«

      »Das wird er nicht tun. Es ärgert ihn nur, dass ich so lange weg war. Du musst ihm einen Brief schreiben, dass ich krank bin, Li, schwer krank, und nicht schreiben kann.«

      »Meinst du, dass es etwas nutzt?«

      »Er wird sich Sorgen um mich machen. Ich kenne meinen Vater doch.«

      »Dass er das Konto sperren ließ, spricht aber nicht dafür, dass er sich Sorgen macht. Wenn hinter dieser Geschichte nur nicht dieses Mädchen steckt. Sie war doch über beide Ohren in dich verliebt.«

      »Katja ist viel zu stolz, um sich bloßzustellen. Wie lange ist es eigentlich her, dass das Telegramm von Sebastian kam?«

      »Fast vier Wochen.«

      »Tropenfieber kann lange dauern«, sagte Heinz. »Du musst schreiben, dass du mich pflegst und ich erst jetzt in der Lage bin, dir einen Brief zu diktieren. Wir müssen uns alles genau überlegen. Das Geld für die Heimreise wird er mir bestimmt anweisen, und wenn ich erst persönlich mit ihm sprechen kann, kommt alles wieder in Ordnung.«

      Liliane musterte ihn kritisch.

      »Du siehst wie das blühende Leben aus, mein Lieber. Er wird dir ein schweres Tropenfieber kaum abnehmen.«

      »Das lass meine Sorge sein. Fangen wir gleich an mit dem Brief.«

      »Und vergiss ja nicht, dass wir die Hotelrechnung auch bezahlen müssen«, sagte sie anzüglich. »Da habe ich mich in etwas eingelassen!«

      »Bereust du es?«, fragte Heinz. »Hatten wir nicht eine herrliche Zeit?«

      Das war nun nicht zu leugnen, aber was kam nun?

      *

      Die Hochzeit stand vor der Tür. Sebastian Roden hatte die ärztliche Behandlung mit wahrer Engelsgeduld über sich ergehen lassen, aber nur sein eiserner Wille wurde mit der Schwäche fertig.

      Michael war gekommen, allerdings allein, doch Katja freute sich darüber.

      Sie war mit Jan zum Flughafen gefahren, um ihn abzuholen.

      »Wir haben uns lange nicht gesehen, Jan«, sagte Michael, »und überrascht habt ihr beiden mich auch gewaltig. Daisy tut es sehr leid, dass sie nicht mitkommen konnte, aber die Kinder sind doch noch ein bisschen zu klein, vor allem das Baby, und Tim hat Angst vor Flugzeugen.«

      Er sprach ziemlich schnell, und man spürte, dass er befangen war.

      »Wie lange haben wir uns eigentlich nicht gesehen?«, fragte er, als sie im Wagen saßen.

      »Ich glaube, es ist jetzt sechs Jahre, her«, erwiderte Jan.

      Katja stutzte, und sie war erst recht überrascht, als Michael erklärte: »Richtig. Du hieltest eine Vorlesung an der Uni. Dass meine kleine Schwester wagt, einen Wissenschaftler zu heiraten, hätte ich auch nicht gedacht.«

      Wenn er jetzt nur nicht von Heinz anfängt, dachte Katja, aber Michael erwähnte ihn mit keinem Wort.

      »Mit überströmender Freude wird Mama mich ja wohl nicht empfangen«, meinte er beiläufig.

      »Du wirst bei uns wohnen«, sagte Jan rasch.

      Michael warf Katja einen schrägen Blick zu.

      »Mama dachte wohl, dass du mit Familie kommst«, bemerkte sie verlegen.

      Er lachte leicht auf. Es klang bitter.

      »Ich freue mich jedenfalls, euch zu sehen. Dann werde ich mal einen Anstandsbesuch bei Mama machen.«

      Es ist schrecklich, dachte Katja. Wie kann einem die Mutter innerlich nur so fremd sein. Unwillkürlich musste sie wieder an die Auerbachs und Rückerts denken, an diese Harmonie.

      Jedenfalls tat Gerlinde Reck so, als würde sie sich freuen, nachdem sie sich überzeugt hatte, dass Michael wirklich allein kam. Aber sie wirkte verkrampft. Neben dem hochgewachsenen, breitschultrigen Michael nahm sie sich puppenhaft aus. Man konnte fast nicht glauben, dass dies ihr Sohn war.

      »Wie geht es deiner Frau und den Kindern?«, erkundigte sie sich.

      »Danke, gut«, erwiderte Michael förmlich.

      »Wollt ihr ständig in Kanada leben?«

      »Wahrscheinlich schon, wenn sich mir nicht etwas Besseres bietet.«

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