Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman. Patricia Vandenberg

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Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman - Patricia Vandenberg Im Sonnenwinkel Staffel

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geschlossen, obwohl sie ein wenig skeptisch gewesen war, ob es nicht doch zu viel Unruhe ins Haus bringen würde, denn sie war die einzige, die wusste, wie viel Kraft es Sebastian Roden kostete, sich auf den Füßen zu halten. Alle anderen konnte er täuschen.

      Katja und Jan standen in der Tür und hörten den beiden ein Weilchen zu, ohne dass diese es bemerkten.

      »Ist Bambi nicht ein süßes Kind?«, fragte Katja leise.

      Jan hatte seine Hand auf ihre Schulter gelegt.

      »Du magst Kinder. Wie schön!« Seine Stimme hatte einen ganz eigentümlichen Klang.

      Jetzt drehte sich Bambi zu ihnen um und lächelte.

      »Ich unterhalte mich sehr gut mit Onkel Sebastian«, sagte sie, »aber ich glaube, er soll sich lieber ein bisschen ausruhen. Morgen ist ein anstrengender Tag,«

      »Ich habe es aber sehr gern, wenn du mir Gesellschaft leistest, Bambi«, bemerkte Sebastian Roden.

      »Ich kann mich auch an dein Bett setzen und dir etwas erzählen«, erklärte sie, »das mache ich auch, wenn mein Opi sich hinlegen muss.« Das tat sie dann auch.

      *

      Katja verbrachte die letzte Nacht in ihrem Elternhaus. Sie wurde ihr nur erträglich, weil Michael hier war. Ihre Mutter hatte sich strikt geweigert, auch Stella und Jörg aufzunehmen, aber ein Disput darüber erübrigte sich, weil Sebastian Roden ohnehin darauf bestanden hatte, dass sie bei ihm wohnten.

      Den Polterabend, wie er im Sonnenwinkel üblich war, hatte man eingespart.

      Bambi fand das sehr schade, aber sie dachte schon so vernünftig, dass sie von selbst erklärte, dass dies zu viel für Onkel Sebastian würde.

      Während die Erwachsenen noch bei einem Glas Sekt zusammensaßen, ging sie zu Malwine in die Küche.

      »Sehr gut geht es Onkel Sebastian nicht«, äußerte sie nachdenklich. »Es fröstelt ihn dauernd. Hoffentlich ist es in der Kirche nicht kalt.«

      »Du bist ein liebes Kind«, meinte Malwine.

      »Mit unserem Pfarrer Frerichs könnte man ja reden«, sagte Bambi. »Der würde die Heizung dann tüchtig aufdrehen. Habt ihr auch solchen netten Pfarrer?«

      »Doch, er ist sehr nett.«

      »Man sollte aber lieber doch eine Decke für Onkel Sebastian mitnehmen«, erklärte Bambi besorgt.

      »Das wird er nicht dulden, Bambi. Lass ihn nur. Er hat einen starken Willen.«

      »Aber kalte Hände«, bemerkte Bambi sorgenvoll. »Was fehlt ihm eigentlich. Lalli?«

      »Mit dem Herzen hat er es halt«, erwiderte Malwine.

      »Da muss man sehr achtsam sein«, behauptete Bambi. »Mein Opi hat ein gutes Herz. Das ist ein Glück. Er hat es nur manchmal mit dem Ischias. Das kann auch ganz schön weh tun.«

      Malwine wurde es ganz warm ums Herz, wenn sie der Kleinen zuhörte. Zärtlich strich sie ihr mit der Hand über das dichte lockige Haar.

      »Ich werde noch mal nach Onkel Sebastian gucken, ob er auch schläft«, sagte Bambi. »Ich bin ganz leise.«

      Malwine ließ sie gewähren. Wenn er nur morgen noch durchhält, dachte sie und wischte sich schnell die aufsteigenden Tränen aus den Augen. Bambi erschien schon wieder.

      »Onkel Sebastian schläft ruhig«, erklärte sie. »Er hat auch warme Hände. Dein Tee hat ihm gutgetan. Ich glaube, ich bin jetzt auch müde.«

      Bald danach waren Michael und Katja aufgebrochen. Jan begleitete sie hinaus. Seine Wangenmuskeln zuckten, als er sich von Katja verabschiedete.

      »Schlaf gut, Kleinchen«, sagte er leise. »Ich hole dich um neun Uhr ab.«

      »Gute Nacht, Jan«, flüsterte sie und schmiegte sich schnell in seine Arme.

      *

      Nun war auch diese Nacht vorbei. Katja hatte unruhig geschlafen. Sie stand früh auf. Im Haus war es ganz still. Vielerlei Gedanken gingen ihr durch den Sinn, als sie sich ankleidete.

      Für die standesamtliche Trauung hatte sie sich ein zartblaues Kostüm gekauft. Die Farbe stand ihr besonders gut, aber heute wirkte ihr Gesicht durchscheinend zart.

      Sie verließ ihr Zimmer erst, als sie unten Geräusche hörte.

      Ihre Mutter, im weißen Bademantel, ging durch die Diele.

      »Du bist schon fertig angezogen?«, bemerkte sie. »Du kannst es wohl kaum erwarten? Es ist erst acht Uhr.«

      »Ich will nicht hetzen. Mama, muss dieser Tag denn so beginnen?«

      Wie anders mag es bei Stella und Ricky gewesen sein, dachte Katja und verspürte einen stechenden Schmerz.

      »Soll ich Freude heucheln oder in Tränen ausbrechen, weil meine Tochter nun aus dem Haus geht?«, fragte Gerlinde.

      Michaels Tür sprang auf. Er füllte den Rahmen fast aus.

      »Das fängt ja gut an«, meinte er. »Willst du nicht wenigstens den Schein wahren, Mama? Du bist doch sonst so auf dein Prestige bedacht.«

      In seiner Stimme lag ein warnender Unterton. Katja sah, wie ihre Mutter zusammenzuckte. Dann verschwand sie schnell in ihrem Zimmer. Michael kam die Treppe herunter.

      »Warum ist sie nur so?«, fragte Katja bebend.

      »Weiß der Himmel«, erwiderte er ausweichend. »Es ist bald überstanden, Katja. Süß schaust du aus. Und nun lächele, Schwesterlein. Es ist dein großer Tag.«

      Ist es ein großer Tag, fragte sie sich. So vieles ist unklar.

      Das Warten auf Jan wurde ihr zu quälender Ewigkeit. Michael versuchte sie abzulenken, aber seine Gedanken schweiften auch immer wieder ab.

      Endlich war es neun Uhr. Ein zerbröckeltes Hörnchen blieb auf Katjas Teller zurück, als es läutete. Sie stürzte buchstäblich zur Tür, mitten hinein in Jans Arme. Sein inniger Kuss erlöste sie aus ihren Seelenqualen.

      Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie Angst gehabt hatte, irgendetwas könnte noch dazwischengekommen sein.

      »Wie geht es Vater?«, fragte sie.

      »Erstaunlich gut. Bambi ist ein Schatz. Er ist richtig vergnügt. Wo ist denn meine Schwiegermutter?« Ihm gelang der leichte Ton nicht.

      Michael klopfte an Gerlindes Tür.

      »Ich hole dich halb elf Uhr ab, Mama«, sagte er laut. »Wir fahren jetzt zum Standesamt.«

      »Ja, es ist gut«, erwiderte sie. »Ich kleide mich gerade an.«

      Jan verlor kein Wort darüber. Seine Finger umschlossen Katjas Handgelenk. Sie saßen auf dem Rücksitz, während Michael den Wagen steuerte. Es war reger Verkehr. Fünf Minuten vor der angesetzten Trauung erreichten sie erst das Standesamt. Stella und Jörg warteten schon voller Ungeduld.

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