Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman. Patricia Vandenberg
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Читать онлайн книгу Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman - Patricia Vandenberg страница 27
»Und seither sind Sie zusammen?«
»Ja. Ich glaubte wirklich, dass er mich liebt. Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. Ich sitze da und warte auf ihn, und dann bekomme ich einen Brief, dass er sich für Katja entschieden hat.«
»Haben Sie den Brief bei sich?«
»Nein, wieso?« Sie war so bestürzt, dass er stutzig wurde.
Irgend etwas stimmte da nicht. Er wusste nur nicht, was. Er war ein guter Menschenkenner und wusste, dass Frauen von Lilianes Art ziemlich abgebrüht waren.
In Kanada hatten sie sich kennengelernt.
Katjas Brief war in Kanada geschrieben.
Jan war nicht fähig zu kombinieren. Unterschwellig kamen jedoch Gedanken, die Zweifel in ihm weckten.
»Wollen Sie, dass ich Heinz eine Strafpredigt halte?«, fragte er sarkastisch.
Liliane hatte sich halbwegs gefangen.
»Ich denke jetzt mehr an Sie«, sagte sie mit eigentümlicher Betonung.
»An mich? Wieso das?«
»Wie stehen Sie zu Ihrer Frau?«
»Das ist meine Angelegenheit. Ich werde hören, was Katja mir zu sagen hat.«
»Sie vertrauen ihr?«, fragte Liliane bestürzt.
»Ich traue jedenfalls nicht jeder Anschuldigung. Meine Frau ist zu ihrer Freundin gefahren.«
»Und Heinz ist auch dort!«, stieß sie hervor.
Unter halb geschlossenen Lidern sah Jan sie an.
»Ich glaube nicht, dass die Auerbachs ein doppeltes Spiel gutheißen würden. Ich habe leider wenig Zeit. Würden Sie mich jetzt bitte entschuldigen …«
Es blieb Liliane nichts weiter übrig, als zu gehen.
Sie tat es mit dem beklemmenden Gefühl, gar nichts erreicht zu haben.
*
»Na, was hat sie denn diesmal gewollt?«, fragte Malwine.
»Kann ich essen?«, lenkte Jan ab.
»Nur zu«, sagte sie.
Der Tisch war gedeckt. Malwine trug auf. Jan warf ihr einen forschenden Blick zu.
»Wie lange war Katja eigentlich mit Heinz befreundet?«, fragte er vorsichtig.
Malwine schnaufte schwer. »Ach, darauf geht es hinaus! Man hetzt jetzt hintenrum! Es ist deine Sache, was du glaubst, Jan. Jetzt bist du kein dummer Junge mehr.«
»Es war doch aber mehr als Freundschaft«, bemerkte er resigniert. »Schenk mir reinen Wein ein, Lalli.«
»Liebe Güte, Katja war damals ein bisschen verliebt in ihn. Und wie es bei so jungen Mädchen ist, hat sie es damals ernster genommen, als es war. Du müsstest sie besser kennen, Jan. Schließlich ist sie deine Frau.«
Sie ist meine Frau, und ich liebe sie, und ich werde mich nicht ins Bockshorn jagen lassen, dachte er.
»Wolltest du nicht heute zu ihr fahren?«, fragte Malwine.
»Ich werde doch bis morgen warten. Ich bin so müde.«
»Dann ruf wenigstens an«, drängte sie. »Es war ein ziemlicher Auftritt mit Heinz. Ich könnte mir denken, dass es sie sehr mitgenommen hat. Er ist ein unverschämter Lümmel.«
»Hat er Katja belästigt?«, fragte Jan heiser.
»So kann man es auch bezeichnen, aber sie lässt sich nicht belästigen. Sie hat das einzig Richtige getan und das Haus verlassen. Und zu mir ist er auch noch frech geworden! Rausschmeißen wollte er mich!«, sagte sie empört.
»Warum hast du mir das nicht gleich erzählt?«
»Dazu hatte ich keine Zeit. Du wolltest duschen, essen und dann zu Katja fahren.«
»Aber ich hätte doch wissen müssen, was vorgefallen ist.«
»Jetzt weißt du es. Es betrübt mich schon, dass du an Katja zweifelst.«
»So ist es doch nicht«, murmelte er.
»Aber es hat den Anschein. Das ist doch alles eine abgekartete Sache.«
Er legte die Serviette beiseite, stand auf und ging zum Telefon.
Malwine lächelte unmerklich und ging rasch hinaus.
*
Katja hatte den Schrecken überwunden. Sie wusste, dass sie nicht allein war, und dass Heinz nicht zu ihr gelassen würde. Sie dachte jetzt nur an Jan. Ob er schon daheim war? Ob er sie anrufen würde? Oder sollte sie versuchen, ihn anzurufen?
Stella hatte darauf bestanden, dass sie sich niederlegte, aber schlafen konnte sie nicht. Sie lag nur da und grübelte.
Es wurde dämmerig, und Stella kam ins Zimmer.
»Soll ich dir das Abendbrot bringen oder isst du mit uns?«, erkundigte sie sich.
»Ist es schon so spät?«, fragte Katja.
»Stella, Telefon!«, rief Fabian.
»Entschuldige«, sagte Stella und eilte hinaus.
Es dauerte ziemlich lange, bis sie zurückkam, und dann lag ein rätselhafter Ausdruck auf ihrem Gesicht.
»Na, kommst du jetzt?«, fragte sie munter.
»Eigentlich habe ich gar keinen Hunger«, entgegnete Katja.
»Fang bloß nicht wieder damit an! Denk an das Baby!«
Katja sah die Freundin an.
»Du hast dich auch einmal umsonst gefreut«, bemerkte sie leise.
»Das war eine kritische Zeit. Wir haben nicht daran gedacht, und außerdem war mit der Notlandung nicht zu rechnen. Vielleicht werden wir zur gleichen Zeit ein Baby bekommen, Katja, so wie es für gute Freundinnen sein sollte.«
Katjas Augen leuchteten auf.
»Das wäre schön, aber wenn Jan nun …«
Sie geriet ins Stocken und unterbrach sich.
»Ich würde mir darum keine Gedanken machen«, meinte Stella, obgleich das wahrhaftig nicht so gewesen wäre, wenn sie in der gleichen Situation gesteckt hätte. Aber sie hatte eben mit Jan telefoniert und wusste, dass die Zweifel für Katja bald vorüber sein würden.
»Wird er morgen meinen Brief bekommen? Und wie wird er ihn aufnehmen?«, fragte Katja.
»Was hat Dr. Riedel