Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman. Patricia Vandenberg

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Im Sonnenwinkel Staffel 5 – Familienroman - Patricia Vandenberg Im Sonnenwinkel Staffel

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er mit eigentümlicher Betonung.

      Ganz nahe waren sie sich in diesem Augenblick. Es bedurfte keiner Worte.

      Sie legte ihm leicht die Hand auf die Stirn, und das war eine Geste der Zärtlichkeit, die in ihr so glühend emporstieg. Fast unbewusst glitten ihre Finger über sein Gesicht zu seinem Mund, dem ein leiser Seufzer entfloh.

      »Du bist so lieb«, bemerkte er, und dann schlief er wieder ein.

      Du bist so lieb, hatte er gesagt. War es ihm bewusst gewesen? Mit einem wehmütig-innigen Blick betrachtete sie ihn. Er atmete jetzt ruhiger, er warf sich auch nicht mehr hin und her.

      Endlich nahm Veronica sich Zeit für eine Mahlzeit, und gleich danach brachte Rosmarie Rückert die Kinder zurück. Roni nahm sich auch für sie eine Viertelstunde Zeit.

      Rosmarie Rückert hatte versprochen, morgen wiederzukommen.

      »Sie ist nett«, sagte Martina, »aber nur, wenn du keine Zeit hast, Roni.«

      Es war eine etwas seltsame Erklärung, aber Veronica verstand sie schon richtig.

      »Sie ist sogar sehr nett«, meinte sie.

      »Wenn Papi doch schläft, warum musst du dann bei ihm bleiben?«, erkundigte Steffi sich nachdenklich.

      »Weil er Medizin und Umschläge braucht.«

      »Als ich im Krankenhaus war, brauchte man da nur zu läuten«, erzählte Steffi. »Dauernd war auch keiner da.«

      »Wenn es dem Papi besser geht und er sich selbst behelfen kann, brauche ich auch nicht dauernd bei ihm zu sein«, erklärte Veronica.

      »Es geht ihm bestimmt bald besser«, äußerte Martina. »Papi ist doch ein starker Mann.«

      Jetzt war er das nicht, aber das konnten die Kinder nicht begreifen. Auch nicht, dass sie noch immer nicht zu ihm durften. Aber sie waren von ihrem Ausflug so müde geworden, dass sie beim Einschlafen doch keine Schwierigkeiten machten.

      Dr. Riedel war nochmals gekommen und hatte Arndt noch eine Spritze gegeben.

      »Es gehört schon was dazu, dass ein so kräftiger Mann schlapp macht«, bemerkte er beiläufig.

      Wieder fragte sich Veronica, was er auf dieser Reise erlebt haben mochte, das seine Widerstandskraft so schwächte.

      Otti wollte sie für ein paar Nachtstunden ablösen, aber das lehnte Veronica ab.

      »Du hast jetzt genug zutun, und ich kann mich ein bisschen auf der Couch ausstrecken.

      Otti wunderte sich schon gar nicht mehr über die Selbstverständlichkeit, mit der Veronica ihren Platz an Arndts Seite verteidigte.

      Sie machte sich nur Gedanken dar­über, ob Veronica ihre Gefühle nicht an einen Mann verschwendete, der ihr nichts zurückgeben konnte.

      Seit Steffi die Bemerkung über ihre Mutter gemacht hatte, war Otti beunruhigt.

      *

      Veronica hatte sich auf die Couch gelegt. Gedämpftes Licht brannte im Raum.

      Ganz verdunkeln wollte sie es nicht, damit sie nicht fest einschlief und nicht erst lange herumtasten musste, wenn Arndt aufwachte.

      Sie erkannte die Umrisse seines Kopfes. Sie sah ihn an, durch die Breite des Zimmers von ihm getrennt, bis ihr die Augen zufielen.

      Veronica schrak empor, als sie ein Geräusch vernahm, ein leises Klirren. Sofort war sie auf den Beinen und eilte zu ihm.

      »Veronica?« Es klang verwundert, und sie hatte das Gefühl, dass er sie erst jetzt richtig wahrnahm und dies am Nachmittag nur im Unterbewusstsein geschehen war.

      »Möchten Sie etwas?«, fragte sie ein wenig beklommen.

      »Ich habe Durst«, erwiderte er. »Wieso sind Sie hier?«

      »Ich muss doch auf Sie aufpassen«, versuchte sie zu scherzen. »Ich hatte mich nur ein bisschen auf die Couch gelegt. Es ist Nacht.«

      »Nacht«, wiederholte er nachdenklich. »Vorhin waren Sie doch aber auch schon hier. Oder habe ich geträumt?«

      »Nein, Sie haben nicht geträumt«, äußerte sie befangen. »Geht es ein bisschen besser?«

      »Warum bin ich nur so verflixt schwach? Ich kann nicht mal nach dem Glas greifen. Und heiß ist mir.«

      »Ich wechsele gleich das Kopfkissen, aber erst gebe ich Ihnen zu trinken.«

      Wieder schob sie ihren Arm unter seinen Nacken. Sie hielt ihm die Schnabeltasse an die Lippen, und er trank in kleinen Zügen.

      »Wie ein Baby«, murmelte er, wieder zurücksinkend. »Da haben Sie sich was Schönes eingehandelt.«

      Klar denken konnte er jetzt jedenfalls. Seine Stimme klang auch nicht mehr so schwach wie am Nachmittag. Und sie stellte sich schon ganz geschickt an, als sie ihm das Kopfkissen wechselte.

      Sie rieb auch noch leicht sein feuchtes Haar, das ihm nun wirr um den Kopf stand, aber er sah dadurch nicht so streng aus.

      »Besser?«, fragte sie kurz, als er aufatmete.

      Er nickte, griff nach ihrer Hand und drückte sie an seine Lippen.

      »Ich bringe Sie nun auch noch um Ihre Nachtruhe«, sagte er entschuldigend.

      »Das ist nicht das erste Mal«, erwiderte Veronica. Er hörte den Doppelsinn aus ihren Worten heraus.

      »Es ist sinnlos, Roni«, flüsterte er, als ahne er ihre Gedanken. »Wir müssen zwei verschiedene Wege gehen. Ich habe so lange darüber nachgedacht. Ich bin stundenlang herumgelaufen, und da hat es geregnet. Ich habe es gar nicht gemerkt, und dabei muss ich mich erkältet haben.«

      »Sie sollen sich nicht so anstrengen«, meinte Veronica leise. »Sie hätten lieber nicht nachdenken sollen, dann wären Sie jetzt nicht krank.«

      Damit konnte man Gefühle nicht wegreden. Gefühle, die ihn ebenso wie sie bewegten, und das empfand sie ganz deutlich.

      Seine Wange lag auf ihrer Hand, und sie spürte das Klopfen seines Blutes unter ihren Fingern.

      »Ich darf dir nicht sagen, was ich fühle, Roni«, murmelte er, »ich darf es nicht.« Es klang so gequält, dass es ihr ins Herz schnitt.

      Sie beugte sich zu ihm hinab.

      »Du brauchst es nicht zu sagen, Arndt«, bemerkte sie weich. »Mir kann niemand verbieten, was ich fühle. Und wer könnte uns verbieten, Freunde zu sein?«

      Zärtlich streiften ihre Lippen seine Stirn. Er sollte wissen, dass sie für ihn da sein wollte und dass sie bereit war, seine Sorgen zu teilen.

      Sie hatte ihren Schatten übersprungen. Sie wusste jetzt, dass sie ihn liebte.

      »Du weißt nicht, was …« Schnell legte sie ihren Finger auf seinen Mund.

      »Ich will jetzt

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