Father Brown - Krimis. Гилберт Кит Честертон

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Father Brown - Krimis - Гилберт Кит Честертон

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her, natürlich! Wie ich das gemacht habe? Gut, ich will es Ihnen sagen, wenn Sie es wissen wollen! Mein Gott, wir müssen tausenderlei solcher Dinge wissen, wenn wir unter der Verbrecherklasse arbeiten! Also, ich war nicht sicher, ob Sie ein Dieb seien, und es ginge niemals an, Skandal gegen jemanden aus unserem eigenen Klerus zu machen. Deshalb habe ich Sie geprüft, um zu sehen, ob irgend etwas Sie verraten würde. Gewöhnlich macht ein Mensch eine kleine Szene, wenn er Salz in seinem Kaffee findet; wenn er es nicht tut, hat er einen Grund, sich ruhig zu verhalten. Ich tauschte das Salz und den Zucker aus und Sie blieben stille. Gewöhnlich erhebt ein Mensch Einwendungen, wenn seine Rechnung dreimal zu hoch ist. Wenn er sie bezahlt, hat er einen Grund, unbeachtet bleiben zu wollen. Ich änderte die Rechnung und Sie bezahlten sie.«

      Die Welt schien darauf zu warten, daß Flambeau wie ein Tiger losstürze, aber er wurde wie durch einen Zauber zurückgehalten; die ungeheure Neugierde betäubte ihn.

      »Well,« fuhr Father Brown mit schwerfälliger Deutlichkeit fort, »da Sie selbst keine Spur für die Polizei hinterlassen wollten, mußte das natürlich jemand anderer besorgen. An jedem Orte, wo wir hinkamen, sorgte ich dafür, etwas zu tun, das mindestens für den Rest des Tages von uns reden machen würde. Ich habe nicht viel Schaden angestellt, einen Flecken an der Wand, verschüttete Äpfel, ein zerbrochenes Fenster, aber ich brachte das Kreuz in Sicherheit, wie denn das Kreuz immer in Sicherheit sein wird. Es ist jetzt in Westminster. Ich wundere mich einigermaßen, daß Sie es nicht mit der ›Eselspfeife‹ aufhielten.«

      »Womit?« fragte Flambeau.

      »Es freut mich, daß Sie nie davon gehört haben.« sagte der Priester. »Es ist eine faule Sache. Ich bin sicher, Sie sind dafür ein viel zu guter Mensch. Ich hätte es nicht einmal mit den ›Spots‹ mehr aufhalten können; ich bin nicht stark genug auf den Beinen.«

      »Wovon in aller Welt sprechen Sie?« fragte der andere.

      »Nun, ich glaube nicht, daß Sie wissen, was man unter den Spots versteht,« sagte Father Brown angenehm überrascht. »O, Sie können nicht so tief gesunken sein.«

      »Aber wie um’s Himmels willen wissen denn Sie von all diesen Schrecknissen?« schrie Flambeau.

      Der Schatten eines Lächelns huschte über das runde, einfache Gesicht seines geistlichen Gegenübers.

      »O, wenn man ein zölibatärer Einfaltspinsel ist, vermute ich,« erwiderte er. »Ist es Ihnen niemals aufgefallen, daß ein Mensch, der so gut wie nichts tut als anderer Leute wirkliche Sünden anzuhören, wahrscheinlich in menschlicher Schlechtigkeit nicht ganz unerfahren ist? Übrigens, um die Wahrheit zu gestehen, eine andere Seite meines Berufes gab mir die Sicherheit, daß Sie kein Priester seien.«

      »Was?« fragte der Dieb, beinahe starr vor Staunen.

      »Sie griffen die Vernunft an.« sagte Father Brown. »Das tut kein Theologe.«

      Und eben als er sich zur Seite wandte, sein Eigentum zusammenzuraffen, kamen die drei Polizisten unter den dunklen Bäumen hervor. Flambeau war Künstler und Sportsmann. Er trat zurück und machte vor Valentin eine große Verbeugung.

      »Nicht mir, mon ami,« wehrte Valentin mit silberner Klarheit ab, »beugen wir uns beide vor unserem Meister.«

      Und sie standen einen Augenblick unbedeckten Hauptes, während der kleine Priester aus Essex nach seinem Regenschirme suchte.

      Das Hundeorakel

       Inhaltsverzeichnis

      »Ja,« sagte Pater Brown, »ich habe Hunde sehr gern – aber nur außerhalb des Gotteshauses.« Gewandte Sprecher sind nicht immer gewandte Zuhörer. Gerade die geistreichen Leute erweisen sich bisweilen als begriffsstutzig. Pater Browns Freund und Besucher war ein junger Mann namens Fiennes, ein Enthusiast mit temperamentvollen blauen Augen; sein blondes Haar machte den Eindruck, als sei es nicht mit der Haarbürste, sondern vom Gegenwind des Lebens, das er durchraste, zurückgestrichen. Er unterbrach seinen Redestrom von Ideen und Geschichten und schwieg einen Augenblick verdutzt, bis er die sehr einfachen Worte des Priesters verstand.

      »Sie meinen, solange man sie nicht anbetet?« sagte er. »Ja, aber ich weiß nicht – es sind doch wunderbare Geschöpfe. Manchmal habe ich die Empfindung, daß sie bedeutend mehr wissen als unsereiner.«

      Pater Brown erwiderte nichts. Er streichelte weiter halb unbewußt dem großen Schäferhund den Kopf, was dem Tier offenbar wohltat.

      »Zufällig«, setzte Fiennes mit steigender Wärme seinen Monolog fort, »spielt auch in der Sache, in der ich mir heute bei Ihnen Rat holen möchte, ein Hund eine gewisse Rolle. Ich meine den Fall des »Unsichtbaren Mörders«, wie man ihn nennt. Die Geschichte ist gewiß sonderbar, am allersonderbarsten aber kommt mir der Hund vor. Natürlich bleibt auch das Verbrechen an sich höchst merkwürdig; wie konnte der alte Druce von einem andern Menschen ermordet werden, während er doch ganz allein in der Laube saß?«

      Die Hand, die den Hund streichelte, unterbrach auf einen Augenblick die rhythmische Bewegung, und Pater Brown fragte ruhig: »Ach, es war also eine Laube?«

      »Haben Sie denn den Fall nicht in den Zeitungen verfolgt?« erwiderte Fiennes. »Warten Sie mal – ich glaube, ich habe da einen Ausschnitt bei mir, aus dem Sie alle Einzelheiten ersehen können.« Er zog ein Stückchen Zeitung aus der Tasche und gab es dem Priester, der es dicht an die blinzelnden Augen hielt und anfing zu lesen; mit der anderen Hand liebkoste er mechanisch den Hund weiter – das verkörperte Gleichnis vom Manne, dessen rechte Hand nicht weiß, was die linke tut.

      »Viele Detektivgeschichten von Menschen, die hinter verschlossenen Türen und Fenstern ermordet wurden und deren Mörder entkamen, ohne eine Tür zu benutzen, sind im Laufe der außergewöhnlichen Vorfälle in Cranston an der Küste von Yorkshire zur Wirklichkeit geworden. Dort wurde Oberst Druce erstochen aufgefunden; er war von rückwärts mit einem Dolche durchbohrt worden. Das Mordwerkzeug ist vom Tatort, ja überhaupt aus der nächsten Umgebung verschwunden. Die Laube, in der der Ermordete starb, war allerdings von einer Seite aus zugänglich – nämlich durch die gewöhnliche Tür, die zum Mittelweg des Gartens und zum Hause offen stand. Durch eine merkwürdige Verkettung von Zufällen standen jedoch sowohl Weg als Eingang während der kritischen Zeit unter genauer Beobachtung, und es ist eine Reihe von Zeugen da, deren Aussagen sich gegenseitig stützen. Die Laube steht am äußersten Ende des Gartens, der an dieser Stelle keinerlei Ein-oder Ausgang besitzt. Der Mittelweg des Gartens läuft zwischen zwei Reihen hohem Rittersporn, der so eng gepflanzt ist, daß jeder Schritt vom Wege ab eine Spur hinterlassen müßte. Weg und Blumen führen bis dicht an die Laube; es würde auffallen, wenn jemand vom geraden Pfad abweichen wollte. Ein anderer Zugang ist aber nicht vorhanden. Patrick Floyd, der Sekretär des Ermordeten, bezeugt, daß er sich in einer Lage befand, von der aus er den ganzen Garten übersehen konnte, und zwar von dem Augenblick an, wo der Oberst zuletzt lebend in der Türe stand, bis zu der Zeit, wo er tot aufgefunden wurde; Floyd war nämlich oben auf einer Leiter und stutzte die Gartenhecke. Diese Aussage wird von Janet Druce, der Tochter des Verstorbenen, bestätigt. Sie saß während der ganzen Zeit auf der Terrasse vor dem Hause und sah Floyd arbeiten. Auch dies wird, wenigstens für einen Teil der Zeit, von Donald Druce, dem Bruder der jungen Dame, beglaubigt, der vom Fenster seines Schlafzimmers aus, wo er im Schlafrock stand – denn er war erst sehr spät aufgewacht – den Garten übersehen konnte. Endlich passen die Angaben zu der Aussage eines Nachbars, des Dr. Valentine, der zu Besuch kam und sich einige Zeit mit Fräulein Druce auf der Terrasse unterhielt, und zu der des Familienanwalts Aubrey Traill, der vermutlich als letzter den Ermordeten am Leben gesehen hat – offenbar mit Ausnahme des Mörders. Alle stimmen darin

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