Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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      Wyatt ritt langsam heran.

      Er konnte erkennen, daß unten das Gras abgerissen worden war.

      Unter dem Namen Nancy Baxter und dem Kreuz waren nun deutlich die Zahlen zu erkennen:

      31.2. – 19.8.1870

      Wyatt hielt dicht hinter dem Mann, der wie leblos am Boden hockte und auf den Stein starrte.

      Der Wind kam vom Fluß herauf und brachte feuchte Kühle mit.

      Da sagte der Marshal:

      »Stehen Sie auf, Jim Borett. Wir reiten!«

      Der Mann blickte nicht hoch.

      »Ich habe gewußt, daß Sie auf meiner Fährte waren, Earp«, sagte er rostig. Dann erhob er sich und ging zu seinem Gaul, der zum Wasser hinuntergetrabt war.

      Langsam zog er sich in den Sattel und ritt neben dem Marshal her auf die Stadt zu.

Cover Der Weg nach Sheridan

      Über das Yampa-Hochland strich ein sanfter Frühlingswind und brachte den Duft der Bergwälder mit.

      Der einsame Reiter, der über die ansteigende Prärie ritt, beschattete die Augen mit der Hand und blickte nach Norden. Da oben vor den Bergen tauchten die Häuser einer Stadt auf. Einer Stadt, nach der sich Tom Coogan zehn Jahre lang gesehnt hatte.

      Chelsea!

      Aber für den einsamen Reiter war es mehr. Viel mehr. Vor zwölf Jahren war er mit dem großen Treck vom Osten gekommen. Unten am Arkansas entlang, hier herauf. Mit dem frischen Mut und der Unbekümmertheit seiner zweiundzwanzig Jahre.

      Inzwischen schien eine Ewigkeit vergangen zu sein.

      Der Mann im Sattel seufzte leise vor sich hin. Er war groß, hatte breite Schultern und ein eckiges lederbraunes Gesicht, das von vielen harten Falten gezeichnet war. Das dunkle Haar, das unterm Hutrand hervorlugte, hatte schon silberne Fäden, und auch in den schwarzen Brauen konnte man es silbern blinken sehen. Nur die Augen des Reiters waren jung; sie hatten etwas von der Farbe zugefrorener Bergseen.

      Tom Coogan war vierunddreißig. Man hätte ihn für vierzig halten können. Die vergangenen zehn Jahre hatten ihn hart und reif gemacht.

      Der Stetson auf seinem Kopf mußte vor langer Zeit einmal schwarz gewesen sein. Ebenso die Weste. Jetzt hatte der Felsstaub ein mißfarbenes Grau daraufgelegt. Das rote Hemd wollte nicht so recht zu dem grünen Halstuch passen. Die Lewishosen verrieten an einigen Stellen eine bedenkliche Offenherzigkeit. Nur die Stiefel waren noch gut. Und die großen Sternradsporen blitzten in der untergehenden Sonne.

      Der hochbeinige Braune trabte müde dahin.

      Der Reiter hatte den Kopf gesenkt und blickte scharf am Hutrand vorbei nach Norden.

      Chelsea.

      Da drüben an dem alten Coleantabaum war ein Schild angenagelt, das den Namen der Ortschaft trug.

      Chelsea.

      Der Mann nahm die Zügel hoch und ließ den Braunen anhalten. Tief in Gedanken versunken starrte er auf das Schild. Und plötzlich gruben sich zwei scharfe Falten um seinen Mund.

      Erst nach Minuten ritt er weiter.

      Rechts und links reihten sich die ersten Häuser auf. Er war in der Mainstreet.

      Auf den Stepwalks herrschte geschäftiges Treiben. Die Woche ging zu Ende, und die Menschen hatten noch tausenderlei zu erledigen.

      Niemand achtete auf den Mann, der da in die Stadt eintritt. Und wohl niemand wäre auf den Gedanken gekommen, daß er der gleiche Mann war, der fast auf den Tag genau vor zehn Jahren in Ketten durch die gleiche Straße als Mörder abgeführt worden war.

      Auf der linken Seite ragte ein großes Schild in die Straße. »Kid Walkers Saloon.«

      Tom lenkte den Braunen hinüber, stieg mit seltsam eckigen Bewegungen aus dem Sattel und band das Tier am Zügelholm fest. Er blieb noch einen Augenblick auf der Straße stehen und blickte zu dem Schild hinauf. Die Hände hatte er dabei nach Cowboyart hinten in den Waffengurt gesteckt.

      Langsam stieg er die Stufen hinauf und näherte sich der mit mattierten Blumen verzierten Glastür des Saloons.

      Durch die Scheiben konnte er in den Schankraum blicken.

      Zu dieser Stunde hätten damals dort keine Zecher gesessen. Aber es schien den Leuten in Chelsea heute besserzugehen. Der Saloon war schon ziemlich besetzt.

      Tom öffnete die Tür. Ein blecherner Dreiklang ertönte. Aber niemand beachtete den neuen Gast.

      Der ging durch die Tischreihen zur Theke und schob sich in eine Lücke zwischen zwei Männer.

      Der Wirt, ein feister Mann in den Vierzigern, stand mit hochgekrempelten Ärmeln da und spülte Gläser. Er blickte kurz auf, als er Ton bemerkte, und wandte sich wieder seiner Beschäftigung zu.

      Erst als der neue Gast seine Bestellung aufgegeben hatte: »Einen Brandy Blue!« warf Kid Walker den Kopf herum. Aus weit geöffneten Augen starrte er den Fremden an.

      Dessen Gesicht war hart und verschlossen. Kein Muskel zuckte darin.

      Walker wich einen halben Schritt zurück und ließ den Unterkiefer herunterfallen. Sein gelbes Pferdegebiß kam zum Vorschein.

      Tom wiederholte seine Bestellung: »Einen Brandy Blue!«

      Der Wirt wischte sich über den kahlen Schädel und schluckte. Dann griff er mechanisch mit der Linken nach einem Glas, zog mit der Rechten eine schlanke Flasche heran, schnipste den Korken davon und goß ein, ohne hinzusehen. Erst als seine Frau ihn anstieß, weil der Brandy bereits über die Theke rann, blickte er auf.

      Ganz langsam schob er Tom das Glas zu.

      Der nahm es, hob es an, blickte dem Wirt eiskalt in die Augen und kippte das beißende Getränk in die Kehle.

      Ein Geldstück klimperte auf der Theke.

      Tom Coogan wandte sich um und ging hinaus.

      »Heh, wer war denn das?« fragte ein langer Kerl, der neben dem Fremden an der Theke gelehnt hatte.

      Der Wirt blickte auf die bemalte Glastür, die sich hinter Tom geschlossen hatte. Erst als seine Frau, die blonde Kitty, ihn erneut angestoßen hatte, kam er wieder zu sich.

      »Wer war der Mann?« fragte sie halblaut.

      Kid zuckte mit den Schultern. »Weiß nicht…, ein Gespenst…«

      *

      Das »Gespenst« ging unterdes auf die Straße, bestieg seinen Braunen und ritt weiter.

      »Grand Hotel«. Da stand es breit und weithin sichtbar auf der weißgetünchten Fassade eines neuen Gebäudes.

      Tom

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