Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

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Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

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Beitreiben ausbrechender Tiere, der entsetztliche Staub, der sich, mit dem Dunst der Tierleiber vermischt, auf die Lungen und das schweißbedeckte Gesicht legte, machte ihm arg zu schaffen. Aber er biß die Zähne zusammen und dachte nicht daran, aufzugeben.

      Aber vor einem Mann zogen alle innerlich den Hut: vor dem Missourier. Er führte die Herde, trieb weitausbrechende Rudel mit unerhörtem Geschick zurück, jagte auch den versprengtesten Rindern nach, suchte immer wieder in kurzen Abstechern bessere Wegmöglichkeiten und Wasserläufe. Er war vorn, hinten und an den Seiten und suchte die andern ständig mit einem freundlichen Wort aufzumuntern. Man hätte glauben können, er sei der Boß, und es sei seine Herde, die hier getrieben würde. –

      Die ersten Berge hatten sich noch leicht nehmen lassen, aber je weiter die große Herde in die Mountains kam, desto langsamer ging es vorwärts.

      Das Land wurde bergig, dann felsig, stieg nicht mehr langsam an, sondern schroff und oft so steil, daß Wyatt immer wieder kleinere Umwege machen mußte.

      Der Rancher hatte es längst aufgegeben, nach den Chancen zu fragen, ob sie Peshaur noch erreichen konnten oder nicht.

      Jetzt war ohnehin nicht mehr an ein Zurückkehren zu denken. Jetzt mußte es durchgestanden werden.

      Nach zwei harten Dursttagen hatte der Missourier etwas nördlich von der Route einen Wasserlauf entdeckt. Mitten in der Nacht, als die anderen schliefen, hatte er sich in den Sattel gesetzt und die Suche aufgenommen. Am frühen Morgen, als die anderen mit verklebten Lippen und brennendem Schlund auf ihren Decken hockten, kam er zurück, auf staubbedecktem Tier, selbst braungrau vom Flugsand gepudert.

      »Vier Meilen von hier«, sagte er nur.

      Mit schmerzenden Augen stierte Mac Ferguson ihn an.

      »Wasser?« lallte er.

      »Yeah, Wasser. Kommt mit.«

      Diesmal folgte auch die Herde willig. Vielleicht witterten die Tiere den Wasserlauf schon.

      Am Morgen des darauffolgenden Tages begann sich ein unangenehmer Reisegefährte zu den überaus harten Strapazen des Trails zu gesellen.

      Wyatt hatte es schon in den frühen Morgenstunden bemerkt. Oben auf den Berggipfeln, weit über dem Tal, stiegen winzige Rauchsäulen in den Himmel.

      Gegen neun Uhr bemerkte es Hal McLean. Er rief Wyatt an. »He, was ist das?«

      »Indianer!« brüllte der alte Vormann, der den Ruf gehört hatte.

      Rooper, der nicht weit weg war, hielt erschrocken inne.

      »Indianer?«

      Die Männer sammelten sich um den Missourier.

      »Ist es wahr?« fragte der Rancher nur.

      Wyatt nickte.

      »Und?« krächzte Mac. »Was sind es für Halunken?«

      »Cheyennes.«

      Der alte Vormann blickte Wyatt groß an.

      »Können es nicht auch Sioux sein?«

      »Leider nicht.«

      »Leider?« forschte Rooper. »Wollen Sie damit etwa sagen, daß die Cheyennen noch schlimmer sind?«

      »Ja, viel schlimmer, jedenfalls als die Sioux, die südlich von hier wohnen. Die Sioux-Ogellala sind allerdings wenigstens ebenso schlimm wie die Cheyennes.«

      »Was wollen sie von uns?«

      Wyatt zog die Schultern hoch. Ein schwaches Lächeln stand um seine Mundlippen.

      Rooper wurde blaß.

      »Sie glauben, daß die Roten die Herde wollen?«

      »Ich weiß es nicht, Mister Rooper.«

      »Die Herde?« knurrte der Alte. »Ja, die auch.«

      Rooper und der junge McLean wurden weiß im Gesicht.

      Mac schluckte.

      Da brüllte der Rancher plötzlich. »Aber das haben Sie doch alles gewußt, Earp!«

      Wyatt blickte ihn kühl an.

      »Yeah, Rancher – ich habe gewußt, daß Indianer in den Bergen sind. Und sie haben es auch gewußt.«

      »Ich habe nicht gewußt, daß sie unseren Weg kreuzen!«

      »Das konnte niemand wissen.«

      Hal Mclean zog unwillkürlich den Kopf tiefer zwischen die Schultern und blickte zu den Bergen hinauf.

      »Und was soll jetzt geschehen?« brummte Rooper.

      »Wir ziehen weiter.«

      Die Rauchfeuer folgten ihnen.

      Bis zum Abend.

      Da erloschen sie mit der sinkenden Sonne.

      Wyatt sorgte dafür, daß er die Wache nach Mitternacht bekam.

      Hal McLean weckte ihn. Seine Stimme zitterte, als er auf die dräuenden Gipfelsilhouetten der Bergriesen wies.

      »Da oben stecken Sie, die Halunken. Ich habe sie gesehen, Earp. Ich habe sie genau gesehen.«

      Wyatt blickte den Cowboy an. »Legen sie sich hin, Hal.«

      Er dachte nicht daran, nach zwei Stunden Mac Ferguson zu wecken. Er wachte bis zum Morgen durch.

      Gegen fünf Uhr erwachte der Vormann. Dann sprang er hoch.

      »Männer! Auf!« brüllte er.

      Taumelnd und schlaftrunken fuhren Rooper, McLean und Ferguson hoch.

      »Wo ist Wyatt?« rief Ferguson.

      Da kam der Missourier um eine Felsecke gebogen. In seiner Linken hatte er das Gewehr und in der Rechten eine große weiße Feder, deren Spitze blutrot war.

      Die vier Männer blickten ihm benommen entgegen.

      »Was ist das?« stotterte der Rancher.

      »Eine Feder von einem Cheyenne­pfeil«, versetzte Wyatt ruhig.

      »Von einem Pfeil?« stieß McLean hervor. »Haben Sie ihn gefunden.«

      »Leider nicht.«

      »Er wurde also auf Sie abgeschossen?«

      »Yeah.«

      Von dieser Stunde an wußten die Männer, daß der unheimliche Feind nicht mehr weit oben hinter den Kämmen der großen Bergrücken lauerte, sondern daß er dicht bei ihnen war, daß sie von ihm aus nächster Nähe verfolgt und ständig beobachtet wurden.

      Die große Herde erlaubte es den fünf Reitern nicht, etwas

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