Wyatt Earp Paket 1 – Western. William Mark

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 1 – Western - William Mark страница 51

Автор:
Серия:
Издательство:
Wyatt Earp Paket 1 – Western - William  Mark Wyatt Earp

Скачать книгу

      Was er jedoch nicht bedacht hatte, geschah: Die Banditen wandten sich zuerst gegen die Calligan-Farm. Die hatte er gewissermaßen als weitere Lockperle ausgeworfen. Und die Tatsache, dass die beiden Banditen, die angegebenen Farmen tatsächlich unten bei Lamar finden würden, gab ihm die Sicherheit, dass sie nicht sofort umkehrten, sondern eingehende »Studien« an Ort und Stelle treiben würden, wie die Geldkisten am besten aus den Häusern zu holen seien.

      Die Geldkisten waren natürlich eine glatte Erfindung des alten James Prick. Er hatte mit den Earps gerechnet, der Alte, und die beiden Verbrecher hätten auch prompt bei den Earps angefangen. Hal Flanagan war der Faktor, mit dem Prick nicht gerechnet hatte. Der Coltman hatte den nötigen Respekt vor einer Familie, deren Mitglieder selbst gut schießen konnten.

      Aber das Geld reizte Flanagan doch. Allerdings das Geld in der Calligan-Farm.

      Deshalb schlich der Texaner jetzt mit den beiden Verbrechern dem dunklen Hof näher.

      Auf einen leisen Ruf Steves hin band er seine Zügelleine an einen Busch, ließ den Grauen stehen und schlich vorwärts auf die Blockhäuser zu.

      Bing Long folgte ihm im Abstand von zehn Yards.

      Er war der Mann, der den »Hund« bewachen sollte.

      Den Hund Flanagan.

      Darauf war der sonst so gerissene Schießer nicht gekommen.

      Die beiden hatten ihrerseits vor der schnellen Hand des Texaners so viel Respekt, dass sie beschlossen hatten, ihn fest im Auge zu behalten, wohingegen sie ihm aber trotzdem den größten und schwierigsten Teil des Überfalls zugedacht hatten.

      Hopkins wollte die Leute aus dem Haus locken.

      Während Flanagan sie vorn im Hof aufzuhalten hatte – wobei Bing Long den Schießer bewachte – würde Hopkins hinten ins Haus eindringen.

      Die beiden geriebenen Halunken rechneten dabei fest auf Flanagans schnelle Hand und auf seine Kälte. Er war ja im Augenblick, da die Leute das Wohnhaus verließen, gezwungen zu schießen.

      Und wenn ein Revolvermann schoss, schoss er genau.

      Das war die Rechnung Steve Hopkins’. Und die Rechnung Bing Longs.

      Aber Hal Flanagan hatte auch eine Rechnung. Die sah allerdings ganz anders aus.

      Der Schießer dachte gar nicht daran, mit den beiden Banditen zusammen die Farm zu verlassen. Wenn es feststand, dass Hopkins das Geld gefunden hatte, würde er die beiden töten. Das Geld war dann sein. Er hätte die beiden ohnehin nicht leben lassen, da war es seiner Meinung nach völlig einerlei, ob sie nun hier oder ein paar hundert Meilen weiter westlich ins Gras bissen.

      Flanagan hatte dabei noch eine Idee: Wenn man am nächsten Tag die Leichen der beiden bei der Farm fand, musste man zu der Überzeugung kommen, dass sie von den Schüssen der Leute auf der Farm getroffen worden waren. Dann hatte man gleichzeitig die Räuber, ohne dass diese noch etwas über den Überfall aussagen konnten.

      Das war Hal Flanagans Plan. Es war entschieden der schwärzeste Plan.

      *

      Aber noch ein Mann hatte in dieser schwülen Nacht einen Plan.

      Ed Holyoke.

      Als er mit der verbundenen Hand aus dem Doktorhaus kam, stand er zähneknirschend auf der Mainstreet. Er blickte zu dem Windlicht hinüber und sah plötzlich die Konturen eines Mannes auf dem Vorbau.

      Holyoke wusste, dass es Wyatt Earp war. Er ging auf ihn zu.

      »He, Earp! Ich wollte Sie noch was fragen. Was hatten Sie vorhin in meinem Haus zu suchen? Wie kamen Sie überhaupt hinein? Ich habe Sie nicht gerufen. Und ich möchte Ihnen ein für alle Mal erklären: Wenn ich Sie noch einmal in meinem Haus antreffe, werde ich mich beim Major und bei Richter Gordon über Sie beschweren!«

      Es blieb einen Augenblick still. Das schaukelnde Windlicht warf einen weichen Schimmer auf die Gestalt des Constablers.

      »Gehen Sie heim, Mister Holyoke. Es ist besser. Ich habe es Ihnen heute schon einmal gesagt!«

      Mit einem zerquetschten Fluch wandte sich der Holzhändler ab, und hielt auf den »Little Joe Saloon« zu. Wyatt sah ihn durch die Pendeltür verschwinden. –

      Als Holyoke herauskam, war es fast Mitternacht.

      Er hatte wieder eine halbe Flasche geleert. Mit schweren Schritten überquerte er die Straße und verschwand im Hof des Bürgermeisterhauses.

      Die Hoftür war unverschlossen.

      Holyoke kannte ja den Weg.

      Er wusste ja, in welchem Zimmer Jenny vor ihrer Heirat mit ihm gewohnt hatte.

      Er wankte durch den Flur und stieß die kleine Tür mit dem Fuß auf.

      Die junge Frau fuhr zu Tode erschrocken im Bett auf.

      Keuchend stand der Mann in der Tür. »Komm rüber«, sagte er gepresst. »Nein!«, schrie die Frau gellend.

      »Well …«, gab er ächzend zurück. »Es ist gut. So ist denn alles aus … Alles!«

      Im Flur waren hastige Schritte zu hören. Der alte Major kam heran. Er hatte ein Talglicht in der Hand und sah entgeistert auf die massige Gestalt des Händlers.

      »Holyoke! Ich habe Ihnen doch ausdrücklich verboten …«

      Der Händler warf sich herum und stieß dem alten Mann die Linke vor die Brust. Der Stoß warf den Major um.

      »Es ist aus, Jenny! Alles ist aus!«, keuchte Holyoke schwer. »Ich habe Jim Chesterton vernichtet, weil er Geld von mir zu bekommen hatte. Ich habe ihm Hal Flanagan geschickt, der hat ihn umgebracht. Deinetwegen habe ich es getan! Nur deinetwegen! Weil ich das Geld behalten wollte; weil du so viel verbrauchst! Du hast mich ruiniert. Und dann ist Flanagan hergekommen, er hat mir wieder Geld abgefordert. Und ich weiß, dass er immer wieder kommen wird, wenn er Geld braucht, weil er mich erpressen kann. Wyatt Earp ahnt sowieso schon, wie die Dinge stehen … Es ist aus! Ich reite jetzt hinter Flanagan her. Mit einem Gewehr. Vielleicht sehe ich ihn erst im Morgengrauen. Dann werde ich ihn erschießen. Dann ist er weg. Und dann komme ich zurück. Bist du dann noch nicht drüben in meinem Haus, dann werde ich auch dich erschießen …«

      Mit schweren Schritten stampfte der Mann hinaus. Obgleich er wieder eine halbe Flasche getrunken hatte, war er jetzt längst nicht so taumelig wie am Vormittag.

      Er ging hinüber in sein Haus, holte die Winchester aus dem Gewehrständer, lud sie durch und ging dann in den Hof.

      Er zündete die Stalllaterne an und sattelte seinen Braunen. Diese Arbeit machte ihm viel Mühe, da er ja nur die linke Hand dazu benutzen konnte.

      Als er schließlich aus dem Hof ritt, war es weit nach Mitternacht.

      *

      Als Holyoke das Haus des Majors verlassen hatte, sprang Jenny aus dem Bett und sah nach dem Vater. Er lag keuchend auf den Dielen.

      »Dieser Verbrecher«, stöhnte er und versuchte, sich an der Tochter aufzurichten.

Скачать книгу