PANDORA (Shadow Warriors). Stephen England
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Diese fünf Männer hatten eine Mission zu erfüllen.
Und einer von ihnen war BEHDIN …
03:13 Uhr
Langley zu kontaktieren kam Harry am allerwenigsten in den Sinn, vergraben unter all den anderen Gedanken, die ihm im Kopf herumspukten, während er sein angeschlagenes Team langsam den Bergpfad hinabführte.
Und auch ohne die jüngsten Zwischenfälle hätte er sich nicht gemeldet. Er kannte seine Mission, wusste, was auf dem Spiel stand. Und irgendjemand hatte den Iranern verraten, dass sie kommen würden.
Also war es im Moment nicht ratsam, Langley zu kontaktieren. Er sah auf das Satellitentelefon hinunter, das an seiner Hüfte hing. Seit dem Absturz des Huey hatte er es mehrere Male leise vibrieren gespürt. Jemand versuchte sie zu erreichen. Jemand wollte wissen, ob sie noch am Leben waren.
Vielleicht aber die gleiche Person, die Thomas Parker auf dem Gewissen hatte.
Thomas. Sein Name genügte, um ein Lächeln auf seine Lippen zu bringen, als die Erinnerungen an all die Jahre, die er ihn gekannt hatte, zurückkehrten. Harte, brutale Jahre, in denen sie gemeinsam einen Schattenkrieg auf der ganzen Welt führten. Sie waren Kämpfer der Dunkelheit, Waffenbrüder, ein unzertrennlicher Bund, geschmiedet im Feuer des Gefechts.
Er erinnerte sich noch an das erste Mal, da er Thomas begegnet war, als der New Yorker der Company beitrat. Der Mann ohne nennenswerte militärische Erfahrung hatte Harry mit seiner lockeren, witzigen Art zuerst verunsichert. Er war sich nicht sicher gewesen, ob Thomas den Belastungen standhalten würde. Ob auf ihn Verlass wäre. Doch nach ihrer ersten gemeinsamen Mission waren die Zweifel vergessen gewesen.
Zusammen waren sie in Java ans indonesische Festland gewatet, nachdem ein U-Boot der Los-Angeles-Klasse sie ausgespuckt hatte. Ihre Befehle waren damals eindeutig gewesen: Ein muslimischer Geistlicher, der für ein Bombenattentat auf einen Nachtklub in Bali mitverantwortlich war, sollte ausgeschaltet werden.
Und in jener dunklen Nacht fand Harry heraus, dass sich unter Thomas' leichtfertiger Persönlichkeit ein Mann aus Stahl verbarg, der während des Einsatzes nicht zusammengebrochen war.
All das war nun vorüber. Harry seufzte tief und konzentrierte sich auf die vor ihm liegende Mission. Für Trauer blieb später noch genug Zeit. Nur nicht jetzt. Er sah an sich hinab und überprüfte die Koordinaten, die er in das GPS-Gerät eingegeben hatte. Noch vier Kilometer.
Das Basislager, 03:17 Uhr
Der junge Wachmann, der über das harte, felsige Plateau nahe dem Eingang des Basislagers patrouillierte, blieb unvermittelt stehen. Da – irgendetwas regte sich dort draußen in der Nacht. Da war ein Geräusch, wie von einem Stein, der den Abhang hinabkullerte. Wahrscheinlich war es nur ein Tier.
Der Mann hatte keine Chance. Eine Kugel pfiff durch die Dunkelheit und traf ihn direkt zwischen den Augen. Wie eine leblose Puppe kippte er nach hinten um, sackte auf den felsigen Untergrund. Drei seiner Kameraden im Umkreis starben beinahe gleichzeitig mit ihm.
Die erste Wachlinie war durchbrochen.
Die schallgedämpfte Pistole fest mit beiden Händen umklammert trat Gideon Laner aus der Dunkelheit. Vor der Leiche hielt er einen Moment inne und sah auf das zerfetzte Gesicht des Wachmannes hinab. Er war beinahe noch ein Kind gewesen. Aber die Kalaschnikow, die ein paar Meter neben dem leblosen Körper lag, war alles andere als ein Spielzeug. Er hatte seine Wahl getroffen. Und nun war er tot.
Mit einem lauten Knall flog die Tür des Anhängers nach innen auf und riss Moshe Tal aus seinem Schlaf. Der Archäologe wollte sich gerade aufrichten, doch dann wurde der Anhänger von einem grellen, blendendem Licht so hell wie die Mittagssonne erfüllt, begleitet von einer Schallwelle, die seine Ohren betäubte. Er fiel auf seine Koje zurück und warf seinen Kopf hin und her, um ihn wieder freizubekommen. Zwei Zellen weiter konnte er undeutlich Rachel Eliots Schreie vernehmen, und als sein Sehvermögen zurückkehrte, sah er den Wachposten vor ihren Zellen zusammenbrechen.
Nichts davon ergab einen Sinn. Das Geräusch schwerer Stiefel, die über den harten Boden des Anhängers stapften, übertönte das laute Klingeln in seinen Ohren. Dann drang eine Stimme aus der Dunkelheit zu ihm heran, die sich wieder über ihn gelegt hatte.
»Dr. Moshe Tal?«, sprach ihn die Stimme auf Englisch an. Moshe rollte sich aus dem Bett und seine Hände packten die Gitterstäbe seiner Zelle. »Hier!«
Noch mehr Schritte. Moshe blinzelte, als ihn das Licht einer taktischen Taschenlampe anstrahlte. Es huschte für einen Moment über sein Gesicht, bis dessen Besitzer sich offenbar zufriedenstellend von seiner Identität überzeugt hatte.
»Stellen Sie sich ans hintere Ende Ihrer Zelle, Doktor. Nehmen Sie den Kopf runter und halten Sie sich die Ohren zu. Ich werde das Schloss aufsprengen.«
»Wer sind Sie?«
»Freunde«, antwortete die Stimme mit alarmierender Doppeldeutigkeit. »Und jetzt bewegen Sie sich. Wir haben nicht die ganze Nacht Zeit. Platzieren Sie die Ladung, Sergeant.«
Gideon sah zu, wie Yossi den Plastiksprengstoff in seiner Hand formte und um das primitive Schloss klebte. Er hätte das Schloss auch mit seiner Uzi aufschießen können, aber dabei wäre das Risiko zu groß gewesen, dass ein Querschläger Dr. Tal verletzte. Bei dem Gedanken allein lief es Gideon kalt den Rücken hinunter.
Der Sergeant des Sajeret Matkal platzierte einen Zünder an der Ladung und trat zurück.
»Sprengladung angebracht, Leute. Zurück!«
Das Team ging auf Abstand, während Gideon das Licht seiner Taschenlampe noch einmal auf den Mann richtete, welcher der Grund dafür war, dass sie den ganzen Weg bis hierher gekommen waren. Er hockte wie befohlen in der hintersten Ecke seiner Zelle, den Kopf eingezogen. Sein militärisches Training hatte der Archäologe also offensichtlich nicht vergessen.
»In Deckung«, rief Yossi ernst.
»Verstanden. In Deckung«, wiederholte Gideon, dann löste er den Zünder aus. Die Explosion hallte durch die engen Räumlichkeiten des Anhängers und die Zellentür wurde nach innen aufgesprengt und dabei beinahe aus ihren Angeln gerissen.
Moshe spürte, wie sich ein Stück Metall in seine Schulter bohrte, versuchte jedoch, es weitgehend zu ignorieren.
Dann griffen ihn Hände unter den Armen und richteten ihn auf. »Gehen wir, Doktor«, drängte eine tiefe Stimme. Ganz schwach konnte er einen Mann in Uniform erkennen, dessen Gesicht jedoch nicht.
Sie drehten ihn herum und schoben ihn zur Tür. Erst da verstand er, was vor sich ging. »Mein Team!«
Sie ignorierten ihn. »Sie lassen sie zurück!«, protestierte er und versuchte, seine Füße gegen die glatten Bodenplatten des Anhängers zu stemmen.
Der Anführer des Trupps blieb vor der Tür stehen und sah ihn unverwandt an. »Wir wurden geschickt, um Sie zu retten, Dr. Tal«, erklärte er geradeheraus. »Meine Befehle schließen niemand anderes mit ein.«
Und dann verschwanden sie in die