PANDORA (Shadow Warriors). Stephen England

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PANDORA (Shadow Warriors) - Stephen England Shadow Warriors

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CIA-Direktors als leicht oder stressfrei bezeichnet hätte. Sein graues Haar sprach diesbezüglich Bände.

      »Setzen Sie sich«, wies er Harry an. »Ich bin froh, dass Sie so schnell hier sein konnten. Wie ich hörte, hätten Sie seit Ihrer Ankunft aus Mexiko City gestern Nacht noch einiges an Schlaf aufzuholen.«

      Harry zuckte mit den Schultern und nahm in einem der Sessel vor dem Schreibtisch Platz. »Ich musste den Nachtflug nehmen. Ich nehme an, es ist dringend.«

      »Das ist es. Gute Arbeit übrigens mit Calderon, Nichols«, warf der Direktor ein. Das war alles, was er über jene drei gefährlichen Monate, die zur Ermordung des Drogenbarons geführt hatten, verlor. Und alles, was jemals darüber gesagt werden würde. Schweigen bedeutete Gold. »Ich hoffe, Sie haben zu Mittag gegessen?«

      »Ich hab mir schnell etwas in der Cafeteria geholt.«

      »Gut. Denn das wird eine Weile dauern.«

      »Was ist los?«

      Lay händigte ihm eine dünne Akte aus. »Erkennen Sie diesen Mann?«

      Harry klappte die Akte auf und studierte kurz das Foto darin. »Moshe Tal«, verkündete er ruhig, ohne dass seine Stimme etwas von seiner innerlichen Verwirrung verriet. »Israels führender Archäologe.«

      »Sie kennen ihn?«

      »Nur seinen Ruf. Er gilt als moderner Indiana Jones, sagt man.«

      »Nun, wer immer das sagt, hat recht damit. Er ist ein Cowboy.«

      »Das hörte ich. Er scheint sich nicht sonderlich um die Konventionen seines Berufsstandes zu scheren. Wie passt er in dieses Bild?«

      Der CIA-Direktor schnaubte verächtlich. »Er ist das Bild. Vor sechs Monaten bekam er von der iranischen Regierung die Erlaubnis, archäologische Ausgrabungen im Elburs-Gebirge durchzuführen, offenbar in den Ruinen einer mittelalterlichen persischen Stadt.«

      »Entschuldigen Sie, Sir«, unterbrach ihn Harry. »Die haben einem israelischen Archäologen Zutritt in ihr Land gewährt?«

      »Das allein hört sich schon unglaublich an, nicht wahr?«

      »Das können Sie wohl sagen. Wie viele Leute hatte Dr. Tal bei sich?«

      »Das Team war sehr klein. Das ist ein weiteres Markenzeichen von ihm. Insgesamt fünfzehn, darunter Dr. Tal selbst, dreizehn Amerikaner und eine Australierin namens Rachel Eliot.«

      »Keine weiteren Israelis?«

      Ein grimmiges Lächeln erschien im Gesicht des Direktors. »Sie folgten der Aufforderung ihres Landes, dem Iran besser fernzubleiben.«

      »Und unsere Landsleute taten das nicht? Wieso überrascht mich das nicht?«

      »Weil Sie das für gewöhnlich nie tun.«

      »Warten Sie mal, Direktor«, sagte Harry und hob unvermittelt die Hand. »Sie sagten, das Team war sehr klein. Was ist passiert?«

      Director Lay öffnete seine Schreibtischschublade und nahm einen weiteren Ordner heraus, den er über den Tisch reichte. »Deshalb sind Sie hier. Sie sind verschwunden.«

      Harrys einzige Reaktion bestand darin, die Augenbrauen nach oben zu ziehen. »Wirklich?«

      »Sie sind vor fünf Tagen verschwunden«, antwortete der Direktor und nickte. »Das gesamte Team. Jeder Einzelne von ihnen. Steht alles in der Akte. Alles, was wir bislang darüber wissen.«

      Harry öffnete die Akte und nahm ein paar Hochglanzfotografien heraus, die ganz eindeutig vergrößerte Satellitenaufnahmen zeigten.

      »Die erste Aufnahme stammt vom Dreizehnten. Da sich Amerikaner in dem Team befanden, ließen wir das Lager einmal täglich von einem Satelliten überfliegen. Nur, um sicherzugehen, dass ihnen nichts passiert.«

      »Aber irgendwas ist passiert.«

      Lay nickte. »Korrekt. Das erste Foto, digital aus einem Überflug des KH-13 vergrößert, zeigt ein geschäftiges Lager«, bemerkte er und bezog sich dabei auf den Key-Hole-Spionagesatelliten. »Auf dem Foto ist beinahe jeder zu sehen. Einer der Amerikaner, Joel Mullins, fehlt, aber nach einem thermischen Scan fingen wir eine Wärmesignatur in einem der Zelte auf.«

      »Also war er wahrscheinlich darin.«

      »Höchstwahrscheinlich. Jetzt werfen Sie einen Blick auf das zweite Foto, aufgenommen am Vierzehnten. Was sehen Sie?«

      »Gar nichts«, sagte Harry langsam. »Keine Menschen, keine Zelte, nichts. Alles ist verschwunden.« Er sah von dem Foto auf. »Das ist jetzt fünf Tage her. Irgendwelche Erkenntnisse?«

      »Ja.« Der Direktor der CIA holte eine dritte Fotografie aus seinem Schreibtisch und schob sie ihm zu. »Sehen Sie sich das mal an.«

      Harry folgte der Aufforderung und riss die Augen auf. »Was um alles in der Welt haben die denn da zu suchen?«

      »Das ist es, was Sie herausfinden sollen.«

      

       Ein Strand, Atlantic City, New Jersey, 13:05 Uhr

      »Lass das!«, prustete Thomas Parker, der unsanft aus seinem Nickerchen gerissen wurde, als Wasser auf ihn spritzte.

      Der sechsunddreißigjährige gebürtige New Yorker sah zu der jungen Frau und dem nunmehr leeren Eimer in ihren Händen hinauf, von dessen Rand es noch verräterisch heruntertropfte. In ihren dunklen Augen blitzte Schadenfreude auf. Mit einer schnellen Bewegung tat sie so, als würde sie mit dem Eimer nach ihm werfen wollen, und bekam einen Lachanfall, als er sich instinktiv von der Decke in den Sand rollte.

      »Ich sagte, du sollst damit aufhören, Julie!«, protestierte er. Sand blieb an seiner nassen Brust kleben.

      »Willst du mich etwa daran hindern?« Sie lachte und tänzelte von ihm fort, als er versuchte, ihren Knöchel zu packen.

      Er lehnte sich zurück, strich sich seine nassen braunen Haare aus der Stirn und sah seine Freundin an. »Nein, wahrscheinlich nicht. Aber früher oder später …« Er drohte ihr mit seinem Zeigefinger »Du wirst schon sehen.«

      »Was denn?«

      In diesem Moment klingelte sein Handy und was immer er als Antwort im Sinn gehabt haben mochte, war in dem Moment vergessen, als er nach dem Telefon griff. Zwei Worte blinkten auf dem Bildschirm auf: SICHERE VERBINDUNG. Das konnte nur Kranemeyer sein. Und das bedeutete nichts Gutes, was seine Pläne für den Abend anbelangte. Er stand auf und warf Julie einen Blick zu.

      »Das ist privat«, warnte er sie und tippte in rascher Folge die Code-Sequenz für die verschlüsselte Verbindung ein.

      »Wer ist das, eine andere Freundin?«, wollte sie wissen und musterte ihn dabei genau.

      Er schüttelte den Kopf und grinste sie an.

      »Nein, das ist mein Boss.« Mit ein paar Schritten entfernte er sich von dem Sonnenschirm, unter dem bis eben noch gelegen hatte. »Thomas hier.«

      »Wo

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