Butler Parker Jubiläumsbox 5 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Jubiläumsbox 5 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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einige Köche, die für den Nachschub hinter den beiden Theken der Bar sorgten.

      Parker stand gerade hinter den Herden, als die beiden Gangster den niedrigen Raum betraten. Jetzt hatten sie keine Hemmungen mehr, nach ihren Waffen zu greifen. Die Köche wußten nicht, was sie von der Situation zu halten hatten. Sie zogen es vor, erst einmal in Deckung zu gehen. Sie stoben auseinander und trafen sich an der Tür, die zu den Kühlräumen führte. Sich gegenseitig schubsend und behindernd, verschwanden sie in kühleren Regionen.

      Der Butler handelte augenblicklich. Und wieder einmal zeigte sich seine erstaunliche Improvisationskunst. Gewiß, er hätte schießen können, doch da er Lärm in jeder Form haßte, besann er sich auf Mittel, die diesem Raum angepaßt waren.

      Blitzschnell langte er nach einer langstieligen Suppenkelle und tauchte sie in einen Topf mit Ochsenschwanzbrühe. Er hatte sogar noch die Nerven, erst einmal herumzurühren, bevor er den gefüllten Löffel wieder hervorholte. Dann, mit einem schnellen Ruck, beförderte er eine Ladung Ochsenschwanzsuppe durch die Küche. Der Gangster, der ihm am nächsten stand, konnte keine Abwehrbewegung mehr ausführen. Sämige Ochsenschwanzbrühe landete in seinem Gesicht. Einige Fleischwürfel schlossen seine Augen.

      Der Mann öffnete weit seinen Mund. Nicht, um die Suppe etwa zu kosten, nein, er brüllte, als stäke er am Spieß. Die Suppe war nämlich recht heiß.

      Parker, der stets Sinn für Nuancen hatte, wechselte den Suppentopf.

      Schließlich mußte ja auch noch der zweite Gangster außer Gefecht gesetzt werden.

      Diesmal war es eine recht dünne Hühnerbrühe, die durch die Luft segelte. Klatschend landete sie auf dem Anzug des Gangsters. Die gargekochten Reiskörner spritzten wie kleine Geschosse auseinander und irritierten den erschreckten Verbrecher.

      Bevor der Mann sich erneut auf Parker einstellen konnte, fuhr die bewußte, langstielige Suppenkelle erneut in einen Topf. Parker war im Grunde recht gespannt, welche Suppe er jetzt zutage förderte.

      Es handelte sich um Gulasch, recht scharf gewürzt.

      Der Gangster bekam eine volle Ladung ins Gesicht und stürzte zu Boden. Er fluchte in einer, wie Parker fand, sehr unvornehmen Art und verlor seine Waffe.

      Der Butler wollte sich gerade einer Tür zuwenden, die hinaus in den Hinterhof führte, als Hardels und der kompakte Gangster in der Küche erschienen.

      Hardels hatte erneut Pech mit seinen Beinen. Er rutschte über einige Gulaschstücke und verlor das Gleichgewicht. Er landete in einer wenig grazilen Art in der Hühnerbrühe und beschmierte sich mit Reis. Der Kompakte hingegen war vorsichtiger. Er wich dem Gulasch aus, geriet hingegen aber mit der Ochsenschwanzsuppe in Konflikt. Er hielt sich an der Herdstange fest und mußte es mit sich geschehen lassen, daß Parker ihm etwa ein Pfund heiße Makkaroni an den Kopf wart. Wie kleine Schlangen ringelten sich die Nudeln um seine Ohren und tropften dann langsam über seine Hemdbrust.

      Josuah Parker warf noch einen umfassenden Blick in die Runde, um dann langsam und ohne jede Hast die Küche der Snackbar zu verlassen. Er war, wie man sich vorstellen kann, mit seiner Vorstellung zufrieden. Er hatte den Gangstern wieder einmal bewiesen, daß man nicht zu schießen brauchte, um mit ihnen fertig zu werden …!

      *

      »Parker, Sie glauben doch nicht im Ernst dran, daß Hardels und seine Gangster auftauchen werden?« fragte Mike Rander und wischte sich einige verstohlene Lachtränen aus den Augen. Parker hatte ihm nämlich die Suppenschlacht in der Küche der Snackbar erzählt, »Hardels wird schleunigst von der Bildfläche verschwinden. Er muß doch annehmen, daß Sie ihn der Polizei melden.«

      »Ich pflichte Ihnen bei, Sir, Doch wenn er nach einigen Tagen unbelästigt bleibt und keine Beschattung durch Detektive feststellt, wird Hardels wieder aktiv werden.«

      »Und was erwarten Sie dann von diesem Gangster?«

      »Er wird mich wegen der drei verschwunden Bilder aufsuchen, Sir.«

      »Aus ihrem Mund hört sich das sehr harmlos an.«

      »Gewiß, Sir, wenngleich ich die Gefahr nicht unterschätze. Tatsache ist, daß Ganters und Botnam drei Bilder verschwinden ließen. Der Aufkäufer der Bilder wird diese drei Gemälde ungemein vermissen und darauf bestehen, daß sie herbeigeschafft werden.«

      »Auf diese Art und Weise wollen Sie an den Mann herankommen, der die Bilder stehlen läßt?«

      »Ich beschäftige mich selbstverständlich noch mit anderen Plänen, Sir.«

      »Sie brauchen Sie mir nicht unbedingt auseinanderzusetzen.«

      »Ohne Ihre Zustimmung, Sir, möchte ich nichts unternehmen«, versicherte Parker. Es war eine Übertreibung, die Mike Rander nur mit einem schwachen Lächeln zur Kenntnis nahm. Natürlich tat Parker das, was er für richtig hielt. Er holte sich meist erst später die dazugehörige Erlaubnis ein.«

      »Schön, dann schießen Sie los, Parker. Was planen Sie?«

      »Ich werde mich mit einem Kunstkenner in Verbindung setzen. Aus Gründen der Sicherheit werde ich wahrscheinlich zwei voneinander unabhängige Fachleute befragen. Vielleicht einen Kunsthändler und einen Galeriecustos.«

      »Was sollen die Ihnen denn sagen?«

      »Ich werde mich nach einem fanatischen Sammler erkundigen, Sir. Ich suche nach einem Mann, der sehr viel Geld besitzt, Bilder kauft und der vielleicht einen dunklen Punkt in seiner Vergangenheit besitzt.«

      »Sie nehmen sich da eine Menge vor.«

      »Wie anders, Sir, sollten wir den Täter finden …? Meine Aufgabe wird dadurch erleichtert, daß dieser gesuchte Mann mit seinen Opfern recht gut befreundet sein muß.«

      »So etwas deuteten Sie schon mal an, ja?«

      »Ich wage zu behaupten, Sir, daß der eigentliche Täter sich seine Beute lange vor der Tat genau aussucht. Daraus lassen sich schon gewisse Schlüsse ziehen.«

      »Sie könnten richtig liegen«, antwortete Mike Rander nachdenklich. »Gerade im Fall Trumble wußten nur Fachkreise von seiner Sammlung. Über sie wurde niemals in den Zeitungen geschrieben. Haben Sie sich schon zwei Exporten ausgesucht?«

      »Mr. Edwin Burger und Mr. Randolph Aldine.«

      »Edwin Burger …? Ist das nicht der Mann, der die staatliche Galerie leitet?«

      »Gewiß, Sir. Und Mr. Aldine ist ein internationaler Fachexperte für bildende Kunst. Ich erfuhr seinen Namen von Mr. Ralgon.«

      »Ralgon …?« Rander überlegte.

      »Mr. Ralgon hat die Freundlichkeit, meine Seriengemälde auszustellen, wenn ich darum erinnern darf.«

      »Richtig, Parker.« Der junge Anwalt lächelte. »Was macht eigentlich Ihre Ausstellung? Die habe ich fast vergessen.«

      »Dank der schnellen Entwicklung der Dinge, Sir, wäre die Ausstellung nun wirklich nicht mehr nötig. Als Lockköder ist sie wirkungslos geworden.«

      »Dann ziehen Sie die Bilder doch zurück …!«

      »Das läßt sich leider nicht mehr arrangieren, Sir. Die Presse wurde bereits informiert und wird in den

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