Karin Bucha Staffel 5 – Liebesroman. Karin Bucha

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Karin Bucha Staffel 5 – Liebesroman - Karin Bucha страница 58

Karin Bucha Staffel 5 – Liebesroman - Karin Bucha Karin Bucha Staffel

Скачать книгу

auf den Rücken. »Komm, Lieselotte wartet mit dem Tee auf uns. Verdammte Kälte. Ob es wohl einmal Frühling wird?«

      »Ich denke doch, Uli«, lacht Karsten und ist voll Freude, in das vertraute, ehrliche Gesicht des Freundes blicken zu können.

      Karsten erzählt, und Reincke hört zu, dabei lenkt er den Wagen durch den Verkehr, über die Straßen, und biegt in die breite Einfahrt zum Reincke’schen Grundstück ein.

      Bald sitzen sie bei einem Glas Sherry in weichen Sesseln und warten, bis sie zum Tee gerufen werden. Reincke ist auf einmal sehr schweigsam geworden, bis Karsten stutzig wird. »Hast du was?«

      »Ja«, sagt William entschlossen. »Du mußt mir einen Gefallen tun, Uli.«

      »Jeden«, kommt es bedenkenlos zurück.

      »Gut, Uli. Morgen nachmittag bekomme ich Besuch. Du sollst dich im Nebenzimmer aufhalten. Ich brauche zu dieser Unterhaltung einen Zeugen.«

      »Ist klar«, entgegnet Karsten nun doch etwas verwundert. Aber William war schon immer für Überraschungen. »Um wieviel Uhr?«

      »Um fünf Uhr. Du verhältst dich natürlich still«, gibt er Karsten noch Anweisung. »Es hängt sehr viel für mich davon ab «

      Am nächsten Nachmittag hält Reincke mit seinem Wagen unweit von Marion Wendlands Wohnung.

      Sie ist pünktlich und sieht entzückend aus.

      »Wie schön du aussiehst«, sagt er ehrlich begeistert. Wieder spürt er diesen schmerzhaften Stich in der Herzgegend, aber dann wird sein Gesicht hart und verschlossen.

      Schweigsam fahren sie dahin. »Eigentlich wollten wir ja eine Schlittenpartie machen«, spricht sie und bricht damit die Stille.

      »Ist es so nicht auch schön?«

      »Oh, doch.«

      Sie ist begeistert, als sie durch den verschneiten Park vor dem Portal der Reinckeschen Villa halten. Niemand von den Dienstboten ist zu sehen. Reincke hat gut vorgearbeitet.

      Er ist aufmerksam und fürsorglich zu ihr, geleitet sie mit einer gewissen Feierlichkeit in das behagliche Wohnzimmer, rückt ihr am Kamin, wo bereits ein entzückender Teetisch gedeckt ist, einen bequemen Sessel zurecht. »Du darfst dich ganz wie zu Hause fühlen«, ermuntert er sie, und sie schmiegt sich wie ein Kätzchen in die weichen Polster, sieht mit unergründlichen Augen in die Kaminglut und dann auf zu ihm. Plötzlich streckt sie ihm beide Arme entgegen, die er sich willig um den Hals schlingen läßt.

      »Ich liebe dich«, flüstert sie, und ihre Küsse werden immer heißer.

      Reincke hebt sie auf und trägt sie hinüber zu dem breiten Lager, läßt sie in die Kissen gleiten und setzt sich neben sie.

      »Weißt du das ganz genau?« forscht er atemlos.

      »Ganz genau. Ich liebe dich – nur dich –«, flüstert sie betörend.

      »Marion«, er neigt sich tief über ihr schönes, gespanntes Antlitz. »Was war mit Ulrich Karsten?«

      Ihre Augen weiten sich vor Schreck. Sie liegt halb in seinem Arm und rührt sich nicht. Jetzt ist die Stunde gekommen, wo man Rechenschaft von ihr fordert. Sie weiß, daß sie diesen Mann, den sie wirklich liebt, nur durch die Wahrheit an sich fesseln kann.

      »Ich war seine Verlobte«, gesteht sie. »Aber – ich habe ihn nie geliebt.«

      Er atmet schwer, läßt aber die weitgeöffneten Augen nicht aus seinem Blickfeld.

      »Und wie war das damals, Marion? Wer hat John Unger erschossen?«

      Sie sieht ihn verzweifelt an. Sie möchte aufspringen und davonlaufen, aber sein Blick lähmt sie, und sein Arm hält sie fest umfangen. »Sag mir die Wahrheit, Marion. Wenn du mich liebst, sag mir die Wahrheit.«

      Ihr Haupt sinkt in die Kissen. Ihr Körper wird geschüttelt.

      »Ich habe ihn erschossen«, murmelt sie, und dann reißt es sie empor. »Ja, ich habe ihn erschossen«, schreit sie ohne jede Beherrschung. Es ist, als sei ein Damm gebrochen, ein künstlich errichteter Damm, der ihr Gewissen umschlossen hielt. »Ich habe mit ihm gespielt, und Ulrich Karsten glaubte, er hätte mir Gewalt angetan. Es ist ja alles nicht wahr. Ich habe Ulrich Karsten in diese Lage gebracht und dann feige geschwiegen. Er glaubte ja an mich.«

      »William«, fleht sie. Sie sieht nur ihn. Sie hört nicht, wie hinter Reincke die Tür auseinandergeschoben wird, wie eine hohe Männergestalt durch die Tür geschritten kommt, mit einem Gesicht, aus dem alle Farbe gewichen ist.

      »So war das also!«

      Mit einem Entsetzensschrei fährt sie herum, erkennt Karsten, blickt wie irr auf Reincke und erkennt die Falle, in die sie gelaufen ist.

      »Du hast gesagt, daß du mich liebst«, weint sie verzweifelt auf. Karsten beachtet sie nicht. »Du mußt mir verzeihen.«

      Er tritt einen Schritt näher. Jedes Wort kommt hart und betont aus seinem Munde. »Ich habe dich nie geliebt. Ich habe mit dir gespielt, um meinen Freund Karsten und der Wahrheit zum Siege zu verhelfen.«

      Sie starrt ihn fassungslos an. ihr Gesicht ist tränenüberströmt. Sie ist an allen Gliedern wie gelähmt. Dann bricht ein unnatürlich, grelles Lachen von ihren Lippen.

      »Gespielt – nur gespielt!« leise flüsternd, wie zu sich selbst setzt sie hinzu: »Das erste Mal in meinem Leben, als ich wirklich geliebt habe, hat man mit mir gespielt. Hahahaha!«

      Sie lacht und lacht. Es ist ein Lachen, das die beiden Menschen schmerzhaft durchfährt.

      Sie schwingt sich herab von dem Lager. Steht in ihrer ganzen, flammenden Schönheit vor den beiden verstummten Männern.

      »Hast du Beweise dafür, was ich dir eben sagte? Ist ja alles gelogen – alles. Karsten wird man nie als Zeugen gegen mich gelten lassen.«

      Reincke bleibt ruhig und gelassen. Er weist mit der Hand in die Ecke. »Ich habe dein Geständnis Wort für Wort auf das Tonband aufgenommen. Karsten habe ich ins Nebenzimmer gesetzt, damit er endlich erkennt, wie gemein du gegen ihn gehandelt hast. Es bedarf keiner weiteren Beweise.«

      »Du hast –?« stammelt sie und sinkt mit einem schwachen Laut zu Boden.

      Karsten und Reincke sehen sich an, dann bücken sie sich gleichzeitig, heben den Frauenkörper auf und betten ihn zurück.

      Mit zusammengepreßten Lippen stiert Reincke auf das schöne, blasse Gesicht. »Sie sieht wie ein Engel aus – und ist ein Teufel«, preßt er zwischen den Zähnen hervor. »Ich hätte sie geliebt, wenn ich sie nicht verachten müßte.« Dann wendet er sich an den Freund, der, erschüttert bis ins Herz, abseits steht. »Es war vielleicht unfair von mir, dieses Spiel mit dem Frauenherzen. Ich habe es deinetwegen getan. Es ist mir verdammt nicht leichtgefallen.«

      Karsten hebt die Hand und reicht sie wortlos dem Freund. Ein zweites Mal stürzt eine Welt über ihm zusammen. Er wendet sich um und verlaßt mit hängenden Schultern das Zimmer.

      Marion Wendland kommt wieder zu sich. Reglos verharrt sie. Ihre Augen suchen das ernste Gesicht des Mannes, den sie wirklich liebt, der mit finsterem Gesicht

Скачать книгу