Karin Bucha Staffel 5 – Liebesroman. Karin Bucha

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Karin Bucha Staffel 5 – Liebesroman - Karin Bucha Karin Bucha Staffel

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alle Möglichkeiten eingeschlossen sein müssen. Und zu keinem spricht er darüber. Nach außen hin ist er der unbekümmerte, stets zu einem Scherz aufgelegte, Mann.

      Abends wird er munter. Da kleidet er sich sorgfältig an und fährt mit seinem Wagen zur Bar »Zum Blauen Engel«.

      Frank Bendler sieht ihn nicht mehr mit unfreundlichen Seitenblicken an. Er grüßt höflich, setzt sich mitunter zu ihm und trinkt mit ihm.

      Auch heute schwingt er sich auf den Barhocker vor Marion Wendland. Sie sieht bezaubernd schön aus in einem meergrünen, raffiniert einfach geschnittenen Cocktailkleid.

      Er muß sie immerfort ansehen und irgendwie tut ihr Anblick ihm weh. Aber davon ist seinen strahlenden Augen nichts anzusehen.

      »Haben Sie Frank Bendler nun endlich die Wahrheit gesagt?« fragt er in der Pause, da die Bar sich geleert hat und die Paare sich auf der Tanzfläche drehen.

      »Welche Wahrheit?« fragt sie zu­rück und hält den Atem an.

      »Nun, daß er sich keine Hoffnungen zu machen braucht«, entgegnet er seelenruhig. »Und können Sie mir nun eine Antwort auf meine Frage geben?«

      »Welche Frage?« weicht sie aus, obgleich sie sofort weiß, was er meint. »Sie haben mich sehr viel gefragt.«

      »Aber nur eine einzige Frage blieb unbeantwortet.« Er greift nach ihrer Hand.

      »Wollten wir nicht zusammen eine Schlittenpartie machen?« lenkt sie ab. Er greift in seine Rocktasche und beschäftigt sich mit einem kleinen Lederetui. Er tut, als habe er ihre Frage nicht gehört.

      »Ich habe Ihnen etwas mitgebracht, Marion.« Er läßt den viereckigen Kasten aufspringen. Ein kostbarer Ring, mit grünen Smaragden geschmückt, liegt vor ihr.

      Vor Überraschung preßt sie die Hand gegen den Mund. Ihre Augen flammen begehrlich auf. »Der – der soll mir gehören?«

      »Es soll Ihr Verlobungsring sein«, sagt er mit ungewöhnlichem Ernst. »Wir können mit der Veröffentlichung ja noch etwas warten, ganz wie Sie wünschen.«

      »William!« stößt sie ehrlich verblüfft hervor. »Ist das Ihr Ernst?«

      »Du kannst ruhig ›du‹ zu mir sagen, Marion.« Er spricht in einem Ton, der weder Widerspruch noch eine Ablehnung duldet.

      Eine nie gekannte Glückseligkeit nimmt von ihr Besitz. Sie spiegelt sich in ihren Augen. Es ist ihr auch gleichgültig, daß Frank Bendler zu ihr her­übersieht, gerade als er ihr den Ring an den Finger schiebt.

      »Er soll dir Glück bringen, wie du es verdienst«, hört sie seine Stimme in einem Freudenrausch untergehen. Alles verwirrt sich um sie. Sie möchte am liebsten alle Gäste aus dem Lokal werfen und ihre Arme um William Reincke legen.

      »Geh jetzt«, stößt sie erregt hervor. »Komme heute gegen drei Uhr morgens wieder. Die Hintertür wird offenstehen. Rechts die dritte Tür führt zu meiner Wohnung.« Sie sieht ihn beschwörend an. »Wirst du kommen?«

      Er nickt. »Ich komme.«

      Er fährt zurück, sucht sofort sein Zimmer auf und verbringt die Zeit des Wartens mit Lesen, dabei läßt er die Uhr auf dem Kaminsims nicht aus den Augen. –

      *

      »Du treibst ein frivoles Spiel mit mir.« Hart umspannt Frank Bendler das Handgelenk Marions, die, in einen seidenen Hausrock gehüllt, lesend auf der Couch saß und bei seinem Eintritt entsetzt in die Höhe geschnellt ist.

      »Laß mich los«, fährt sie ihn empört an und reibt sich das schmerzende Handgelenk. »Ich habe dir gesagt, daß ich einmal wenigstens allein sein will.«

      »Es gab einmal eine Zeit, da warst du sehr froh, wenn ich dir Gesellschaft leistete«, sagt er geduldig. Er hat etwas von einem treuen Hund in seinen Augen. Aber die Frau sieht es nicht.

      »Sei nicht tragisch, Frank«, verweist sie ihn und zwingt sich zur Ruhe. »Darf ich mir denn nicht einmal allein gehören?«

      »Du hast etwas vor, was du mir verheimlichst. Ich kenne dich doch.« Sein Blick fällt auf ihre schlanke, gepflegte Hand. Die Smaragden leuchten im Lampenlicht auf. »Woher stammt der Ring?«

      Von unten herauf sieht sie ihn an. »Gekauft, mein Lieber. Kann ich mit meinem Geld nicht machen, was ich will?«

      »Das hast du ja immer getan, und es geht mich auch nichts an. Dieser Ring ist ein Geschenk Reinckes.«

      Ihre Mundwinkel ziehen sich verächtlich herab. »Nun ja, Reincke hat ihn mir geschenkt.«

      »Warum lügst du dann?« forscht er unerbittlich weiter.

      »Ich lüge soviel ich will –«, schreit sie unbeherrscht.

      »Das weiß ich längst, Marion.« Jetzt ist auch die Traurigkeit in seiner Stimme. »Ich kenne mich selbst nicht mehr aus. Ich liebe dich, Marion. Gib den Ring zurück, bitte, er verpflichtet. Ich will das nicht. Gib mir meine Ruhe wieder. Laß uns endlich heiraten.«

      »Du bist verrückt«, schleudert sie ihm entgegen.

      »Verrückt nach dir, das stimmt. Aber ich habe dich schon einmal gewarnt, du sollst nicht mit mir spielen, Marion.«

      »Frank«, sagt sie leise und hebt die Arme zu ihm auf. »Laß doch diese unsinnige Eifersucht. Du kannst mir glauben, mir bedeutet kein anderer Mann etwas.«

      Er fühlt ihre weichen Arme um seinen Hals.

      Sie zieht ihn zu sich herunter, preßt ihren heißen, weichen Mund auf seine Lippen, und Frank Bendler ist wie Wachs.

      »Sag mir, daß du mich liebst, daß du mich heiraten willst.«

      Sie seufzt und schiebt ihn ein wenig von sich. »Gut, Frank, ich liebe dich und werde dich heiraten.«

      »Marion!« Das ist ein Aufschrei, der alle Zweifel, alle Eifersucht mit sich hinwegspült.

      Mit Widerwillen erträgt sie seine heiße Umarmung, liegt still in seinen Armen und denkt an William Reincke. Wie sie sich nach ihm sehnt. Jetzt weiß sie es ganz genau. Ihr Herz ist doch nicht tot und leer. Es schlägt für William Reincke.

      Draußen entfernen sich leichte Männerschritte, die von dem sich liebkosenden Paar nicht vernommen werden.

      William Reincke geht auf Zehenspitzen den Weg zurück, den er gekommen ist. Ein unergründliches Lächeln steht um seinen Mund.

      Wie gut, daß er eine halbe Stunde früher gekommen ist.

      *

      Als Eva-Maria Harris aus dem Schlitten steigt, mit dem Onkel Charly sie von der Bahn abgeholt hat, ist ihre erste Frage nach Ulrich Karsten.

      »Du wirst ihn gleich selbst sehen und urteilen können«, weicht er aus, und sie bemerkt vor lauter Aufregung nicht das feine Schmunzeln um seinen Mund.

      In der weiten Halle, mit den riesigen, weichen Sesseln, den Pantherfellen vor dem Kamin, den schweren Silberleuchtern mit den gelblichen Kerzen, steht sie plötzlich Ulrich Karsten gegenüber.

      Er

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