Perry Rhodan 1: Die Dritte Macht (Silberband). Clark Darlton

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan 1: Die Dritte Macht (Silberband) - Clark Darlton страница 15

Perry Rhodan 1: Die Dritte Macht (Silberband) - Clark Darlton Perry Rhodan-Silberband

Скачать книгу

an wie die Handlung eines Irrsinnigen! Sie ist einfach unlogisch, unbegründet! Wenn man versucht hätte, uns umzubringen, sähe ich noch einen Sinn oder ein Motiv. So scheint man aber nicht daran zu denken. Warum nicht?«

      »In letzter Konsequenz bringt man uns doch um«, entgegnete Bully. »Allerdings sehr langsam. Wenn unser Sauerstoff aufgebraucht ist ...«

      Er schwieg und runzelte seine Stirn. Dann fügte er hinzu:

      »Okay, Kommandant, ich zeichne den neuen Kurs in die Karte ein. In acht Stunden sind wir dort.«

      Er drehte den Sitz herum. Da bemerkte Rhodan:

      »Erst schlafen wir genau acht Stunden! Anschließend werden wir uns sauber rasieren. Ich möchte nicht den Eindruck eines Wilden machen.«

      Bully war fassungslos.

      »Rasieren?«, ächzte er. »Hast du rasieren gesagt?«

      »Asiaten haben nicht unseren starken Bartwuchs. Sie könnten sich daran stören«, erklärte Rhodan mit einem seltsamen Lächeln.

      Reginald Bull fröstelte. Woran dachte der Kommandant?

      Knapp 30 Kilometer jenseits des Pols hatte der Infrarot-Taster angesprochen. Ein stark wärmestrahlender Körper musste in der Nähe sein. Der Punkt lag genau innerhalb jenes begrenzten Gebiets, das Captain Flipper als wahrscheinlichen Standort des Störsenders errechnet hatte.

      Sie hatten den Panzer verlassen und waren zu Fuß am Rand der zerklüfteten Felsen entlang gegangen. Das Ringgebirge ragte mehr als 600 Meter empor. Es war ein mächtiger Krater, von der Erde aus niemals zu sehen.

      Dann, nach einer halbstündigen Klettertour, hatten sie das letzte Sichthindernis umgangen. Sie befanden sich noch immer am Fuß des Ringwalls, nur weiter nördlich.

      Das tragbare Ortungsgerät hatte immer deutlicher ausgeschlagen. Sie mussten die andere Rakete gefunden haben. Anschließend war Reginald Bulls Zusammenbruch gekommen.

      Er kauerte in kniender Stellung auf dem Boden, die Hände hatte er aufgestützt. Sein irres Lachen wurde vom Mikrophon aufgenommen und vom Helmsender abgestrahlt.

      Perry Rhodan sagte keinen Ton. Er war instinktiv in Deckung gegangen, doch nun kämpfte er mit aller Willenskraft um seine Beherrschung. Der Anblick allein hatte genügt, um den strapazierten Nerven der Männer den letzten Schlag zu versetzen.

      »Nein – nein, das nicht, das nicht ...«, kam Bullys Stöhnen über die Sprechanlage.

      Rhodans geballte Fäuste lockerten sich. Härter als nötig riss er den Freund in die Deckung eines Felsblocks. Bully erwachte wie aus einer Betäubung. Sein schweißbedecktes Gesicht ließ die Helmscheibe beschlagen. Rhodan schaltete den kleinen Ventilator an. Bully hatte es nötig.

      »Ruhe, nicht die Nerven verlieren. Beruhige dich, um Himmels willen! Nicht sprechen! Wenn sie das grüne Leuchten auf unsere Antennen legen, dann ist es vorbei. Beruhige dich.«

      Rhodan nahm Zuflucht zu stereotypen Worten. Sie mochten in der steten Wiederholung monoton sein; aber sie wirkten allein durch ihren Klang. Rhodan war darauf vorbereitet gewesen, und doch hatte ihn das jähe Wissen um die Wahrheit überwältigt. Sie waren nicht mehr allein! Sie waren niemals allein gewesen!

      Diese Erkenntnis wühlte ihn auf und brachte ihn um seine Fassung.

      Perry Rhodan benötigte noch einige Augenblicke, dann entspannte sich sein Gesicht. Das wilde Pumpen seines Herzens ließ nach. Doch er lockerte nicht den harten Griff um Bullys Oberarm. Er ahnte, dass der Freund länger brauchte. Es war wohl der gewaltigste Schock, den Captain Reginald Bull jemals erhalten hatte.

      Vorsichtig reckte Rhodan den Kugelhelm über den Steinblock. Seine Blicke saugten sich an dem titanischen Gebilde fest. Seine letzten Zweifel schwanden. Nein, das war kein Traum!

      Er schwieg, bis sich Bully von selbst meldete. Rhodan dachte nicht mehr daran, den Funksprechverkehr zu verbieten. Er ahnte, dass es sinnlos gewesen wäre.

      »Du hast es gewusst, nicht wahr? Du hast es schon vor Stunden gewusst«, erklang Bullys Flüstern. »Deshalb musste ich mich also rasieren. Woher hast du es gewusst? Perry ...«

      »Nicht aufregen, Junge«, raunte Rhodan heiser. »Dieses Raumschiff ist niemals in Asien gebaut worden! Es stammt überhaupt nicht von der Erde. Ich ahnte es, als das grüne Flimmern kam. Kein Mensch kann ein solches Kraftfeld erzeugen, niemand hätte in einer derartigen Form unsere Sendung unterbrechen können. Beherrsche dich, Junge. Wir müssen es tragen. Wir haben keine andere Wahl.«

      Bully richtete sich auf. Auch er spähte nach vorn.

      »Sie haben eine Bruchlandung gemacht«, sagte er nach einer Weile. »Sie haben den halben Kraterwall abrasiert, und das mit gewaltiger Wucht. Wer sind sie? Wie sehen sie aus? Woher kommen sie? Und ...?« Bully presste die Lippen zusammen, ehe er mit einem düsteren Unterton den Satz vollendete, »... was wollen sie hier?«

      Rhodan fand die kühle Überlegung wieder.

      »Das werden wir erfahren«, meinte er gedehnt. »Nun wird eine offenbar sinnlose Handlung sinnvoll! Natürlich mussten sie unsere Meldung unterbrechen. Anscheinend legen sie keinen Wert darauf, dass man auf der Erde von ihrer Anwesenheit erfährt. Wahrscheinlich hatten sie angenommen, wir hätten bei unserer Landung dieses Riesending bemerkt. Damit wird die Sache logisch, oder?«

      Rhodan sah das Gebilde plötzlich mit anderen Augen an. Sein Hirn signalisierte Gefahr. Diesmal betrachtete er das fremde Schiff mit den Augen des nüchternen Wissenschaftlers.

      An der glatten Oberfläche des kugelförmigen Riesenobjekts war nichts zu bemerken. Es gab keine einzige Öffnung. Nur in Höhe der Äquatorlinie zeichnete sich ein starker, wulstartiger Ring ab.

      Das ganze Schiff stand reglos vor der durchbrochenen Kraterwand. Es schien keine Schramme aufzuweisen, und doch stand es fest, dass es das Ringgebirge durchbrochen hatte.

      Die ganze Konstruktion ruhte auf kurzen, säulenartigen Landebeinen. Sie waren kreisförmig angeordnet und offensichtlich aus dem unteren Viertel des Kugelkörpers ausgefahren worden. Das war alles, was sich Rhodans Blicken bot. Im grellen Licht der voll einfallenden Sonnenstrahlung schimmerte das Material der gewaltigen Hülle in einem blassroten Farbton. Wenn sie die obere Rundung sehen wollten, mussten sie die Köpfe weit in den Nacken legen. Sie waren ziemlich dicht beim Standort des Schiffes hinter der Kraterwand hervorgekommen.

      Auch Reginald Bull hatte sich wieder gefangen. Seine beherrscht klingende Stimme bewies es.

      »Kugelform, die idealste Bauweise für ein Großraumschiff, vorausgesetzt, man besitzt die entsprechenden Triebwerke. Guter Gott, das Ding durchmisst schätzungsweise fünfhundert Meter! Wenigstens fünfhundert! Es ist beinahe höher als das Ringgebirge. Man könnte wahnsinnig werden! Wie kann man eine solche Masse in die Luft bringen? Oder besser gesagt – in den Raum! Ich gewinne eine schwache Vorstellung von den Maschinen, die da drüben eingebaut wurden. Man darf nicht darüber nachdenken, wenn man bei Verstand bleiben will.«

      Leiser fügte er hinzu:

      »Und da waren wir so stolz auf unseren Erfolg! Wir haben mit einer winzigen Nussschale den Mond erreicht. Mit einem Däumling, der mit Mühe und Not den lächerlichen Sprung machen kann. Vor uns aber liegt die Milchstraße, vorher kommt noch unser eigenes Sonnensystem. Hast du eine Ahnung, was wir stolzen Menschlein im Verhältnis

Скачать книгу