Perry Rhodan 1: Die Dritte Macht (Silberband). Clark Darlton

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Perry Rhodan 1: Die Dritte Macht (Silberband) - Clark Darlton Perry Rhodan-Silberband

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zu stehen und auf dem eigenen Gasstrahl zu landen. Mit einer Fallgeschwindigkeit von höchstens vier Meter pro Sekunde. So schrieb es die Anweisung vor.

      Blitzschnell huschten die einzelnen Daten durch Rhodans Hirn. Es hatte sich alles so einfach angehört, so unfehlbar. Nun, da er in dem zerbrechlichen Gebilde lag, erfasste er mit einemmal die ungeheuren Schwierigkeiten.

      Die STARDUST begann in einer flachen Parabel zu fallen. Nun machte sich die Gravitation des Mondes stark bemerkbar. Es wurde höchste Zeit zur Umlenkung. Die Düsen der Expansionskammer mussten nach unten gerichtet werden.

      »Noch drei Sekunden – zwei – eins – Kontakt«, rief Bully.

      Der Kontakt kam auch, jedoch mit einem derartigen Heulen, als stünde eine 1000-Kilowatt-Station direkt neben der Rakete.

      Die Geräusche brachen aus den Kontroll-Lautsprechern wie eine Wasserflut. Ultrahohes Pfeifen und Schrillen traktierte die Ohren der Männer. Reginald Bull blickte für den Bruchteil einer Sekunde verständnislos drein. Dann verzerrte sich sein breites Gesicht.

      Rhodan reagierte blitzschnell. Seine Rechte griff nach dem Katastrophenschalter. Zuschnappende Magnetbänder fesselten die Männer an ihre herumkippenden Sitze.

      Niemand überhörte das Warnsignal der Automatik. Das eingebaute E-Gehirn der STARDUST meldete die Störung. Aufblitzende Lampen bewiesen, dass der erwartete Umlenkimpuls der irdischen Fernsteuer-Station nicht durchkam. Auch wenn die Maschine niemals individuell denken konnte, so hatte sie nach unerhört schnellen Rechenprozessen festgestellt, dass höchste Gefahr drohte.

      Schon leuchteten die Diagramme auf.

      »Abweichung!«, schrie Bully. »Kein Zündimpuls. Wir fallen über den Landepunkt hinaus. Die Störungen verhindern den Empfang der Fernlenkimpulse. Wo kommen sie her? Sie liegen genau auf unserer Frequenz!«

      Rhodan verzichtete darauf, in dieser Situation darüber nachzudenken. Die von der aufgegangenen Sonne hell erleuchtete Mondoberfläche kam rasend schnell näher. Er tat das, was er als Kommandant in solchen Fällen zu tun hatte.

      Es war eine schnelle Reflexbewegung, die ihn den in der Armstütze eingebauten Hauptschalter umschlagen ließ. Damit war die STARDUST aus der erdgebundenen Fernkontrolle heraus.

      Das Heulen in den Kontrollgeräten verstummte. Dafür begann eine Glocke zu schrillen. Die Tonbandstimme des Selbststeuer-Automaten ertönte.

      »Zentralgehirn übernimmt Landungsautomatik. Berechnungen laufen, sind beendet. Landung wird eingeleitet, Notimpuls QQRXQ mit höchster Sendestärke auf Kanal 16 abgestrahlt. Landung beginnt.«

      Das war alles, was ein Techniker vor dem Start auf das Band gesprochen hatte.

      Es war nicht mehr als ein Verzweiflungsakt; ein Herunterholen des hilflos gewordenen Schiffes auf Biegen oder Brechen. Eine Fahrtaufnahme war in diesem Stadium nicht mehr möglich. Der Boden war schon zu nahe, die Fallgeschwindigkeit wieder über 2 km/sec angewachsen, und die erforderliche Umlenkung hätte zuviel Zeit beansprucht. Es war eine Notlandung, ganz egal, ob unter dem feuerspeienden Heck der STARDUST nun eine Ebene lag oder ein Kraterwall mit scharfen Felsspitzen und steil abfallenden Wänden.

      Die Rakete wurde von den schwenkbaren Steuerdüsen so hart herumgerissen, dass sie schlagartig zur vertikalen Lage kam. Die scharfe Spitze wies nun in den tiefschwarzen Sternenhimmel.

      Kreiselgeräte übernahmen die Einstabilisierung. Jemand schrie auf.

      Rhodan verzichtete auf Befehle und Anweisungen. Sie wären sinnlos gewesen. Kein Mensch hätte hier noch etwas tun können, auch Rhodan nicht, der als »Sofortumschalter« bekannt war.

      Die erforderlichen Berechnungen und Schaltungen konnte nur noch die Automatik ausführen. Jedes menschliche Hirn hätte hier versagen müssen.

      Auf den Bildschirmen der Außenbord-Beobachtung tauchten die zackigen Ränder eines Walles auf. Der Bodenschirm gleißte in greller Weißglut. Dort tobten die Gewalten der expandierenden Gase.

      Bully rief etwas. Es war mehr ein hilfloses Röcheln, und es war erstaunlich, dass er es bei 16 Gravos noch hervorbrachte.

      Dann hörten sie Tosen und Bersten. Ein weiterer Stoß stieß sie in ihre Pneumobetten. Es knirschte in der Zelle, einzelne Armaturen zersprangen.

      Ehe sich die Schwankungen ausglichen, wurde es so plötzlich still, dass die gemarterten Sinne kaum darauf reagierten.

      Am Pendelmesser sahen die Männer, dass sich das Schiff bolzengerade aufrichtete. Dann hörten sie das Knacken und Knallen in den Verbünden der Gesamtzelle. Hochbeanspruchte Teile entspannten sich.

      Über Perry Rhodan leuchtete die grüne Lampe auf.

      In die Stille hinein tönte ein schrilles, hysterisches Gelächter.

      »Captain Flipper!«

      Rhodans Stimme war nicht laut, aber eindringlich. Die hohen Laute brachen ab.

      Als Flipper verstummte, lockerten sich die harten Linien in Rhodans Gesicht. Ein milder Ausdruck erschien in den hellen Augen des Kommandanten.

      »Okay. Flipp, vergiss es.«

      Sein Blick streifte nochmals die grüne Lampe. Ihr Schein war beruhigend. Der Zentralerobot gab damit ein wortloses Signal: Die Rakete stand, offenbar kaum beschädigt.

      Bully lächelte matt. Sein Verstand schien sich noch zu weigern, die Tatsache als gegeben zu nehmen. Dr. Manoli schwieg wie immer.

      Perry Rhodan versetzte den Männern einen seelischen Nackenschlag. Selbstverständlich hatten sie nun eine Bemerkung über die erfolgreiche Notlandung erwartet, ganz selbstverständlich sogar! Jeder normale Mensch hätte so reagiert, und wenn es nur in Form eines kurzen Stoßseufzers gewesen wäre.

      Rhodan reagierte anders.

      »Flipp, du wirst sofort feststellen, wo der unbekannte Störsender steht. Die Unterlagen sind auf den Magnetbändern des Zentralgehirns. Ich möchte sehen, wie gut du als Mathematiker bist.«

      Das war alles. Mehr sagte er nicht.

      3.

      Der kleine, lebhafte Mann mit dem jung erscheinenden Gesicht unter einem gewaltigen Kahlkopf hieß Allan D. Mercant. Rein äußerlich erkannte man ihn sofort an dem schütteren Haarkranz, dessen goldblonder Farbton in der Schläfengegend von einem hellen Silberweiß unterbrochen wurde.

      Allan D. Mercant gehörte zu den Naturen, die Regenwürmer, Raupen und Schnecken von den Gartenwegen räumen, nur damit die Geschöpfe nicht zertreten werden. Das war Mercants rein private Seite. Dienstlich betrachtet, war Mercant der mächtige Mann im Hintergrund. Er war der Chef der Internationalen Abwehr, einer von der NATO geschaffenen Geheimdienstorganisation mit der offiziellen Bezeichnung »International-Intelligence-Agency«. Mercant war nur der NATO-Vollversammlung verantwortlich. Er stand in engem Kontakt mit den nationalen Abwehr- und Geheimdiensten.

      Als er in Begleitung eines älteren Mannes den großen Konferenzraum betrat, erlosch die gedämpfte Unterhaltung.

      General Pounder, Chef der Space-Force, machte die Anwesenden miteinander bekannt. Es handelte sich um eine Geheimsitzung im 16. Stock des Department

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