Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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»Ich sagte es schon einmal«, sagte Rander. »Er wurde von bisher unbekannten Tätern erschossen. Wieviel Rauschgift wollte er Ihnen denn liefern?«
»Rauschgift?« fragte der Dicke entsetzt. »Ich muß doch sehr gegen eine solche Unterstellung protestieren, meine Herren! Es handelt sich um etwas ganz anderes.«
»Erklären Sie sich, wir sind diskret«, meinte Rander lächelnd.
»Es handelt sich um eine Frau«, sagte Porter. »Ich kenne Glubb schon seit Jahren, und er vermittelt mir Einladungen zu Partys, wenn ich mal geschäftlich nach Chicago komme.«
»Und weshalb bestellen Sie Glubb für heute elf Uhr in Ihr Hotel?« fragte Rander grinsend. »Ich stelle Ihnen ein Ultimatum, Porter! Sie sagen in genau drei Minuten, was wirklich gespielt wurde, oder wir rufen nach den abgelaufenen drei Minuten die Polizei an! Klar?«
»Was unterstehen Sie sich?« fauchte Porter wütend. »Verlassen Sie sofort mein Zimmer!«
»Wir brauchen nicht unbedingt Ihr Zimmertelefon für den Anruf zu benutzen«, erklärte Mike Rander und wollte zusammen mit Butler Parker zurück zur Tür gehen. Doch sie hatten sie noch nicht ganz erreicht, als sie plötzlich angerufen wurden.
Dieser Anruf war so klar und unmißverständlich, daß Rander wie auch Parker stehen blieben und ihre Hände zur Zimmerdecke hochstreckten. »Drehen Sie sich um und kommen Sie tiefer ins Zimmer«, befahl die Stimme des Dicken. Rander wunderte sich ehrlich über die Entschlossenheit Porters. Doch als er sich umdrehte, sah er, warum Porter plötzlich so stark geworden war. Neben ihm stand ein breitschultriger Schlägertyp, der einen schweren 38er Colt in der Hand hatte.
»Wenn Sie keine Dummheiten machen, können Sie ihre Hände herunternehmen«, sagte Porter.
»In der Halle wartet ein bestimmter Mann auf uns«, sagte Rander weiter. »Wenn wir nicht in spätestens drei Minuten wieder unten sind, gibt er bei bestimmten Stellen Alarm.«
»Nehmen wir an, daß es so ist«, sagte Porter und nickte seinem Mann zu. Der Schläger mit der Pistole zog sich noch tiefer ins Zimmer zurück und baute sich am Fenster auf. Seinen Colt hielt er allerdings schußbereit. »Nehmen wir an, daß Sie sich gesichert haben, wer sagt Ihnen, daß ich unbedingt Ärger haben will? Ich will nur etwas erfahren, mehr nicht. Wer hat Sie geschickt?«
»Können Sie das nicht erraten?« fragte Rander zurück.
»Mike?« Porter zögerte.
Rander war völlig überrascht, und im letzten Moment gelang es ihm, seine Gesichtsmuskeln zu beherrschen. Jetzt war schon wieder einmal dieser Vorname gefallen.
»Und wenn es so ist?« fragte Rander einfach zurück. Er mußte eben solange bluffen, wie es eben ging.
»Das ändert nichts an den Tatsachen«, erklärte Porter. »Wenn es vielleicht auch gewisse Schwierigkeiten geben wird. Hat er Glubb deshalb umlegen lassen, weil er sich mit mir in Verbindung gesetzt hat?«
»Mike versteht in vielen Dingen keinen Spaß«, sagte Rander. »Auch hier in unserem Fall nicht.«
»Glubb ist selbst an seinem Tod schuld«, erklärte Porter. »Wahrscheinlich hat er wieder in Trance erzählt, und das ist dann Mike zugetragen worden. Ich glaube, daß man sich einigen könnte.«
»Gegen Vorschläge aller Art haben wir noch nie etwas gehabt«, sagte Rander grinsend.
»Sagen Sie Mike, daß ich mich heraushalten werde«, meinte Porter nachdenklich und langsam sprechend. »Ich werde heute abend noch die Stadt verlassen. Aber wenn er Dummheiten machen sollte, er soll immer daran denken, daß ich ja verdammt genau weiß, woher das Zeug stammt. Ein Wort, und sein Hahn ist abgedreht.«
»Wir werden das wörtlich melden«, versprach Rander, obwohl er nicht die geringste Ahnung hatte, wo er diesen Mike finden sollte.
Ohne sich weiter um den Schläger mit dem Colt zu scheren, verließ er zusammen mit Butler Parker das Zimmer.
»Das war eine erstaunliche und. aufschlußreiche Unterhaltung«, sagte Josuah Parker, als sie die Hotelhalle verlassen hatten und den Studebaker bestiegen. »Hinter der ganzen Rauschgiftaffäre scheint dieser Mike zu stehen, und Porter spielt die Rolle des Konkurrenten.«
»Das Bild rundet sich immer wieder ab«, erwiderte Mike Rander zufrieden. »Es sieht so aus, als ob Glubb abspringen und auch Porter beliefern wollte. Vielleicht wurde er deshalb auch erschossen.«
»Wohin darf ich Sie fahren?« fragte Butler Parker. »Ich würde Vorschlägen, daß wir uns jetzt dem weiblichen Teil des Falles widmen sollten. Ich denke an die Foto-Agency und an Miss Tunney.«
»Einverstanden«, sagte Mike Rander. »Das wäre mal eine nette Abwechslung. Fahren Sie zuerst zur Agentur!«
Mike Rander zündete sich eine Zigarette an und überdachte die Tatsachen noch einmal in aller Ruhe. Es schien sich tatsächlich um zwei Gangs zu handeln, die ins Rauschgiftgeschäft kommen wollten.
*
Schweigend fuhren sie durch die City. Mike Rander war so in Gedanken versunken, daß er erst durch das wiederholte Räuspern von Butler Parker aufschreckte.
»Was ist, Parker?«
»Ich wollte Sie gerade darauf hinweisen, daß wir unser Ziel bereits erreicht haben«, sagte Parker umständlich.
»Dann erledigen Sie doch die Sache«, bat Rander. »Sie wissen ja, wie die Frau auf dem Bild aussah, und fragen Sie danach, ob in der Agentur ein Mann namens Glubb bekannt ist.«
»Es wird mir ein Vergnügen sein«, behauptete Butler Parker steif. Er kletterte geschmeidig aus dem Wagen, rückte seine Melone zurecht und steckte sich eine seiner spezialgefertigten Zigarren in den Mund. Genießerisch setzte er den pechschwarzen Torpedo in Brand und stolzierte in die Halle des großen Bürohauses.
Rander stieg ebenfalls aus dem Wagen und kaufte sich bei einem Zeitungsboy die letzten Ausgaben. Auf der ersten Seite war in großen Überschriften der Mord an Glubb gebracht worden. Rander las den Artikel sorgfältig durch, fand aber keinen Hinweis auf Rauschgift und keine Andeutung, daß dieser Mord eventuell mit dem Mord an Snyder zusammenhing. Entweder wußten die Polizei und damit die Zeitungsleute nichts von den Zusammenhängen, oder Leutnant Handy hatte auf der Pressekonferenz jeden Hinweis unterschlagen. Butler Parker kam überraschend schnell wieder zurück.
»Die superplatinblonde Dame war in der Agentur sehr bekannt«, berichtete er. »Es handelt sich um ein Fotomodell der Agentur. Sie wohnt hier in der Stadt, und zwar in der Muria-Street und heißt …«
» … demnach also Helen Tunney«, vollendete Rander den Satz seines Butlers. »Das trifft sich ja ausgezeichnet, Parker. Die Dame wollten wir ja anschließend besuchen.«
»Ich habe noch mehr erfahren«, erklärte Butler Parker. »Es war im Fotoatelier allen bekannt, daß sie mit Tony Glubb sehr eng liiert war. Als man von Miss Tunney sprach, hatte ich das Gefühl, daß man sie als sehr leicht einschätzte.«
»Na, denn man los«, sagte Rander.
Nach zehn Minuten parkte Parker den