Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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»Kann man ihn denn nicht erreichen?«
»Mike ist eben ein Name«, meinte da Lutch erklärend. »Gesehen hat ihn noch keiner, und wer ihn gesehen hat, hat davon nichts mehr erzählen können.«
»Und trotzdem macht ihr mit?«
»Das Geld kommt eben regelmäßig«, meinte Lutch grinsend. »Aber wie ist das mit den Sicherungen? Was soll das heißen, du?«
»Mein Partner und ich haben natürlich an der Rauschgiftsache gearbeitet«, erklärte Rander. »Wenn wir zu einem bestimmten Zeitpunkt heute abend nicht irgendwo auftauchen, gehen die Unterlagen sofort an die Polizei. Wenn ihr auch nicht wißt, wer Mike ist, wir haben ganz bestimmte Vorstellungen davon.«
»Das soll wohl ’n Bluff sein, was?«
»Könnt ihr halten wir ihr wollt.«
»Verdammt, ich glaub, daß ich noch mal weg muß«, sagte da Lutch nervös zu dem kompakten Mann. »Warte hier unten, bis ich zurückkomme. Ich rufe mal von oben an.«
Lutch verschwand sehr geräuschlos durch die Tür. Man hörte auch nicht seine Schritte, als er in dem unbeleuchteten Gang untergetaucht war.
»Sind die Krämpfe noch schlimm?« fragte Mike Rander bei dem Gangster an, als Lutch seiner Meinung nach bereits weit weg sein mußte. »Mal sehen«, knurrte der Gangster. Er machte den übergroßen Fehler, sich über Butler Parker zu beugen.
Plötzlich flog der Kopf des Gangsters ins Genick zurück, und seine Füße verließen den Zementboden des Kellers. Butler Parker, der sich im entscheidenden Augenblick wie eine Stahlfeder gespannt hatte, war aktiv geworden und hatte mit der ganzen Kraft seines trainierten Körpers zugeschlagen.
Als der Gangster sich wieder aufrichten wollte, saß sein Kopf auf einmal in einer Beinschere. Er fiel erneut krachend auf den Boden. Es stellte sich schnell heraus, daß der Bursche diesem Niederschlag auf Umwegen nicht ganz gewachsen war. Wenigstens zeitweise nicht. Der Gangster rührte kein Glied mehr, und Parker konnte in aller Ruhe den flachen Schlüssel an sich nehmen, mit dem er anschließend die Handschellen Randers aufschloß.
Butler Parker durchsuchte den Gangster noch weiter und förderte zu seiner Freude einen handlichen Colt zutage.
Parker und Mike Rander tauchten in den dunklen Gang und erreichten nach etwa dreißig Meter eine steile Kellertreppe. Sie kamen in einer unaufgeräumten und verkommenen Halle heraus.
Sie sahen Tommy Lutch, der vor einem wackeligen Tischchen stand und den Telefonhörer in der Hand hielt. Er schien sein Gespräch gerade beendet zu haben, denn er drehte sich um, weil er zur Kellertreppe zurück wollte. Vor Erstaunen fiel fast seine brennende Zigarette aus dem Mund, als er in die Mündung des Colts sah, der in Parkers Hand lag …
*
»Verfügen Sie sich bitte in den Keller«, sagte Butler Parker sehr höflich. »Sie werden verstehen, daß Sie uns etwas im Weg sind.«
»In Ordnung, Sie sind am Drücker«, gab Lutch zu und ging mit schnellen Schritten auf den Kellereingang zu. Aber Butler Parker stoppte ihn.
»Nicht doch », Eile mit Weile heißt das Sprichwort, und Sie können versichert sein, daß der Volksmund nicht ohne zwingenden Grund und hinreichende Erfahrung diesen Satz geprägt hat.«
Lutch gehorchte aufs Wort, und Mike Rander zog ihm einen schweren Colt aus der Jackentasche. Dann bewegte sich die Prozession in den Keller, und nach wenigen Minuten waren Lutch und der zweite Gangster mit Armbändern versehen.
»Parker, gehen Sie nach oben und sichern Sie den Weg«, sagte Mike Rander anschließend zu seinem Butler. »Ich möchte mich mit Lutch noch unterhalten.«
»Sie können sich auf mich verlassen«, versprach Butler Parker.
»Sie machen eine Riesendummheit, Rander«, sagte Lutch, als sie allein im Kellerraum waren. »Rechnen Sie sich überhaupt eine Chance gegen uns aus?«
»Bis jetzt ist die Rechnung doch ganz gut aufgegangen«, erwiderte Rander und steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen. »Was sollen wir denn Ihrer Meinung nach machen, Lutch?«
»Vergleichen Sie sich mit Mike, und lassen Sie Ihre Hände aus dem Spiel«, empfahl der Gangster.
»Gegen ein Gespräch mit diesem geheimnisvollen Mike hätte ich nichts einzuwenden«, antwortete Rander. »Sagen Sie mir, wo ich den Mann finden kann.«
»Sie wollen mich wohl leimen, was?« fragte Lutch und grinste. »Können Sie mir eine Zigarette geben?«
Mike Rander rauchte eine Zigarette an und steckte sie dem Gangster zwischen die Lippen.
»Warum mußten eigentlich Glubb und Snyder sterben?« begann dann Rander wieder das Gespräch. »Wollten sie abspringen?«
»Fragen Sie Mike danach«, meinte Lutch. »Ich werde mich verdammt hüten, auch nur ein Wort zu sagen. Ich bin ja kein Selbstmörder.«
»Aber Sie sind doch der einzige, der mit Mike Verbindung hat, oder?«
»Das schon«, erwiderte Lutch fast stolz. »Aber ich kenne den Mann auch nicht. Wenn was ist, ruft er mich immer an.«
Plötzlich fiel Rander siedendheiß ein, daß Mike ja gerade erst von Lutch angerufen worden war. Es war sehr wahrscheinlich, daß entweder Mike oder ein paar andere Gangster aufkreuzen würden.
Der Anwalt drehte sich auf dem Absatz um und ging sehr schnell zurück in die Halle. Butler Parker saß bequem in einem notdürftig reparierten Lehnstuhl und sah zum Fenster hinaus. Es begann bereits dunkel zu werden.
»Parker«, sagte er. »Ich glaube, wir verziehen uns von hier auf dem schnellsten Weg. Lutch hat eben angerufen, und wenn wir Pech haben, sitzen wir in einer bösen Falle.«
»Ich werde mich sofort nach einem standesgemäßen Wagen umsehen«, sagte Butler Parker würdevoll. »Wenn mich nicht alles täuscht, steht im Vorgarten ein Buick.«
»Machen Sie den Schlitten klar«, sagte Rander. »Ich werde für die Gangster einen Abschiedsbrief hinterlegen.«
Während der Butler durch das Fenster im Vorgarten verschwand, suchte Rander nach einem halbwegs noch zu beschreibenden Zettel und malte dann mit großen Druckbuchstaben darauf:
»Auch Raffinesse schützt nicht vor Entlarvung, Mister Mike!«
Diesen Zettel brachte er deutlich sichtbar an der Kellertür an und grinste, als Butler Parker mit Zeichen des Erstaunens diese Botschaft las.
»Wen meinen Sie damit?« fragte Parker verblüfft. »Ich habe fast das Gefühl, Mister Rander, daß Sie bereits diesen Mike kennen?«
»Ein Bluff, sonst nichts«, sagte Rander auflachend. »Ich bin genausowenig informiert wie Sie, Parker.«
»Dann bin ich einigermaßen beruhigt«, sagte Butler Parker, und sein Gesicht verlor den gespannten Ausdruck. »Ich dachte schon, ich hätte irgend etwas in dem Fall glatt übersehen. Übrigens, der Wagen