Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Er hatte das letzte Wort noch nicht ausgesprochen, als die Tür von der anderen Seite plötzlich entriegelt wurde. Als Butler Parker sie entschlossen aufdrückte, sah er in den dunklen Gang. Aber er sah nicht die geringste Spur von einem Menschen …
*
»Keine Kreuzworträtsel lösen«, sagte Mike Rander zu seinem erstaunt stehenbleibenden Butler. »Riegeln Sie die Tür zu, und dann ab durch die Mitte!«
Butler Parker verwandelte sich wieder in Energie. Er riegelte die Tür zu und schloß noch zusätzlich mit seinem Besteck. Dann gingen er und Mike Rander vorsichtig den unbeleuchteten und schmalen Korridor hinunter, bis sie plötzlich vor einer Eisentür standen.
»Versuchen Sie, das Ding aufzubekommen«, sagte Mike Rander.
Er zwang sich und seine Stimme zur Ruhe, obwohl er innerlich sehr nervös war. Er hatte zwar damit gerechnet, daß man ihnen in der Nachtbar zusetzen würde, aber daß das so unmittelbar und konzentriert geschehen sollte, hatte ihn mehr als verblüfft.
»Parker, die Tür wird gleich eingeschlagen sein«, sagte Mike Rander zu seinem Butler. »Sie sind schon feste dran.«
»Ich dagegen habe die Tür bereits auf«, erwiderte Butler Parker. Er zog die schwere Eisentür zurück, und Butler Parker und Mike Rander konnten ungehindert in einen Hof steigen, der nur auf der einen Seite von einer Mauer begrenzt war.
Sie huschten im Schatten der Häuser auf ein Tor zu. Da sie annahmen, daß das Tor noch nicht besetzt war, überquerten sie der Einfachheit halber einfach im Laufschritt den Hof.
Ohne Hindernisse kamen Rander und Parker zu ihrem Wagen und fuhren aus der Kette der parkenden Autos. Das heißt, sie wollten fahren, wurden aber von einem abgerissenen Mann um Feuer gebeten.
Butler Parker reichte dem Mann eine Streichholzschachtel, und Mike Rander hatte aus Vorsicht bereits seinen Colt in der Tasche in die Hand genommen.
»Wollte man Ihnen ans Leder?« fragte der Mann, der scheinbar nicht richtig mit der Streichholzschachtel fertig werden konnte. »Leutnant Handy ist mein Mann.«
»Ach so«, sagte Mike Rander erleichtert. »Dann klemmen Sie sich am besten gleich ans Telefon und rufen Sie einen Überfallwagen. Wenn Sie schnell genug sind, kann man vielleicht noch ein halbes Dutzend schwerer Jungens abschleppen.«
»Wohin geht’s jetzt?« fragte der Beamte weiter. Endlich brannte seine Zigarette, und er gab die Streichhölzer sehr lässig an Butler Parker zurück.
»Lemon Street 296«, erwiderte Mike Rander. »Eddy Purcel.« Der Beamte atmete hörbar und genußreich auf, fluchte ausgiebig auf die zugeknöpften Herrenfahrer und verschwand zwischen den anderen abgestellten Wagen.
»Handy ist uns schon auf den Fersen«, meinte Rander lachend. »Aber ich muß Ihnen ehrlich sagen, Parker, daß mich das sehr beruhigt. Die Sache wird heißer, als ich angenommen habe.«
Kurz Zeit später bog Parker bereits in die Lemon-Street ein.
»Purcel hat einen erstaunlich komfortablen Bungalow«, stellte Rander etwas überrascht fest. »Außerdem scheint er auch noch auf zu sein.«
»Natürlich, es brennt ja auch noch Licht in seinem Haus«, stellte Butler Parker scharfsinnig fest. Gemeinsam stiegen sie aus dem Studebaker. Schon nach dem ersten Läuten sprang das Torschloß zum Garten auf.
»Mister Purcel scheint einen sehr gut geschulten Berufskollegen von mir zu beschäftigen«, mutmaßte Butler Parker. »Oder Purcel erwartet uns bereits und hat seinerseits Vorsorge getroffen, daß wir ihm schnell in die Arme laufen«, dämpfte Mike Rander seinen Butler. »Wundern Sie sich eigentlich nicht, Parker, wie ein kleiner Rauschgifthändler sich so einen Bau leisten kann?«
»Muß es denn wirklich nur ein kleiner Rauschgifthändler sein?« fragte Butler Parker zurück.
»Glubb nannte seinen Namen«, sagte Mike Rander. »Er sprach von ihm im gleichen Atemzug wie Snyder. Und auch Helen Tunney nannte Purcel gar nicht näher, als sie von der Rauschgiftgang sprach.«
»Was kann ich für Sie tun?« wurden sie in dem Moment von einem schlanken Mann angesprochen, der in der Tür des Bungalows stand.
»Mister Purcel?« fragte Mike Rander. Als der Mann nickte, stellte Rander seinen Butler und sich vor. Purcel bat sie ins Haus und führte sie in eine sehr bequem eingerichtete Bibliothek.
»Sie müssen entschuldigen, wenn Sie etwas lange an der Gartentür gewartet haben«, sagte er höflich. »Aber ich bin allein im Haus. – Sie nehmen einen Drink?«
Rander und Parker bejahten. Purcel mixte offen und sichtbar an einer kleinen, fahrbaren Bar einige Drinks und reichte ihnen Gläser. Als sie alle einen ersten Schluck genommen hatten, sah Purcel sie fragend an.
»Mister Glubb schickt uns zu Ihnen«, sagte Mike Rander langsam und sehr vorsichtig. Er machte nach dem Namen eine Pause und wartete ab, wie Purcel nun darauf reagieren würde. Aber der schlanke Mann, dessen Gesicht einen sehr intelligenten Ausdruck hatte, verzog sich um keine Nuance. »Es handelt sich eigentlich um Snyder«, redete Mike Rander weiter. »Sie wollten doch zusammen mit ihm gestern abend zu Glubb kommen, nicht wahr?«
Eddy Purcel zuckte mit keiner Miene. Aber sein Gesicht hatte sich in eine fleischgewordene Frage verwandelt.
»Auch Lutch hat Ihre Abwesenheit festgestellt«, bluffte Mike Rander verdrossen weiter. Er fühlte aber selbst, daß hinter seinen Worten wenig Überzeugungskraft stand. Er kam sich lächerlich und blamiert vor.
»Bitte lachen Sie nicht über mein erstauntes Gesicht«, meldete sich endlich Purcel zu Wort. »Aber ich weiß wirklich nicht, was ich Ihnen auf Ihre Feststellungen antworten soll. Die Namen, die Sie genannt haben, sind mir alle unbekannt.«
»Sie können offen reden«, versuchte es Mike Rander zum letzten Mal. »Mike hat uns geschickt.«
»Ich kenne auch keinen Mike«, erwiderte Purcel und lächelte amüsiert. »Ich muß wirklich annehmen, daß Sie einer Verwechslung zum Opfer gefallen sind.«
»Aber wir haben Zeugen, die Sie identifizieren können«, sagte Mike Rander. »Mister Eddy Purcel, Lemon-Street 296, das sind Sie doch, oder nicht?«
»Entschuldigen Sie eine Frage«, antwortete Purcel, ohne auf Randers Frage einzugehen. »Sind Sie von der Polizei? Wenn ja, dann zeigen Sie mir doch bitte Ihren Haftbefehl. Wenn nein, dann erklären Sie sich bitte!«
»Wir sind nicht von der Polizei«, erklärte Mike Rander. Er wußte, daß er von dem schlanken Mann geschlagen worden war. Elegant und tödlich, was dieses augenblickliche Gespräch anging.
»Dann also Ihre Erklärung«, sagte Purcel. »Ich muß Sie sonst bitten, zu gehen.«
»Sind Sie mit dem Vorschlag einverstanden, daß wir Ihnen das alles ausführlich erzählen?« fragte Butler Parker dazwischen. Als Purcel nickte, sagte Parker weiter: »Aber nicht jetzt, Mister Purcel, später vielleicht einmal. Unser Besuch bei Ihnen war uns sehr wertvoll, auch wenn Sie das noch nicht sehen können.«
»Ich muß doch sehr bitten«, wurde Purcel ärgerlich und stand auf, um seine beiden späten und keineswegs harmlosen Gäste zu verabschieden.