Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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»Wer hätte das gedacht«, wunderte sich Mike Rander.
»Das große Wundern kommt erst noch.« Handy bot Zigaretten an. »Unsere Mordkommission wurde kurz nach dem Tod von Snyder noch einmal alarmiert. Und zwar von Bewohnern der Gate Street. Im Haus Nr. 1248 wurde ein Mister Glubb tot aufgefunden. Unsere Ärzte fanden heraus, daß dieser Mister Glubb kurz vor seinem Tod Koks geschnupft haben mußte. Bei der anschließenden Durchsuchung des Hauses fanden sich noch einige Giftbriefchen.«
»Was hat das mit uns zu tun?« erkundigte sich Mike Rander harmlos.
»Habe ich davon irgend etwas gesagt?« fragte Leutnant Handy erstaunt.
»Ich erzähle Ihnen doch nur eine Geschichte. Vor einigen Stunden wurden wir ins ›Criston‹ bestellt. Ein gewisser Mister Mike Porter war erschossen in seinem Hotelzimmer aufgefunden worden.«
»Chicago kann eine sehr rauhe Stadt sein«, kommentierte Mike Rander trocken.
»Solange sich die Gangster gegenseitig umbringen, ist nichts dagegen zu sagen«, ergänzte Handy wegwerfend. »Natürlich ist das meine Privatmeinung.«
»Soll das heißen, daß dieser Porter …?«
»Genau das soll es heißen«, antwortete Handy. »Dieser Porter ist ein alter Bekannter von uns gewesen. Er stammt aus New York und arbeitet als großes As in der Rauschgiftbranche.«
»Hat der Mann Selbstmord begangen?« fragte Mike Rander.
»Machte er diesen Eindruck auf Sie?« fragte Leutnant Handy zurück.
»Wieso sollten wir …?«
»Wir wollen uns doch gegenseitig nichts vormachen.« Handy unterbrach den Anwalt grinsend. »Sie sind beide im Hotel gesehen worden. Verwechslung ausgeschlossen. Aber ich will Ihnen meine Geschichte auch zu Ende erzählen. Vor einer halben Stunde nun riefen Sie an, und ich hatte den verdammten Eindruck, daß Sie im Druck waren.«
»Ihr Eindruck war durchaus richtig«, bestätigte Mike Rander.
»Und im Keller werden zwei Leute gefunden, die an ihren Handgelenken Handschellen trugen. Beide Leute waren Gangster reinsten Wassers. Einer von den beiden heißt Lutch, Tommy Lutch, der andere wurde wegen Mordes gesucht. Und jetzt rundet sich der Kreis wieder ab, Lutch wohnte im gleichen Haus wie Snyder, sie waren sogar befreundet, wenn nicht im gleichen Gangsterclub. Sie, Rander und Parker, haben die Gangster im Keller unschädlich gemacht, also doch Verbindung mit Ihnen gehabt. Was soll man daraus schließen?«
»Wir wollen Ihnen nicht vorgreifen, Leutnant Handy«, sagte Mike Rander.
»Oh, das ist schnell gesagt«, sagte Handy. »Durch irgendeinen Zufall oder durch Absicht sind Sie über Snyder an eine Rauschgiftgang herangekommen. Wie ich Sie beide kenne, haben Sie sich in den Kopf gesetzt, den Fall aufzuklären. Aber würden wir nicht besser zusammenarbeiten?«
»Was sollen wir Ihnen denn schon groß erzählen?« fragte Mike Rander unentschlossen und gedehnt, um Zeit zu gewinnen.
»Die Tatsachen, nichts als Tatsachen!«
Mike Rander sah zu Butler Parker hinüber und fühlte, daß der Butler mit dieser Lösung gar nicht einverstanden war. Auch Leutnant Handy fühlte förmlich, was in Butler Parker vorging.
»Ich würde Ihnen diesen Vorschlag nicht machen, wenn es sich nicht gerade um Rauschgifthändler handeln würde«, sagte er fast ausschließlich zu Butler Parker. »Aber denken Sie doch daran. Jeder Tag, den die Gangster dieser Branche noch für ihre Geschäfte ausnutzen, kostet vielen anderen Menschen das Leben. Muß ich Ihnen erst ausführlich erzählen, wie Rauschgift wirkt?«
»Sie können sich jedes weitere Wort sparen«, sagte Butler Parker und stand mit feierlichen Bewegungen auf.
»Ich will mich diesen Argumenten nicht verschließen, obgleich ich der Meinung bin, daß unter gewissen Umständen, wenn man bedenkt, wie …«
»Sie können also erzählen«, sagte Leutnant Handy schnell zu Mike Rander. Auch Rander hatte den Ernst der Lage erkannt. Wenn man Butler Parker erst in rednerische Stimmung brachte, war so leicht kein Ende mehr abzusehen. Er zündete sich eine Zigarette an und erzählte dann zwar knapp, aber hinreichend ausführlich, ihre Geschichte, so wie sie sie gesehen und erlebt hatten.
»Donnerwetter, das sind Zusammenhänge, auf die ich nicht im Traum gekommen wäre«, sagte Leutnant Handy, als Mike Rander berichtet hatte. »Es dreht sich also darum, diesen geheimnisvollen Mike zu finden.«
»Jetzt dürfen Sie auch wissen, warum man vor allen Dingen Lutch ausgeschaltet hat«, erklärte Rander. »Lutch war der Mann, der Verbindung mit Mike hielt.«
»Ich möchte wetten, daß Lemming hinter diesem Mike steht«, sagte Handy erregt. »Die Zusammenhänge bieten sich ja förmlich an.«
»Das ist das, was mich stutzig macht«, antwortete Mike Rander. »Sie müssen doch zugeben, Handy, daß unter diesen Umständen die Tarnung dieses Mike mehr als mangelhaft wäre.«
»Zumindest wird Lemming aber beteiligt sein«, meinte Handy. »Man müßte eine Großrazzia veranstalten. Namen haben wir ja genug. Vor allen Dingen müßte man Lemming hinter Schloß und Riegel setzen.«
»Wenn Sie Lemming unter den augenblicklichen Umständen mehr als einen Tag festhalten können, würde ich Ihnen 1000 Dollar zahlen«, sagte Mike Rander kopfschüttelnd. »Was haben Sie denn an handgreiflichen Beweisen gegen Lemming?«
»Mister Rander hat durchaus recht«, schaltete sich Butler Parker in das Gespräch ein. »Man würde darüber hinaus sogar die Rauschgiftgang warnen und zuletzt niemand fassen können.«
»Was schlagen Sie also vor?« erkundigte sich der Leutnant.
»Lassen Sie Parker und mich weitermachen«, sagte Mike Rander. »Solange bei den Gangstern nicht der Eindruck entsteht, daß wir mit Ihnen Zusammenarbeiten, solange werden die Gangster weiter Rauschgift vertreiben und nicht von heute auf morgen untertauchen.«
»Ich bin immerhin Beamter«, sagte Handy zögernd. »Ihr Plan leuchtet mir als Privatmann natürlich ein, aber stellen Sie sich mal vor, die Sache kommt heraus und Sie sind …«
»Das ist unser Pech«, meinte Mike Rander abwehrend. »Und außer uns dreien braucht doch niemand davon zu wissen, Handy. Aber nur so haben Sie eine Chance, daß Sie auf einen Schlag die Gang ausheben können.«
»Ich weiß also von nichts.« Handy nickte langsam. »Aber ich werde Ihnen am laufenden Band zuverlässige Leute auf den Hals schicken. Wenn mal was schiefgehen sollte, haben Sie wenigstens Ihre Chance.«
»Dagegen ist nichts einzuwenden, solange die Leute nicht stören.« Mike Rander war zufrieden.
»Ich bin sehr gespannt, wie sich Lemming aus der Affäre ziehen will«, meinte Handy. »Wenn unsere Theorie stimmt, dann muß ihm verdammt viel Gift fehlen.«
»Darüber informieren wir Sie schon«, versprach Mike Rander und stand auf. »Lassen Sie auch jede Kontrolle der Party fallen, die heute abend von Helen Tunney aufgezogen werden soll. Die Brüder sollen annehmen, sie hätten es nur mit Parker und mir zu tun.«
»Es