Stolz und Vorurteil. Джейн Остин

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Stolz und Vorurteil - Джейн Остин Klassiker bei Null Papier

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die­sem Au­gen­blick ka­men ih­nen aus ei­nem Sei­ten­weg Mrs. Hurst und Eli­sa­beth ent­ge­gen.

      »Ich wuss­te nicht, dass ihr auch spa­zie­ren geht«, rief Ca­ro­li­ne et­was ver­le­gen aus, da sie fürch­te­te, ihre Un­ter­hal­tung kön­ne ge­hört wor­den sein.

      »Ihr habt uns ganz ab­scheu­lich be­han­delt«, er­wi­der­te ihre Schwes­ter. »Wa­rum gebt ihr uns nicht Be­scheid, statt uns ein­fach da­von­zu­lau­fen?«

      Und da­mit häng­te sie sich in Dar­cys frei­en Arm ein. Da auf dem Weg nur drei Men­schen ne­ben­ein­an­der ge­hen konn­ten, muss­te Eli­sa­beth hin­ter ih­nen zu­rück­blei­ben. Dar­cy emp­fand das Un­höf­li­che in Mrs. Hursts Be­tra­gen und sag­te: »Der Weg hier ist nicht breit ge­nug für uns alle vier. Ge­hen wir doch lie­ber in der Al­lee ein we­nig auf und ab.«

      Eli­sa­beth ver­spür­te je­doch nicht die ge­rings­te Nei­gung, in ih­rer Ge­sell­schaft zu blei­ben, und ant­wor­te­te des­halb la­chend:

      »Nein, nein; blei­ben Sie ru­hig hier. Sie bil­den eine so rei­zen­de Grup­pe zu drei­en, dass ein vier­ter nur stö­ren wür­de.«

      Hei­ter eil­te sie wie­der ins Haus zu­rück, dop­pelt ver­gnügt bei dem Ge­dan­ken, dass sie nun bald nach Long­bourn heim­fah­ren konn­te. Jane fühl­te sich schon wohl ge­nug, um die­sen Abend ihr Zim­mer für ein paar Stun­den zu ver­las­sen.

      1 Pi­quet (deutsch: Pi­kett oder Rum­mel­pi­kett, frü­her auch Pi­ket) ist ein Kar­ten­spiel für zwei Per­so­nen. Pi­quet kann aber auch zu drei oder mehr Per­so­nen ge­spielt wer­den. <<<

      Als die Da­men sich nach dem Es­sen zu­rück­zo­gen, ging Eli­sa­beth zu ih­rer Schwes­ter hin­auf, half ihr, sich warm an­zu­zie­hen, und ge­lei­te­te sie ins Wohn­zim­mer hin­ab, wo ihre bei­den Freun­din­nen sie un­ter leb­haf­ten Be­teue­run­gen ih­rer großen Freu­de emp­fin­gen. Eli­sa­beth hat­te die bei­den noch nie­mals so nett und freund­lich ge­se­hen. Sie hat­ten alle mög­li­chen Ein­zel­hei­ten von ih­ren Lon­do­ner Ge­sel­lig­kei­ten zu be­rich­ten, er­zähl­ten al­ler­hand An­ek­do­ten voll Hu­mor und mach­ten sich in bes­ter Lau­ne über ihre Be­kann­ten lus­tig.

      Aber kaum tra­ten die Her­ren ein, als Jane nicht mehr wei­ter im Mit­tel­punkt stand. Ca­ro­li­ne hat­te nur noch Au­gen für Dar­cy, und sie sprach schon mit ihm, be­vor er die An­we­sen­den noch be­grüßt hat­te. Er sei­ner­seits wand­te sich so­gleich an Jane mit ei­nem höf­li­chen Glück­wunsch; Mr. Hurst ver­stieg sich eben­falls zu ei­ner leich­ten Ver­beu­gung in ih­rer Rich­tung und mur­mel­te et­was von »sehr er­freut sein«; aber wirk­li­che Herz­lich­keit und Wär­me spra­chen nur aus Bingleys Be­grü­ßung. Er war ganz Freu­de und Auf­merk­sam­keit.

      Die ers­te hal­be Stun­de ver­brach­te er da­mit, das Feu­er zu schü­ren und Schei­te auf­zu­le­gen, da­mit der Zim­mer­wech­sel sich nicht nach­tei­lig für Jane aus­wir­ken soll­te. Auf sei­ne Bit­te hin setz­te sie sich auf die an­de­re Sei­te des Ka­mins, wei­ter fort von der Tür. Dann ließ er sich an ih­rer Sei­te nie­der und sprach kaum ein Wort mit den an­de­ren. Eli­sa­beth be­ob­ach­te­te das al­les bei ih­rer Hand­ar­beit mit größ­ter Ge­nug­tu­ung.

      Als das Tee­ge­schirr weg­ge­räumt war, er­in­ner­te Mr. Hurst sei­ne Schwä­ge­rin an den Kar­ten­tisch; aber um­sonst. Sie hat­te in Er­fah­rung ge­bracht, dass Dar­cy kei­ne Lust zum Kar­ten­spie­len habe, und sie gab des­halb Mr. Hurst zu ver­ste­hen, dass über­haupt nie­mand spie­len wol­le. Da das all­ge­mei­ne Schwei­gen ihr recht zu ge­ben schi­en, blieb ihm also nichts an­de­res üb­rig, als sich auf ei­nem der So­fas aus­zu­stre­cken und die Zeit zu ver­schla­fen. Dar­cy las; Ca­ro­li­ne tat des­glei­chen. Und Mrs. Hurst, die sich haupt­säch­lich da­mit be­schäf­tig­te, mit ih­ren Rin­gen und Arm­bän­dern zu spie­len, be­tei­lig­te sich hin und wie­der an dem Ge­spräch ih­res Bru­ders mit Jane.

      Ca­ro­li­nes Auf­merk­sam­keit galt we­ni­ger ih­rer ei­ge­nen Lek­tü­re als der­je­ni­gen Dar­cys; wenn sie ihn nicht ge­ra­de et­was zu fra­gen hat­te, ver­such­te sie, bei ihm mit­zu­le­sen. Zu ei­nem rich­ti­gen Ge­spräch konn­te sie ihn je­doch nicht ver­füh­ren; er ant­wor­te­te zwar, las je­doch wei­ter. Ganz er­schöpft von dem Be­stre­ben, ir­gend­ein Ver­gnü­gen an ih­rem Buch zu fin­den, das sie nur aus dem Grund ge­wählt hat­te, weil es der zwei­te Band von Dar­cys Buch war, gähn­te sie tief auf und sag­te: »Wie an­ge­nehm, den Abend so zu ver­brin­gen! Es geht doch nichts über ein gu­tes Buch; al­les an­de­re wird zu schnell lang­wei­lig! Wenn ich erst mei­nen ei­ge­nen Haus­halt habe, muss ich un­be­dingt eine gute Biblio­thek mein ei­gen nen­nen.«

      Nie­mand ant­wor­te­te. Sie gähn­te wie­der, schob ihr Buch bei­sei­te und sah sich nach ei­nem neu­en Zeit­ver­treib um. Da hör­te sie, wie ihr Bru­der im Ge­spräch das Wort »Ball« er­wähn­te; so­gleich wand­te sie sich ihm zu: »Ach ja, Charles, da du ge­ra­de da­von sprichst: hast du wirk­lich vor, einen Ball auf Ne­ther­field zu ge­ben? Ich rate dir, zu­vor die An­we­sen­den um ihre Mei­nung zu be­fra­gen; ich müss­te mich sehr täu­schen, wenn un­ter uns nicht we­nigs­tens ei­ner ist, für den ein Ball eher eine Stra­fe als ein Ver­gnü­gen wäre.«

      »Falls du Dar­cy mei­nen soll­test«, sag­te ihr Bru­der, »der kann zu Bett ge­hen, wenn er Lust hat, be­vor das Fest an­fängt; der Ball fin­det statt, dar­an ist gar nicht mehr zu rüt­teln. So­bald al­les vor­be­rei­tet ist, wer­den die Ein­la­dun­gen ver­schickt.«

      »Mir wür­den Bäl­le un­end­lich viel mehr Ver­gnü­gen be­rei­ten«, ant­wor­te­te Ca­ro­li­ne, »wenn man sie end­lich ein­mal ein we­nig an­ders auf­zie­hen woll­te. Die­se üb­li­chen Al­ler­welts-Ver­an­stal­tun­gen sind ge­ra­de­zu un­er­träg­lich stumpf­sin­nig. Es wäre doch viel rich­ti­ger, sich ein­mal ver­nünf­tig zu un­ter­hal­ten, statt nur im­mer zu tan­zen.«

      »Rich­ti­ger ja, mei­ne lie­be Ca­ro­li­ne, aber des­halb doch kein Ball. Ein Ball ist nun ein­mal zum Tan­zen da.«

      Da­rauf er­wi­der­te Ca­ro­li­ne nichts; aber kurz dar­auf er­hob sie sich und be­gann, im Zim­mer um­her­zu­schrei­ten. Sie hat­te eine schlan­ke Fi­gur, und sie hielt sich gut beim Ge­hen; aber Dar­cy blieb un­er­bitt­lich in sein Buch ver­tieft. Schier in Verzweif­lung be­schloss sie, einen letz­ten Ver­such zu ma­chen; sie wand­te sich zu Eli­sa­beth und mein­te: »Ich kann Ih­nen nur emp­feh­len, mei­nem Bei­spiel zu fol­gen; es ist äu­ßerst wohl­tu­end, sich ein we­nig zu be­we­gen, nach­dem man so lan­ge still­ge­ses­sen hat.«

      Eli­sa­beth wun­der­te sich zwar et­was über die­se Auf­for­de­rung, ging aber dar­auf ein. Und Ca­ro­li­ne er­reich­te den ei­gent­li­chen Zweck ih­rer Freund­lich­keit: Dar­cy schau­te auf, und un­will­kür­lich schloss er sein Buch. So­fort er­ging auch an ihn die Ein­la­dung zu ei­nem Spa­zier­gang durchs Zim­mer, die er aber mit der Be­grün­dung ab­lehn­te, er kön­ne sich nur zwei Ab­sich­ten den­ken, die sie ver­an­lass­ten,

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