Stolz und Vorurteil. Джейн Остин

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Stolz und Vorurteil - Джейн Остин Klassiker bei Null Papier

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Sonn­abend habe sie ihn hin­über­ge­be­ten, um die Qua­dril­le voll­zäh­lig zu ma­chen. Es sei ihm wohl zu Ohren ge­kom­men, dass vie­le Men­schen Lady Ca­the­ri­ne für hoch­fah­rend hiel­ten, aber er kön­ne nur von ih­rer großen Lie­bens­wür­dig­keit Zeug­nis ab­le­gen. Sie spre­che zu ihm nicht an­ders als zu den an­de­ren vor­neh­men Her­ren ih­rer Be­kannt­schaft; sie habe nicht den ge­rings­ten Wi­der­spruch da­ge­gen er­ho­ben, dass er sich in der Ge­sell­schaft der Nach­bar­schaft be­we­ge oder dass er hin und wie­der auf ein, zwei Wo­chen sei­ne Ge­mein­de ver­las­se, um zu sei­nen Ver­wand­ten auf Be­such zu fah­ren. Sie habe ihm so­gar in ei­ner höchst freund­schaft­li­chen Wei­se be­deu­tet, dass sie es gern sähe, wenn er bald hei­ra­te, vor­aus­ge­setzt, dass er sei­ne Wahl mit Sorg­falt tref­fe; und sie habe ihn so­gar ein­mal in sei­nem be­schei­de­nen Pfarr­hau­se mit ih­rem Be­such beehrt, in des­sen Ver­lauf sie sich voll­kom­men mit al­len Än­de­run­gen, die er ge­trof­fen hat­te, ein­ver­stan­den er­klär­te, und sie habe selbst noch wei­te­re Vor­schlä­ge vor­ge­bracht, näm­lich ei­ni­ge Bor­de in den Schrän­ken der obe­ren Zim­mer an­zu­brin­gen.

      »Sehr freund­lich und äu­ßerst lie­bens­wür­dig«, mein­te Mrs. Ben­net, »sie muss eine un­ge­wöhn­lich an­ge­neh­me Dame sein. Zu scha­de, dass nicht alle vor­neh­men Da­men ihr ähn­lich sind. Wohnt sie in Ih­rer Nähe?«

      »Nur ein schma­ler Weg trennt den Gar­ten, in dem mein be­schei­de­nes Häu­schen steht, von Ro­sings Park, dem Be­sitz­tum Lady Ca­the­ri­nes.«

      »Sag­ten Sie nicht, sie sei ver­wit­wet? Wie groß ist ihre Fa­mi­lie?«

      »Sie hat eine ein­zi­ge Toch­ter, die Er­bin von Ro­sings und ei­nes be­trächt­li­chen Ver­mö­gens.«

      »Ach«, seufz­te Mrs. Ben­net und schüt­tel­te den Kopf, »dann ist sie al­ler­dings be­deu­tend bes­ser ge­stellt als vie­le an­de­re Kin­der. Und wie ist das jun­ge Fräu­lein? Sieht sie gut aus?«

      »Das jun­ge Fräu­lein ist eine ganz rei­zen­de jun­ge Dame. Lady Ca­the­ri­ne selbst meint, dass Miss de Bour­gh den schöns­ten ih­rer Al­ters­ge­nos­sin­nen über­le­gen sei. Denn au­ßer Schön­heit zeigt ihr Ge­sicht auch noch die un­ver­kenn­ba­ren Zei­chen ih­rer vor­neh­men Her­kunft. Lei­der krän­kelt sie leicht, wo­durch es ihr un­mög­lich ge­macht wird, die Voll­kom­men­heit in den ver­schie­de­nen weib­li­chen Küns­ten zu er­lan­gen, die zu er­rei­chen sie sonst ge­wiss nicht ver­fehlt ha­ben wür­de. Die­ses er­fuhr ich von der Dame, in de­ren Hän­den Miss de Bour­ghs Er­zie­hung lag und die noch auf Ro­sings wohnt. Aber sie ist eine sehr lie­bens­wer­te jun­ge Dame und er­weist mir oft die Ehre, in ih­rem klei­nen Pony­wa­gen an mei­ner be­schei­de­nen Be­hau­sung vor­über­zu­fah­ren.«

      »Ist sie bei Hofe vor­ge­stellt? Ich er­in­ne­re mich nicht, ih­ren Na­men in der ›Ti­mes‹ ge­le­sen zu ha­ben.«

      »Nein, ihre an­ge­grif­fe­ne Ge­sund­heit ver­bie­tet ihr ja den Auf­ent­halt in Lon­don; und da­durch ist – wie ich mich ge­le­gent­lich Lady Ca­the­ri­ne ge­gen­über aus­drück­te – der bri­ti­sche Hof sei­nes leuch­tends­ten Schmuckes ver­lus­tig ge­gan­gen. Lady Ca­the­ri­ne schi­en Ge­fal­len an die­ser Wen­dung zu fin­den. Und Sie kön­nen sich wohl den­ken, wel­che Freu­de es mir macht, bei al­len Ge­le­gen­hei­ten solch fein­sin­ni­ge klei­ne Kom­pli­men­te zu äu­ßern, die ih­ren Ein­druck bei den Da­men nie ver­feh­len. Mehr als ein­mal habe ich mir er­laubt, Lady Ca­the­ri­ne zu ver­si­chern, dass ihre ent­zücken­de Toch­ter zur Her­zo­gin ge­bo­ren scheint und dass sie dem höchs­ten Ti­tel nicht nur kei­ne Uneh­re be­rei­ten, son­dern im Ge­gen­teil er­höh­ten Glanz ver­lei­hen wür­de. – Sol­che klei­nen Ar­tig­kei­ten be­rei­ten Lady Ca­the­ri­ne ein großes Ver­gnü­gen, und ich füh­le in mir die Be­ga­bung, sie auf das de­li­ka­tes­te prä­sen­tie­ren zu kön­nen.«

      »Und Ihr Ge­fühl täuscht Sie wahr­lich nicht«, sag­te Mr. Ben­net. »Sie kön­nen sich glück­lich prei­sen, die­ses Ta­lent, Schmei­che­lei­en nur zart an­zu­deu­ten, in so ho­hem Maße zu be­sit­zen. Darf ich fra­gen, ob die­se an­ge­neh­men klei­nen Auf­merk­sam­kei­ten der Re­gung des Au­gen­blicks ent­sprin­gen, oder sind sie das Er­geb­nis ei­nes ein­ge­hen­den Stu­di­ums?«

      »Im All­ge­mei­nen las­se ich mich von mei­ner Ein­ge­bung lei­ten, aber es macht mir auch bis­wei­len Ver­gnü­gen, ele­gan­te Wen­dun­gen für mich aus­zu­den­ken und zu­recht­zu­le­gen, wenn ich auch im­mer be­müht bin, sie in ei­ner mög­lichst na­tür­li­chen Wei­se, so­zu­sa­gen aus dem Steg­reif, vor­zu­brin­gen.«

      Mr. Ben­nets Er­war­tun­gen wur­den noch über­trof­fen: sein Vet­ter war weitaus ko­mi­scher, als er ihn sich vor­ge­stellt hat­te, und er hat­te sei­nen Spaß an ihm, ohne sei­ne Mie­ne in­des an­de­res als kor­rek­tes­te Höf­lich­keit ver­ra­ten zu las­sen. Nur hin und wie­der schweif­te sein Blick für einen Au­gen­blick zu Eli­sa­beth hin­über, sonst brauch­te er kei­nen Ge­fähr­ten in sei­nem Ver­gnü­gen.

      Spä­ter je­doch, als der Tee ser­viert wur­de, freu­te er sich fast eben­so über die will­kom­me­ne Un­ter­bre­chung: für den ers­ten Tag, fand er, reich­te es ihm. Da­her be­eil­te er sich auch, nach dem Tee sei­nen Gast zu bit­ten, den Da­men et­was vor­zu­le­sen. Mr. Col­lins er­klär­te sich gern dazu be­reit, und Ly­dia hol­te ein Buch. Als er es aber in die Hand nahm, ver­wan­del­te sich sein Ei­fer in Be­stür­zung, und er bat, ihn ent­schul­di­gen zu wol­len, aber Ro­ma­ne lese er grund­sätz­lich nicht. Kit­ty sah ihn ent­geis­tert an, und Ly­dia konn­te einen er­staun­ten Aus­ruf nicht un­ter­drücken. Man leg­te ihm dann an­de­re Bü­cher vor, und nach sorg­fäl­ti­ger Prü­fung ent­schied er sich für eine Samm­lung ›Er­bau­li­cher Ge­sprä­che‹. Ly­dia riss Au­gen und Mund vor Ent­set­zen auf, als er den Band öff­ne­te, und un­ter­brach ihn schon, be­vor er noch drei Sei­ten mit ein­tö­ni­ger Fei­er­lich­keit hat­te zu Ende le­sen kön­nen.

      »Weißt du was, Mut­ter? On­kel Phi­lips wird viel­leicht Richard ent­las­sen. Und wenn er es tut, möch­te Oberst Fors­ter ihn bei sich an­stel­len. Tan­te hat es mir selbst am Sonn­abend er­zählt. Ich will gleich mor­gen früh nach Me­ry­ton hin­über­ge­hen, um zu hö­ren, was wei­ter ge­sche­hen ist; viel­leicht kann ich auch in Er­fah­rung brin­gen, ob Mr. Den­ny bald aus Lon­don zu­rück­kommt.«

      Ly­dia wur­de von ih­ren bei­den äl­te­ren Schwes­tern ge­be­ten, den Mund zu hal­ten; aber Mr. Col­lins leg­te schon das Buch schwer ge­kränkt bei­sei­te und sag­te:

      »Ich habe schon häu­fig die Ge­le­gen­heit ge­habt, das ge­rin­ge In­ter­es­se jun­ger Da­men für Bü­cher ernst­haf­ten In­halts zu be­mer­ken, ob­gleich sol­che doch ge­ra­de für sie ge­schrie­ben sind. Es er­staunt mich, ich muss es of­fen ge­ste­hen; denn wahr­lich, was könn­te mehr in ih­rem In­ter­es­se lie­gen, als ihre Bil­dung zu för­dern? Aber ich möch­te mei­nen jun­gen Cou­si­nen nicht län­ger läs­tig fal­len.«

      Und da­mit wand­te er sich an Mr. Ben­net und for­der­te ihn zu ei­ner Par­tie Dame auf. Mr. Ben­net nahm die Auf­for­de­rung an und be­merk­te da­bei, Mr. Col­lins

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