Gesammelte Werke. Джек Лондон

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Gesammelte Werke - Джек Лондон Gesammelte Werke bei Null Papier

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nicht«, ant­wor­te­te Bil­ly hei­ter. »Du sahst an dem Abend, wie ich tüch­ti­ge Prü­gel krieg­te. Die Ent­schei­dung war ganz in Ord­nung.«

      Der Ir­län­der strahl­te di­rekt. Er hat­te es mit ei­ner Lüge ver­sucht, um Ge­le­gen­heit zu ei­nem Kom­pli­ment zu er­hal­ten, und dass sie so prompt zu­rück­ge­ge­ben wur­de, trug nur dazu bei, sei­ne Be­wun­de­rung für sei­nen Hel­den zu stei­gern.

      »Nun ja, es war eine ge­hö­ri­ge Tracht Prü­gel«, räum­te er ein. »Aber du wehr­test dich wie eine gan­ze Her­de von Wild­kat­zen. So­bald ich mei­ne Hand frei be­kom­me, will ich dir die Faust drücken und dir hel­fen, die jun­ge Dame zu bug­sie­ren.«

      Der Star­ter, der sich ver­ge­bens be­müht hat­te, die Men­ge zu­rück­zu­drän­gen, gab den Ver­such jetzt auf und feu­er­te sei­ne Pis­to­le ab, und das Tau­zie­hen be­gann. Im sel­ben Au­gen­blick schi­en es, als wä­ren alle Geis­ter der Höl­le los­ge­las­sen. Die Män­ner am Tau zo­gen und zerr­ten, bis ihre Ge­sich­ter blut­rot vor An­stren­gung wa­ren und alle ihre Glie­der krach­ten. Es war ein neu­es Tau, und wenn ihre Hän­de ab­glit­ten, spran­gen Frau­en und Töch­ter, bei­de Hän­de vol­ler Erde, hin­zu und rie­ben das Tau und die Hän­de ih­rer Män­ner ein, da­mit sie bes­ser zu­fas­sen konn­ten.

      Eine di­cke Frau in mitt­le­ren Jah­ren pack­te, au­ßer sich vor Kampfei­fer, das Tau und zog mit ih­rem Mann, den sie mit lau­ten Ru­fen er­mun­ter­te. Ein Auf­se­her der Ge­gen­par­tei zog sie, aus vol­lem Hal­se schrei­end, zu­rück, stürz­te aber im sel­ben Au­gen­blick wie ein Stier zu Bo­den, an den Kopf ge­trof­fen von ei­nem Schlag, den ein Par­t­ei­ge­nos­se der Frau ihm ver­setz­te. Der wur­de selbst so­fort wie­der zu Bo­den ge­schla­gen, und mus­ku­lö­se Frau­en kämpf­ten jetzt ne­ben ih­ren Män­nern. Ver­ge­bens ba­ten und pro­tes­tier­ten der Rich­ter und die Auf­pas­ser, heul­ten und schwan­gen die Fäus­te. Män­ner und Frau­en spran­gen durch­ein­an­der ans Tau und zo­gen mit. Es war nicht mehr Par­tei ge­gen Par­tei, son­dern ganz Oa­k­land ge­gen ganz San Fran­zis­ko, die sich in ei­nem all­ge­mei­nen Kamp­fe be­lus­tig­ten. Zwei bis drei Schich­ten von Fäus­ten häuf­ten sich im Kampf über­ein­an­der, um das Tau zu fas­sen. Und Hän­de, die nicht fas­sen konn­ten, wur­den zu Häm­mern, die die Na­sen der Auf­se­her be­ar­bei­te­ten, wenn sie ver­such­ten, die Zie­hen­den vom Tau weg­zu­rei­ßen.

      Bert heul­te vor Freu­de, wäh­rend sich Mary, au­ßer sich vor Schre­cken, an ihn klam­mer­te. Die Kämp­fen­den, die dem Tau zu­nächst stan­den, wur­den um­ge­wor­fen und mit Fü­ßen ge­tre­ten. Der Staub wir­bel­te in großen Wol­ken auf, und von al­len Sei­ten hör­te man gel­len­des und ohn­mäch­ti­ges Schrei­en und Heu­len von ra­sen­den Män­nern und Frau­en, die sich nicht am Kamp­fe be­tei­li­gen konn­ten.

      »Schreck­li­che Ge­schich­te, schreck­li­che Ge­schich­te«, mur­mel­te Bil­ly, und ob­wohl er al­les, was ge­sch­ah, sah, bahn­te er doch kalt­blü­tig und si­cher mit Hil­fe des wohl­wol­len­den Ir­län­ders Sa­xon den Weg aus dem Hand­ge­men­ge her­aus.

      Am Ende er­folg­te die Ka­ta­stro­phe. Der ver­lie­ren­de Teil wur­de mit all sei­nen frei­wil­li­gen Teil­neh­mern durch einen plötz­li­chen Ruck über den Strich ge­zerrt, im sel­ben Au­gen­blick über­schwemm­te die Men­ge die Are­na, und al­les ver­schwand un­ter ei­ner La­wi­ne kämp­fen­der Ge­stal­ten.

      Am äu­ßers­ten, ru­hi­gen Ran­de des Wir­bels über­ließ Bil­ly Sa­xon dem Schutz des Ir­län­ders und stürz­te sich wie­der ins Ge­drän­ge. Ein paar Mi­nu­ten spä­ter kam er wie­der mit dem ver­schwun­de­nen Paar – Bert, von ei­nem Schlag aufs Ohr blu­tend, aber strah­len­der Lau­ne, Mary zer­drückt und auf­ge­regt.

      »Das ist kein Sport«, wie­der­hol­te sie im­mer wie­der. »Das ist ein Skan­dal, ein schmut­zi­ger Skan­dal.«

      »Lass uns se­hen, dass wir hier fort­kom­men«, sag­te Bil­ly. »Das ist nur der An­fang.«

      »Nein, wart ein biss­chen«, bat Bert. »Das ist sei­ne acht Dol­lar wert. Es ist bil­lig, ei­ner­lei, was es kos­tet. Ich habe lan­ge nicht so viel blaue Au­gen und blu­ti­ge Schnau­zen ge­se­hen.«

      »Schön, dann geh wie­der hin und amü­sie­re dich. Ich neh­me die Mäd­chen mit auf die An­hö­he. Von dort kön­nen wir gut se­hen. Aber ich gebe nicht viel für dei­ne schö­nen Au­gen, wenn die Ir­län­der dich zu fas­sen krie­gen.«

      Im Lau­fe ver­blüf­fend kur­z­er Zeit hat­te der gan­ze Lärm sich ge­legt. Auf der Rich­ter­tri­bü­ne ne­ben der Are­na brüll­te der Aus­ru­fer, dass jetzt die Wett­läu­fe für Kna­ben be­gän­nen. Bert, der sehr ent­täuscht war, kam auf die An­hö­he, wo Bil­ly mit den bei­den Mäd­chen stand und in die Are­na hin­un­ter­sah.

      Es gab Kna­ben­lau­fen und Mäd­chen­lau­fen, Lau­fen für jun­ge Frau­en und alte Frau­en, für di­cke Män­ner und di­cke Frau­en, Sack­lau­fen und Drei­bein­lau­fen, und die Teil­neh­mer jag­ten um die klei­ne Are­na her­um, wäh­rend die Hel­fer wie wahn­sin­nig schri­en. Das Tau­zie­hen war schon ver­ges­sen. Gute Lau­ne herrsch­te über­all.

      Fünf jun­ge Leu­te tra­ten an den Start­pfahl, beug­ten sich, dass die Fin­ger­spit­zen den Bo­den be­rühr­ten, und war­te­ten in die­ser Stel­lung auf den Re­vol­ver­schuss des Star­ters. Drei von ih­nen tru­gen So­cken, die bei­den an­de­ren Lauf­schu­he mit Sta­cheln.

      »Lauf für jun­ge Män­ner«, las Bert aus dem Pro­gramm vor. »Und nur ein Preis – fünf­und­zwan­zig Dol­lar. Seht den Rot­haa­ri­gen mit den Sta­cheln – den äu­ßers­ten. Auf den hält San Fran­zis­ko. Er ist Fa­vo­rit, es ist eine Men­ge auf ihn ge­wet­tet.«

      »Wer ge­winnt, glaubst du?« wand­te Mary sich zu Bil­ly als dem Sport­kun­digs­ten.

      »Was weiß ich?« ant­wor­te­te er. »Ich habe kei­nen von ih­nen je ge­se­hen. Aber sie se­hen ei­gent­lich alle gut aus.«

      Der Re­vol­ver wur­de ab­ge­feu­ert, und die fünf Läu­fer schos­sen da­von. Drei blie­ben schon am Start zu­rück. Der Rot­haa­ri­ge über­nahm die Füh­rung, einen schwarz­haa­ri­gen jun­gen Mann dicht auf den Fer­sen. Es war klar, dass die Ent­schei­dung zwi­schen die­sen bei­den fal­len muss­te. Auf hal­b­em Wege über­nahm der Schwarz­haa­ri­ge die Füh­rung mit ei­nem Spurt, den er of­fen­bar ent­schlos­sen war, bis zum letz­ten Au­gen­blick zu hal­ten. Er ge­wann zehn Fuß, und der Rot­haa­ri­ge ver­moch­te nicht einen Zoll ein­zu­ho­len.

      »Das ist ein tüch­ti­ger Kerl«, er­klär­te Bil­ly. »Und er ge­braucht nicht ein­mal alle sei­ne Kräf­te, wäh­rend Rot­schopf bald er­le­digt ist.«

      Un­ter wil­dem Hur­ra­ge­schrei pas­sier­te der Schwarz­haa­ri­ge das Ziel, im­mer noch mit zehn Fuß Vor­sprung. Aber plötz­lich be­gan­nen sie zu pfei­fen und zu heu­len. Bert war ganz au­ßer sich vor Be­geis­te­rung.

      »Na ja, na ja«, ju­bel­te er. »Jetzt rast Fri­s­ko. Gleich gibt es hier Feu­er­werk, passt nur auf. Seht, sie ha­ben Pro­test ein­ge­legt. Der Schieds­rich­ter wei­gert sich,

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