Gesammelte Werke. Джек Лондон
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Es raschelte im Gebüsch hinter ihm, Bert sprang beiseite und machte zwei eng verschlungenen Gestalten Platz, die über den Hang rollten, während sie aus vollem Herzen aufeinander losschlugen, gefolgt von einer Frau, die Hiebe und Schläge auf einen von ihnen, der offenbar nicht zu ihrer Partei gehörte, herabregnen ließ.
Auf der Tribüne standen die Richter und wehrten sich männlich gegen einen gewaltsamen Angriff, bis das ganze gebrechliche Gebäude plötzlich zusammenbrach und einstürzte.
»Was macht die Frau da?« fragte Saxon und zeigte auf eine ältere Frau, die auf dem Hange unter ihnen saß und sich gerade einen ihrer geräumigen Gummizugstiefel auszog.
»Sie will schwimmen«, kicherte Bert, als sie jetzt auch den Strumpf auszog.
Sie beobachteten, sprachlos vor Erstaunen, die Frau. Der Schuh wurde wieder an den bloßen Fuß gezogen. Dann nahm die Frau einen Stein von Faustgröße, stopfte ihn in den Strumpf, und, diese uralte furchtbare Waffe schwingend, humpelte sie in das Kampfgetümmel.
»Oh! – Oh! – Oh!« heulte Bert jedes Mal, wenn sie zuschlug. »Heh, altes Bluttier, pass auf! Jetzt setzt es was für dich! Oh! Oh! Ein Treffer! Habt ihr gesehen? Ein Hurra für die alte Dame! Seht, wie sie drauflosgeht. Pass auf, Alte! Ach!«
Seine Stimme erstarb in einem klagenden Ton, als die Frau mit dem Strumpf plötzlich von einer anderen Amazone hinten am Haar gepackt und mit schwindelnder Geschwindigkeit herumgewirbelt wurde.
Vergebens klammerte sich Mary an Bert, während sie ihn vorwurfsvoll schüttelte und laut protestierte.
»Kannst du denn nicht vernünftig sein? Es ist doch schrecklich! Es ist schrecklich, sage ich dir!«
Aber das machte nicht den geringsten Eindruck auf Bert.
»Los, Alte!« rief er ermunternd. »Du gewinnst! Ich halte auf dich. Jetzt hast du eine Chance! So! Teufel auch! Ein Treffer! Ein Treffer!«
»Das ist die tollste Geschichte, die ich je mitgemacht habe«, sagte Billy zu Saxon. »So was können nur Irländer zustande bringen. Aber warum hat er das nur getan? Das möchte ich wissen. Er war kein Maurer. Nicht einmal ein Arbeiter. Er war ein richtiger Stutzer, der keine Seele hier kannte. Aber wenn er die Absicht hatte, diese Geschichte anzustellen, dann hat er jedenfalls seinen Wunsch erfüllt. Seht nur, sie prügeln sich auf der ganzen Linie.«
Plötzlich lachte er so herzlich, dass ihm die Tränen in die Augen kamen.
»Was gibt es?« fragte Saxon, die sich nichts entgehen lassen wollte.
»Es ist der Stutzer«, erklärte Billy zwischen zwei Lachanfällen. »Warum tat er es nur. Das kann ich nicht in den Kopf kriegen. Warum tat er es?«
Wieder krachte es im Gebüsch, und zwei Frauen kamen auf die Szene geschossen, die eine flüchtend, die andere verfolgend. Ehe die kleine Gruppe Zeit hatte, sich zu bewegen, sah sie sich in den wilden Kampf verwickelt, der, wenn auch nicht über die ganze Welt, so doch über den ganzen sichtbaren Teil des Weasel-Parks tobte.
Die fliehende Frau versuchte, um eine Bank herumzukommen, stolperte aber, und die andere wollte schon auf sie losschlagen. In ihrer Not packte sie Mary am Arm, um das Gleichgewicht wiederzugewinnen, und schleuderte sie ihrer Verfolgerin gerade in die Arme. Diese, eine kräftige Frau in den besten Jahren, missverstand die Situation und packte Mary mit der einen Hand am Arm, während sie gleichzeitig die andere zum Schlage hob. Ehe sie Zeit dazu bekam, hatte Billy ihre beiden Handgelenke gefasst.
»He, he, altes Mädel, lassen Sie das!« sagte er beruhigend. »Sie irren sich. Sie hat nichts getan.«
Aber jetzt tat die Frau etwas Merkwürdiges. Ohne den geringsten Widerstand zu leisten und ohne Marys Hand loszulassen, stand sie aufrecht da und begann mit der ruhigsten Miene der Welt wild zu schreien. Es war ein abscheuliches Geschrei voller Angst und Schrecken. Aber in ihrem Gesicht war nicht die geringste Andeutung von Angst oder Schrecken zu lesen. Sie betrachtete Billy mit einem kalten, forschenden Blick, wie um zu sehen, welchen Eindruck es auf ihn machte. Ihr Geschrei war nur das Signal für ihre Partei, ihr zur Hilfe zu kommen.
»Ach, willst du loslassen, du Streithammel!« rief Bert, der sie vergebens an den Schultern packte und versuchte, sie von Mary loszureißen. Die Folge war nur, dass alle vier hin- und herschwankten, während die Frau ruhig weiterschrie. Das Geschrei erhielt einen Beiklang von Triumph, als ein neues Krachen im Gebüsch zu hören war.
Saxon sah, wie ein harter stählerner Schimmer in die besonnenen Augen Billys trat, und gleichzeitig sah sie ihn das Handgelenk der Frau fester packen. Die Frau ließ Mary los und wurde zurückgestoßen. Im selben Augenblick war der erste Mann zu ihrem Entsatz da. Er ließ sich keine Zeit zu fragen. Es genügte ihm, dass er die Frau vor Billy zurückweichen sah, während sie vor Schmerz schrie – ein Schmerz, der jedoch größtenteils Verstellung war.
»Es ist alles ein Missverständnis«, rief Billy schnell. »Entschuldigen Sie, Genosse.«
Der Irländer langte aus. Billy duckte sich und unterbrach seine Entschuldigung, und als die Faust des anderen schwer wie ein Schmiedehammer über seinen Kopf hinwegflog, gab er ihm mit der Linken einen Schwinger auf das Kinn. Der dicke Irländer fiel seitwärts und blieb zappelnd am Rande des Hanges liegen. Er wollte gerade auf die Füße kommen, hatte aber das Gleichgewicht noch nicht wiedergewonnen, als Berts Faust ihn empfing, und diesmal flog er, alle Viere von sich gestreckt, den Hang hinunter, dessen kurzes trockenes Gras ganz glatt war.
Bert versetzte der Frau einen Stoß, dass sie den verräterischen Hang hinabschoss. Drei Mann tauchten aus dem Gebüsch auf.
Bert war außer sich vor Kampfeifer; seine schwarzen Augen flammten wild, sein dunkles Gesicht war feuerrot von dem nur zu leicht entzündbaren Blut.
»Nur her, ihr Schlappschwänze!« heulte er den Zuletztgekommenen entgegen. »Nur her, ihr elenden Frösche. Lasst uns ein wenig von Gettysburg reden. Wir wollen euch zeigen, dass die Amerikaner noch nicht ausgestorben sind.«
»Halts Maul – wir können keinen Krach