Slayer - Warrior Lover 13. Inka Loreen Minden
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Nachdem der Warrior seine Befriedigung gefunden hatte, zerfleischte er den Hals seines Opfers mit Fängen und Klauen, bis er selbst und seine Umgebung in Blut getaucht war. Dort brach die Aufnahme ab – und einen Moment lang herrschte entsetztes Schweigen in der Kommandozentrale.
»Was sind das für Monster?«, knurrte Jax kopfschüttelnd.
Tay spulte ein Stück zurück und vergrößerte das Standbild, das den Warrior zeigte. Ganz schwach waren an dessen Bauch die Narben dreier Buchstaben zu erkennen: NWC. Das stand für New World City. Alle Krieger, die dort erschaffen und ausgebildet worden waren, trugen diese Brandzeichen.
»Das ist garantiert ein Warrior von dieser Liste«, vermutete Tay.
Jax lehnte sich zurück und schloss die Lider. Dabei seufzte er resigniert. »Lasst mich raten.« Seine Brauen zogen sich zusammen, und als er die Augen öffnete, wirkten sie pechschwarz. »Das sind keine gewöhnlichen Warrior, sondern mal wieder Spezialzüchtungen.« Das letzte Wort zischte er voller Wut über die Senatoren der alten Regime, die mit Vorliebe ihre Wissenschaftler an menschlicher und tierischer DNS herumexperimentieren lassen hatten, um noch gefährlichere Krieger zu erschaffen. Die meisten Warrior hatten Raubtiergene in ihrem Erbgut, ein paar andere besaßen außerdem die Gene weiterer Tiere. Im Grunde wusste keiner von ihnen, aus welchem Cocktail er wirklich zusammengebraut worden war.
»Ja, deshalb wahrscheinlich auch die Verschlüsselung«, erklärte Steel. »Nicht jeder Senator des alten Regimes hat diese Experimente gutgeheißen. Es gab Splittergruppen, die nur Profit im Sinn hatten.«
Jax sprang aus dem Stuhl und tigerte in der Zentrale auf und ab. »Diese Show wird also irgendwo im ehemaligen England ausgestrahlt. Habt ihr genaue Koordinaten?«
»Leider noch nicht.« Tay gab wieder etwas über die Tastatur ein. »Bisher konnte ich nur ermitteln, in welchem Land das Video gezeigt wurde. Wahrscheinlich hatte die Ausstrahlung nur eine geringe Reichweite und wir haben deshalb bloß einen kleinen Ausschnitt zu sehen bekommen. Meine Rechner laufen seit Stunden, denn ich bin bereits dabei, den Standort des Satelliten zur Zeit der Ausstrahlung ausfindig zu machen, das grenzt den Suchradius weiter ein.«
»Liegen in dieser Gegend keine Kuppelstädte?«, wollte Jax wissen.
»Nein, das ist ja das Kuriose.«
»Dann leben die Leute dort vermutlich unter der Erde.« Jax setzte sich wieder hin und rieb sich über das Gesicht. »Wir müssen diese Irren ausfindig machen, bevor noch mehr Menschen bestialisch ermordet werden.«
»Und vielleicht gibt es noch Hoffnung für unsere Brüder«, murmelte Steel und starrte auf das herangezoomte Bild des »Henkers«, der kaum noch menschlich wirkte. Was hatten diese perversen, kranken Hirne bloß für Monster erschaffen?
Kapitel 2 – Die Verurteilung
Marys Atem raste und ihr Herz hämmerte wild, als sie von zwei kräftigen Wachleuten durch kahle, schlecht beleuchtete Betongänge gezerrt wurde. Sie befand sich bestimmt irgendwo unterhalb der Arena. Unterhalb des Todeslabyrinths. Mary konnte das Publikum selbst hier unten hören. Die Wände vibrierten leicht und es hörte sich an, als würde es donnern, weil die zahlreichen Menschen über ihren Köpfen mit den Füßen aufstampften. Sie warteten bereits ungeduldig auf die Show.
Ich träume, dachte Mary hoffnungsvoll und stolperte mit ihren nackten Füßen beinahe über den Saum ihres grünen Kleides. Ich träume bestimmt nur. Das ist ein Albtraum!
Dass alles real war, wurde ihr bewusst, als einer der Männer fest an ihren Handschellen riss, mit denen ihre Arme vor dem Körper fixiert wurden, und ein stechender Schmerz durch ihre Gelenke raste.
»Komm schon, die Show beginnt gleich«, murmelte er, ohne sie anzublicken, während der andere an ihrem Kleid zog und nur selten den Blick von ihr abwendete. Sein lüsternes Grinsen machte ihr noch mehr Angst.
Ich muss hier weg!
Sie drehte den Kopf, suchte einen Fluchtweg, doch es ging nur geradeaus oder den Weg zurück. Hinter ihr lag die vergitterte Gefängniszelle, in der sie einen ganzen Tag ohne Wasser und Nahrung ausgeharrt hatte. In zwei anderen Zellen neben ihr hatten zwei Männer gelegen. Diese wurden hinter ihr ebenfalls von Wachpersonal zur Arena gezerrt. Die beiden hatten bereits zwei Tage länger im Gefängnis zugebracht und schienen kaum noch zu leben.
Eiseskälte kroch von ihren nackten Füßen hinauf in ihren restlichen Körper, trotzdem schwitzte sie. Mary hatte in ihrer dunklen Zelle sämtliches Zeitgefühl verloren – die Wächter hatten nur für wenige Minuten das Licht angeschaltet –, und sie wusste nicht, ob es draußen Tag oder Nacht war. Hier unter der Erde, in den riesigen Gewölben des Königslandes, sah es zu jeder Stunde gleich aus. Aber wahrscheinlich war es Abend. Die Shows fanden meist dann statt, wenn die kleinen Kinder im Bett lagen. Wenigstens sie mussten das Blutbad nicht anschauen. Doch wenn sie groß waren, würden sie bestimmt auch mitfiebern und gierig darauf warten, wie die drei Bestien des Königs Unschuldige in Stücke rissen.
Die Wächter öffneten eine dicke Stahltür und schubsten Mary hindurch, die anderen Wachmänner folgten mit den beiden Gefangenen. Vor ihr, in einem kleinen Raum, standen drei dicke Pfähle aus Metall. Diese waren braun lackiert und erinnerten sie an Baumstämme. Höhenverstellbare Eisenschellen waren oben und unten daran befestigt, und noch ehe es sich Mary versah, wurde sie gewaltsam fixiert, wobei sich ihre Arme weit über ihren Kopf streckten.
Ihr Herz donnerte mittlerweile so fest gegen ihren Brustkorb, dass sie betete, es möge versagen. Lieber starb sie hier und jetzt als durch eine der Bestien. Ihre Namen waren Xadist, Death und Slayer.
»Hast du schon mal solch rotes Haar gesehen, Brady?«, fragte einer der Wachmänner seinen Kollegen und riss an ihren Strähnen, die ihr wirr vor das Gesicht fielen. Es war der schmierige Kerl, der sie zuvor bereits unentwegt angestarrt hatte.
»Ach, das ist doch garantiert nicht echt«, murmelte der andere.
»Ich glaube schon. Sie ist eine von draußen, die haben kein Geld, um sich die Haare hübsch zu machen. Als Küchenhilfe hat sie bestimmt auch nicht viel verdient.« Mit seinen rauen Fingern strich er ihr über eine Wange, woraufhin sie den Kopf wegdrehte. »Und sieh dir mal ihre reine Haut an. Hell und ohne einen Makel. Was für eine Verschwendung.« Er musterte Mary von oben bis unten, dann fasste er an den Halsausschnitt ihres Kleides und zog kraftvoll daran, sodass es fast bis zu ihrem Bauchnabel aufriss. Sein bestialisches Grinsen wurde breiter. »Ja, das wollen die Leute sehen: Titten und Blut. Bin gespannt, wie lange die drei durchhalten.«
Mary bekam nur wie in Trance mit, was um sie herum und mit ihr geschah, denn die Angst raubte ihr die Luft zum Atmen. Schwarze Flecken tanzten vor ihren Augen; sie hörte einen der Gefangenen um sein Leben flehen, der andere schwieg und schien wie sie die Sprache verloren zu haben. Seit ihrer Verhaftung hatte sie kein Wort mehr geredet.
Sie zuckte auch nicht zusammen, als die junge, aber harsche Stimme des Königs aus dem Funkgerät tönte, das einer der Wachmänner an seinem Gürtel trug: »Seid ihr da unten endlich fertig?«
»Ja, Majestät«, antwortete der Mann schnell. »Die Show kann beginnen.«
»Was für eine Verschwendung«, murmelte die andere Wache erneut, dann traten alle einen Schritt zurück.
Mary blickte nicht nach oben, sondern immer nur auf den Rocksaum zu ihren Füßen. Sie wusste auch so,