Slayer - Warrior Lover 13. Inka Loreen Minden

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Slayer - Warrior Lover 13 - Inka Loreen Minden Warrior Lover

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      Kapitel 4 – Im Todeslabyrinth

      »Wenn du nicht sofort ins Labyrinth rennst, Mary Cooper«, rief der König wütend zu ihr herunter, »werde ich dich erschießen!«

      Als sie den Kopf hob, blickte sie wenige Meter über sich in das zornige, grell geschminkte Gesicht von Yorick. In der Hand hielt er ein Gewehr, das er auf sie richtete.

      Sollte er sie doch erschießen! Dann würde sie wenigstens nicht leiden müssen.

      Doch dann sah sie wieder in die Augen des Monsters, und was sie diesmal darin las, machte sie stutzig. Slayer hatte … Angst?

      Beinahe unmerklich schüttelte er den Kopf und formte mit den Lippen lautlose Worte, die an sie gerichtet waren. Aber Mary verstand sie nicht!

      Erst als er brüllte: »Lauf schon!«, kam sie auf die Beine, als hätte er bei ihr einen Knopf gedrückt. Sie drehte sich um und sprang vom niedrigen Podest. Dann krallte sie die Finger in den Saum ihres Kleides, um nicht zu stolpern, und hielt mit der anderen Hand den aufgerissenen Kragen zusammen, damit der Stoff nicht von ihren Schultern rutschte. So schnell sie konnte rannte sie durch den schmalen Gang, der sie von den anderen Biestern trennte, auf den Irrgarten aus Glas zu. In blutroten Lettern stand über dem grünen Torbogen, der sie in den Todesbereich führte, SLAYER geschrieben. Sie hastete hindurch, als wäre er bereits hinter ihr her, wobei ihre nackten Füße hart auf dem Betonboden aufklatschten. Ihr feuerrotes Haar klebte in ihrem verschwitzten Gesicht und sie konnte kaum noch etwas sehen. Die dicken Scheiben des Todeslabyrinths waren makellos sauber, sodass Mary ein paar Meter neben sich die beiden anderen Gefangenen erkennen konnte, die ebenfalls durch den Irrgarten hetzten. Noch nie war jemand lebendig aus diesem riesigen Schaukasten entkommen – wahrscheinlich gab es gar keinen Ausgang. Die meterhohen, spiegelglatten Mauern boten keinerlei Möglichkeit, sich an ihnen hochzuziehen. Mary rannte einfach weiter, immer zwischen den riesigen, dicken Glaswänden hindurch, getrieben von der panischen Angst, was gleich folgen würde.

      Schau auf den Boden, ermahnte sie sich ständig, denn nur dort war zu erkennen, wo eine Scheibe aufhörte und die nächste begann. Sie hastete nach links, dann wieder nach rechts und geradeaus.

      Als ein neuer Countdown ertönte, wusste sie, dass bald die Bestien freigelassen wurden. Mary passte einen Moment nicht auf und knallte mit der Stirn gegen eine Glasmauer, woraufhin das Publikum vor Freude grölte. Benommen ging sie zu Boden und drückte eine Hand auf die pochende Beule, während eine Drohne dicht neben ihr schwebte, um alles aufzuzeichnen. Mary hätte sie am liebsten zerstört! Doch dazu blieb keine Zeit. Sie musste weg, hier raus!

      Blind krabbelte sie weiter und tastete sich voran, weil neue Tränen ihre Sicht verschleierten. Mit jedem Meter wurde sie langsamer. Machte es denn überhaupt Sinn, davonzulaufen? Das würde das Unvermeidliche nur herauszögern. Slayer würde sie ohnehin bekommen.

      Als sie auf dem Betonboden ein Gitter entdeckte, das so groß war, dass sie sich mit viel Glück gerade hindurchzwängen könnte, krallte sie die Finger in die Öffnungen, um es hochzuheben. Aber natürlich war es fest mit dem Boden verschraubt. Daraus würde später der »Nebel des Vergessens« dringen, und zwischen den Ritzen würde auch das Blut verschwinden, das die Putzkolonne mit Hochdruckreinigern vom Boden spülte. Mary kannte eine Reinigungsfrau namens Bridget, die ihr das erzählt hatte. Diese musste auch die Leichenteile entsorgen. Der Job war grausam, wurde jedoch sehr gut bezahlt. In spätestens einer Stunde würde Bridget wohl auch ihre Überreste entfernen.

      Als der Startschuss für die Bestien fiel und sich deren Ketten lösten, hielt Mary den Atem an, hob den Kopf und starrte durch die Glasscheiben auf den Eingang des Labyrinths. Sie hatte sich gerade eine dicke Strähne aus dem Gesicht gestrichen, um besser sehen zu können – da stand Slayer bereits im Gang nebenan. Es trennte sie nur eine der durchsichtigen Wände von seiner riesigen, furchterregenden Gestalt.

      Sämtliche Luft verließ ihre Lungen und sie glaubte zu ersticken, wobei ihr Herz gnadenlos raste. Eisiger Schweiß perlte an ihrem Rücken herunter, während nur ein einziger Gedanke in ihrem Kopf rotierte: Slayer machte Jagd auf sie. Doch anstatt zu ihr zu laufen, legte er beide Hände auf das Glas und brüllte so laut, dass die Wand vibrierte.

      Mary konnte nur wie gelähmt zu ihm aufschauen und zitterte dabei so heftig, dass ihre Zähne aufeinander schlugen. Warum zögerte er es heraus? Liebte er es, die panische, nackte Angst in den Augen seiner Opfer zu sehen?

      Da trieb er plötzlich seine Krallen in die Scheibe und ging in die Knie. Es quietschte laut, während er das Glas zerkratzte – und Mary stellte es bei dem durchdringenden Geräusch sämtliche Nackenhärchen auf. Als die Bestie schließlich vor ihr hockte, starrte Mary erneut in ihre gelben Augen. Abermals brüllte Slayer animalisch und seine Fänge blitzten im grellen Licht auf.

      Das war doch kein Mensch! Woher hatte König Yorick bloß diese Monster? Welche perversen Experimente machten seine Wissenschaftler tief in den Katakomben seines Königreiches?

      Slayer war heute offensichtlich nicht darauf aus, es schnell hinter sich zu bringen. Er wollte mit ihr spielen wie die Katze mit der Maus.

      Mary konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, außer: Gab es denn hier wirklich keinen Ausgang?

      Sie rappelte sich auf und humpelte weiter, wobei sie nie den Blick von Slayer wandte, der ihr auf der anderen Seite der Scheibe in gebückter Haltung folgte. Warum nahm er nicht denselben Weg wie sie? Garantiert bräuchte er nur Sekunden, um bei ihr zu sein.

      Als Mary erkannte, dass die Scheibe, die sie von dem Biest trennte, in weniger als zwei Metern zu Ende war und sich ein Durchgang öffnete, blieb ihr fast das Herz stehen. Wurde Slayer auf seiner Seite durch eine Wand den Weg zu ihr versperrt? Oder gab es dort eine Öffnung zu ihrem Gang? Mary wusste es nicht, konnte es nicht sehen!

      Panisch drehte sie sich im Kreis, weil sie keine Ahnung hatte, wohin sie laufen sollte. Sie besaß kaum noch Kraft in den Beinen und musste sich ihre letzten Reserven gut einteilen. Der Gefängnisaufenthalt, der kurze Sprint in den Irrgarten, der Zusammenstoß mit der Scheibe und ihre unsägliche Angst hatten sie völlig ausgelaugt. Außerdem hatte sie Durst. Unendlich großen Durst.

      Konnte sie es vielleicht zurück zum Eingang schaffen? Würde sie dort die Arena verlassen, sich ins Publikum flüchten können?

      Nein, die Mauern vor den Tribünen waren zu hoch. Außerdem würde sie das sensationsgeile Volk garantiert zurück in die Arena bugsieren. Von den Untertanen des Königs durfte sie sich keine Hilfe erhoffen. Ihr Leben war vorbei, damit sollte sie sich endlich abfinden.

      Während sie stehen blieb und sich schwer atmend mit dem Rücken gegen das kühle Glas drückte, ging Slayer weiter, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. Als er zu ihr in den Gang trat, zuckte sie erneut. Dort gab es keine Wand. Nun würde er sie quälen!

      Mary schloss die Augen und wisperte unter Tränen: »Bitte sei gnädig und töte mich schnell.«

      Eisern hielt sie die Lider geschlossen, selbst als sie Slayers Nähe spürte. Sie hörte ihn nicht heranschleichen, sondern vernahm nur die qualvollen Schreie von Nick und Gray. Mary hatte es bis jetzt absichtlich vermieden, zu ihnen zu sehen, weil das ihre Panik nur noch schüren würde. Sie wollte gar nicht wissen, wie die anderen beiden Biester ihre Opfer töteten.

      Als Slayers Atem gegen ihre Stirn stieß, zuckte sie abermals heftig zusammen und ihre Knie gaben nach – doch das Biest drückte sie mit seinem nackten, heißen Körper gegen die Scheibe und hielt ihre Arme fest.

      Jetzt konnte sie ihn riechen – er verströmte eine Mischung aus Schweiß und Heu, doch er roch überraschenderweise

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