Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen. Отсутствует

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Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen - Отсутствует Edition Erdmann

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an der Universität Wien und an der Technischen Hochschule, ohne sich auf einen bestimmten Studienzweig festzulegen. Schon als junger Mann wollte er unbedingt Forschungsreisender werden. Nachdem er sich im Militärgeografischen Institut in Wien in topografischen Arbeiten geschult hatte, besuchte er als 19-Jähriger Montenegro und bestieg und kartografierte als Erster den Durmitor. Daraufhin teilte man ihn als Kartografen der österr. Kongoexpedition unter → Lenz zu. Dabei gelang B. die erste sorgfältige kartografische Aufnahme des Stromgebiets bis zu den Stanleyfällen. Nach seiner Rückkehr vom Kongo besuchte er 1886 die Insel Fernando Póo vor der afrik. Westküste und promovierte dann in Leipzig bei dem bekannten Geografen und Völkerkundler Friedrich Ratzel mit einer Arbeit über diese Insel. Zwischen 1888 und 1893 führten ihn mehrere große Expeditionen nach Ostafrika, wo er das Gebiet von Usambara, ein Bergland im NO des heutigen Tansania, erkundete, dann durchstreifte er acht Monate lang das Gebiet zwischen der ostafrik. Küste und dem Kilimandscharo und lieferte als Ergebnis eine Karte des nordöstlichen Deutsch-Ostafrika im Maßstab 1 : 300 000. 1892 trat er an der Spitze einer Karawane von 200 Mann seine größte Entdeckungsreise an, die ihn wieder in den N von Ostafrika zum Ostafrikanischen Graben führte, wo er den Riesenkrater des Ngorongoro und die abflusslosen Salzseen Manjara und Eiassi entdeckte. Auf dem Weitermarsch nach NW durchquerte er die südl. Serengeti und gelangte bis an das Ufer des Viktoriasees. Er durchwanderte dessen östl. Randlandschaften, verfolgte den Kagera bis zur Quelle und kam als erster Europäer nach Ruanda. Der Rückmarsch ging über den Tanganjikasee zur Küste. Damit waren, wie er selbst sagte, »die riesigen weißen Flecken, welche die Karte des nördlichen Deutsch-Ostafrika aufwies, ausgefüllt«. Nach kleineren kartografischen Arbeiten im Gebiet des Sansibararchipels und am unteren Pangani war B. 1896–99 österr.-ungar. Konsul in Sansibar.

      Beachcomber, im engeren Sinn Strandguträuber, später allgemein für (meist gestrandete) Einzelgänger europ. oder amer. Schiffe, die nach Schiffbrüchen oder Desertionen, Meutereien usw. auf einer meist kleinen Insel zu einer neuen Existenz gelangten. Da dies nur in den Frühzeiten transpazifischer Fahrten möglich war, sind ihre gar nicht so selten zu Papier gebrachten Eindrücke und Erlebnisse heute geschätzte Dokumente für die Erschließungsgeschichte vor allem des pazifischen Raums und werden z. B. im Bishop-Museum auf Hawaii, aber auch in Neuseeland und in Australien gesammelt und gelegentlich neu ediert. Erfolgreiche B. waren z. B. der Schwede Charles Savage auf der Sandelholzinsel Vanua Levu (Fidschi) oder, in der gleichen Gruppe, Paddy Connel auf der Insel Rewa. Zum amer. Vizekonsul auf Levuka (1822) brachte es David Whippy aus New Hampshire, während Lockerby sich mehr für den Gelderwerb durch Sandelholz interessierte.

      Beale Edward Fitzgerald, ca. 1825–93, suchte im Auftrag der amer. Regierung einen Weg von Fort Defiance zum Colorado und führte dabei Kamele mit.

      Beauchesne-Gouin Jacques de, ca. 1668–1745, franz. Seefahrer und Entdecker im Südatlantik. Begann im Dezember 1698 mit vier Schiffen einen Handelsvorstoß an die den Spaniern vorbehaltene Westküste Südamerikas, lief unter häufigen Gefechten mit Korsaren verschiedene chilen. Häfen an und kehrte, aus Furcht vor den Klippen einen weiten Bogen beschreibend, um Kap Hoorn zurück. Auf der Hinfahrt benannte er eine Insel der Magellanstraße Île Louis-le-Grand (nach Ludwig XIV.), doch hat sich diese Benennung ebenso wenig erhalten wie andere, die er in dieser Gegend vornahm. Hingegen entdeckte er 1701 auf der Rückfahrt südöstl. von Feuerland die nach ihm benannte Beauchesne-Insel.

      Beaufort Henri-Ernest Grout Chevalier de, 1798–1825. Der franz. Adelige verbrachte nach der Marineschule in Toulon einige Jahre in der Levante und wurde mit 21 Jahren als Schiffsoffizier an den Senegal versetzt. 1821 kehrte er nach Paris zurück, um sich systematisch auf die Tätigkeit eines Forschungsreisenden vorzubereiten, indem er Botanik, Zoologie und Geologie studierte und Arabisch lernte. 1824 reiste B. an den Gambia, drang bis zu den Mandingo vor und beendete seine erste Reise in Bakel am Senegal. Durch seine Forschungen ergänzte er die Berichte, die Mungo → Park über diesen Raum gegeben hatte. Dann gelang ihm die kartografische Aufnahme der Siedlungen zwischen Gambia und Senegal. Sein großes Ziel aber war Timbuktu, wohin er im Herbst 1824 aufbrach. Unterwegs wurde er von Mauren ausgeplündert und musste wieder nach Bakel zurückkehren. Weiteren Plänen setzte sein früher Tod in Bakel ein Ende.

      Beaumont Lewis A., brit. Offizier, Teilnehmer an der strapaziösen → Nares-Expedition, bei der er die Nordwestküste von Grönland bis ca. 8.30 Grad nördl. Breite aufnahm. Die von ihm gesichtete B.-Insel ist nach ihm benannt.

      Beautemps-Beaupré Charles-François de, 1766–1854. »Der Vater der Hydrografie« hatte als Schüler seines Verwandten, des Geografen Buache, eine kartografische Methode von großer Präzision entwickelt und begleitete den Konteradmiral → D’Entrecasteaux auf der Suchexpedition nach → La Pérouse in den Pazifik. Das hielt ihn 1791–96 von Paris fern, erbrachte aber die bis dahin besten Aufzeichnungen über die geografischen Verhältnisse in den besuchten Teilen des Stillen Ozeans, insbesondere auf den neu entdeckten → Kermadecinseln. Nach 1796 lagen praktisch alle hydrografischen Aktivitäten der franz. Regierung in den Händen von B.-B., der mit seinen großen Atlanten zum Vorbild wurde.

      Beccari Odoardo, 1843–1920, ital. Naturwissenschaftler, der ausgedehnte Reisen in Afrika, vor allem aber in der südostasiat. Inselwelt durchführte. Hervorzuheben ist seine Borneoreise (1865–68), zum Teil gemeinsam mit dem Marchese Doria, mit Schwergewicht auf Sarawak und den Wasserscheiden im Innern der großen Insel. 1879 reiste B. in Südostafrika (Assab Bay, Massaua), wandte sich aber schon 1871 wieder seinem Hauptforschungsgebiet Melanesien zu und bereiste, weitgehend in Gemeinschaft mit d’Alberti, vor allem Neuguinea und benachbarte Inselgruppen. Außer seinen botanischen Studien und Sammlungen ist dabei die Besteigung des Arfakgebirges hervorzuheben; auch der Samsonfluss wurde von B. entdeckt. – B.s zahlreiche Schriften sind Reiseberichte und Briefsammlungen in ital. Sprache über Neuguinea, Borneo und Malaysia, aber auch botanische Beobachtungen. Sein Buch Nelle Foreste di Borneo (In Borneos Wäldern) erschien 1904 auch in engl. Sprache. Nach seinem Tod erschienen noch Fragmente seiner Tagebücher und Briefe.

      Becknell William, ca. 1785–1832, »Father of the Trail« genannt, womit der Santa Fé Trail gemeint ist, von 1821–80 (Jahr der Vollendung der Eisenbahnstrecke) die wichtigste Handelsroute im amer. SW und keineswegs eine Einbahnstraße nach W für Siedler. Teilweise schon von Vázquez de Coronado und 1806 von Pike genutzt, erlangte sie ihre Bedeutung erst durch B., der auf der Strecke durch Kansas den Schutz gegen die Indianer organisierte. B.s Helfer und Nachfolger waren John Mac Knight, Hugh Glenn, Jacob Fowler und Stephen Cooper, die Zugtiere waren Ochsen und Maultiere, die beförderten Güter umfassten alles, was man brauchte, von Gold und Silber über Pelze, Felle und Wollstoffe bis hin zu Gegenständen des täglichen Bedarfs und Waffen. B.s erste Ladung hatte einen Wert von 300 Dollar.

      Beechey Frederick William, 1796–1856, brit. Seefahrer und Pazifikforscher. Nach Teilnahme an den Napoleonischen Kriegen erste Polarerfahrungen in den Expeditionen von J. → Franklin u. W. E. → Parry und kurze Aktivitäten im Mittelmeer (Syrten). Gemeinsam mit seinem Bruder Henry, der das Talent des Vaters geerbt hatte und ein guter Maler war, nahm B. die Küstenstrecke Tripolis-Bengasi-Derna auf. Seine große Leistung ist jedoch die lange Pazifikfahrt mit dem kleinen Schiff Blossom, wobei er den Auftrag hatte, den von O her eine Nordwestpassage suchenden Kapitänen Franklin und Parry entgegenzufahren. Die Reise begann am 19.5.1825 in Spithead und endete im Oktober 1828 in Woolwich. In diesem Zeitraum hatte die Blossom 73 000 Seemeilen zurückgelegt. Die wichtigsten Stationen der gewaltigen Reise waren die Osterinsel (16.11.1825), danach die Elizabeth Islands und Pitcairn. Dort konnte B. von John Adams, dem letzten Überlebenden der Bounty-Meuterer, einen authentischen Bericht der Vorgänge aufzeichnen. Am 29.12.1825 ankerte B. in der Lagune von Mangareva (Gambier Islands), ging dort als erster Europäer an Land und lieferte einen ausgezeichneten Bericht. Am 26.1.1826 entdeckte er Vanavana und nannte die Insel Barrow Island. Die Insel Fangataufa wurde drei Tage später kartografisch aufgenommen und Cockburn Island genannt, eine weitere nördlichere Entdeckung (Ahunui) erhielt den Namen Byam Martin Island. Über Tahiti und Hawaii erreichte er Petropawlowsk auf Kamtschatka

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