Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen. Отсутствует
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Bodmer Karl, 1809–1893, schweizer. Tier- und Landschaftsmaler, Begleiter des Prinzen Maximilian zu → Wied auf seiner Forschungsreise von 1832/34 in Amerika. B. veröffentlichte selbst Berichte von dieser Reise und empfing auf ihr zahlreiche Anregungen aus der Begegnung mit der Natur und den Völkerschaften Amerikas. Indessen ist er nicht wie etwa → Catlin als Indianermaler zu bezeichnen, sondern er schloss sich der Schule von Barbizon an und stellte im Salon (1836 und später) Landschafts-, Tier- und Genrebilder aus. Seine Amerika-Erinnerungen kamen mehr bei seiner Tätigkeit als Illustrator für Zeitschriften und Sammelwerke zum Tragen.
Bonechea Don Domingo, ca. 1730–75, span. Südseefahrer. Er verließ am 26.9.1772 Callao mit der Fregatte Aguila, um im Auftrag von Don Manuel de Amat, Vizekönig von Chile und Peru, eine span. Kolonie auf Tahiti zu errichten. Beim Durchqueren des Tuamotuarchipels entdeckte er die Insel Tauere und wenig später noch Haraiki und kehrte am 21.1.1773 nach Chile zurück. Auf seiner zweiten Reise begleiteten ihn auf einem zweiten Schiff Oberleutnant Don Tomás Gayangos und zwei Priester, um die Heiden von Tahiti zu bekehren. Entdeckt wurden die Inseln Tatakoto und Amanu (Tuamotu-Gruppe). Als B. die Priester abgesetzt hatte, segelte er weiter nach Ralatea und anderen Inseln, die alle mit neuen span. Namen versehen wurden. Auf der Rückkehr nach Tahiti erkrankte B. und starb am 26.1.1775. Er wurde auf Tahiti begraben. Gayangos führte die Expedition zurück nach Callao.
Bogle George, 1746–81, stammte aus Schottland und trat nach Studien an der Universität Edinburgh 1765 in die Dienste der Ostindischen Kompanie. Generalgouverneur Warren Hastings beauftragte ihn mit einer Mission an den Tashi Lama und so trat B. 1774 von Kalkutta aus seine Reise nach Tibet an, auf der er von dem Arzt Alexander Hamilton begleitet wurde. Sie gelangten über Bhutan bis nach Tashilunpo, der Residenz des Tashi Lama, wo sie sich bis April 1775 aufhielten und dann nach Bengalen zurückkehrten. Eine zweite Reise nach Tibet kam nicht zustande, da B. in Kalkutta starb.
Bollaert William, 1807–76, engl. Chemiker und Montantechniker, bereiste die wenig bekannte Provinz Tarapaca (damals Peru) und beschrieb als Erster den Vulkan Isluga in der Hauptkette der Anden, dessen Höhe (5486 m) er allerdings überschätzte. Diese Mitteilungen waren für die Verkehrsnutzung der Gegend (Pichutapass) wichtig und qualifizierten B. für spätere Untersuchungen in Texas auf Eignung des Landes für Einwanderer und eine wirtschaftliche Expansion. 1853/54 weilte B. wieder im nördl. Südamerika und in Chile.
Bonaparte-Wyse → Wyse.
Bonard Louis-Adolphe, 1805–67, franz. Vizeadmiral aus Cherbourg und Kolonialpionier. Als sein Schiff La Sirene 1830 vor der alger. Küste scheiterte, wurde er von dem Barbareskenfürsten gefangen genommen und erst wieder befreit, als Algier durch eine Gemeinschaftsaktion der Seemächte erobert wurde. 1853–55 Gouverneur in Franz.-Guayana, erhielt B. 1861 das Oberkommando in Indochina, eroberte mit Landungstruppen Bien Hoa und die Zitadelle von Vinh Long (1862), widmete sich dann aber der organisatorischen Durchdringung des Landes, der kartografischen Aufnahme und der Verbesserung der Verkehrswege. 1862 schloss er mit Tu Duc (Kaiser von Annam) den Vertrag von Saigon und wurde der erste Gouverneur dieses franz. Schutzgebiets. B. eroberte auch die Inselgruppe Poulo Condor vor der Mekongmündung und warf einen Aufstand nieder, ehe er, die Ratifizierung des Vertrags durch Tu Duc (1830–83) im Gepäck, nach Frankreich zurückkehrte.
Bonneville Benjamin Louis Eulalie de, 1796–1878, amer. Offizier der Pionier- und Grenztruppen aus franz. Familie. 1832 wurden ihm längere Urlaube zu selbstständigen Erkundungsexpeditionen bewilligt, deren Kosten er teilweise durch Pelzhandel decken wollte. Es gelang B., die bis dahin nur flüchtig bekannten und schwer voneinander zu unterscheidenden Oberläufe und Quellgebiete der Flüsse Snake River, Columbia, Muscle Shell, Sweetwater u. a. kartografisch zu klären und in Aufzeichnungen zu kommentieren, die der bekannte Schriftsteller Washington Irving (1783–1859) herausgab und um Tagebücher B.s vermehrte (1837). Wegen Urlaubsüberschreitung aus der Armee entlassen, wurde B. im Krieg gegen Mexiko reaktiviert und zog sich 1866 als Brigadegeneral zurück. Die späteren Bewertungen B.s unterscheiden sich von Irving und sehen in B. eher einen wagemutigen Händler als einen Entdecker; er hatte allerdings sehr gute Indianerkontakte und war auch bei den Rothäuten wegen seiner humanen Gesinnung beliebt.
Bonpland Aimé, 1773–1858, franz. Arzt und Naturforscher, zeitweise Begleiter Alexander von → Humboldts. B., der eigentlich Goujaud hieß, wollte zunächst nach Afrika, lernte als Marinearzt aber den Atlantik kennen und entschloss sich nach Kontakten in Paris, Humboldt zu begleiten, dessen wichtigster Gefährte er wurde. Nach sechsjähriger gemeinsamer Arbeit vor allem in Südamerika konnte Humboldt im Dezember 1804 dem Pariser Jardin des Plantes eine wissenschaftlich geordnete Sammlung von 6200 Pflanzenarten übergeben; Kommentar und Edition durch B. verzögerten sich jedoch bis 1808/09, weil B. die Gärten der Kaiserin Josephine pflegte. Nach ihrem Tod und Napoleons Niederlage ging B. nach Argentinien, nahm eine medizinische Professur an und führte nun eigene Expeditionen durch, wobei er sich besonders für den Mate-Anbau interessierte. Da Mate jedoch Staatsmonopol in Paraguay war, ließ der Diktator Dr. Francia (1757–1840) B.s Pflanzungen zerstören und konfinierte B. bis 1830 in einem entlegenen Gebiet. Später durfte B. nach Brasilien ausreisen, blieb aber weiter an geografischen und botanischen Erkundungen interessiert und entdeckte 1849 die Victoria Regia am Paraná (1801 hatte sie → Haenke am Río Marmoré erstmals gefunden). B. hielt Kontakt zu franz. Gelehrten wie Arago, leistete aber über Korrespondenzen hinaus wenig Schreibtischarbeit, sodass seine Papiere noch weitgehend unveröffentlicht sind. Daran mögen auch seine beschränkten wirtschaftlichen Verhältnisse in den letzten Lebensjahren schuld gewesen sein.
Borchgrevink Carsten, 1864–1934, norweg. Australien- und Südpolarforscher. Acht Jahre brachte B. als Landmesser im Innern Australiens zu, dann ging er als Matrose auf den Walfänger Antarktik und betrat 1895 mit drei anderen als Erster das antarktische Festland. Wichtiger wurde die von dem engl. Verleger Newnes finanzierte Expedition der Southern Cross 1898–1900, die mit 78.50 Grad die südlichste damals bekannte Breite erreichte. Auch wurde jene Bucht (Bay of Whales) aufgefunden, von der aus 1911 Amundsen seinen geheimen Vorstoß zum Südpol startete. B. führte auch Schlittenerkundungen durch, wobei ihm ein Lappländer zur Seite stand.
Carsten Borchgrevink.
Bossi Bartolomeo, 1817–90, ital. Offizier, Abenteurer und Patagonienreisender, der 1850–54 in Kalifornien forschte, danach bis 1872 als Admiral der argentin. Flotte in die Machtkämpfe Argentiniens eingriff und nach 1879 mit der Charrúa Kanal-, Insel- und Halbinselsysteme der Südspitze von Südamerika befuhr, diese allerdings nur summarisch aufzeichnete.
Bossu Jean-Bernard, 1720–92, franz. Amerikareisender aus Burgund, der von Louisiana nach N vorstieß und sich gute Kenntnisse der Indianersprachen aneignete. Die erste Reise 1750–53 führte ihn von La Nouvelle Orléans ins Illinoisgebiet, auf der zweiten (1757–62) verfolgte er den Flusslauf des Alabama und den Tombigbee im Auftrag des Gouverneurs. Da Louisiana aber 1762 an England bzw. Spanien abgetreten werden musste, blieben die genauen und auf Indianerauskünfte gestützten Forschungen B.s im Land ohne Folgerungen, doch findet der Bericht über diese Reisen bis heute starke Beachtung in den USA.
Bougainville Louis-Antoine de, 1729–1811, einer der bedeutendsten franz. Seefahrer und Entdecker mit starken wissenschaftlichen Ambitionen, schon 1755 Mitglied der Royal Society in London, 1756 Adjutant Montcalms in Kanada und an den Kämpfen gegen England als Oberst hervorragend beteiligt. 1763 ging B. als Fregattenkapitän