Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen. Отсутствует
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Brackenridge Henry Marie, 1786–1871, amer. Pelzhändler und Reiseschriftsteller, der 1811 den Missouri befuhr, und zwar bis ca. 1800 km stromaufwärts von Saint Louis. Die Beschreibung dieser Reise, erstmals 1814 in Pittsburgh veröffentlicht, hatte großen Erfolg und wurde bis 1904 immer wieder aufgelegt (dt. Ausgabe 1818).
Bradshaw Joseph, Reisender und Forscher in Nordwestaustralien, der auf eigene Faust und Kosten 1891 die Gegenden zwischen dem Kimberley District und dem Prince Regent River erstmals bereiste. War der Zweck der Reise auch die Entdeckung von Kolonialland, so brachte sie doch wichtige Aufschlüsse über Flussläufe und Gebirgszüge in dieser Gegend des Kontinents und das Leben der Aborigines in den Höhlen der Sandsteingebirge am Sepulchre Creek.
Brandan → Brendanus.
Braun (Brun) Samuel, 1590–1668, Feldscher aus Basel. 1607 trat er seine Wanderschaft rheinabwärts nach Amsterdam an, wo er Arbeit bei einem Wundarzt fand. Hier wurde seine Wanderlust durch die vielen Schiffe angeregt, die aus allen Erdteilen in den Hafen einliefen. So ließ sich B. Ende 1611 als Wundarzt auf einem Handelsschiff anwerben, das nach Westafrika fuhr. Auf dieser ersten Reise lernte er bereits die Loangoküste und die Kongomündung kennen. Auf einer zweiten Reise von 1614–16 gelangte er über Benin und Kamerun nach Gabun. 1617–20 ging er noch einmal nach Westafrika, um in der Festung Nassau als Militärarzt zu arbeiten. Auf seinen Fahrten trieb er auch Handel, was ihm ein beachtliches Vermögen einbrachte, sodass er als begüterter Mann zurückkehrte. 1624 verfasste er ein Buch, in dem er seine Fahrten beschrieb. Es gilt als die früheste dt. Nachricht über die Guineaküsten, und wenn man B. auch nicht als den ersten dt. wissenschaftlichen Afrikareisenden bezeichnen kann, so enthält seine Schilderung doch viele interessante geografische und vor allem völkerkundliche Hinweise, weswegen man ihn zu den frühen Entdeckungsreisenden zählt.
Brazza Pierre Savorgnan de, 1852–1905, röm. Adeliger, der sich seit seiner Kindheit für Reisebeschreibungen und Astronomie interessierte. Mit zwölf Jahren kam er auf Vermittlung eines Admirals in die franz. Marineschule, beantragte als 18–Jähriger seine Einbürgerung in Frankreich und wurde schließlich Marineoffizier. Während seiner Dienstzeit lernte er die Küsten von Algerien, Nordamerika sowie die franz. Stationen am Senegal kennen. Dann erbot er sich, den Lauf des Ogowe in Aquatorialafrika auf seine Eignung als Handelsweg in das Innere des Erdteils hin zu erforschen. Die Aufgabe war wegen der feindseligen und kriegerischen Stämme an seinen Ufern sehr gefährlich, doch konnte B. sie während einer dreijährigen Reise bewältigen. Sein Ziel war es dabei immer, nicht mit Waffengewalt gegen die Eingeborenen vorzugehen. 1878 traf er wieder in Paris ein, um dort Bericht zu erstatten. Sobald er sich von den Strapazen und einer schweren Krankheit erholt hatte, ging er erneut nach Afrika. Dort hatte inzwischen → Stanley den Kongo befahren und → Lenz als Erster die Wasserscheide zwischen Ogowe und Kongo überschritten. B. versuchte nun 1880 im Auftrag einer franz. Kolonialgesellschaft den oberen Ogowe mit dem Kongo durch Stationen zu verbinden. Das Unternehmen erwies sich als ein Wettlauf zwischen ihm und Stanley; denn Letzterer war bereits wieder im Auftrag des Königs der Belgier unterwegs, um am Kongo ebenfalls Stationen anzulegen und dort Besitzungen für den König zu erwerben. B. legte diesmal den Weg, zu dem er auf der ersten Reise fast zwei Jahre benötigt hatte, innerhalb von drei Monaten zurück, gründete nahe der Mündung des Passaflusses in den Ogowe die Station Franceville, zog auf neuer Route weiter an den Kongo und erwarb hier am sog. Stanley-Pool ein Territorium, auf dem er eine zweite Station gründete, die später nach ihm Brazzaville benannt wurde. Dann befuhr er den Kongo stromabwärts und traf dabei mit Stanley zusammen. Über den Ogowe kehrte er 1881 wieder nach Franceville zurück, von wo aus er noch einmal vier Monate lang intensive Forschungen am Oberlauf des Ogowe-Quellgebietes betrieb. Da es aber sein Ziel war, den Raum zwischen Ogowe und Kongo politisch und wirtschaftlich für Frankreich zu gewinnen, unternahm er 1883–85 eine dritte Reise in dieses Gebiet. Seine Erfolge veranlassten das franz. Parlament, die Kolonie Franz.-Kongo zu gründen, dessen erster Generalkommissar B. wurde. Nach kurzem Aufenthalt in Algier kehrte er 1895 nach Paris zurück, wo er heiratete und sofort wieder (bis 1897) in den Kongo ging. Eine letzte Afrikareise unternahm B. 1905.
Brehm Alfred Edmund, 1829–84, stammte aus Thüringen, wo er in Renthendorf bei Neustadt an der Orla geboren wurde. Häufig kennt man ihn nur als den Verfasser des sechsbändigen klassischen Werks Tierleben, doch unternahm er als Zoologe auch mehrere Forschungsreisen nach Afrika, Spanien, Skandinavien und Sibirien. Mit 18 Jahren schloss er sich als Jagd- und Sammelgehilfe einer dt. Expedition an, die von Kairo nach dem Oberen Nilgebiet aufbrach. Dabei machte er sich selbstständig, zog mit einem Missionar nach Dongola und von dort weiter durch die Bayudasteppe nach Khartum, der Hauptstadt des Sudan. Dann kehrte er wieder nach Kairo zurück. B. studierte Arabisch und den Koran und reiste 1850 an den Blauen Nil, nach Sennar, nach dem Sinai und erneut nach Oberägypten. 1852 kehrte er nach Europa zurück. Seine Berichte und vor allem seine Untersuchungen über das Tierleben in Steppe, Wüste und Urwald trugen zur besseren Kenntnis dieses Raums bei. Seine Reiseskizzen aus Nord-Ost-Afrika (1855) zählen dank ihrer exakten Schilderungen zu den Standardwerken der Reiseliteratur über das nördl. Afrika. 1856 bereiste B. Spanien, ein Jahr danach Norwegen und Lappland und schließlich 1876 Sibirien.
Brenchley Julius Lucius, 1816–73, brit. Geistlicher, der 1850 begann, Mississippi und Missouri zu bereisen und die Rocky Mountains zu erforschen. Während seine Kanufahrt von den Mississippiquellen bis Saint Louis gut belegt ist, zweifelt man an seiner Besteigung des Chimborasso. B., der auch Südamerika, Hawaii und China bereiste, erkundete die Umgebung des Tauposees im neuseeländ. Maorigebiet und nahm 1865 an der Südseekreuzfahrt der Curaçao teil. Auf all diesen Reisen entfaltete er eine eifrige Sammlertätigkeit.
Brendanus senior, gest. 587, Abt zu Cluainfert (Irland). Er dürfte unter den verschiedenen Heiligen dieses Namens jener sein, dem man die halb legendäre Meerfahrt zuschreibt. Angesichts der erwiesenen Fernfahrten ir. Mönche (Färöer, Island) und der wiederholten Reisen des Abts zu Klöstern auf der brit. Hauptinsel und im schott. Inselbereich ist B.s vermutlich unfreiwillige Atlantikfahrt gewiss nicht erfunden. Ein erster Bericht darüber erschien im 9. Jh. als Navigatio Brendanni. Die Legende, die B. von der Auffindung des »Gelobten Landes für die Heiligen« in Gestalt einer Insel im Weltmeer berichtet, ist die erfolgreichste Entdeckergeschichte aller Zeiten und selbst in heute halbvergessene Sprachen wie das schott. Gälisch und das Altprovenzalische übersetzt worden. Die von B. angeblich entdeckte Insel Brendan figurierte bis 1589 auf Weltkarten.
Holzschnitt aus dem Volksbuch von St. Brendans Meerfahrt.
Brentano Carl, 1694–1751, mit der nach Deutschland eingewanderten Sippe des Peter Anton B. offenbar nicht verwandt, missionierte in portug. Südamerika und vorher in Peru, wo er eine Karte der Provinz Quito erstellte. Wichtig ist seine Geschichte der Missionen am Marañónfluss.
Bridger James, 1804–81, Pelzhändler und Waldläufer, zeitweise zusammen mit → Ashley. Entdeckte 1824/25 den Großen Salzsee; 1830 untersuchte er den späteren Yellowstonepark. Seine Tagebücher sind eine wichtige Quelle für die Routensuche zum Pazifik.
Brieva Domingo de, portug. Franziskanerpater, befuhr den Amazonas dreimal in der ganzen Länge, einmal (1639/40) im Rahmen der großen Teixeira-Expedition mit 1200 Indianern in 45 Booten.
Bristow Abraham, ca. 1765–nach 1818, brit. Kapitän, auf Walfängern der Fa. → Enderby weltweit unterwegs. Auf der Ocean entdeckte er am 18.8.1806 zwischen 50.26 und 50.56 Grad südl. Breite und 165.52 und 166.22 Grad östl. Länge, also im Südpazifik, die ausgedehnte Gruppe der Aucklandinseln, so benannt nach Lord Auckland,