Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen. Отсутствует
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen - Отсутствует страница 20
Burckhardt Johann Ludwig, 1784–1817, Sohn eines wohlhabenden Seidenfabrikanten aus Basel, studierte Naturwissenschaften, Geografie, Sprachen und Geschichte in Leipzig und in Göttingen und ging als 22–Jähriger nach London, wo er sich intensiv mit der arab. Sprache beschäftigte und sich auch einem harten körperlichen Training unterzog, um den Strapazen von Forschungsreisen, wie er sie plante, gewachsen zu sein. Im Gewand eines mohammedanischen Inders, der angeblich in London aufgewachsen war und deshalb nur unvollkommen Arab. sprach, reiste er unter dem Namen Ibrahim Ibn Abdallah nach Aleppo, um hier seine orientalischen Studien fortzusetzen. 1812 fuhr er nach Ägypten und besuchte unterwegs als erster Europäer die Ruinen von Gerasa und die Felsengräber von Petra. Von Kairo aus ging er, nach wie vor als arab. Kaufmann verkleidet, nach Nubien und von dort über Berber nach Suakin am Roten Meer. Dann setzte er nach Dschidda, dem Hafen Mekkas an der arab. Küste, über. Bevor er die heiligen Stätten des Islams besuchen durfte, musste er sich einer Prüfung durch zwei arab. Gelehrte unterziehen, doch er bestand sie so glänzend, dass man ihn nun überall für einen strenggläubigen Mohammedaner hielt. Mit einer Pilgerkarawane erreichte er Mekka und gelangte sogar bis Medina zum Grab des Propheten Mohammed. Dabei musste er sorgfältig darauf achten, nirgends erkannt zu werden, denn als »Ungläubigem« wäre ihm an den heiligen Stätten des Islams der Tod sicher gewesen. Als er wieder in Kairo war, erhielt er die Nachricht vom Tod seines Vaters. Da in Kairo die Pest wütete, ging er zu den Beduinen am Sinai, dann wollte er von Kairo aus mit einer Karawane an den Niger vorstoßen, doch mitten in den Vorbereitungen starb er und wurde auf dem mohammedanischen Friedhof in Kairo bestattet.
Johann Ludwig Burckhardt..
Burkart Hermann Josef, 1798–1874, dt. Bergingenieur aus Bonn, der zwischen 1825 und 1835 für zwei verschiedene engl. Bergbaugesellschaften in Mexiko tätig war und die Gelegenheit zu Entdeckungsfahrten im Raum Zimapan-Zacatecas nutzte, wobei er sich zwar vor allem für sein eigenes Fach interessierte, aber auch über die Einwohner, ihre Siedlungen und Gebräuche berichtete. Sein Reisebuch erschien 1836 in zwei Bänden. (Dt. Bergleute waren seit 1536 in Mexiko tätig.)
Burke Robert O’Hara, 1821– 61, seit 1853 Polizeiinspektor in Melbourne, 1858 Chef des Distrikts Castlemaine (Kolonie Victoria). 1860 begann B., von einem Komitee gefördert, eine große Expedition (25 Pferde, 20 Kamele) zum Carpentariagolf Nordaustraliens, der auch die Deutschen Beckler (Botaniker und Arzt) und Becker (Zeichner und Naturforscher) angehörten. Die Gruppe zog zwischen der Simpson-Wüste und dem Cooper’s Creek nordwärts und hatte dabei unter schwersten Unwettern, Hunger und Durst zu leiden. Vorstöße in völlig unbekanntes Gebiet mussten bald aufgegeben werden; man kehrte – bis auf eine kleine Gruppe, die einen kurzen Weg zum Golf gewählt hatte – schließlich zum Cooper’s Creek zurück, wo bis auf einen einzigen Expeditionsteilnehmer alle an Entkräftung starben. Die Howitt-Hilfsexpedition fand B., von Eingeborenen versorgt, im Besitz wichtiger Aufzeichnungen, nach welchen die Erschließung des Nordterritoriums begann.
Robert Burke.
Burmeister Hermann, 1807–92, Arzt und Naturforscher aus Stralsund, der 1850 zunächst nach Brasilien ging, um mit finanzieller Unterstützung des Königs von Preußen nach Fossilien zu suchen. 1856 unternahm er eine zweite Reise, diesmal nach Argentinien, wo er den Raum zwischen Buenos Aires und den Kordilleren zoologisch durchforschen wollte. B. lebte zeitweilig als Farmer am Paraná, nahm seine Forschungen aber immer wieder auf und bereiste auch den N Argentiniens. Die Ergebnisse fasste er in dem großartig beobachtenden Buch Reise durch die La Plata-Staaten (1860), aber auch in zahlreichen anderen Schriften zusammen. Noch 1887 bereiste B. Patagonien; er war ein großer Gelehrter mit schwierigem Charakter, dem Argentinien viel verdankt.
Burnes Sir Alexander, 1805–41, stammte aus Schottland. Mit 16 Jahren trat er in ein ind. Regiment ein und machte sich in den folgenden zehn Jahren mit Land, Leuten und Sprache vertraut. Schließlich beschloss er, selbstständig Forschungsreisen in die nordwestl. von Indien gelegenen Länder zu unternehmen, ein Vorhaben, das von den brit. Behörden abgelehnt wurde, da sie Schwierigkeiten mit den einheimischen Fürsten befürchteten. 1831 wurde B. mit Geschenken des Königs von England zum Maharadscha von Lahore gesandt und konnte als erster Europäer seit Alexander dem Großen den Stromlauf des Indus näher erforschen und kartografisch aufnehmen. Nach der Rückkehr erhielt B. endlich die Genehmigung zu einer Expedition nach Zentralasien. Das war keine ungefährliche Angelegenheit, war doch noch wenige Jahre zuvor ein Landsmann von ihm, W. → Moorcroft, in dem Gebiet getötet worden, das er näher erkunden wollte. 1832 trat B. seine Expedition an, begleitet von einem ehemaligen brit. Militärarzt und einigen Eingeborenen. Es gelang ihm, bis zu dem damals in Europa noch wenig bekannten Buchara vorzudringen und dabei die Landschaft zwischen Kabul und dem Amu-Darja näher zu erforschen. In Buchara selbst hielt er sich mehrere Wochen auf, da ihm aber der Rückweg über die Oase Chiwa versperrt war, setzte er seine Reise südwestwärts fort und gelangte über Persien wieder nach Indien zurück.
Burrough Stephen, 1525–84, engl. Seefahrer in nordpolaren Gewässern. B. suchte auf der Searchthrift im Auftrag der Muscovy-Company nach einer nordöstl. Durchfahrt und sichtete dabei als erster Westeuropäer die große Insel Nowaja Semlja. Mithilfe eines einheimischen Lotsen erkundete B. wichtigste Plätze im N wie Kola, die Dolgoi-Insel und die Petschoramündung, musste aber vor Erreichen der Obmündung wegen Treibeises umkehren. B.s Bericht über die Samojeden, ihre Sprache und Religion wurde in die Hakluyt’sche Sammlung aufgenommen. Vermutlich in Kenntnis dieser Reise sandte die zaristische Regierung 1636 den Kosaken Elisej Busa von Jenisseisk aus zur Lenamündung, um dort das Land aufzunehmen und Steuern einzutreiben. Er begegnete Jakuten und Jukagiren, blieb jahrelang bei ihnen und kehrte im offenen Boot auf dem Eismeer an seinen Ausgangspunkt zurück.
Burton Richard Francis, 1821–91, trat mit 21 Jahren in den Militärdienst und kam nach Indien. Hier unternahm er seine ersten geografischen Forschungen. Als Mohammedaner verkleidet, besuchte er die heiligen Städte Mekka und Medina und das unbekannte Innere Arabiens. 1854 bereiste er das fremdenfeindliche Somaliland und kam als erster Europäer, wieder verkleidet als mohammedanischer Kaufmann, nach Harrar. Nachdem er 1855 auf türkischer Seite am Krimkrieg teilgenommen hatte, stieß er 1858 gemeinsam mit → Speke von Sansibar aus in das Innere Ostafrikas vor. Sie entdeckten den Tanganjikasee, wo B. erkrankte und in Tabora zurückbleiben musste; Speke reiste weiter und entdeckte auch noch den Viktoriasee.
Nach einer Amerikareise bestieg B. 1860 gemeinsam mit dem dt. Botaniker Gustav Mann als Erster das Kamerungebirge und drang nach Dahomey vor. Als brit. Konsul lernte er 1864 Brasilien kennen. Dann wandte er sich der Erforschung der syr. Ruinenstätten zu, besuchte 1869 Palmyra und unternahm Ausgrabungen in Midian am Roten Meer. Mit → Cameron ging er 1881–82 nach Westafrika an die Goldküste. B. trat auch als feinsinniger Übersetzer hervor, so z. B. mit der Übertragung der orientalischen Märchensammlung Tausendundeine Nacht.
Busa Elisej, Kosak und Eismeerforscher → Burrough.
Buteux Jacques, 1599–1652, Superior des Jesuitenordens in der Provinz Trois Rivières, von wo aus er Reisen nach N unternahm, um unbekannte Gegenden und unbekehrte Indianerstämme aufzusuchen. Zur Vorbereitung einer Expedition zur Hudson Bay verhandelte er mit verschiedenen Häuptlingen und versuchte sie durch Geschenke seinem Vorhaben geneigt zu machen; eine Gruppe von Irokesen tötete ihn jedoch und warf seinen Leichnam in einen Fluss.
Buttle