Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen. Отсутствует
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen - Отсутствует страница 16
Louis-Antoine de Bougainville.
Bouguer Pierre, 1698–1758, breton. Südamerikaforscher, Hydrograf und Alpinist. Schon in jungen Jahren verblüffte B. durch nautische und geografische Studien, die ihm eine Professur in Vannes eintrugen. 1735 reiste er mit Isabella Godin (Jean → Godin des Odonais) und → La Condamine nach Süd- und Mittelamerika zur Messung eines Meridianbogens und zu magnetischen Messungen. Danach nahm B. mit La Condamine Höhenmessungen und hydrografische Untersuchungen in der Südwestkaribik und im heutigen Panama vor, wobei B. berühmte Gipfel wie den Montecristi und den Chimborasso kennenlernte und den Antisana mit einer Abweichung von nur 23 m vermaß. An diesem 5870 m hohen Berg wurde eine der höchsten Dauersiedlungen der Erde besucht, das Dorf Tambo de Antisana in beinahe 4000 m Höhe. B. berichtete von Reisen und Forschungen lediglich in wissenschaftlichen Denkschriften, von denen es allerdings popularisierende dt. Versionen gibt.
Bouman Cornelis, holl. Teilnehmer der → Roggeveen-Expedition in die Südsee 1721/22. Sein Schiff Thienhoven entdeckte im Ostteil der Samoa-Gruppe die Boumans-Eylanden und im Juni 1722 die hoch aufragende Vulkaninsel Tutuila (höchste Erhebung 702 m), heute eine der Hauptinseln von Amer.-Samoa. Secondelieutenant de Langle und elf weitere Mitglieder der → La-Pérouse-Expedition wurden auf Tutuila ermordet, in einer Bucht, die heute noch Massacre Bay heißt (1787). Das Schiffsjournal der Thienhoven enthält wichtige Ergänzungen zu den eigenen Berichten von Roggeveen.
Bourgey Eugène, 1838–99, Offizier aus Südfrankreich, der sich nach dreijährigem Aufenthalt auf Tahiti vor allem der Erforschung von Melanesien widmete. Er durchquerte als Erster Neukaledonien von Yaté bis zur Mündung des Boulariflusses und 1865 die Strecke von Canala zur Hauptstadt Nouméa. B.s Reisen folgten unmittelbar auf die für Neukaledonien entscheidenden Nickelfunde (1863) und auf den Beginn der Häftlingsdeportationen (1864) und blieben daher zunächst unausgewertet. Erst als 1897 die Deportationen endeten, erinnerte man sich an B.s Informationen über eine zivile Nutzung der Insel, die nun freilich zu einem Großteil von Häftlingen und deren Nachkommen bewohnt war.
Bourmont Étienne Véniard de, Sieur de Vergié, etwa 1675–1730, berühmter franz. Waldläufer und Entdecker im Missourigebiet. B. verteidigte das soeben gegründete Detroit (damals Ville d’étroit) 1705–07 mit großer Tapferkeit. Nach der Abberufung von Lamothe-Cadillac oder wegen Liebesgeschichten desertiert, trat B. im damals noch kaum bekannten Missourigebiet auf, das er wegen seiner Verbindung zu einer Häuptlingstochter bereisen konnte. Zum Unterschied von anderen Waldläufern, von denen man nur die Namen kennt, beschrieb B. seine Ermittlungen zunächst in einem kurzen Hilfsbuch für Händler von nur 22 Seiten, später dann anspruchsvoller in seiner Exacte Description de la Louisiane (1717). Gestützt auf seine Gründung Fort d’Orléans begann B. mit systematischen Erkundungsvorstößen in den Raum westl. des heutigen Kansas City bis an die Grenzen von Colorado. B. leitete die kurze franz. Besitznahme von Teilen des heutigen Staats Kansas ein (1719–25), kehrte jedoch darauf nach Frankreich zurück; das Gebiet blieb bis 1803 in den Händen der Indianer.
Bouvet de Lozier Jean-Baptiste, 1706–86; der auch kurz Lozier-Bouvet genannte Seefahrer entdeckte 1739 die nach ihm benannte Insel im Südatlantik (54.26 Grad südl. Breite), die er zunächst wegen der beinahe 1000 m hohen Olafspitze für ein Kap des antarkt. Festlands hielt. (Die Valdivia-Expedition von 1898 vermaß dann die B.-Insel, die heute norweg. ist.) Obwohl die franz. Compagnie des Indes auf B.s großen Plan einer Antarktisumsegelung und genaueren Aufnahme des Kontinents nicht einging, gilt B. als der Vater der Südpolarforschung. Charles de Brosses brachte einen Auszug aus seinen Berichten.
Bove Giacomo, 1852–87, ital. Arktis- und Südamerikaforscher, Teilnehmer der berühmten Vega-Expedition von → Nordenskjöld und 1881/82 vor allem auf Staten Island und in Patagonien unterwegs, wo er geografisch hervorragend arbeitete, während seine ethnografischen Ergebnisse später diskutiert wurden. B. forschte auch am oberen Paraná, widmete seine letzten Lebensjahre aber wieder Feuerland, insbesondere der Insel Ushuaia und dem Admiralty Sound.
Bovo (11. Jh.), ein Bischof ohne Diözese, den Erzbischof Alebrand von Hamburg und Bremen gerne um sich hatte, weil er viel von fremden Ländern zu erzählen wusste. B. war drei Mal nach Jerusalem gereist und auf einer dieser Pilgerfahrten von Sarazenen nach Bagdad verschleppt worden; die Rückkehr von dort sei eine wahre Odyssee gewesen und habe ihn durch alle Länder des Nahen Ostens geführt, die damals in Mitteleuropa noch weitgehend unbekannt waren, wie der Chronist Adam von Bremen berichtete. Bovo ist ein Abt-Name, der in dem berühmten Kloster Corvey wiederholt vorkommt, ohne dass sich Verbindungen zu B. beweisen lassen.
Bower J. St. C., engl. Marineoffizier und Melanesienforscher, der auf dem bewaffneten Schoner Conflict die schon vorher vereinzelt gesichtete Conflict-Gruppe in den Louisiaden aufnahm und benannte. Seit B.s Arbeit 1880 weiß man, dass es sich um insgesamt 22 bis zu 5 km lange Inselchen mit reichem Kokospalmenbestand handelt. Die Hauptinsel ist Irai, 114 km östl. von Neuguinea.
Bowers H. R., Leutnant der brit. Marine, Mitglied der letzten Scott-Expedition zum Südpol. → Scott.
Boyd Louise Arner, 1887–1972, aus Kalifornien, amerik. Entdeckungsreisende, Abenteurerin und Polarforscherin u. a. in Grönland und der Arktis. Sie kam als Kind einer wohlhabenden Familie zur Welt und genoss eine gute schulische Erziehung. Früh lernte sie, sich in der Wildnis Kaliforniens zu behaupten. Ihre beiden Brüder verstarben kurz hintereinander an einer Herzkrankheit. Nach dem Tod Ihrer Eltern war sie Alleinerbin des Familienvermögens. In den 1920ern unternahm sie ausgedehnte Reisen, 1924 führte sie ihr Weg nach Norwegen. 1926 stach sie mit dem bereits von → Roald Amundsen genutzten Versorgungsschiff Hobby in See, um arktische Gewässer zu erkunden. In dieser Zeit begann sie auch, Polarbären zu jagen, was ihr den Spitznamen »arktische Diane« einbrachte. 1928 machte sie sich auf die Suche nach dem verschollenen → Roald Amundsen. Die Expedition blieb zwar erfolglos, brachte ihr aber internationalen Ruhm, u. a. das Ritterkreuz des St. Olav-Ordens, das ihr durch König Haakon von Norwegen verliehen wurde. In den Jahren 1931, 1933, 1937, 1938 und 1941 leitete sie 5 Expeditionen an die östliche und nordöstliche Küste von Grönland. Hier ist ein Gebiet um den Jaette-Gletscher nach ihr benannt. 1934 reiste sie über Polen in die Ukraine. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, war ihr Wissen über die Polarregion aus strategischer Sicht eminent wichtig geworden. Das amerikanische Kriegsministerium verhinderte den Druck eines ihrer Bücher, da man nicht wollte, dass das Wissen dem Kriegsgegner in die Hände fiel. 1941 leitete sie eine wissenschaftliche Arktis-Expedition auf der Effie M. Morrissey, das die Auswirkungen des Erdmagnetfeldes auf die Radiokommunikation untersuchen sollte. (Ergänzt durch Verlag)
Brackebusch Ludwig, 1849–1906, dt. Kartograf Argentiniens, wo er 1875 bis zu seiner Emeritierung wirkte. Mit enormem körperlichem Einsatz kartografierte B. zunächst die Provinz Córdoba, deren westl. Gebiete nur ungefähr bekannt waren, und bereiste ab 1883 von Tucumán aus