Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen. Отсутствует

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Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen - Отсутствует Edition Erdmann

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der erste seiner europ. Begleiter unterwegs dem Klima erlegen war, der zweite die Rückführung Livingstones übernahm und der dritte Selbstmord verübte, zog er allein weiter an den Tanganjikasee, wo er mit seinen Forschungen begann. Dabei blieb er zwar auf Livingstones Spuren, konnte aber dessen Forschungen wesentlich erweitern und vertiefen. Vor allem gelang ihm der Nachweis, dass der Lualaba (ein Quellfluss des Kongo) nicht mit dem Nil zusammenhängen konnte, wie Livingstone angenommen hatte. Er entdeckte mehrere neue Seen und zog dann über Nyangwe und durch die Quellgebiete der südl. Nebenflüsse des Kongo nach W, bis er schließlich bei Katombela nördl. von Benguela am 7.11.1875, zweieinhalb Jahre nach Antritt seiner Reise, den Atlantischen Ozean erreichte. Mag seine Expedition auch nicht so spektakulär gewesen sein wie die nachfolgende große Reise Stanleys, so brachte sie doch dank seiner sorgfältigen Vermessungen und insgesamt rund 4000 Höhenbestimmungen wichtige Erkenntnisse über das Quellsystem des Kongos. Sein Reisebericht Across Africa (Quer durch Afrika) fand nicht die gleiche Verbreitung und Anerkennung wie die Werke Livingstones und Stanleys, gibt aber eine lebendige Beschreibung des Unternehmens. 1878 durchquerte C. die asiat. Türkei und Persien, um die Möglichkeit einer Eisenbahnverbindung vom Mittelmeer nach Indien zu untersuchen. 1882 kartografierte er mit Unterstützung Burtons die Gegend östl. der Goldküste. Schon seit 1876 hatte er sich in die Kolonialpolitik Großbritanniens eingeschaltet und gehörte dem Vorstand mehrerer Gesellschaften zur verkehrsgeografischen Erschließung der ostafrik. Küstengebiete an.

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      Camerons Übergang über den Lugungwa. Aus seinem Reisebericht.

      Campbell Island, zu Neuseeland gehörige Insel, 1810 von → Hasselbourgh entdeckt, in einsamer Lage im Südpazifik (Subarktis),114 qkm groß, höchste Erhebung Mount Honey, 569 m. Im 19. Jh. Walfangstation, heute Meteorologenpunkt mit kleiner Besatzung.

      Cano Juan Sebastián del, 1476–1526, bask. Kapitän und Teilnehmer an der ersten Weltumseglung unter → Magellan, in deren Anfängen er die Concepción befehligte. Nach dem Tod Magellans auf der Moetan-Insel vor Cebu übernahm C. das Kommando der Expedition, hatte jedoch wegen der neun Toten auf Moetan und anderer Ausfälle nicht mehr genug Mannschaften und musste die Concepción aufgeben. Danach stieß sich die Trinidad, unter Espinosa ein Leck und machte sich selbstständig, sodass C. auf der Victoria am 21.12.1521 die Rückfahrt nach Spanien allein antreten musste. Am 18.3.1522 wurde dabei die später als Nouvelle Amsterdam bezeichnete Insel im südl. Indischen Ozean entdeckt. Am 6.9.1522 erreichte C. mit dem Rest seiner Mannschaften – 18 Mann (!) – auf dem 85-Tonnen-Schiff Sanlúcar de Barrameda. Kaiser Karl V. setzte C. einen Ehrensold von 500 Dukaten aus, dessen sich C. freilich nicht mehr lange erfreuen konnte: Er ging im Juli 1525 mit der → Loaysa-Expedition als stellvertretender Kommandant und Pilot neuerlich auf Weltreise zu den Molukken und starb wie Loaysa während der Durchquerung des Stillen Ozeans noch vor Erreichen der Philippinen.

      Cantwell John C., amer. Offizier und Alaskareisender. Mit einem kleinen Dampfboot befuhr er 1884 den Kobuk River ca. 500 km weit und nahm auch den Selawiksee auf. 1885 drang er bis zum Großen Fischsee vor; 1900/01 führte er die Nunivak-Expedition auf dem Fluss Yukon. Ein Nebenfluss des Tanana River ist nach C. benannt. Über seine Reisen ist in Petermanns Mitteilungen (s. Lit.) berichtet (1886).

      Cão Diogo (Diego Cao), gest. etwa 1486, gilt zwar als einer der bedeutendsten portug. Seefahrer und Entdecker, doch weiß man über sein Leben und Reisen nur sehr wenig. 1482 unternahm er seine erste größere Schiffsreise entlang der westafrik. Küste, die so erfolgreich gewesen sein muss, dass ihn 1484 König Johann II. von Portugal für die geleisteten Dienste in den Adelsstand erhob und ihm eine Pension aussetzte. Auf der ersten Reise entlang der westafrik. Küste legte er eine Strecke von rund 1400 km zurück und entdeckte dabei die Mündung des Kongos. Dort setzte er erstmals einen steinernen Wappenpfeiler statt der sonst üblichen hölzernen zum Zeichen der Besitzergreifung für den portug. König. Dann segelte er weiter bis zum heutigen Kap Santa Maria, wo er einen zweiten Wappenpfeiler errichtete. Dann kehrte er wieder in die Heimat zurück. Die zweite Reise trat er wahrscheinlich im Sommer 1485 an. An dieser dürfte auch der Deutsche Martin → Behaim aus Nürnberg teilgenommen haben. Bis zum Kap Santa Maria war die Fahrtroute nun bekannt, von dort an begann Neuland. Und nochmals erhellte er eine Küstenstrecke von weiteren 1000 km bis zum heutigen Namibia, wo er am Kap Cross einen letzten Wappenpfeiler aufstellte. Dieser wurde übrigens wiederentdeckt und in das Museum für Meereskunde in Berlin gebracht.

      Carnegie David Wynford, 1871–1900, adeliger Ingenieur und Teepflanzer auf Ceylon, der aus Abenteuerlust nach Westaustralien weiterwanderte. Ehe er in einem Eingeborenenaufstand den Tod fand, konnte er das Innere Westaustraliens zweimal durchqueren und die vereinzelten Routen seiner Vorgänger zu einem übersichtlichen Bericht zusammenfassen, der reich an topografisch wichtigen Einzelheiten war. Obwohl C. an den Nutzen der kartografierten Gebiete nicht zu glauben vermochte, war seine große Westaustralienkarte für die weitere Erschließungsarbeit von entscheidender Bedeutung. Am Rand der Gibsonwüste ist ein See nach C. benannt.

      Carpine Giovanni da Pian del, um 1180–nach 1252, Franziskanerpater und bedeutender Asienreisender. C. machte eine schnelle und steile Karriere in seinem Orden, war schon 1228 Provinzial für Deutschland und 1230, obwohl Italiener, Provinzial für Spanien. 1241 durchzog er als Kreuzzugsprediger Deutschland und trat schließlich 1245 im Auftrag Papst Innozenz’ IV. eine Reise zum Großkhan der Mongolen an, weil man vermutete, dass der Mongolensturm in Europa das Werk unbotmäßiger Untergebener sei. C. reiste über Prag und Breslau nach Kiew und stieß sechs Tagesreisen vom Dnjepr auf die Vorposten der Tataren. Über die zugefrorenen großen Flüsse kam C. an die Wolga, wo Batu Khan sich der Delegation annahm. Unter seiner Führung durchquerten die Patres endlose Ebenen, zogen am Balchaschsee entlang und trafen im Juli 1246, nach vergleichsweise sehr schneller Reise, am Hof des Großkhans unweit der heutigen Ruinen von Karakorum ein. Dort rüsteten die Hordenhäupter und Würdenträger eben zur Wahl eines neuen Großkhans. Dieser hieß Kuiuk, ließ sich die päpstlichen Schreiben übersetzen und beurlaubte die Gesandten im November 1246. Sie waren geachtet und gut behandelt worden, doch hatte sich Kuiuk Khan alle Ermahnungen des Papstes energisch verbeten und gedroht, noch viel furchtbarere Eroberungszüge zu unternehmen als seine Vorgänger. Schon im November 1247 war C. wieder in Lyon, ein Beweis dafür, wie schnell und sicher man damals reisen konnte, da praktisch ganz Asien in den Händen der miteinander Frieden haltenden Mongolenkhane war. Obwohl C. nicht sonderlich gebildet war und z. B. Schwarzes und Kaspisches Meer nicht unterschied, ist seine gigantische Reisestrecke doch eine Entdeckerleistung von Rang mit ersten und zutreffenden Mitteilungen über die westchines. Randgebirge, die Mongolei und die Hofhaltungen der in Europa als kulturlose Ungeheuer angesehenen Khane. Die erste vollständige Ausgabe seines Berichts erschien 1838 in Paris, ausführliche dt. Auszüge und Erläuterungen 1930 in Leipzig.

      Carr Boyd William, Australien-Brite aus Queensland, der 1873 als stellvertretender Expeditionsführer mit William Hodgkinson vom Fluss Mulligan aus in Richtung des Überlandtelegrafen vordrang, wobei der Fluss Maud entdeckt wurde. Später in Westaustralien auf Goldsuche, nahm er 1895 seine Forschertätigkeit wieder auf und entdeckte zwei Seen (Van Haast und Flemming). C. war der Typus des australischen Waldläufers und mit allen Tücken des Landes vertraut. Nach 20-jähriger Goldsuche war er einer der besten Kenner der ausgedehnten Wüstengebiete des austral. W.s.

      Carstensz Jan (Jan Carstenszoon), niederländ. Seefahrer, der 1623 zu Erkundungen im Raum zwischen Neuguinea und Nordaustralien auslief. Mit den Schiffen Pera und Arnhem passierte er in Sicht der Südküste Neuguineas die Torresstraße nur teilweise und wich vor den Nordausläufern des Großen Barriereriffs nach S., d. h. in den Carpentariagolf, aus. Er legte wiederholt an und gab verschiedene Benennungen, die sich z. T. bis heute erhalten haben (z. B. Staten-Fluss nach den niederländ. Generalstaaten). C. kam auch mit Eingeborenen in Berührung; diese hatten eine tiefschwarze Hautfarbe und liefen völlig nackt umher; auf dem Kopf hatten sie ein Haarnetz, in dem sie Nahrung mit sich trugen.

      Carteret

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