Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western. Mark Belcher William

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Wyatt Earp Jubiläumsbox 7 – Western - Mark Belcher William Wyatt Earp Box

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Zwerg berichtete, was sich ereignet hatte.

      Hacat hörte aufmerksam zu. Dann fragte er: »Wie weit liegt der Ort des Überfalls von unserem Versteck entfernt?«

      »Einige Meilen. Genau kann ich es nicht sagen, Boß!«

      »Idiot!«

      Scarpy wurde flammendrot. Seine Augen schimmerten.

      Da brüllte Hacat ihn an: »Ihr habt die Männer vom Wagen erschossen und am Weg liegenlassen.«

      »Sie sind tot«, wehrte sich Scarpy heiser.

      »Wer weiß das?« fuhr Hacat ihn an.

      »Sie rührten sich nicht mehr. Der Alte hat sogar zwei Kugeln schlucken müssen.«

      »Selbst wenn sie tot sind – Mensch, ihre Leichen liegen am Wegrand. So unbefahren ist die Straße nach den Garita Hills nicht, daß die Männer sehr lange unbemerkt bleiben. Man wird die Wagenspur finden – die kurz hinter der Stelle abbiegt. Da ist es gar nicht nötig, daß ein Mann wie Wyatt Earp in die Gegend kommt, um hinter diesen Überfall zu kommen.«

      Scarpy verzog säuerlich das Gesicht.

      »Los«, befahl der Boß, »macht euch sofort auf den Weg. Erstens müssen die beiden Figuren vom Straßenrand verschwinden, und dann habt ihr dafür zu sorgen, daß die Spuren gelöscht werden. Vorwärts, macht euch auf den Weg!«

      Scarpy und seine beiden Begleiter schwangen sich sofort wieder in die Sättel und sprengten mit verhängten Zügeln davon.

      Hacat ließ sich von Boswell seinen Gaul bringen; es war ein Texaspferd, staubgrau und hochbeinig. Jeder Pferdekenner hätte sofort den ausdauernden zähen Läufer in ihm erkennen können.

      Der Boß befahl den anderen: »Ihr wartet bis zum Einbruch der Dämmerung, dann kriecht ihr unter die Plane. Nur Chip sitzt auf dem Bock.«

      Der einäugige Chip, der so etwas wie ein Unterführer der Bande zu sein schien, nickte und fragte dann: »Und wo treffen wir Sie?«

      »Mach dir darüber keine Sorgen, ich stoße schon noch rechtzeitig auf euch. Mein Gepäck kommt selbstverständlich von dem Packgaul und wird im Wagen untergebracht.

      »All right, Boß!«

      Der Ohio-Mann hatte seine Crew gut im Zug. Und der Tod des »Verräters« Tucker saß noch allen in den Knochen. Die Männer wußten genau, daß der Boß den Sattelnäsigen selbst niedergeschossen hatte. Sie kannten seine brutalen Methoden zur Genüge.

      Was hatte Tucker getan? Eigentlich nichts. Oder doch so gut wie nichts. Er hatte einen Blick zu den Fenstern des Yate Houses geworden und damit dem Marshal einen ungewollten Hinweis gegeben.

      Ungewollt oder nicht – Jerry Hacat bestrafte auch eine Dummheit grausam. Weil sie nach seiner Ansicht oft schlimmer als ein echter Verrat sein konnte.

      So machten sich die Männer abfahrtsbereit.

      Der dicke Dan Croft hatte den Auftrag, langsam mit den Pferden nachzukommen.

      »Halte einen gehörigen Abstand zum Wagen«, schärfte ihm Boswell ein. »Und laß dich auf keinen Fall aufhalten. Es ist immerhin möglich, daß wir die Gäule brauchen.«

      Croft nickte, fuhr sich durch sein Kraushaar und schob sich seinen Hut auf.

      *

      Hacat war schon eine Weile verschwunden.

      Die Männer standen um den Wagen herum. Eine seltsame Unruhe hatte sie ergriffen, weil sie wieder nach Del Norte zurückkehren sollten.

      Well, sie hatten schon eine ganze Reihe von Städten heimgesucht. Stores geplündert, Banken ausgeräumt und Kutschen überfallen. Seit einigen Monaten hatte der Boß sich auf Spiel-Saloons spezialisiert. Das war weitaus ungefährlicher und brachte ebenfalls »sicheres« Geld. Die Männer in den Bars, die mit den Hacats ins Spiel kamen, wurden so geschröpft, daß sie bettelarm nach Hause gingen. Dann machte Hacat einen neuen Saloon in der Stadt auf. Seltsamerweise kamen oft über fünfzig Prozent der Geschädigten zurück und versuchten nach einer gewissen Zeit erneut ihr Glück in Hacats Saloon. Nach winzigen anfänglichen Gewinnen ließ die Falschspieler-Mannschaft sie »sterben«. Dann wurden sie um Haus und Hof gebracht.

      Wurde das Pflaster in einer Stadt zu heiß für die Banditen, dann »verkauften« sie und zogen ab. Dieses Spiel war ihnen bisher ein halbes Dutzendmal gelungen.

      Wyatt Earp war das erste große Hindernis in der traumhaft ansteigenden Karriere des Ohio-Mannes Jeremias Cyril Hacat gewesen. Der Missourier hatte sich der Bande in Del Norte in den Weg gestellt. Die Gefühle der Desperados waren entsprechend, als sie bei Einbruch der Dämmerung unter die Plane des Prärieschooners krochen, um in die Stadt zurückgebracht zu werden.

      Chip schwang sich auf den Kutschbock, stieß einen schrillen Pfiff aus und feuerte die beiden Füchse an. Holpernd und rumpelnd setzte sich der schwere Wagen in Bewegung.

      Jim Hickory nahm eine selbstgeschnitzte Flöte aus der Tasche und begann leise zu spielen. Hin und wieder wurden seine nicht sehr aufmunternden Melodien von dem lauten Ächzen und Stöhnen der beiden Verwundeten unterbrochen.

      Plötzlich hielt der Wagen mit einem Ruck an. Ebenso ruckhaft brach Hickorys Gepfeife ab.

      Eddie Carpetta verbiß sich das Stöhnen.

      Der hagere, vogelköpfige Ernest Horby stieß den Kopf vor und zischte: »He, Chip, was ist los?«

      »Halt’s Maul!« fauchte der Einäugige schroff. Die Männer blieben steif auf ihren Plätzen hocken.

      Bis Boswells heisere Stimme zu ihnen hereindrang: »Ein Reiter! Er kommt scharf vom Westen herüber, genau auf uns zu. Ich kann nicht viel von ihm erkennen, es ist schon zu dunkel.«

      »Vielleicht ist es der Boß«, gab Hickory zu überlegen.

      Boswell knurrte: »Yeah, vielleicht aber auch nicht.«

      Sie hörten, wie er seine Winchester lud; da nahmen auch sie ihre Waffen zur Hand.

      »Verdammt!« zischte Eddie Carpetta, »jetzt stecken wir hier wie das Wild in der Schlinge.«

      »Halt deinen Rand!« zischelte Hickory.

      Die Sekunden rannen im Schneckentempo dahin.

      Schließlich zischte Hickory: »Kannst du denn immer noch nichts erkennen?«

      »Nein – he, der Kerl hält an!«

      »Raus!« brüllte Carpetta.

      Und ohne einen Befehl Boswells abzuwarten, sprangen die Männer unter der Plane hindurch auf beiden Seiten vom Wagen. Ihre Nerven waren von der Fahrt und dem Bewußtsein, möglicherweise wieder mit dem gefürchteten Dodger Marshal zusammenzutreffen, ohnehin strapaziert.

      Boswells Stimme fauchte los: »Seid ihr wahnsinnig, ihr Hunde! Rauf auf die Karre!«

      Er schwang die Peitsche und hieb auf die ihm am nächsten Stehenden ein. Aber in der Dunkelheit konnte er kaum etwas erkennen.

      Der

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